Die original rheinische Alpenküche

 

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Konrad und Anne Beikircher: Die original rheinische Alpenküche – Rezepte und Anekdoten aus meinen beiden Heimaten

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 19,95 €

 Was bitte ist denn die rheinische Alpenküche?

Konrad Beikircher, Kabarettist aus dem Rheinland, gilt als ebenso scharfsinniger wie humorvoller Beobachter der rheinischen Seele und wird dafür von Millionen – überwiegend natürlich Rheinländern geschätzt und geliebt. Nun hat er zusammen mit seiner Frau ein weiteres Kochbuch veröffentlicht, dass zeigt, es liegen mental und kulinarisch gar nicht so viele Kilometer zwischen dem Rheinland und seiner Heimat Südtirol.

Er hat seinen Beobachtungsradius sozusagen ein wenig ausgedehnt, denn Hr. Beikircher fand schon immer, das Kölner und Südtiroler doch so einiges gemeinsam haben und das scheint nicht nur der gemeinsame Glaube zu sein, sondern auch die Sehnsucht nach Genuss. Für ihn ist das ganz einfach, der Mensch nimmt sich halt immer mit allem mit, bei Konrad Beikircher sind das nicht nur Erinnerungen an eine karge Kindheit, eine herrlich kochende Großmutter und Mutter, sondern auch die „Graupensuppe“ oder die „Tirteln“.

Unterstützt von seiner Frau Anne, die ein ausgesprochenes Händchen dafür hat, Konrads kulinarische Beobachtungen und Erinnerungen vortrefflich und harmonisch in geling sichere Rezepte zu transferieren, ist dabei ein schönes Kochbuch herausgekommen, dass deutlich werden lässt Genuss passt immer zusammen, ergänzt sich gut und schmeckt auch noch richtig lecker! Das dabei auch mal der ein oder andere Ausflug in andere Gefilde gemacht wird wie bei der Ääzezupp „Mme Cocosching“, versteht sich von selbst, denn auch jenseits der Alpen gibt es schmackhaftes zu entdecken, Hauptsache ist, es schmeckt!

Wie geht es los?  Die Aufmachung des Buches ist bei Ausstattung und Layout wertig und rustikal, jedes Rezept wird mit Foto präsentiert, das die Speise in den Vordergrund stellt, ohne zu viel Chi-Chi, immer stilsicher und perfekt inszeniert, das gefällt mir. Auch der Autor erscheint prominent auf dem Titel und hier wird auch direkt der Hinweis gegeben, dass es sich um ein Buch mit Anekdoten und Rezepten handelt.

Was ist drin?  Leider gibt es kein Inhaltsverzeichnis, was mich anfänglich ein wenig irritiert hat.

Das schöne Buch startet mit schönen deftigen Suppenrezepten, die traditionell anmuten, aber hier und da spektakulär aufgemotzt wurden, so bekommt die Graupensuppe mit Südtiroler Wurzeln ein bisschen Pepp mit altem Balsamico und fürs rheinländische Feeling eine Einlage aus Flusskrebsen. Sehr wohlschmeckend und echt mal eine Abwechslung, die Spaß macht.

Die rheinische „Ääzezupp“ (hinter der sich eine Erbsensuppe verbirgt) wird einmal mit Minze und Südtiroler Speck Einlage verfeinert (sehr verlockend!) und als „Ääzesupp „Mme Cocosching“ kann sie ihre asiatische Verwandtschaft zu Kokosmilch, Koriander, Limette und Garnelen geschmacklich nicht verleugnen, hat uns aber sehr begeistert!

Weiter geht es mit Vorspeisen, Salaten und anderen herzhaften Kleinigkeiten von Südtirol nach Köln und auch woanders hin.

Sehr delikat fand ich den Feldsalat mit Kartoffeldressing (Südtirol) und die „Mojo Verde“ und „Mojo rosso“, wenn auch sicherlich weder in Köln noch in Südtirol beheimatet, sondern Beleg für einen kulinarischen Ausflug auf die Kanaren. Der Selleriesalat mit Macadamia-Nüssen und Granatapfelkernen war eine schöne Überraschung, weil er ohne die im Rheinland so beliebte Mayonnaise auskommt, für mich eine schöne moderne Interpretation eines regionalen Klassikers.

Und selbstverständlich darf hier eine modernisierte Variante des Heringssalat nicht fehlen, nach einer langen Karnevalsnacht, ein toller Muntermacher, der reizvoll modernisiert wurde und statt der unsäglichen Mayonnaise mit Joghurt und saurer Sahne zu überzeugen weiß.

Direkt verliebt habe ich mich aber in die Rezepte für die „Tirteln“ (auch liebevoll Tirteltäubchen genannt) und die „Schlutzkrapfen“. Auch das Rezept für das sehr schmackhafte „Katharinnenbrot“ ist eine schöne Möglichkeit sich ein wenig „Alpenfeeling“ an den heimischen Frühstückstisch zu holen, vor allem wegen der verwendeten Gewürzmischung und der benutzerfreundlichen Beigabe von Trockenhefe und Fertigsauerteig, das wird es jetzt öfter bei uns geben.

Bei den Rezepten für Fisch und Fleisch geht es mit sehr harmonischen und gleichzeitig wenig aufwendigen Kreationen weiter natürlich dürfen dabei der rheinländische „Tatar“ und die „Flönz“ (Blutwurst) nicht fehlen und wunderbar auch die „gefüllte Gans bei Niedrigtemperatur“ gebraten. Ein Ausflug ins Mediterrane mit dem Miesmuschel-Rezept hat ebenfalls überzeugt.

Zum Finale geht es um die Süßen Dinge wie den herrlichen Südtirol-Import in Form von „Marillenknödeln“ und ein Käsekuchen-Rezept von Anne-Beikircher, der wunderbar cremig auf der Zunge zergeht, weil die 10 Eier im Teig ihr Bestes geben. Egal Genuss geht vor und wenn es so köstlich schmeckt!

 Wer sind die Autoren?  Klaus Arras (Fotos) lebt und arbeitet als freier Fotograf in Köln. Seit vielen Jahren nimmt er einen festen Platz in der Riege der besten Foodfotografen im deutschsprachigen Raum ein. Seine Kochbuchprojekte erringen immer wieder nationale und internationale Auszeichnungen. Die Fotografien von Klaus Arras überzeugen dabei durch besondere Stilsicherheit und Perfektion bis ins kleinste Detail.

Konrad Beikircher, Jahrgang 1945, stammt aus Bruneck in Südtirol/Italien, ging 1964 zum Studium der Musikwissenschaften und Psychologie nach Wien, wechselte bald nach Bonn und war ab 1971 als Psychologe im Justizvollzugsdienst tätig. Seit 1986 arbeitet er u. a. als Kabarettist, Komponist, Musiker, Moderator und Buchautor und ist bundesweit auf den Kleinkunstbühnen der Republik unterwegs. Zahlreiche CD- und Buchveröffentlichungen, darunter 5 Kochbücher mit seiner Frau Anne Beikircher.

Anne Beikircher, geboren in Bonn, machte 1977-1980 eine Ausbildung als Glas- und Porzellanmalerin und ging 1980 mit einem Stipendium nach Paris, wo sie bis 1982 an der Ecole des Beaux Arts bei Cesar studierte. 1986 machte sie ihren Fachhochschulabschluss in freier Kunst in Köln, u. a. unter Professor Daniel Spoerri.

Was ist besonders?  Das schöne Buch amüsiert mit den zahlreichen bissigen und sehr komischen Anekdoten und Anmerkungen des Autors. Ich habe mich köstlich unterhalten, besonders bei der Geschichte über den Stromausfall beim Zahnarzt, einfach herrlich!

Wer aber jetzt denkt, dass die Rezepte dem nachstehen, irrt gewaltig, die Auswahl ist sehr stimmig und alle mit einem Händchen für unaufwendige Zubereitung, aber trotzdem mit Wow-Potential und ohne den Einsatz von fragwürdigen Convenience-Produkten. Alle präsentierten Rezepte haben mich handwerklich absolut überzeugt und ich habe mich auch über die kleinen Überraschungen wie die Flusskrebse in der Graupensuppe gefreut.

 Fazit: Ein sehr schönes Kochbuch mit hohem Unterhaltungswert dank der köstlich bissigen Anekdoten und Kommentare des Autors, dass nicht nur bei Rheinländern und Südtirolern im Bücherschrank stehen sollte. Als echte Frankfurterin, bin ich sehr begeistert von diesem Ausflug in andere Gefilde und empfehle Ihnen diese kabarettistische, kulinarische Reiseleitung unbedingt weiter, denn Lachen hat beim Essen noch nie geschadet!

Das große Specktackel

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Bettina Snowdon/Martin Lagoda/Wolfgang Schardt:

Das große Specktakel – Das Kochbuch

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 29,95 €

 „Respeckt, Respeckt!“

 Worum geht’s?  Ein Wortspiel im doppelten Sinne in dem schönen Buch „Das große Specktakel, geht es um den Respekt vorm Speck. Genau richtig, die leckere Sache vom Schwein, ist hier einer der Hauptdarsteller, ob nun fett oder mager, grün, durchwachsen, gesalzen gepökelt oder geräuchert und um alle andere Sorten bei denen die Schwarte lacht und kracht. Aber nicht nur das Schwein hat Anspruch auf die Urheberrechte beim Speck, sondern es werden auch Ente, Gans und Rind mit ihren gepolsterten Partien gewürdigt.

Ergänzt wird das ganze durch sehr informative Beiträge wie z. B. zu Herkunft, Sorten, Verarbeitung, „unzertrennliche Begleiter“ und vieles mehr rund um das Thema Speck.

Wie sieht’s aus?  Das Buch besticht mit einem sehr geschmackvollen schwarzen Einband, mit weißer Schrift und witzigen Speckfähnchen auf dem Cover. Insgesamt erinnert der Einband an eine Schiefertafel, weiterhin eine sehr wertige Ausstattung mit Fadenheftung und sehr modernem Layout in rosa und schwarz gehalten.

Außerdem Fotos, von Wolfgang Schardt, für mich aktuell der beste Food-Fotograf in Deutschland, der als einer Pioniere, des Mystic Light“ bekannt wurde. Sein Geheimnis dabei: „So viel natürliches Licht wie möglich, dazu viel Struktur und wenig Farbe und dann kommen so herrliche Fotos zustande wie im vorliegendem Buch und bei jedem läuft einem förmlich das Wasser im Mund zusammen!

 Was ist drin oder Speck in seiner ganzen Vielfalt?

 Die Kapitelaufteilung orientiert sich orginellerweise an den unterschiedlichen Specksorten, es geht los mit

 „Grob und fein gewürfelt“

 (Dem Schinkenspeck sei Dank, hier gibt es leckere Rezepte vom Flammkuchen (mit Sauerteig) über die Quiche Lorraine, einem Speckbrot, den herrlichen Südtiroler Speckknödeln und dem „Snack bei dem die Schwarte kracht“ und der sich als genial leckere selbstgemachte Schwarten-Chips entpuppt).

 „In zarten Streifen“

 (Weiter geht es mit herrlichen hauchdünnen Schinkenspeck-Streifen und Rezepten vom Speckcarpaccio mit Steinpilzen über einen Feldsalat mit Speck, Orangen und Walnüssen bis hin zu ungeheuer schmackhaften Schweinemedaillons im Speckmantel.)

 „In dicken Scheiben“

 (Kommen die Speckseiten zu einem fulminanten Auftritt z. B. beim süßen Speck mit Spitzkohl und bei einem Sauerkrautessen auf traditionell elsässische Art.)

  „Saftige Stücke“

 (Hier treffen wir die alten Bekannten, wie eine leckere Erbsensuppe, Birnen, Bohnen und Speck und neue Freunde wie den sehr delikaten Schinkenspeckbraten in Apfelwein und Senfkruste.

 „Flüssig und Fest“

 (Überrascht mit Schmalz vom Borsten- und auch vom Federtier beim sächsischen Zwiebelfleisch, dem ungarischen Gänsegulasch und beim ostpreußischen Honigkuchen und vielem mehr.)

 „Behutsam dosiert“

 (Beschäftigt sich mit Rezepten, bei denen der Speck sich während der Zubereitung „dünne“ macht und zurückbleiben Aroma und Duft, wie bei den litauischen Piroggen oder dem italienischen Gemüse-Linsen-Eintopf.)

 Wer soll angesprochen werden?  Foodies, Ästheten und Genießer, mit einem Hang zur deftigen bodenständigen Küche.

 Wer sind die Autoren?  Bettina Snowdon studierte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Diplom-Oecotrophologie. Ihren schon immer skeptischen Blick auf vermeintlich selbstverständliche Ernährungsregeln und -empfehlungen schärfte sie danach zunächst durch ihre Mitarbeit bei einem ernährungswissenschaftlichen Informationsdienst, der die gängigen Gesundheitsregeln ebenso kritisch hinterfragt wie die Versprechungen der Ernährungsindustrie.

Danach begann sie, sich ihrem Lieblingsthema Kochen auch beruflich auf genussvollere Weise zu nähern: Sie gestaltete viele Jahre als Lektorin, Programmplanerin und Projektmanagerin mit dem Schwerpunkt Essen und Trinken in verschiedenen Buchverlagen die Kochbuchlandschaft mit, darunter bei Falken, Moewig und Edel. Heute verfolgt sie ihre Leidenschaft fürs Büchermachen auch als Selbstständige. Sie konzipiert, schreibt, lektoriert und übersetzt Koch- und Ernährungsbücher und entwickelt Rezepte für Verlage und Firmen.

Als Autorin gelingt es ihr, auch schwierige gesundheitliche und ernährungswissenschaftliche Zusammenhänge leicht verständlich zu vermitteln – und damit zu beweisen, dass gesunde Ernährung nicht nur ganz einfach sein kann, sondern auch Spaß macht.

Wolfgang Schardt ist ein Poet der Fotografie mit einer unverwechselbaren, sensiblen Handschrift. Sein moderner Bildstil ist durch eine reduzierte Klarheit und einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik sowie Farb- und Lichtwirkung gekennzeichnet. Seine Bilder sind Kunstwerke. Sie sind nicht nur von beeindruckender Schönheit. In ihnen kommt – ganz profan – auch die Liebe des Fotografen zum Essen und Trinken zum Ausdruck, seine Lebensfreude.

Wolfgang Schardt lebt in Hamburg und arbeitet für Magazine, Verlage und im Bereich der Werbung. Er fotografiert bevorzugt Food, Stills und Interior.

 Was ist besonders?  Sehr schön, dass die Autoren auch den Blick über den Tellerrand wagen und nicht nur Heimatküche präsentiert wird!

 Die Zusammenstellung der Rezepte und Themen ist ausgesprochen harmonisch und ergänzt durch die wunderschönen Fotos von Wolfgang Schardt, wird daraus ein echtes Meisterwerk für alle, die es deftig lieben!

 Schade, dass leider in einigen Rezepten Brühwürfel verwendet werden, bei einem Kochbuch mit diesem Programm bzw. bei den Autoren hätte ich da anderes erwartet, auch wenn dadurch die Benutzerfreundlichkeit steigt.

Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne allen weiter, die es deftig lieben, Spaß an wunderschönen Fotos haben und Wert auf gut funktionierende Rezepte legen!

Home Baked

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Yvette van Boven: Home Baked Natürlich hausgemacht

DuMont Buchverlag

Preis: 34,– €

 „Backbibel für zu Hause mit absolutem Wow-Potential“

 Worum geht’s?  Backen ist eine tolle Sache um seine Lieben zu Hause zu verwöhnen. Leider geht hier alles über Wissen und Improvisation ist häufig keine gute Idee, zumindest wenn man Wert auf perfekte Ergebnisse legt. Man sollte schon ein wenig Technik beherrschen, sonst geht schnell mal was daneben. Hefe verträgt nur Handwärme und sollte niemals mit Fett direkt in Berührung kommen.

Ich werde nie vergessen wie meine Mama hier einige Versuche hatte, zum Glück hat Sie mir das dann alles beigebracht und ich finde es absolut schön und entspannend regelmäßig am Wochenende zu backen. Preislich unschlagbar, häufig ist der ganze Kuchen zum selben Preis wie ein Stück in der Konditorei gemacht und auch das Obst aus dem Garten findet hier eine vorzügliche Verwendung. Dass es natürlich besser schmeckt, weil frisch und ohne Zusatzstoffe hergestellt versteht sich von selbst. Obwohl wir nur zu zweit sind, ist es auch eine klasse Möglichkeit nach dem Wochenende bei den Kollegen zu punkten!

Probieren Sie es einfach mal selbst am besten mit dem tollem Buch von Yvette van Boven, die es in meinem Augen perfekt versteht, alles Wissenswertes anschaulich und unterhaltsam zu vermitteln, auch die Ästhetik und die visuelle Inszenierung beherrschen wenige so perfekt wie Sie, in meinen Augen ganz großes Kino!               

Wie geht es los?  Die Ausstattung des Buches ist hochwertig (Fadenheftung, beschichtetes Papier, 2 Lesebändchen), das Layout und die Rezeptfotos sind eine Augenweide, modern farbig und ungeheuer attraktiv. Ich habe in diesem Herbst noch nichts Besseres gesehen. Das Buch macht einfach Spaß, auch wenn es um die Vermittlung von theoretischem Wissen geht!

Ein sehr persönlicher Ansatz, sieht man doch Frau van Boven beim nächtlichen Backen beim Einkaufen und hat den Eindruck hier ist eine Frau wie ich und du aktiv.

Hier und da immer mal eine traumhafte Landschaftsaufnehme, ach herrlich diese Fotos, auch wenn ich mich ein wenig manipuliert fühle, weil nicht jeder hat die Möglichkeit, in einer solchen traumhaften Kulisse seine Backwerke in den Ofen zu schieben, doch trotzdem mir gefällt das wunderbar!

 Was ist drin?  Die tollen kreativen Rezepte sind gut strukturiert und eine super Motivation selbst los zu legen.

Alles wunderschön präsentiert und vor allem jedes Rezept einzigartig, nichts beliebig. Hier werden nicht die üblichen Klassiker wie Käsekuchen und Co. präsentiert, sondern ein kreatives Feuerwerk von Rezepten, die dank der sehr guten theoretischen Grundlagen auch noch perfekt funktionieren. Es ist mein erstes Buch der Autorin, aber die erste Begegnung hätte nicht beindruckender für mich sein können!

Das wunderschöne Buch gliedert sich in die folgenden Kapitel

„Mis en Place„  (In diesem Kapitel geht es um Grundlagen, was wird gebraucht, wie werden Enttäuschungen vermieden und was macht man, wenn doch etwas schief geht.)

„Viennoiserie“  (Vereint alles, was man zum Frühstück backen kann)

Lieblingsrezepte: Pull-apart-Cake mit Zimt & Karamell, supergesundes Früchtebrot mit Haferflocken

 Weiter geht es mit Brot, Rezepte mit Sauerteig, Hefe, Backpulver, Natron oder Bier.

Und jetzt die „Bars & Slices“, hier geht es um Kuchen und Blechkuchen, die gut in Stücke geschnitten werden können und perfekt für eine größere Gesellschaft sind.

Lieblingsrezepte: Triple Chocolate Chunkies

„Cookies“, Kekse, Plätzchen und Gebäck zum Tee dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Lieblingsrezepte: Shortbread-Kardomom-Moppelchen, Florentiner mit Orange.

Jetzt die fruchtigen Pies, die aus Teig mit Füllung bestehen, egal ob herzhaft oder süß.

Lieblingsrezepte: Erdbeer-Thymian-Tarte, Appel-Pie, wie sie sich gehört.

 Wenn es mal ein weniger aufwendig werden soll, dann werden Sie sicherlich in den Kapiteln „Torten“ und „Patisserie“ fündig

 Lieblingsrezepte: Birnen-Karamell-Schiffchen mit Walnüssen.

Wer ist die die Autorin?  Yvette van Boven, geboren 1968, ist die charmanteste Köchin der Niederlande. Und nicht nur das: Sie ist Illustratorin, Food Stylistin und Rezeptautorin für Magazine und Tageszeitungen. Gemeinsam mit ihrem Cousin Joris Vermeer führt sie das Restaurant „Aan de Amstel“ in Amsterdam (www.yvettevanboven.com).

 Was ist besonders?  Die Autorin ist von Haus aus, Food-Stylistin und Köchin. Da war ich skeptisch, ich bin eigentlich kein Fan von Stylisten als Autoren, häufig super schöne Fotos, gerade zum Fürchten schön, aber die Rezepte können da nicht immer mithalten.

 Bei Home Baked ist das aber komplett anders, ich bin wirklich absolut begeistert und frage mich, warum ich der Autorin bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe, das Buch ist wirklich große Klasse und überzeugt mich total sowohl ästhetisch, als auch konzeptionell und von den Rezepten.

 Fazit: Für mich das schönste und beste Backbuch dieses Herbstes, nicht nur für Anfänger eine tolle Möglichkeit, es mal selber zu versuchen, sondern auch eine super Inspirationsquelle für alle die Rezepte mit Wow-Potential suchen!

Take a bite of good life

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Guido Gravelius: Take a bite of good lif

Vegetarische Rezepte, die glücklich machen

Edition Fackelträger

Preis: 29,99 €

„Erdbeeren an Weihnachten oder wie geht saisonaler vegetarischer Genuss?“

 Worum geht’s?  Nein definitiv nicht für mich, ich finde einen Bratapfel mit Vanillesauce im Winter hundertmal leckerer als unreif geerntete Erdbeeren, die tausende Kilometer hinter sich haben, bis wir sie zu Gesicht bekommen.

„Take a bite of good life” ist ein ambitionierter Titel für ein Kochbuch, der große Erwartungen weckt was uns hier erwartet: Guido Gravelius verbindet mit dieser Formulierung ein saisonales vegetarisches Kochbuch, dass sich an alle wendet die gutes Essen und guten Geschmack lieben. Es wendet sich auch an Menschen, die die Erinnerung an die Küche der Oma wieder wachrufen möchten und die gemeinsam mit ihren Freunden und Kindern bodenständig und trotzdem kreativ kochen und essen wollen. Eben ein Buch für alle, die Lust darauf haben, ihren Speiseplan zu erweitern und Neues auszuprobieren und das undogmatisch und ohne Verbote!

Jetzt bin ich beruhigt, es geht also genau um die Themen, die vielen von uns beim Thema Essen aktuell umtreiben und genießen dürfen wir auch weiter.

Also dann her damit, wenn das so einfach ist sich einen Happen vom guten Leben zu schnappen, dann soll es jetzt losgehen!

Wie sieht es aus? Passend zum Konzept des Kochbuchs sind das Layout und die schönen Fotos rustikal ländlich mit einem Touch von Shabby-Schick. Alles ist sehr geschmackvoll aufeinander abgestimmt, so ist auch das verwendet Papier matt, fest und ein bisschen rau, wie man das bei einem Buch mit dieser Programmatik auch erwartet. Mir gefällt das wunderbar.

 Was ist drin?  Das schöne Buch enthält mehr als 100 Rezepte, die saisonal nach Jahreszeiten sortiert sind. Ergänzend dazu finden wir gleich zu Beginn einen nützlichen Saisonkalender für Obst und Gemüse, der uns dabei hilft immer die richtigen Rezepte für das korrespondierende saisonale Angebot zu finden.

Die Rezepte sind rustikal und auch eher deftig, wie auch schon zu Zeiten unserer Großmütter gekocht wurden nur ein wenig moderner mit dem einen oder anderen Kniff.

Die Zutatenlisten sind übersichtlich und um es nicht so zeitaufwendig zu machen werden auch die ein oder anderen Convenience-Produkte (Gemüsebrühe, Mayonnaise oder auch mal einen gekühlten Flammkuchenteig) eingesetzt, die uns das Kochen in den letzten 40 Jahren so viel einfacher machen und deshalb aus dem normalen Leben von berufstätigen Menschen kaum noch wegzudenken sind.

Auch die Zubereitungsschritte sind gut strukturiert und erfreulich übersichtlich und keine ellenlangen Abhandlungen.

All dieses Indizien untermauern perfekt den Anspruch auf ein alltagstaugliches, saisonal-vegetarisches Kochbuch für ganz normale Menschen mit Job und Familie, die nicht leben um zu Kochen, sondern kochen um besser zu leben. Das ist sehr stimmig und gut gemacht, wandern doch viele Kochbücher gleich direkt nach dem Kauf ins Regal oder fristen in den meisten Wohnungen ein trauriges Dasein als Dekorationsgegenstand.

 Lieblingsrezepte:

 Grüne Soße mit Pellkartoffeln und pochiertem Ei

Wintersalat mit gebackenem Haselnuss-Camembert-Ecken

Cremige Wurzelgemüsesuppe mit Rosenkohl und knuspriger Petersilie

Lebkuchen-Cupcakes mit Preiselbeersahne

Schoko-Bratapfel-Torte

Winterliches Früchtebrot

Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzten, weil ich mich hier nur auf die saisonal aktuellen Rezepte beschränkt habe. Ich habe wirklich viel gefunden, was echt Laune macht!

 Wer soll angesprochen werden?  Ein schönes Buch nicht nur für überzeugte Vegetarier, sondern auch für Menschen, bei denen nicht jeden Tag Fleisch auf dem Teller liegen soll. Gerade Einsteiger in die vegetarische Küche werden hier sehr viele Rezepte finden, die Lust machen, etwas Neues auszuprobieren.

Wer Spaß an vegetarischer Küche hat, kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Und es ist mit Sicherheit kein Buch, das im Regal verstaubt, weil es seinem Anspruch nach Alltagstauglichkeit, sehr überzeugend gerecht wird.

 Wer ist der Autor?  Guido Gravelius ist seit 2005 selbstständiger Foodstylist und für zahlreiche namhafte Kunden tätig. Als ehemaliger Koch und Gastronom in der Spitzengastronomie hat er viel Gefühl für kulinarische Ästhetik entwickelt und der kreative Fachmann, besitzt viel Fingerspitzengefühl für sein filigranes Handwerk. Mit dem Titel „Take a bite of Good life“ veröffentlicht er bereits sein zweites Kochbuch im Fackelträger Verlag.

 Fazit: Mir hat es das Buch super gefallen und ich empfehle es gerne weiter, denn Sie werden mit Sicherheit viel Freude daran haben, weil es sich um ein alltagstaugliches vegetarisches Kochbuch mit dem gewissen Etwas handelt, das gefällt mir!

Meine Weihnachtsküche

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Marie Langenau: Meine Weihnachtsküche

Christian Verlag

Preis: 19,99 €

„Wenn die Tage kürzer werden ist es Zeit sich etwas zu gönnen!“

 Worum geht’s?  Wenn die Tage kürzer werden und es draußen immer kälter wird haben viele von uns das Bedürfnis nach Gemütlichkeit im trauten Heim, die ersten Weihnachtsgeschenke werden gekauft und der Festtagsschmuck vom Dachboden oder aus dem Keller geholt. Wir schmücken die Wohnung mit Kerzen und allerlei Tand und schmieden gemeinsam mit unserer Familie Pläne, wie wir die Festtage verbringen wollen und was auf den Tisch kommen soll.

Wir treffen uns mit Familie, Freunden oder Kollegen zum Adventskaffee oder warum nicht auch mal zu einem Advents-Picknick mit allerlei selbstgemachen Köstlichkeiten.

Wie sieht es aus?  Passend zum Konzept des Kochbuchs sind das Layout und die schönen Fotos rustikal ländlich mit einem Touch von Bullerbü. Alles ist sehr geschmackvoll aufeinander abgestimmt, so ist auch das verwendet Papier matt, fest und ein bisschen rau, wie man das bei einem Buch mit dieser Programmatik auch erwartet. Die Kinder von Bullerbü sind mein Lieblingsbuch als Kind gewesen, weil es für mich wie kein anderes Buch, Geborgenheit und Heimat vermittelt hat, auch das Buch von Marie Langenau verfehlt hier seine Wirkung nicht auf mich.

Die schönen Fotos liefern zudem eine echte Portion, Winter-Wonder-Feeling!

 Was ist drin?  Marie Langenau hat viele Rezepte ihrer schwedischen Großmutter dafür übernommen und weiterentwickelt.

Im Laufe der Jahre sind dann immer mehr neue Weihnachtsgerichte dazugekommen, außerdem viele vegetarische Speisen und deutsche Klassiker im neuen Gewand. Die allseits beliebten Würstchen mit Kartoffelsalat werden bei ihr zu „Würstchen im Blätterteigmantel“ und der Kartoffelsalat dazu kommt aus dem Ofen und schmeckt nicht nur umwerfend, sondern kommt wunderschön bunt daher, was ihn zu einer echten Augenweide macht!

Und hach die knusprigen „Entenkeulen nach Muriels Art“ lassen sich extrem gut vorbereiten. Die Soße dazu bekommt viel Pep durch den hinzugefügten Fliederbeersaft und mit den Semmelknödeln als Beilage wird das echt ein Gedicht!

Man merkt sofort hier ist eine berufstätige Mutter am Start, die auch den einen oder anderen Kniff parat hat, wie man dabei stressfrei über die Runden kommt, denn die Semmelknödel werden zu einer Rolle geformt und lassen sich dann prima und ohne auszulaugen in Scheiben servieren.

Das tolle Buch bietet eine wahren Schatz an leckeren und alltagstauglichen Rezepten für süße Köstlichkeiten, herzhafte Leckereien oder auch festliche Menüs, die mich so richtig in Weihnachtsstimmung versetzen.

 Lieblingsrezepte:

 Mandelhörnchen mit Marzipan

Schoko-Muffins mit Blutorangensauce

Sahnebällchen mit Kardamom

Konfitüre mit Feigen, Trauben und Pflaumen

Buchweizenbrot mit Haselnüssen und Mandeln

Heißes Brot nach Amelies Art

Bunter Salat mit Gorgonzola

Knäckebrot mit Sesam und Leinsamen

Datteln mit Speck und Spekulatius

Festliche Stulle mit Käse und Schinken

Spaghetti im Weihnachtsgewand

und und und………

 Wer soll angesprochen werden?  Ein schönes stimmungsvolles Kochbuch, mit vielen klasse alltagstauglichen Rezepten, wie wir uns und unsere Lieben oder Freunde entspannt verwöhnen können. Da ist wirklich für jeden Geschmack und jeden Anlass was dabei und die Weihnachtsstimmung wird auch gleich mit geliefert!

Wer ist die Autorin?  Marie Langenau lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Seit vielen Jahren arbeitet sie leidenschaftlich gerne als Ärztin. Als sie vor wenigen Jahren vom Weihnachtsmann eine Fotokamera geschenkt bekam, kam eine weitere Leidenschaft hinzu, das Fotografieren. Die Lieblingsmotive waren schnell klar, Menschen und Essen – und die am liebsten in der Natur fotografiert.

Als Tochter einer Schwedin verbrachte sie jahrelang unbeschwerte und heitere Sommer bei den Großeltern an der Westküste Schwedens.

Auf vielen Spaziergängen durch die Natur entdeckte sie dort ihre Vorliebe für die verschiedenen Lichtspiele und Farben. Die liebevoll gepackten Picknickkörbe der Großmutter durften bei den Spaziergängen nicht fehlen.

Im Sommer 2010 entstand die Idee, die Rezepte der Großmutter aufzuschreiben und nach zu backen. Aus der Rezepte- und Bildersammlung sind vier Kochbücher entstanden, die im Christian Verlag erschienen sind. Neben den Rezepten der Großmutter hat sie eigene Rezepte entwickelt und sich von Lieblingsgerichten von Freunden inspirieren lassen.

Fazit: Super Buch mit alltagstauglichen Rezepten, um die schönste Zeit des Jahres mit seinen Lieben kulinarisch so richtig zu zelebrieren und das ganz ohne Stress, genauso wünsche ich das mir!

Deutsche Küche neu entdeckt

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Matthias F. Mangold: Deutsche Küche neu entdeckt

GRÄFE UND UNZER Verlag

Preis: 24,99 €

 „Deutsche Küche kann auch hip!“

 Worum geht’s?  Jeder von uns könnte sicherlich mühelos schnell ein Dutzend Rezepte benennen, die für ihn typisch Deutsch sind, für den einen gehören dazu die Spätzle seiner Oma und für den anderen ist das der Sonntagsbraten seiner Mutter.

Trotzdem oder gerade deswegen, fristet die deutsche Küche seit Jahren ein Schattendasein, irgendwie scheint es so zu sein, als wenn man mit regionaler Küche nicht so recht einen großen Staat machen kann. Da greifen wir dann häufig gerne auf die Rezepte der italienischen Nachbarn zurück, eigentlich schade!

Wenn man aber ein bisschen mehr Ursachenforschung betreibt, fällt einem auf, dass die deutschen Klassiker sich irgendwie in den letzten 30 Jahren kaum weiterentwickelt haben, die Gerichte werden noch genauso gekocht, wie die Mutter oder die Großmutter es gemacht haben. Wenn man mal von der Spitzengastronomie absieht, ist hier wenig Neues entstanden, dass dem modernem Zeitgeschmack von heute entspricht und beispielsweise mit ungewohnten Zutaten-Kombinationen den einen oder anderen raffinierten Akzent setzt, ohne die kulinarische Grundaussage eines Rezeptes komplett zu wandeln.

Genau das möchte das schöne Buch von Matthias F. Mangold ändern. Deutsche Küche, verstanden als ein kulinarischer Grundstock, der unbedingt erhalten werden sollte und nicht zwangsläufig aufgehen muss in einem globalisierten „anything goes“. Der Schatz, den wir vor der Haustür haben und der leider nur allzu oft glattgebügelt wird, ist zu wertvoll, um ihn einfach in der Versenkung verschwinden zu lassen. Es gibt viel zu entdecken in den einzelnen Regionen. Viel Bewahrenswertes, dessen Geschmack viele gar nicht mehr kennen.

 Was ist drin oder alles anders?

Es beginnt mit einer Collage zum Thema „17 Aromen mit Charakter“ (von Petersilie über Kümmel zu Holunder) mit sehr interessantem Kurz-Steckbrief und Ideen, wie diese wirkungsvoll und köstlich eingesetzt werden können. Ist optisch ein echter Hingucker, so macht es Spaß weiter zu stöbern, und weiter geht es mit den folgenden Kapiteln

SNACKS
(Rezepte von Brotaufstrich über Brathering bis Flammkuchen vegetarisch)

SUPPE & SALAT
(Rezepte von Spargelsuppe über Roten Heringssalat bis Feldsalat mit Dörrpflaumen)

GEMÜSE
(Rezepte von Gebratenem Rosenkohl über Pfifferlings-Gratin bis Tomaten-Lauch-Tarte)

Kartoffeln, Nudeln & Co und weitere leckere SATT­MACHER
(Rezepte von Himmel und Erde über Kürbisspätzle bis Pilzmaultaschen)

Geflügel, Wild und richtig Gutes mit FLEISCH
(Rezepte von Zwiebelrostbraten über Hühnerfrikassee bis Hasenpfeffer)

Aus Fluss und Bach, See und Meer Fisch & mehr
(Rezepte von Pannfisch mit Senfsauce über Grillforelle bis Muscheltopf-Variationen)

 Zu guter Letzt gibt’s Kuchen und noch viel mehr SÜSSES
(Rezepte von Rote Grütze über Käsekuchen und Erdbeerschnitten bis Franzbrötchen)

 Super dass innerhalb der Kapitel immer wieder die Rubriken „Selbermachen“ und Story aufgenommen worden sind, hier kann man Lernen wie ein echtes Sauerteigbrot gemacht wird, Gurken eingelegt werden oder was es mit Schrebergärtnern 2.0 auf sich hat und vieles mehr.

Alle Reportagen sind äußerst kurzweilig zu lesen, weil die Protagonisten sehr schön authentisch portraitiert wurden. Die Auswahl der Themen ist stimmig und schafft es auch Trendthemen, wie z. B. Street-Food aufzunehmen.

 Wer ist der Autor?  Matthias F. Mangold, freier Foodjournalist (FEC – Mitglied) und gebürtiger Franke, hat sich in jungen Jahren ausgiebig in der Welt umgeschaut, bevor er seine jetzige Wahlheimat in einem 1000-Seelen-Dorf in der Pfalz fand. Dort betreibt er die erfolgreiche und viel gelobte kleine Kochschule „genusstur“, bietet Weinseminare und -touren an und ist als Tester für den Gault-Millau-Wein-Guide unterwegs. Auch im TV konnte man ihn schon mehrfach in Portraits und Reportagen sehen.

Was ist besonders?  Der Titel ist Programm, das Buch wendet sich an Menschen, die die „deutsche Küche“ neu entdecken wollen. Und da wird mächtig was aufgetischt, wir haben es mit einem Kochbuch zu tun, das gleichzeitig ein wunderbarer Bildband mit vielen sehr informativen und unterhaltsamen Reportagen zum Thema zeitgenössische deutsche Küche ist. Alles geht fließend ineinander über und ist sehr harmonisch gemacht. Das Layout ist modern, sehr farbig und führt den Leser durch die sehr gelungene Grafik von einem Thema zu anderen, Rezepte, Reportagen und Stey-by-Step Anleitungen leben friedlich auf einer Seite sogar nebeneinander und daraus entwickelt sich etwas neues sehr spannendes, dass Lust macht, immer tiefer ins Thema einzutauchen.

Für mich ist das exzellent gelöst und wohltuend modern, dass gefällt mir ausgezeichnet, auch die ansprechenden Fotos und die Hochformat-Klappbroschur unterstützt diesen sehr modernen trendigen Eindruck noch und passen perfekt zur Message: „Deutsche Küche kann auch hip!“

Fazit: Endlich ein Kochbuch zum Thema Deutsche Küche, dass es versteht den Spagat zwischen Kochbuch, Bildband und Reportage spielend und auf eine überraschend neue Art und Weise zu beherrschen. Wohltuend anders und sehr spannend gemacht, geling sichere Rezepte machen daraus ein Meisterwerk, das großen Spaß macht und ein perfekter Botschafter für die moderne deutsche Küche ist, die sich wirklich nirgendwo verstecken sollte, wenn sie so unterhaltsam und kompetent präsentiert.

Warum wir Wein machen

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Richter/Pattas/Maupilé: Warum wir Wein machen

15 kreative Winzer und ihre Lieblingsweine

 Ulmer Verlag

Preis: 59,90 €

„Die eigene Handschrift finden“

 Worum geht’s?  In Deutschland gibt es rund 70.000 Winzer, die auf etwa 100.000 Hektar Wein anbauen und durchschnittlich 10 Millionen Hektoliter ernten. Darunter gibt es eine kleine Elite, die ihren Beruf mit ganz besonderer Leidenschaft ausübt. Warum sie Wein machen, dazu hat der Autor, Fritz Richter, sie bei seiner Reise durch die deutschen Weinbauregionen einfach befragt.

Herausgekommen ist dabei ein Buch über außergewöhnliche Winzerpersönlichkeiten. Die entstandenen Portraits sind fundiert und tiefgehend und weit entfernt vom unsäglichen Häppchen-Journalismus.

Was ist drin?  Bei den portraitierten Winzern ist alles dabei was Rang und Namen hat wie z. B. das hessische Staatsweingut Kloster-Eberbach, die renommierten Winzer Carl Loewen von der Mosel, Friedrich Becker aus der Pfalz und auch Markus Drautz vom Weingut Drautz-Abele einem Shootingstar der Szene von einem der renommiertesten Weingüter im württembergischen Unterland und einige andere mehr.

Vorgestellt werden jeweils das Weingut, sein historischer und regionaler Werdegang und die Weinmacher und ihre Philosophie. Von jedem Winzer werden weiterhin zwei Lieblingsweine beurteilt – und was man dazu genießen könnte.

Wer sind die Autoren? 

Fritz Richter

Fritz Richter war Redakteur bei der Wirtschaftswoche und lange Jahre Pressesprecher eines Verbandes der Kreditwirtschaft. Heute ist er freier Weinjournalist und Autor mehrerer Bücher über Wein.

Evangelos Pattas

Der in Belgien geborene Grieche Evangelos Pattas ist Sommelier und Besitzer eines Sterne-Restaurants in Stuttgart.

David Maupilé

David Maupilé ist einer der renommiertesten Porträt-Fotografen Deutschlands. Die Bilder für „Warum wir Wein machen“ sind klassisch analog mit einer Großbild- und einer Mittelformatkamera fotografiert.

Was ist besonders?  Der Prachtband ist ein echter Hingucker und kommt in einem geschmackvollen Hochformat daher mit einem schwarz-grauen sehr aparten Schutzumschlag.

Der schöne Titel fällt allein schon durch sein ungewöhnliches Format extrem positiv auf und liegt extrem gut in der Hand, weil es vom Umfang eher schmal ist.

Der schwarz-grau gehaltene Schutzumschlag unterstreicht diesen modernen sehr stilvollen Eindruck noch weiter und hat mich schon gleich bei der ersten Begegnung für den schönen Titel begeistert.

Alle Fotos sind ungeheuer geschmackvoll und sprechen eine sehr persönliche Sprache und sind nirgendwo beliebig und verfehlen bei mir ihre Wirkung nicht, ich schmökere genussvoll bei einem leckeren Gläschen Wein durch die schönen und sehr informativen Portraits, die sich allesamt sehr kurzweilig lesen lassen und uns den Mythos Deutscher Wein am Beispiel fünfzehn herausragender deutscher Winzer, die mit Leidenschaft, Arbeitsethos und Kreativität Spitzenweine produzieren, erklären.

 Fazit: Ein wunderschönes sehr informatives Buch zum Thema Deutscher Wein, das mir ausgesprochen gut gefallen hat, weil es keinerlei faule Kompromisse macht, die zu Lasten der inhaltlichen Qualität gehen. Auch Layout und Ausstattung sind großes Kino. Ich empfehle das Buch gerne weiter und denke es ist auch ein tolles Geschenk für Wein-Liebhaber und Ästheten!

Meisterstücke

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Meisterstücke. Torten und Kuchen für Könner

Dr. Oetker Verlag

Preis: 14,99 €

„Darf es was Besonderes sein?“

 Worum geht’s?  Aber ja, möchte ich ausrufen, aber bei Tortenkreationen, bin auch ich als begeisterte Wochenend-Bäckerin vorsichtig. Super wenn man Familie und Freunde zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen, runde Geburtstage mit einer beeindruckenden süßen Kreation überraschen kann.

Aber so einfach ist das in der Königsklasse nicht, denn Patisserie ist eine Kunst, die viel handwerkliches Geschick und vor allem Geduld erfordert. Und Gelegenheiten, wo sich das ganz entspannt üben lässt, sind auch nicht so häufig gesät. Die Hochzeitstorte für die Freundin lässt sich nicht einfach mal am Wochenende im Kreise der Lieben ausprobieren, bis dann alles sitzt.

Umso wichtiger ist eine geling sichere Anleitung und Rezepte zur Hand zu haben, die es auch mir als nicht so geübte Tortenbäckerin, ermöglichen, mal die ein oder anderen „Ahs“ und „Ohs“ bei einer Familienfeier zu ernten.

Um dies zu erreichen habe ich mir fachkundige Unterstützung aus dem Hause Oetker mit dem Titel „Meisterstücke“ geholt und damit steht diesem Projekt hoffentlich nichts mehr im Wege….

 Was ist drin?  Auf 160 Seiten mit ca. 90 Farbfotos tummeln sich 64 leckere Rezepte, entweder mit echtem Wow-Potenzial oder auch einfach als Überraschung für die familiäre Kaffeetafel, da ist wirklich allerhand dabei was mein Herz höher schlagen lässt und gliedert sich in die folgenden Rubriken

„So ist im Frühling jeden Tag Muttertag“

Mit allerlei Frühlingsfrischem von der „Erdbeer-Baisertorte“ über die „Rhabarber-Quarktorte“ bis zum kultigen „Zebra-Minz-Cheesecake“.)

„Das schneiden Brautpaare gemeinsam an“

(Von der „Brautbouqet-Torte“ bis hin zum sehr adretten „Erdbeerherz“ ist jedes der präsentierten Rezepte ein echter Hingucker! Beide Rezepte sind mit sehr schönen detaillierten Step-by-Step-Anleitungen ausgestattet, die eine gute Hilfe sind, wenn man nicht so erfahren ist wie ich.

„Verführerisches ganz ohne backen“

(In diesem Kapitel gibt es die so genannten „Kühlschranktorten“, die ganz ohne Backofen zubereitet werden. Rezepte gehen von einer köstlichen „Limetten-Maracuja-Torte“ bis zur umwerfenden „Stracciatella-Torte mit Löffeln“, die mächtig was her macht!)

„Damit ist nicht nur gut Kirschen essen“

(Hier sind die fruchtigen Sommertorten vereint von der „Mandel-Pannacotta-Torte“, bis zum „Creme-fraiche-Himbeer-Kuchen“. Kleines Manko bei der „Mandel-Pannacotta-Torte“ hätte ich mir eine kleine Step-by-Step-Anleitung für die Schokoladen-Garnitur gewünscht.

„Obst vergoldet den Herbst“

(Vom ansprechenden „Apfel-Makronen-Kuchen“ bis zur sehr anmutigen „Weintrauben-Zabaione- Torte“ ist für jeden Geschmack was dabei.)

„Festliches zur Weihnachtszeit“

(Enthält hinreißende Rezepte für eine „Schokoladen-Creme-Torte“, einen „Cranberry-Cheesecake“ oder einen „Red-Velvet-Cheesecake“, der mich wirklich begeistert.)

„Zitrusfrüchte für neue Energie“

(Mein Lieblingsrezept des Kapitels: „Lemon-Ricotta-Cheesecake“)

„Krachen lassen mit Nüssen und Mandeln“

(Mein Lieblingsrezept des Kapitels: „Spanischer Mandelkuchen“)

Praktischerweise werden Zubereitungszeiten und Backzeiten bei den Rezepten prominent ausgewiesen.

 Wer soll angesprochen werden?  Der schöne Titel „Meisterstücke“ wendet sich an Menschen wie mich, die zwar gerne backen, aber nicht jede Woche ihre Familie mit einer großartigen Kreation beglücken und dementsprechend auch nicht die Erfahrung eines Profis mitbringen oder stundenlang üben können, bis dann alles so aussieht, wie auf dem Foto.

 Was ist besonders:  Das Buch ist ein perfekter Mix aus tollen Rezepten mit Wow-Potential und dem ambitioniertem Sonntagsuchen, mit gut strukturierten Anleitungen. Das spricht für die Expertise der Macher, die nicht umsonst im Hobbybereich hier als echte Institution gelten, das spürt man bei jedem Rezept!

 Fazit:  Mir gefällt das Buch super, weil ich immer das Gefühl habe, dass sieht nicht nur dramatisch gut aus und schmeckt super, auch ich kann es schaffen, Freunde und Familie damit zu überraschen. Leider hat sich das Gefühl bisher nicht häufig eingestellt und oftmals musste ich mir eingestehen, dass ich zwar gerne und häufig backe, aber weder die Erfahrung noch die Muße habe, mich auf Abenteuer mit ungewissem Ausgang einzulassen.

Also einfach den Experten anvertrauen, wie Millionen andere auch und dann klappt es auch mit der „Wow-Torte“! „Meisterwerke´“ aus dem Hause Oetker ist eine echte Fundgrube an tollen geling sicheren Rezepten, die ambitionierte Anfänger und Fortgeschrittene Hobbybäcker im nu wie Könner aussehen lässt!

 

Indisch Kochen

Indisch kochen von Anjali Pathak

Anjali Pathak: Indisch Kochen

Südwest Verlag

Preis: 24, 99 €

„India goes modern“

 Worum geht’s?  Sicherlich geht es in Indien mit großen Schritten ins 21 Jahrhundert, wenn man auf Städte wie Bangalore oder Mumbai schaut, aber darum geht es hier nur zum Teil.

Die Indische Küche ist auf der ganzen Welt wegen ihrer enormen Aromavielfalt ungeheuer beliebt. Ich liebe indisches Essen seit meinem ersten Besuch in Indien vor nahezu 20 Jahren. Gerne lade ich auch Gäste zu einem indischen Essen ein, aber wenn ich bisher indisch für Gäste kochen wollte, war eins immer klar: ich musste mir den Tag bereits ab dem frühen Morgen für die Vorbereitung reservieren. Jedes Currygewürz wird eigens zusammengestellt, die Gewürze vor dem Mahlen erst angeröstet, der Teig für meine geliebten Samos muss ruhen und kann dann erst ausgerollt und gefüllt werden. Wobei bei Samosa-Teig, da muss man ein Händchen haben für die Konsistenz, sonst artet das schlichte Ausrollen in ein echtes Work-out aus. Anschließend werden diese leckeren kleinen Dinger noch frittiert, dass sehen zumindest die klassischen Rezepte alle vor. Was bedeutet, dass wenn die Gäste eintreffen, die ganze Wohnung wie eine indische Frittenbude riecht. So sehr ich indisches Essen liebe, das hat mir buchstäblich immer schon gestunken!

Was ist drin?  Seit einigen Jahren gibt es aber einen Trend, der aus Großbritannien kommt und sich um die moderne alltagstaugliche indische Küche bemüht und auch Zutaten einsetzt, die typisch für Europa sind, aber die man in Indien gar nicht kennt. Es ist die Küche der indischen Einwanderer, die zum Teil schon in der 3 Generation in Großbritannien leben. Hier handelt es sich nicht nur um eine Fusion, sondern es entsteht was wirklich spannendes Neues, das ohne Furcht auch italienischen Ricotta oder spanischen Rauchpaprika als Chiliersatz einsetzt. Eines ist aber klar, die dominierende Geschmackkomponente bleibt indisch, auch wenn Pinienkerne nun wirklich keine typisch indische Zutat sind!

 Lieblingsrezepte:

 Pakoras mit Möhre, Zwiebel und Spinat

Paneer-Brokkoli-Masala

Würzige Gemüsesuppe mit Linsen und geröstetem Chili

Rauchig würzige Kartoffeln

Es gibt aber viele weitere Rezeptideen, die wirklich sehr vielversprechend aussehen und damit noch sehr viel zu entdecken für mich!

 Wer soll angesprochen werden?  Das Buch wendet sich an alle, die die indische Küche entspannt kennenlernen wollen und an diejenigen die Lust auf eine neue moderne indische Küche haben, die besser zu unseren Lebensumständen passt.

 Wer ist die Autorin?  Anjali Pathak entstammt einer kochbegeisterten indischen Großfamilie. Aufgewachsen ist sie in London. Von klein auf lernte sie von ihrer Mutter und Großmutter alles über das Kochen und vor allem das Würzen – denn sie betrieben die bekannte Gewürzmanufaktur „Patak’s“. Nach Reisen durch ganz Indien, immer auf der Suche nach kulinarischen Geheimnissen, absolvierte sie ein Studium an der renommierten „Leiths School of Food and Wine“ in London. Als Köchin und Rezeptentwicklerin steht sie für die perfekte Fusion von traditioneller indischer und moderner internationaler Küche. Heute arbeitet sie als Foodjournalistin und -bloggerin sowie als Kochbuchautorin.

 Was ist besonders?  Anjali Pathak ist die mutigste Vertreterin dieser neuen Stilrichtung zu einer modernisierten indischen Küche, die in meinen Augen längst überfällig war.

Es ist einfach extrem langweilig, wenn man die Weiterentwicklung einer Küche ausklammert und Kochbücher sollten diesen Trend auch widerspiegeln, denn das ist authentisch, lebendig und spart hier und da bei der Zubereitung jede Menge Zeit, sonst kochen die Menschen nicht mehr zu Hause und holen sich ihr indisches Essen nur noch vom Take-away. Das ist für mich eine absolut abschreckende Vision und der indisches Flair eines Gerichtes entsteht nicht nur, wenn eine endlos Zutaten-Liste abgearbeitet worden ist, das habe ich selbst vor einigen Jahren als überzeugte Verfechterin der klassischen Linie feststellen können.

Manchmal entsteht dabei auch etwas völlig Neues, was zwar nicht genauso ist, wie die klassische Variante, sich dahinter aber nicht verstecken muss, eine eigene Handschrift trägt und dem Zeitgeist und seiner Umgebung entspricht! Salopp gesprochen, kochen wir ja auch nicht mehr wie unsere Steinzeitvorfahren und Pasta und ähnliches ist nicht nur in Italien, sondern auf der ganzen Welt als fester Bestandteil vieler Küchen nicht mehr wegzudenken.

Mir hat gefällt das Buch von Anajali Pathak super, ich liebe es beim Ausprobieren der Rezepte, täglich was Neues zu erfahren, außerdem entsprechen die Rezepte auch eher meinem Zeitbudget, dass mir unter der Woche zum Kochen zur Verfügung steht. Und ich habe zum Thema indische Küche die Klassiker sowieso schon im Regal stehen, da möchte ich gerne mal was Neues kennenlernen!

Anjali Pathak gibt auch Empfehlungen für nützliche Küchenhelfer, die eine echte Hilfe sein können, aber nicht in einen Gerätefuhrpark ausarten sollen, sehr lobenswert, längst nicht alles was so rumsteht, wird auch benutzt!

Auch das Kapitel „Wein und indische Küche„ wird mutig von ihr nicht ausgespart und ist ein weiterer Beleg, dass hier eingefahrene Wege verlassen werden!

Im schönen Buch finden sich weiterhin viele Familienfotos aus dem Pathak-Clan, die eindrucksvoll die jahrelange Expertise der Familie beim Thema Aromen und Gewürze dokumentieren.

Schade, dass die Autorin zwar ausdrücklich darauf hinweist, dass die Garam-Massala Mischung so frisch wie möglich sein sollte und deshalb gemahlenes Pulver nicht ideal ist, aber es leider kein Rezept dafür gibt. Die Erläuterung der wichtigsten Gewürze der indischen Küche unter dem Titel „Meine Gewürzbox“ ist aber sehr informativ und praktisch und macht das wieder wett.

Fazit: Mir hat das Buch von Anjali Pathak sehr gut gefallen, weil es mutig und undogmatisch eine neue indische Küche kreiert, die längst überfällig war und deshalb empfehle ich es gerne weiter!