Jeder Kürbis der in diesem Sandwich landet kann sich mehr als glücklich schätzen! I love it und ich bin weder von Haus aus Kürbis noch Sandwich-Fan. Einfach perfekt die Verbindung aus Kürbis, Thymian, Orangensaft, den süßen Datteln und dem würzig-säuerlichen Ziegenkäse dazu – genial!
Quelle: Peters: 365: Jeden Tag einfach kochen & backen
Samtweicher nussiger Kürbis ist wie dafür gemacht, in ein Pesto verwandelt zu werden. Orange und Thymian verfeinern die dicke Paste, und obwohl ich sicher bin, dass sie mit warmen Spaghetti ganz wunderbar schmeckt, liebe ich dieses Pesto auf einem Brötchen, zusammen mit saftigen Datteln und reifem Sainte- Maure de Touraine Chèvre.
Zutaten (ergibt 2–3 Sandwiches):
Für das Pesto
340 g geputzter Kürbis (bevorzugt geschälter Butternut oder Hokkaido mit Schale), in 2,5 cm dicke Würfel geschnitten
2 EL Kürbiskerne
2 EL Olivenöl
¼–½ TL frischer Orangenabrieb
1 EL frisch gepresster Orangensaft
1½ TL frische Thymianblätter
feines Meersalz
Backpapier
Für die Sandwiches
2–3 Dinkel- oder Roggenbrötchen, halbiert
85 g gereifter Chèvre (bevorzugt Sainte-Maure de Touraine), in dünne Scheiben geschnitten
4 große saftige Datteln, entsteint und geviertelt
1 EL Kürbiskerne
1 TL frische Thymianblätter
grob gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Kürbiswürfel in eine mittelgroße Auflaufform geben und den Boden mit etwas Wasser bedecken. Ein großes Stück Backpapier mit Wasser durchnässen, auswringen und den Kürbis komplett damit bedecken. 20–30 Minuten im Ofen backen, bis der Kürbis zart ist, dann im Universalzerkleinerer zusammen mit Kürbiskernen, Olivenöl, 1/4 TL Orangenabrieb, Orangensaft und Thymian glatt pürieren. Mit zusätzlichem Orangenabrieb sowie Salz abschmecken und in eine kleine Schüssel füllen.
Großzügig Pesto auf den unteren Brötchenhälften verteilen, mit Chèvre belegen und mit Datteln, Kürbiskernen, Thymian und Pfeffer bestreuen. Die oberen Brötchenhälften darauflegen und genießen.
Meike Peters, Begründerin des internationalen Blogs „Eat in my kitchen“ ist kulinarisch im herzhaften deutschen Wohlfühlessen verwurzelt, aber auch stark von Einflüssen aus der französischen und italienischen Küche geprägt. Mit ihrer Mutter, einer fabelhaften Köchin und wundervollen Gastgeberin, fing alles an: Sie war es die Meikes Geschmacksnerven mit dem Genuss von feinem Olivenöl und dem großzügigem Gebrauch von Knoblauch und mediterranen Kräutern schon früh richtig programmiert hat. Mal mit ausgefeilten Klassikern der französischen und italienischen Küche, aber auch einfachen Pasta-Gerichten. Meike ist in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen und der schwäbische Stiefvater hat mit so herrlichen Gerichten wie Spätzle und Maultaschen aus dem Süden der Republik zu ihrer weiteren kulinarischen Sozialisierung beigetragen. Die begonnene kulinarische Reise setze sich fort als die Autorin ihren Partner kennen lernte. Die Rezepte und Bräuche der maltesischen Schwiegermutter und des amerikanischen Schwiegervaters öffneten weitere Türen. Inzwischen verbringt das Paar regelmäßig den Sommer auf Malta, dem südeuropäischen Inselstaat am Mittelmeer, dessen Küche ebenfalls von nordafrikanischen und arabischen Einflüssen geprägt ist.
Viele, viele Optionen alle in einem Buch – oder 365 einfach total lecker!
Ein durchschnittliches Kochbuch hat in der Regel ca. 100 Rezepte, hier gibt es sogar 365 köstliche Optionen für üppige Sandwiches (z. B. Gegrilltes Schinken-Käse-Sandwich mit Kaki oder Schnitzel-Krautsalat-Sandwich), Muffins (z. B. Pistazien-Orangenblüten-Muffins oder mediterrane bittersüße Schoko-Orangen-Muffins), Quiche & Tartes (z. B. Kartoffel-Tarte mit Chèvre, Fenchel-Tarte, Basilikum-Ricotta-Pie mit Tomaten), Gemüse (z. B. knusprige Koriander-Bratkartoffeln mit Chèvre, Thymian und Zitrone oder Zucchini-Paprika-Auberginen-Moussaka mit Zitronen-Ricotta), Pasta (z. B. Kürbis-Pasta mit Orange, Ahornsirup und Salbei oder Spaghetti mit Röst-Knoblauch-Butter und Thymian), Fleisch (z. B. Kidneybohnen-Hackbällchen mit Tomatensauce und Koriander oder Lammkoteletts mit Granatapfel-Portwein-Sauce und Pistazien), Huhn (z. B. Gewürz-Hähnchenkeulen mit Weißen Bohnen und Minze oder Coq au Vin), Fisch & Meeresfrüchte (z. B. Lachs mit Fenchelkruste oder scharfe Chorizo-Muscheln mit Chili und Majoran), Salat (Kirsch-Panzanella mit Stilton, Schalotten und Thymian, Winter-Caprese mit Blutorange, Roter Bete und Mozzarella di Bufala) und Süßes & Gebäck (z. B. Germknödel mit Pflaumen, Mohn und Vanillesauce oder Loukoumades – Griechische Krapfen mit Honig, Zimt und Pistazien, Madeira-Kuchen mit karamellisierten Mandarinen). Tja, da ist nicht nur viel, sondern, sehr sehr viel an köstlichem Soul-Food im Angebot. Mit diesem Kochbuch beschäftigt man/frau sich nicht mal nebenbei, das ist jeden Tag aufs Neue eine leckere Entdeckung.
Nicht wie bei Muttern, sondern wie bei Ms. Soul-Food… „Mutti ich hab Dich wirklich lieb und dachte bis jetzt neben Deinen Rouladen kann es keine anderen geben….“ Sorry, diese sind aber noch besser, die Sauce ist der Hit. Ich bring Dir das Rezept mit, wenn wir uns Weihnachten wieder sehen! Und dann noch die Knödel dazu, Dein Schwiegersohn konnte gar nicht genug davon bekommen…..
Jeder Kürbis, der in diesem Sandwich landet kann sich mehr als glücklich schätzen! I love it und ich bin weder von Haus aus Kürbis- noch Sandwich-Fan. Einfach perfekt die Verbindung aus Kürbis, Thymian, Orangensaft, den süßen Datteln und dem würzig-säuerlichen Ziegenkäse dazu – genial!
Tiroler Apfelstrudel
Final Countdown beim Strudel-Casting: Platz Nr. 1 geht für mich an den “Tiroler Apfelstrudel“ aus dem Hause Peters in Berlin, die die saftigste Version über die Ziellinie geschoben haben – umhüllt von knusprig-buttrigem Mürbeteig – best Appel-Strudel ever!
Fazit: Be yourself, stay authentic and don’t mix it up with too much of everything!
Meike Peters kocht wie viele heute einen Mix aus Soul-Food und Fusion-Küche, schafft es jedoch sich und ihrem Stil dabei treu zu bleiben! Sie komponiert stilsicher Wohlfühlessen, das einfach funktioniert und ebenso optisch wunderbar ansprechend ist. Kocht man diese Rezepte nach, stellt sich schnell heraus, dass dieses Zusammenspiel nicht zufällig, sondern das Ergebnis von Kreativität und intensivem probieren ist. Alles was bei ihr auf den Tisch kommt, ist kein Kunstprodukt, sondern inspiriert durch Mutter, Großmutter, den schwäbisch-stämmigen Stiefvater und der maltesisch-amerikanisch geprägte Schwieger-Familie und nichts wirkt dabei künstlich oder gar konstruiert.
Meike zeigt dabei ein feines Händchen und legt zudem keinerlei Trend-Hascherei an den Tag, sondern will einfach nur lecker kochen. Wenn in fast jedem Rezept inflationär mit Salzzitronen umgegangen wird und mit den unterschiedlichsten Gewürzen nur so um sich geschmissen wird nützen auch die bekannten Namen beim dritten oder vierten Buch damit nichts mehr. Viel macht aber nicht unbedingt viel und es muss auch nicht fast alles mit Salzzitronen gewürzt werden. Die als Fertigprodukt zudem häufig sehr synthetisch schmecken können. Bei insgesamt 365 Rezepten sind es bei Meike Peters gerade mal 2, die darauf setzen und können immer mit Zitronenabrieb ersetzt werden.
Die New York Times hat sich bereits geoutet und dieses umfassende Projekt mit erkennbar eigener Handschrift, das ebenfalls saisonale Aspekte berücksichtigt, zu eines der besten Kochbücher dieses Bücher-Herbstes gekürt und das in meinen Augen sehr zu recht.
Einzig das Register hätte man noch übersichtlicher machen können. Allerdings bei einem Kochbuch, das bewusst jeden Tag des Jahres lecker bestückt und ebenfalls mit Monatsübersichten arbeitet, jammern auf hohem Niveau.
Herzlichen Dank für die Übersendung als Rezensionsexemplar!
Quelle: Felix Partenzi/Daniela Partenzi: Brodetto für alle
Gerichte und Geschichten aus der Region Marken
Es duftet nach Anis und Honig und Wein und das Schweinchen darf nach Herzenslust darin suhlen…. Eine weitere kulinarische Überraschung aus Italien, die lecker, unkompliziert und sehr aromatisch daher kommt.
Honig, Weinessig und fast alle Anissamen werden zu einer dickflüssigen Vinaigrette verquirlt. Die Steaks salzen, pfeffern und in Olivenöl für etwa 3 Minuten knackig anbraten. Die übrigen Anissamen drüberstreuseln und in der Pfanne das Rotweinbad anrichten. Darin suhlt sich das Schwein bei mittlerer Hitze, bis der Rotwein sämig eingedampft ist. Die Honigvinaigrette glasiert die Steaks auf dem Teller.
Nussig mit süßer Note und ein klein wenig bitter durch die Bohnenkerne…Deshalb die perfekte Ergänzung zum würzigen Rucola und der pikanten Salami. Ein Vorspeise, die mit jedem Bissen und ohne Chichi Italien ruft.
Zutaten (für 4 Portionen):
1 kl. Bund Rucola
30 g geriebener Pecorino
20 g gemahlene Mandeln
ca. 60 ml Olivenöl
1 kleine Knoblauchzehe
400 g dicke Bohnen
1 Spritzer Rotweinessig
2 Scheiben Weißbrot
30 g pikante Salami
Zubereitung:
Zuerst wird die Rucola mit dem Käse, dem Knoblauch, den gemahlenen Mandeln und dem Olivenöl zu einer dickflüssigen Creme püriert.
Die dicken Bohnen blanchieren, mit kaltem Wasser abschrecken, häuten und mit ein paar Tropfen Rotweinessig präparieren.
Aus dem Weißbrot werden mit etwas Olivenöl leckere kleine Croutons und auch das Salamistück endet in Würfeln. Zeit anzurichten. Heute landen die Bohnen mit Brot und Wurst in einem Teich aus Rucolapesto, das nächste Mal werden sie vermengt und mit dem Pesto übergossen, je nach Laune.
Die wohl am wenigsten beachtete der 20 Regionen Italiens liegt südlich von Rimini und vis-à-vis von Livorno. Wenn die Toskana auf der Stiefelhalbinsel das Schienbein repräsentiert, sind die Marken die Wade Italiens. Hier findet man Orte, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, bewohnt von echten Originalen, die herrlich unkomplizierte Speisen kochen. Daniela und Felix Partenzi haben sich auf einen Streifzug durch diese mittelitalienische Region begeben und Gerichte und Geschichten gesammelt, die bei jedem Italien-Fan das Herz höher schlagen lassen. Daniela Partenzi sind dichte und überaus lebendige Portraits von Land und Leuten gelungen.
Wer sind die Autoren?
Felix Partenzi, geboren 1970 bei Hannover, hat als Hörspielregisseur gearbeitet und ist freiberuflicher Designer in Medien, Kultur und Werbung. Seit einigen Jahren gibt er sein Wissen als Kunstlehrer weiter.
Daniela Partenzi, geboren 1968 in Düsseldorf, ist freie Fernsehredakteurin beim WDR. Die Tochter eines italienischen Kochs und einer deutschen Lehrerin lebt mit ihrem Mann Felix Partenzi und zwei Söhnen in Düsseldorf, sofern sie sich nicht gerade mit ihrer Familie in Umbrien aufhält.
Was ist drin?
Die Marken sind für die Partenzis seit dem Ausbau der Staatsstraße 77 eine schnurgerade Verbindung zu richtig guten spaghetti vongole. Beide lieben es lecker und schön und haben ein Faible für Menschen, die man durchaus als Originale bezeichnen kann. Am besten alles zusammen und am liebsten mit Italien als Hauptdarsteller. Kochbücher über Regionen in ihrem Lieblingsland zu erschaffen, ist für die gebürtige Italienerin und ihren Mann das Nonplulsultra. So hatten die Düsseldorfer jedenfalls immer einen Grund mehr die Koffer zu packen und den Brenner zu überqueren, Das Land zwischen Pesaro und San Benedetto del Tronto ist nicht nur für die Partenzi kulinarisch ein unbeschriebenes Blatt, sondern auch ich würde es gerne kulinarisch besser kennenlernen……
Allora: „Brodetto für alle!“
Immer mit dem gewissen Augenzwinkern erzählt Daniela z. B. von der Begegnung mit einem Hotelier namens Flavio, der sich mit der vom ihm gegründeten Brodetto-Akademie um den Erhalt der adriatischen Fisch-Suppe (Brodetto) kümmert. Jeder Gast der sich nach einem hungrig machenden Tag am Meer von ihm den Zimmerschlüssel an der Rezeption geben lässt, wird genauestens abgescannt. Der Mann kann ohne Ende reden erzählt Frau Partenzi. Aber kann er auch kochen? Der gerade vorbei eilende Sohn hält kurz inne, dreht sich um: „In der Theorie ja in der Praxis überlassen wir das besser der Mamma. Bene, hier macht halt jeder was er kann räumt der Patron ein.
Dem Pulpo musst Du so richtig eine knallen oder in den Tiefkühler sperren….
Danielas Faible für Menschen, Typen macht die Begegnung für Nachkocher und interessierte Italien-Fans sehr unterhaltsam und lebendig, als würde man selbst über die Märkte schlendern. Morgens am Hafen von San Benedetto steigen sie mit dem Fischer Francesco auf seinen Kutter, der langsam aus dem Hafen tuckert, bevor er diesem mit dem 300 PS starken Motor die Sporen gibt und ihm der erste Pulpo seit zwei Monaten ins Netz geht. Zuvor jedoch noch ein kleiner Seitenhieb auf die italienische Verwaltung, die den Schlick, der das Hafenbecken versandet, direkt über den symbolischen Zaun kippt, die Gezeiten tun das übrige, das ist Italien, meint der Fischer nur lapidar….Er verrät jedoch auch das Geheimnis das jeder Pulpo-Zubereitung innewohnt, entweder 1 Woche Haft im Tiefkühler oder Du knallst im so richtig eine… Männerküche halt.
Traurige Bohnen – oder Klima verschont auch die Genuss affinen Italiener nicht…..
Die Bohnen sind traurig im Sommer 2016, zu heiß zu trocken. Paola die Bohnenfrau, der man ihre Vorliebe für durchfeierte Nächte durchaus ansieht ist verzweifelt, auch im Hinterland in den Bergen herrschen inzwischen Temperaturen über 40 Grad im Schatten: Da helfen auch die 1000 Liter Wasser nicht mehr, die ihr überschaubarer Bohnen-Acker jeden Tag einfach so weg gluckert, nicht mehr viel… „Wenn du schlecht zu den Bohnen bist, weiß sie zu berichten, dann sind die Bohnen auch schlecht zu Dir… Sie schimpft über falsche Dresch- und Trocken-Methoden, so eine Bohne ist ein zartes Pflänzchen, zu früh gepult, falsch gelagert, zeigt sie dir ihre kalte Schulter und wird zäh. Aber nicht ihre Bohnen, nur gegen die Trockenheit hat sie leider auch kein Allheilmittel……
Es duftet nach Feigen und Anis und die Königin von Ascoli….
Süße Feigensalami gehört untrennbar zum Geschmack der Marken. Zwei Zutaten sind dafür wichtig, Feigen und guter Trauben-Sirup. Italiener sind zum Glück bei den Zutaten ausgesprochene Nationalisten, Feigen aus dem Ausland no und nochmal no, nicht in unsere Feigen-Salami, die süß gehört. Über-Produktionen aus aller Welt machen den eigenen Anbau im Vallesina wenig lukrativ und den dafür sonst noch erforderlichen Trauben-Sirup kochen am besten die italienischen Mammas. Sapa (so heißt der Sirup) gilt als das A und O in der Küche der Marken, aber nur die einheimischen Produkte werden noch sanft über 10 Stunden zu einer Melasse eingekocht.
Fleischige Oliven sind die Spezialität von Ascoli, gefüllt mit Hackfleisch gewälzt in Parmesan und Mehl ist daraus eine lokale Spezialität geworden.
In Porchetta – in was?
Bei Porchetta taucht in meiner Assoziation automatisch Speck auf, weit gefehlt in Porchetta heißt es, wenn etwas in wildem Fenchel geschmort wird. In den Marken bevorzugt Aubergine. Danke für das Rezept seit 20 Jahren suche ich verzweifelt nach einer Verwendungsmöglichkeit für den im Mittelmeerraum inflationär wachsenden wilden Fenchel. Liebes Fenchelkraut im nächsten Urlaub bist Du definitiv dran….
Nussig mit süßer Note und ein klein wenig bitter durch die Bohnenkerne…Deshalb die perfekte Ergänzung zum würzigen Rucola und der pikanten Salami. Ein Vorspeise, die mit jedem Bissen und ohne Chichi Italien ruft.
Es duftet nach Anis und Honig und Wein und das Schweinchen darf nach Herzenslust darin suhlen…. Eine weitere kulinarische Überraschung aus Italien, die lecker, unkompliziert und sehr aromatisch daher kommt.
Fazit:Dieses Buch ist wie ein Spontan-Besuch in Italien!
Die Marken kannte ich bisher nicht, es duftet dort an jeder Ecke nach Anis und Feigen und guter Fisch und Meeresfrüchte sind auch nicht weit. Außerdem gibt nicht es nur Brot, sondern sogar Brodetto (Fischbrühe) für alle. Schlendern Sie/Ihr mit den Partenzis am Hafen von San Benedetto von Fischhändler zu Fischhändler und genießen Sie Dorade im Kartoffel-Bett, oder lassen sich Vincisgrassi (einen Nudelauflauf) servieren. Gefühlt gibt es für den so viele verschiedene Rezepte, wie es Einwohner in den Marken gibt. Und vergessen Sie um Gotteswillen nicht, die berühmte Feigen-Salami zu probieren. Dieses Kochbuch kann mit unkomplizierten und vor allem leckeren Rezepten, eine bislang noch wenig beachtete Region Mittel-Italiens endlich kulinarisch vorstellen.
Lebendig und mit viel Humor gelingt es Daniela Partenzi, auf besonders unterhaltsame Weise, eine Region Italiens vorzustellen, die viele noch gar nicht auf dem Zettel haben. Dieses Buch ist wie ein Kurz-Trip nach Italien und für Leib und Wohl wird ebenfalls gesorgt. Unaufgeregt mit besten Produkten, ohne Chichi oder Budenzauber wird in den Marken authentisch und ehrlich gekocht.
Es gibt so viele Italien-Kochbücher, die gähnend langweilig immer wieder dieselben Geschichten, Rezepte und Anekdoten herunterbeten, das passiert hier nicht – versprochen!
Als Kochbuch-Bloggerin habe ich so einige davon in meinem Kochbuch-Regal stehen und gerade deshalb diesen so überraschend anderen Ausflug in die Marken und das kulinarisch authentische Italien ohne Firlefanz und mit qualitativ guten Produkten sehr genossen!
Herzlichen Dank für die Übersendung als Rezensionsexemplar, für dessen Besprechung ich gerne meine ehrliche Meinung wiedergebe, mein Blog ist und bleibt ein lieb gewonnenes privates Hobby!
Lecker und eine feine Idee sein Pesto zu pimpen, letztendlich aber auch keine Kreation, die einem von Hocker haut. Eher eine Feierabend-Version mit ein bisschen Twist – aber nicht weniger wichtig, das es auch für solche Tage leckere Optionen gibt!
Das klassische Gericht trofie al pesto aus Ligurien ist inzwischen in ganz Italien und auch andernorts sehr beliebt. Die trofie (kurze, gedrehte Pasta ohne Ei) probierte ich erstmals in den Neunzigern auf einer Reise durch die Region. Erfreulicherweise sind sie nun in italienischen Feinkostläden und sogar in manchen Supermärkten erhältlich. Sie müssen etwas länger gekocht werden als die meisten anderen Pastasorten, weshalb man die Garzeit unbedingt auf der Packung nachlesen sollte. Ich bereite gerne mein eigenes Pesto (S. 164) zu, man bekommt frisches Pesto in guter Qualität aber auch im Fachhandel. Oder Sie entscheiden sich für eines aus dem Glas – inzwischen gibt es köstliche Sorten, die in keinem Vorratsschrank fehlen sollten. Bei diesem Rezept habe ich noch Walnüsse und Tomaten zugefügt.
Zutaten (für 4 Personen):
Meersalz
320 g Pasta trofie
100 g Pesto (S. 164)
1 Spritzer natives Olivenöl extra
40 g Walnussbruch
2 Tomaten (ca. 250 g), geviertelt, Samen entfernt und grob gehackt
einige Basilikumblätter zum Garnieren
geriebener Parmesan zum Garnieren
Zubereitung:
Wasser mit Salz in einem großen Topf zum Kochen bringen, die trofie zufügen und 12–15 Minuten al dente kochen (nach Packungsanweisung richten).
Sobald die Pasta fast fertig ist, das Pesto mit 1 Spritzer Olivenöl in einer großen Pfanne langsam erhitzen. Die trofie abseihen, dabei ein wenig Kochwasser auffangen. Beides zum Pesto geben und gut vermengen. Walnüsse und Tomaten zufügen und unterrühren. Vom Herd nehmen, mit Basilikumblättern und geriebenem Parmesan nach Belieben garnieren und dann servieren.
Zubereitungszeit: 15–20 Minuten (je nach Garzeit der Pasta)
Ich gebe zu ich war skeptisch und fast sauer, dass man nicht mal mehr in einem italienischen Kochbuch vor dem allgemeinen Gesundheitswahn sicher ist. Was soll ich sagen, einfach probieren und dann sieht die Sache ganze anders aus, es schmeckt nämlich köstlich und nistet sich nicht auf den Hüften ein – wie das manche italienische Klassiker so an sich haben!
P.S. ein guter nicht nur salziger Feta passt bei diesem Rezept deutlich besser als Mozzarella – sorry liebe Italiener, sonst gerne aber hier nicht!
Dieser ungewöhnliche Vollkornreis mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen wird in Italien immer beliebter. Der ursprünglich aus China stammende schwarze Reis wurde von Herrschern früher wegen seiner nährenden und aphrodisischen Eigenschaften geschätzt, weshalb er den Zusatz venere trägt (abgeleitet von Venus). Heute wird er auf den Reisfeldern Norditaliens angebaut. Er eignet sich hervorragend für Salate und ergibt ein köstliches, gesundes Mittagessen. Oder Sie machen eine große Portion und servieren ihn auf der nächsten Party.
Zutaten (für 4 Personen):
300 g schwarzer Reis (riso venere)
½ rote Paprikaschote, fein gehackt
½ gelbe Paprikaschote, fein gehackt
2 Avocados, fein gehackt
6 Kirschtomaten, geviertelt
200 g Mozzarella oder Feta, klein gewürfelt
ca. 12 Schnittlauchhalme, fein geschnitten
50 g Granatapfelkerne
6 EL natives Olivenöl extra
frisch gepresster Saft von 1 Zitrone
Meersalz (nach Belieben)
Zubereitung:
Den Reis mit der doppelten Menge kaltem Wasser (ca. 700 ml) in einen Topf geben. Bei mittlerer Temperatur zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und 15–17 Minuten leicht köcheln lassen, bis er al dente ist.
Den Reis abseihen, unter fließendem kalten Wasser abspülen und gut abtropfen lassen. Mit Gemüse, Mozzarella, Schnittlauch und Granatapfelkernen in eine Servierschüssel geben. Olivenöl und Zitronensaft darüber träufeln, mit Salz abschmecken und gut vermengen.
Italienische Küche und pronto, ein Widerspruch an sich?
Wer kocht?
Genaro Contaldo und Jamie Oliver verbindet nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern der von der Amalfi-Küste stammende Wahl-Londoner und Koch ist in Großbritannien so bekannt ist wie Tim Mälzer bei uns. Contaldo gilt seit die beiden sich vor über 20 Jahren im „Neal Street Restaurant“ in London kennenlernten als Ziehvater und Mentor des „Naked Chef“ . Heute verbindet die beiden nicht nur das Gefühl sich aufeinander verlassen zu können, sondern gemeinsame Buchprojekte und der Wunsch die italienische Küche für das 21 Jahrhundert fit zu machen.
Muss das sein?
Das entscheiden Ihr/Sie und die Italiener für jeden einzelnen Tag am besten selbst! Wir wissen ja es gibt solche und solche Tage…. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass die italienischen Nonnas eine vom Aussterben bedrohte Spezies sind. Sie stehen mit Wonne in der Küche, sind sehr zu Recht stolz auf ihre stundenlang gekochten Saucen, die selbstgemachte Pasta und werden dabei ganz sicher nicht dauernd vom Piepen ihres Smart-Phones abgelenkt.
Was machen wir denn jetzt mit denen, die keine Zeit und Lust haben ewig in der Küche zu stehen?
In der Tat ein Problem, dass eine andere als die bislang übliche Haltung zur italienischen Küche erfordert. Contaldo liefert 90 Rezepte, klassisch strukturiert (Salate, Suppen, Pasta, Risotto, Fisch, Fleisch, Gemüse, einfache Saucen, Desserts), die nicht nur als Abkürzung bei der Zubereitung italienischer Klassiker gedacht sind, sondern diese ebenfalls ein wenig gesünder machen und Klassiker unterstützt durch Produkte aus dem italienischen Feinkostgeschäft in völlig neuem Gewand präsentieren.
Unterstützung aus dem Feinkostgeschäft, damit es schneller geht und weniger mächtig ist….
Genaro Contaldo Lasagne wird statt klassisch mit Lasagne Platten mit pane carasau zubereitet. Das ist ein traditionelles dünnes und knuspriges Fladenbrot aus der sardischen Küche, das aus Hartweizengrieß hergestellt wird. Erhältlich online oder im gut sortierten italienischem Feinkostgeschäft. Die Lasagne steht dafür nicht nur schneller auf dem Tisch, sondern verliert viel von ihrer üblichen Mächtigkeit dadurch, was für Contaldo in diesem Buch ebenso sehr wichtig ist.
Manchmal überraschend einfach und doch geschmacklich auf den Punkt
Die Rezepte Contaldos setzen auf eine überschaubare Anzahl von Zutaten, die er meistens mit Händchen so aufeinander abstimmt, dass man nach anfänglicher Skepsis überrascht wird, wie gut dabei alles zusammenpasst, ohne dass es langweilig wird. Ein Kichererbsen-Salat mit Oliven, Amalfi-Zitrone und Kräutern versprach anhand der sehr übersichtlichen Zutatenliste, erst mal nur das es schnell nach Feierabend in 10 Minuten zusammen gezaubert werden kann, konnte uns aber auch geschmacklich überzeugen.
Der Salat mit knusprigen Südtiroler Speck, grünem Apfel und Walnüssen, hat uns sogar begeistert und möchte ich gerne ebenfalls mal meinen Gästen servieren. Genauso erging es mir bei einer Vorspeise mit karamellisierten Pflaumen, Feigen und Prosciutto. Gnocchi mit Gorgonzola verleiteten mich spontan zu dem Ausruf, „Mensch das kenn ich doch schon!“. Ja, aber nicht mit einer schlichten Birne dazu und das war wirklich nicht nur pronto auf dem Tisch, sondern super-lecker.
Geschickte Planung, damit die Time-Line gehalten werden kann
Genaros Ideen für Suppen und Risotto sind für mich als Risotto-Liebhaber ebenso nicht zu verachten gewesen aber man muss fairerweise sagen, hier wird das Rad nicht neu erfunden, sondern einfach geschickt voraus geplant, deshalb kann er seine Maximal-Benchmark von 40 Minuten halten. Zum Prinzip des Buches gehört es das Pesto, selbstgemachte Brühen und die selbstgemachte Tomatensauce (Kapitel „Einfache Saucen“) in der Speisekammer auf ihren großen Einsatz warten.
Ich gebe zu ich war skeptisch und fast sauer, dass man nicht mal mehr in einem italienischen Kochbuch vor dem allgemeinen Gesundheitswahn sicher ist. Was soll ich sagen, einfach probieren und dann sieht die Sache ganze anders aus…. Es schmeckt nämlich köstlich und nistet sich nicht auf den Hüften ein – wie das manche italienische Klassiker so an sich haben!
Lecker und eine feine Idee sein Pesto zu pimpen, letztendlich aber auch keine Kreation, die einem von Hocker haut. Eher eine Feierabend-Version mit ein bisschen Twist – aber nicht weniger wichtig, das es auch für solche Tage leckere Optionen gibt!
Tiramisu die X-te, hier angenehm fruchtig! Statt der Beerenmischung habe ich in der Saison Erdbeeren verwendet und die Crème double durch Crème fraîche ersetzt und das Mischverhältnis zugunsten des Mascarpones erhöht, damit es trotz des niedrigeren Fettgehalt genauso cremig wird.
Fazit: Pronto ist kein Prinzip aber ein Angebot!
Das manchmal obwohl ich sehr skeptisch war, erstaunlich easy und lecker ausfiel! Klassiker von denen man meint, dass man sie nun wirklich in und auswendig kennt und gefühlte 100 Rezepte dazu schon gesehen hat, punkten mit der einen oder anderen entscheiden Zutat (Gnocchi mit Gorgonzola und Birne). Diese Erfahrung habe ich übrigens auch bei einem Salat mit schwarzem Reis gemacht, den bislang sicherlich niemand in einem italienischen Kochbuch vermisst hat oder eingefordert hätte. Ehrlichweise muss man aber auch sagen, dass nicht jeder für eine Lasagne sardisches Fladenbrot (ca. 12,– €) online bestellen möchte und es manchmal nur pronto geht, wenn die Gemüsebrühe und das Pesto bereits vorbereitet wurden. Ich habe dieses Kochbuch am Anfang lediglich als Abkürzung wahrgenommen und war erstaunt, wie fein manches komponiert war, so dass ich es ebenfalls gerne meinen Gästen serviere möchte. Italienische Küche und pronto, ein Widerspruch an sich? Nein, habe ich gelernt, aber es heißt auch nicht, dass es immer und überall gleichermaßen gut funktioniert. Die probierten Trofie mit Pesto, Walnüssen und Tomate haben gut geschmeckt, mich aber nicht vom Hocker gehauen. Angenehm fand ich die sehr informative und umfassende Einführung die Gennaro Contaldo all seinen Rezepten angedeihen ließ und zeigt, hier hat sich jemand Gedanken gemacht, einer hochgeschätzten Küche ins 21 Jahrhundert zu helfen.
Herzlichen Dank für die Übersendung als Rezensionsexemplar!
Dieses Pickle sollte man als Grundzutat im Kühlschrank haben. Es schmeckt fantastisch zu Lachs oder Reis. Außerdem lässt sich daraus ein herrlicher Wrap nach indischer Art zaubern, wenn man es mit gegrilltem Lammfleisch und einem Klecks Raita in Dosa oder Fladenbrot wickelt.
Zutaten (ergibt 700 g):
350 ml Weißweinessig
2 Rote Bete-Knollen, geschält, halbiert und in 2 cm große Spalten geschnitten
2 EL Meersalz
2 EL feinster Backzucker
1 EL Fenchelsamen
2 große weiße Rettiche (Mooli), geschält, grob gerieben oder mit dem Gemüseschäler zu Streifen verarbeitet
Zubereitung:
Essig, Rote Bete, Salz, Zucker, Fenchelsamen und 225 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Umrühren, bis sich Salz und Zucker komplett aufgelöst haben.
Vom Herd nehmen, die geriebenen Rettiche zugeben und vermengen. In sterilisierte Gläser füllen und dicht verschließen.
Vor dem Servieren mindestens 8 Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Das Pickle ist nach dem Öffnen im Kühlschrank bis zu 1 Monat haltbar.
Hier kommt jetzt das Alheilmittel für südindische Hausfrauen, wenn buchstäblich nichts mehr im Haus ist und das Haushaltsgeld keine großen Sprünge mehr zulässt….. Sehr würzig, aber auch mit Chili-Schärfe. Wer es damit nicht so hat, sollte die Menge an seinen persönlichen Geschmack anpassen. Wir essen wirklich gerne scharf und waren von der Vielseitigkeit der Mischung absolut angetan!
Diese südindische Gewürzmischung ist der Retter für alle indischen Familien, die sich finanziell etwas einschränken müssen. Wenn man ein Gericht mit ein wenig Gunpowder verfeinert, schmeckt es gleich nach etwas Besonderem. Es kann über Dosas (S. 86) gestreut werden und ist ebenso grandios, wenn man es zusammen mit etwas Öl oder Ghee in ein Linsen- oder Reisgericht einrührt oder als Dip zu Idlis reicht.
Zutaten (ergibt 250 g):
85 g Idli-Reis
170 g Urad Dal
2 EL Chana Dal
7 ganze getrocknete Kaschmir-Chilis
15 getrocknete Curryblätter
10 g Asant
1 Zimtstange
Samen von 3 grünen Kardamomkapseln
2 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Sesamsamen
1 Prise Meersalz
Zubereitung:
Eine große Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Idli-Reis, Urad Dal und Chana Dal zugeben und 2–3 Minuten ohne Öl rösten, bis die Mischung hellbraun wird. Zum Abkühlen auf einem Teller verteilen und beiseitestellen.
Chilis in der selben Pfanne 30 Sekunden rösten.
Aus der Pfanne nehmen und zum Abkühlen mit der Idli-Dal-Mischung vermengen. Die Curryblätter zufügen, alles gleichmäßig vermischen und zum Abkühlen 15 Minuten beiseitestellen.
Die restlichen Zutaten zugeben und in einer Gewürz- oder Kaffeemühle oder im Mörser zu einem eher groben Pulver zermahlen.
In einem luftdichten Behälter ist die Gewürzmischung kühl gelagert bis zu 6 Monate haltbar.
Hinweis: Idli-Reis, Urad Dal und Chana Dal sind in indischen Lebensmittelgeschäften oder online erhältlich.