Die am Wochenende erstandene Wassermelone hat nichts gegen einen „lockdown“ , wir haben einen Deal gemacht und jetzt ist sie „safe“ ins Glas verschwunden und kann da locker und lecker überwintern!
P.S. wichtigstes Equipment ein Keramik-Sparschäler, der wirklich scharf ist! Und die Melonen können natürlich schon nach kurzer Zieh-Zeit (ca. 8. Stunden) genossen werden, ob sie dann noch überwintern liegt an Euch….. Weniger sollte es aber nicht sein, das geschmackliche „Fein-Tuning“ braucht ein bisschen Zeit.
Eingelegte Wassermelonenschalen sind in den Südstaaten der USA populär. Was normalerweise im Abfall landet, wird hier zu einer fruchtigen, süßsauren Köstlichkeit verarbeitet. Die Pickles passen überall dazu, wo auch anderes eingelegtes Gemüse Verwendung findet. Kernarme Melonen haben häufig eine sehr dünne Schale und sind für diese Pickles weniger geeignet.
Zutaten (ergibt ca. 600 ml):
1 kleine Wassermelone (am besten bio; ca. 1,5 kg)
1 Bio-Zitrone
1 Stück Ingwer (2 cm)
Für die Salzlake:
35 g Salz
Für die Essiglake:
120 ml Weißweinessig (ersatzweise Apfelessig)
60 ml Zitronensaft • 140 g Zucker
1 kleine Zimtstange
3 Nelken
1 Sternanis
1 TL Korianderkörner
Zubereitung:
Die Melone waschen und in Spalten schneiden. Die dunkelgrüne Schale mit einem Sparschäler abschälen. Das Fruchtfleisch mit einem Messer bis auf 3–5 mm von der Schale schneiden. Die Schalen abwiegen, es sollten ca. 550 g sein.
Für die Salzlake 700 ml kaltes Wasser mit dem Salz verrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Die Schalenstücke in eine Schüssel geben und mit der Salzlake bedecken. Mit einem kleinen Teller beschweren, sodass alle Schalen in der Lake sind.
Die Schalen 8 Std. oder etwas länger, z. B. über Nacht, in der Salzlösung ziehen lassen. Danach sollten die Schalen salzig schmecken und etwas biegsamer sein.
Die Zitrone heiß abwaschen und den Ingwer schälen. Beides in feine Scheiben schneiden.
Für die Essiglake den Essig und 120 ml Wasser in einen Topf geben. Zitronensaft, Zucker, Zimtstange, Nelken, Sternanis und Korianderkörner hinzufügen und das Ganze zum Kochen bringen. Die Melonenschalen, Zitronen- und Ingwerscheiben dazugeben und alles unter gelegentlichem Rühren zugedeckt 30–40 Min. köcheln lassen, bis die Melonenschalen durchsichtig werden.
Zimt und Sternanis entfernen und die Pickles kochend heiß in Gläser füllen, anschließend die Gläser mit der Flüssigkeit aufgießen und verschließen. Kühl gelagert halten die Pickles ca. 6 Monate.
Haltbarkeit: ca. 6 Monate
Zubereitung: 20 Min. + 30 Min. Kochen + mind. 8 Std. Ruhen
Avocados lieben Dukkah (und ich auch!), verleiht sie diesem gehaltvollem Geschmacksträger doch eine deutlich interessantere Note (sogar mit Crunch), ohne das es je so subtil wird, wie es vielleicht mit Knoblauch & Zitrone bei der Guacamole wird. – Neues Keeper-Rezept!
Quelle: Ursula Schersch: Die Welt im Einmachglas
Hausgemachtes von nah und fern – einkochen, einlegen, fermentieren
Dukkah stammt ursprünglich aus Ägypten, hat sich aber mittlerweile über den Nahen und Mittleren Osten in die ganze Welt verbreitet. Klassisch wird ein Stück Fladen- oder Weißbrot in etwas Olivenöl und anschließend in ein Schälchen mit Dukkah gedippt. Durch das Öl hält das Gewürz auf dem Brot. Dukkah schmeckt aber auch als Gewürzmischung über geröstetem Gemüse, einem weichen Ei, einem Brot mit Avocado oder über Salat: eigentlich überall, wo etwas Würze und Crunch erwünscht sind.
Zutaten (ergibt ca. 260 ml):
80 g Haselnusskerne
2 EL Sonnenblumenkerne
3 EL Korianderkörner
2 EL Kreuzkümmelsamen
2 EL heller Sesam
1 TL schwarzer Pfeffer (grob gemahlen)
Salz
Haltbarkeit: ca. 1 Monat
Zubereitung: 30 Min.
Zubereitung:
Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren 10–15 Min. anrösten, bis sie duften, leicht gebräunt sind und die Haut sich zu lösen beginnt. (Alternativ die Haselnüsse auf einem Blech im Backofen bei 180° (Umluft) rösten, dabei ab und zu wenden.)
Die gerösteten Nüsse aus der Pfanne bzw. dem Backofen nehmen, in eine Schüssel geben und auskühlen lassen.
Sonnenblumenkerne, Korianderkörner, Kreuzkümmelsamen und Sesam ebenfalls getrennt nacheinander in der Pfanne anrösten, bis sie duften und leicht gebräunt sind. Die gerösteten Zutaten getrennt voneinander auskühlen lassen.
Die braune Haut der Haselnüsse mit einem Geschirrtuch etwas von den Haselnüssen abrubbeln. Das muss aber nicht allzu pingelig geschehen.
Jede der gerösteten Zutaten nacheinander im Mörser oder in einem Mixer zerkleinern. Die Nüsse und Samen sollen nicht zu Pulver gemahlen werden, sondern noch leicht stückig sein. Die unterschiedliche Größe der Zutaten im fertigen Gewürz verleiht Dukkah die interessante Struktur. Gerade im Mixer passiert es schnell, dass die Zutaten zu Pulver gemahlen werden, daher am besten sehr vorsichtig beim Zerkleinern vorgehen.
Alle zerkleinerten Gewürze mit dem Pfeffer und ½ TL Salz vermengen. In einem Schraubglas aufbewahren und innerhalb eines Monats aufbrauchen.
Ein fröhlicher Farbtupfer in Gestalt dieser Blutorangenmarmelade vermag während der häufig eher tristen Farben des Winters durchaus die Stimmung zu heben – und zwar nicht ausschließlich aufgrund des darin enthaltenen Aperols. Der italienische Likör verstärkt mit seiner fruchtigbitteren Note die Aromenvielfalt der Marmelade.
Zutaten (ergibt ca. 650 ml):
11 Blutorangen
330 g Gelierzucker 2 : 1
60 ml Aperol
Zubereitung:
Etwa 8 Blutorangen auspressen und 425 ml Saft abmessen. Die übrigen Orangen (3) schälen und filetieren, 115 g abwiegen (übrige Filets naschen). Die Orangenfilets in kleine Stücke schneiden.
Die Fruchtfilets und den ausgepressten Saft in einen Topf geben und die entsprechende Menge Gelierzucker dazugeben (s. Tipp).
Die Mischung erhitzen und ca. 5 Min. unter Rühren sprudelnd kochen. Falls die Marmelade schäumt, während der letzten Minute mit einer Schaumkelle oder einem Löffel abschäumen.
Etwa ½ Min. vor Ende der Kochzeit die Hitze etwas reduzieren und den Aperol einrühren.
Eine Gelierprobe machen. Dazu ein paar Tropfen Marmelade auf einen zuvor im Tiefkühlfach eisgekühlten Teller geben. Wird sie schnell fest und bilden sich Falten beim Zusammenschieben mit dem Finger, ist sie fertig. Andernfalls noch 1 Min. kochen und die Gelierprobe wiederholen.
Die Marmelade heiß randvoll in die vorbereiteten Gläser füllen. Die Gläser rasch verschließen und die Marmelade abkühlen lassen.
Falls die Fruchtstücke im Glas nach oben steigen, die Gläser für 20–30 Min. auf den Deckel stellen, dann wieder umdrehen. Den Vorgang bei Bedarf wiederholen, um die Fruchtstücke gleichmäßig im Glas zu verteilen.
Tipp: Die Menge des Gelierzuckers wird für die gesamte Einkochmenge (Saft + Fruchtfilets + Aperol) berechnet. Das sind insgesamt 600 g. Für diese Marmelade verwende ich aber noch 10 % mehr Gelierzucker als üblich ist, also 300 g + 30 g, da die Marmelade wegen der großen Saftmenge sonst nicht fest wird.
Bei Oma waren es die Marmeladengläser – wir wollen auch mal was Neues im Vorratsregal!
Worum geht’s?
Einkochen und Einmachen erfreut sich bereits seit ein paar Jahren immer größerer Beliebtheit. Es geht für viele heute deutlich mehr um den Spaß an der Sache, wenn es darum geht die Regalbretter der Speisekammer köstlich zu bestücken. Es gibt ein paar Klassiker, die mein Mann und ich schon deshalb im Standard-Programm haben, weil es seit ein paar Jahren einen Wochenend-Garten mit kleinem Obstbaumbestand gibt und die Pflaumenmus-Produktion konnten wir inzwischen perfektionieren. Trotzdem suchen wir gleichzeitig die Abwechslung, als nur in optimierten Prozessen und großen Mengen zu denken.
Ursula Schersch ist Journalistin, Foodfotografin und Bloggerin. Sie publiziert regelmäßig in diversen Foodmagazinen und schreibt eine eigene Rezeptkolumne über US-Gerichte (»USA-EssBar«) in der Onlineausgabe der Wiener Tageszeitung »Der Standard«. Aufgewachsen auf einem kleinen Bauernhof in Österreich, wo Haltbarmachen schon immer ein Thema war, verschlug es sie bald in die weite Welt. Durch ihre Auslandsaufenthalte und vielen Reisen hat sie sich durch sehr viele Länderküchen probiert und veröffentlicht die Rezepte auf ihren Food-Blogs Taste of Travel und Lil Vienna. Ihre Blogs wurden bereits in Medien wie »Die Zeit«, »Der österreichische Journalist« und im »Boston Globe« vorgestellt und erreichen bei Food Blog Awards immer wieder Top-Platzierungen. Für dieses Buch hat sie ihre Rezepte mit einer Prise Fernweh gewürzt und kunstvoll in Szene gesetzt. Dies ist ihr erstes Buch.
Frühstücken und Mittagessen wie es uns gefällt…..
Neben den Klassikern bei Marmeladen (Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre oder Aprikosenmarmelade für eine Österreicherin quasi ein must-do und für mich ebenfalls ein Grund, warum ich mich morgens aus dem Bett an den Frühstückstisch locken lasse) und Gelees, dürfen auf dem von Frau Schersch gedeckten Frühstückstisch, eine interessante Kokoscreme aus Malaysia oder endlich hochwertige selbstgemachte Erdnussbutter stehen. Das sie dabei schon zu Beginn des Tages stets an Abwechslung denkt, belegen Schoko-Nuss-Energy Balls, diverse Curd-Rezepte und z. B. eine leckere amerikanische hoch konzentrierte Apple-Butter. Holler- und Zwetschgen-Röster sind dabei, wenn die Wienerin zum österreichischen Kulturgut (Röster sind so lecker!) und dem Mittagessen übergeht, als passender Begleiter wird gleich ein fluffiger Kaiserschmarn dazu serviert.
Und was gibt es für die, für die es im Glas herzhaft sein darf?
Curtido (eine fermentierte Sauerkraut-Variante ursprünglich in El Salvador beheimatet) oder wir können unsere Stulle oder sogar einen Hotdog mit eingelegten Gurken, die schlicht „Bread and Butter Pickles“ heißen, genießen. Frau Schersch hat diese bei einem Burger-Kochkurs in den Staaten schätzen und lieben gelernt und damit wird sogar ein Hotdog zum kulinarischen Vergnügen. Eine Meilenbeschränkung gibt es in diesem sehr ansprechendem Einmach-Kochbuch mit von der Journalistin handverlesenen Lieblings-Rezepten nirgendwo. Warum auch, die Welt im Einmachglas ist in den letzten 20 Jahren glücklicherweise groß und weit geworden, deshalb gesellen sich Ajvar, die Paprikapaste des Balkans, Kimchi oder Banh Mi Pickles gerne dazu. Die letzteren versauern aber nicht im Glas, sondern zeigen was mit ihnen lecker schmeckt, nämlich ein Banh Mi-Sandwich aus Vietnam.
Zwischendrin immer ein bisschen Information und Tipps & Tricks….
Für eine abwechslungreiche Methoden und Produkt übergreifende Rezeptauswahl stehen außerdem u. a.: indische Dosa-Pfannkuchen, die mit einer leckeren Kartoffelfüllung auf den Tisch kommen, im Wald erbeutete Bärlauchkapern fürs Glas oder selbst eingekochte Tomatensauce. Alle Rezepte stammen aus dem ganz persönlichen und erprobtem Einmach-Fundus der Wienerin und das spricht mich neben der Vielfalt ungeheuer an.
Dazwischen nimmt sich Ursula Schersch immer wieder Zeit DIY-Neulingen, step-by Step Fotos anzubieten und nützliches Hintergrundwissen z. B. zu Haltbarkeit, Hygiene, Fehlgärungen zu beantworten. Manches weiß ich schon, dass man aber auch mit zurechtgeschnittenen Holzstäbchen, dass Gärgut gut unter der Lake halten kann ist mir neu und werde ich unbedingt probieren, es klingt ebenso praktisch wie einfach.
Viel Neues, was ich gerne probieren möchte
Die interessantesten Ideen in der Sparte „Saucen, Kräuter & Gewürze“ sind für mich ein Ketjap Manis, eine süße indonesische Sojasauce, die ich für ein Rezept in einem indonesischen Kochbuch gut gebrauchen kann und selbstgemachter Tomaten-Ketchup, denn fertige Produkte habe ich aus Qualitätsgründen nicht gerne im Haus. Zudem bin ich immer froh, wenn ich mir wie beim Ketjap Manis mit Zutaten, die sowieso schon bei mir rumstehen, selber weiter helfen kann. Gewusst wie – Danke nach Wien! Gewürzmischungen, wie Garam Massla und Zatar, die ich ungern gemahlen kaufe, weil die viel zu schnell an Aroma verlieren, sind genauso interessant. Ihr selbst hergestelltes Pulled Pork-Rub empfiehlt die österreichische Selbermacherin überall da, wo eine rauchtige Note erwünscht ist, z. B. bei gegrillten Fleisch, Tacos und Eintöpfen. Wer gleich damit weiter kochen will, dem zeigt sie ein Rezept für Pulled Pork Buns. Das Rezept für die Buns kommt übrigens aus dem Kapitel für Brot, wo wir uns außerdem an einem Sauerteig-Topfbrot oder einem Hokkaido Milchbrot weiter in dieser Sektion erproben können.
Außerdem krieg ich endlich mit detaillierter Anleitung erklärt, wie es mit dem selbstgemachten Joghurt (ohne Joghurt-Zubereiter, denn der steht dann häufig ja doch nur rum), klappt. Das aus diesem dann ein herrlich frisches Labaneh werden kann und ich für Ricotta nicht mehr in den Supermarkt müsste, gefällt mir ebenfalls sehr. Die Auswahl in diesem wirklich sehr schönen DIY-Kochbuch ist ungeheuer vielfältig und spannend, es gibt sogar gebeizte Eigelbe, die gerieben für einen Umami-Kick bei vielen Speisen sorgen können, chinesische Teeeier, Himbeer-Shrub, selbst angesetzten Gin und sogar ein Rezept für Nussschnaps aus grünen Nüssen. Kann ich gut gebrauchen, die Wochenend-Nachbarn haben einen großen Walnussbaum in ihrem Garten.
Wenn es einen Grund zum Aufstehen gibt, dann um mit dieser herb-süßen Marmeladen- Kreation zu frühstücken….. Außerdem lieben Dank an eine sehr detailversesse Genusshandwerkerin, der beim Einkochen Konsistenz genauso wichtig wie Geschmack ist!
Avocados lieben Dukkah (und ich habe mich auch heftig verliebt), verleiht sie diesem gehaltvollem Geschmacksträger eine deutlich interessantere Note (sogar mit Crunch), ohne je so subtil zu werden, wie es vielleicht Knoblauch & Zitrone bei der Guacamole sind. – Neues Keeper-Rezept!
kulinarische Sommerfreuden, für den Winter sichern das macht jetzt gerade so viel Spaß!
Das wichtigstes Equipment ein Keramik-Sparschäler, der wirklich scharf ist! Und die Melonen können natürlich schon nach kurzer Zieh-Zeit (ca. 8. Stunden) genossen werden, ob sie dann noch überwintern liegt an Euch….. Weniger sollte es aber nicht sein, das geschmackliche „Fein-Tuning“ braucht ein bisschen Zeit.
Fazit: Meine Speisekammer soll kein Warenlager werden, sondern der Ort vielfältiger neuer kulinarischer Erfahrungen!
Marmelade & Co. sind für mich als nur Sonntags-Frühstückerin nur in der selbstgemachten Variante der einzige Grund zum Aufstehen…. Die Blutorangenmarmelade mit Aperol hat sogar den Lieblingsmann an den Frühstückstisch getrieben und der gilt als noch größerer Langschläfer als ich selbst.
Ursula Schersch schafft bei ihren DIY-Projekten eine spannende und sehr ansprechende persönliche Auswahl und sehr viel Vielfalt im Glas. Und hat mich mit der detaillierten Präsentation ihrer Rezepte gleich auf ihrer Seite.
Das fröhliche Mit- u. Nebeneinander, das mir die österreichische Journalistin ohne Meilenbeschränkung anbietet, spricht mich deutlich mehr an, als eine annoyme Bibel, die mit vielen, vielen Rezepten auf Vollständigkeit pocht, manchmal dabei aber ebenfalls verwirrend ist. Interessanter Weise motiviert mich diese feine und handverlesene Auswahl, wo der Cluster sehr aufgeräumt (auch optisch sehr wohltuend), persönlich, neu und lecker ist, deutlich mehr an, die die Regale unserer Speisekammer wieder neu und spannend zu bestücken – als besagte Bibeln. Akutuell reichen mir die Bärlauchkapern, ich freue mich aber genauso über ein spannendes Rezept aus den Südstaaten für Melonen-Pickles und dass ich auf unseren Wanderungen endlich den Grundstock für einen selbstgemachten Kräuter-Tee einsammeln kann.
Ein wirklich schönes, inspirierendes und persönliches Einmach-Kochbuch, dass den Fokus in alle Richtungen und über alle Produktgruppen bewusst groß wählt und außerdem mit einer Autorin punktet, die ihre persönlich erprobten Rezepte teilt.
Véronique Witzigmann, geboren 1970 in Washington D.C., ist Expertin für Süßes. Mit ihrer Familie lebt sie in München und arbeitet von dort aus in ganz Deutschland. Kulinarische Messen, Caterings und Workshops im Bereich Süßspeisen und Desserts sind ihre Welt. Zuletzt erschienen von ihr u. a. Ein Süßes Stück vom Glück und Das Marmeladenbuch.
Worum geht’s?
Ihr Vorwort übertitelt die Tochter des Starkochs Eckhart Witzigmann mit „Eingemacht – feingemacht“, damit wird recht schnell klar, dass das Thema heute für uns alle eine ganz andere Bedeutung hat, als für unsere Mütter und Omas. Die haben eingekocht, um die Ernte aus dem Obst- und Gemüsegarten zu verwerten. „Einkocher“ von heute setzten oft ganz andere Maßstäbe bei diesem Thema an. Es geht längst nicht mehr um effiziente Vorratshaltung, sondern das besondere Geschmackserlebnis ist für uns das Ziel dabei. Alte Obst- und Gemüsesorten werden neu entdeckt und mit besonderen Gewürzen kombiniert. Wir wollen uns selber verwöhnen, mit Twist Freude machen und suchen dafür die besten Zutaten und die hübschesten Gläser aus.
Was ist drin?
Marmelade war gestern, heute wollen wir auch pikante Begleiter auf dem Tisch!
Nicht nur Marmeladen süß soll es sein, sondern die Münchnerin legt gleich mit pikanten Chutney’s los: Ananas, Apfel, Aprikose und Birne hüpfen mit vielen Aromagebern ins Chutney Glas.
Fein, feiner am feinsten und tolle Tricks, die ich noch nicht kenne…..
Veronique Witzigmann ist eine Chutney-Köchin, die aus dem Vollen bei ihren Zutaten schöpft. Für die Ananas heißen die Partner, Zitronengras, Limette, kandierter Ingwer, Chilischote, Gemüsezwiebeln, Knoblauch, Currypulver, gemahlener Kardamom, Zimt, Balsamessig, Kokosmilch und ein bisschen Salz und Pfeffer. Für ein Zwetschgen-Chutney, das ich aus der Ernte aus dem eigenen Garten probiert habe, sind neben Essig, Zucker und Salz, Lorbeerblatt, Pimentkörner, Sternanis, Wacholderbeeren, Nelken, Thymian- u. Rosmarinzweige, rote Zwiebel, Zitronen-Zeste, Muskat und Majoran gesetzt. Ja, das ist viel, jedoch haben wir bislang auch noch nie so ein leckeres Chutney aus unseren eigenen Früchten produziert. Diese Köchin dirigiert ihr Zutaten-Orchester auf Sterne-Niveau und hat Kniffe im Programm, auf die ich selbst nicht gekommen wäre, dem Zwetschgen-Chutney verleiht sie mit einem Teil getrockneter Soft-Pflaumen mehr geschmackliche Tiefe. Danke für diesen Tipp Frau Witzigmann!
Obst-Chutneys sind jedoch noch längst nicht alles……
Es gibt Karotten-, Kürbis-, Rote Bete-, Tomaten und Zucchini-Chutney und alles ist wie immer in diesem Buch sehr fein und lecker komponiert.
Einlegen mit Twist und bei den Zutaten darf es auch mal was Besonderes sein…..
Apfelspalten in Gewürztraminer, Karotten in Curry, Kürbis á la Fernost. Und dann blitzt der geschulte Gourmet-Gaumen in Form von Mango-Balsam (150 ml) aus dem Rezept, denn 500 g. kosten ca. 15,– €. Ein kleiner aromatischer Ausflug in die Welt des exuisiten Geschmacks, den wir uns schon mal gönnen sollten. Die eingelegten Quitten, die ich auch probiert habe, geben sich bescheiden mit Zitrone, Vanilleschote, Birnensaft, Zitrone, Thymian, Pimentkörnern und Lorbeer zufrieden. Geschmacklich wieder sehr interessant.
Essig, Öl, Salz und Zucker
Es gibt Rotwein-Essig mit Feigen, Kaffee-Öl, Aprikosen-Lavendel-Öl, Thymian-Zitronensalz, Hibiskus-Rosenblüten-Zucker. Bei der Ausbeute wird es hier jedoch zum ersten Mal recht üppig, denn Witzigmann verwendet meistens jeweils ein ganzes Kilo Meersalz. Das führt nicht zu unbeliebten Resten, aber auch schon mal zu 5 Gläsern á 200 g als Endprodukt. Wer sowieso Meersalz in der Küche verwendet und diese Kreationen nicht verschenken will, ist wahrscheinlich besser beraten, die Rezept-Mengen zu halbieren.
Pesto und Kompott geht auch kreativ!
z.B. mit Grüne-Soße-Pesto, toll zum Verschenken, besonders als Frankfurterin schätze ich diese Idee sehr und beide Daumen hoch für das Koriander-Sesam-Pesto! Véronique kann Pesto auch in süß und mit einem süßen Minz-Pesto als Topping für Vanille-Eis oder Milchreis ebenso überzeugen. Basilikum-Limetten-Pesto überrascht mich neben normalem Basilikum außerdem mit Thai-Basilikum und dem Abrieb von der Kaffir-Limette. Großartig auch ein Steinpilz-Nuss-Pesto, bei dem ich die getrockneten selbst gesammelten Pilze aus dem letzten Jahr formidable geschenktauglich machen konnte. Lieblingstomatensoße und Tomaten-Ketchup hatten es den Neffen bei ihrem letzten Besuch angetan und Apfelmus gibt es in der spannenderen Kombination mit Vanille, Ingwer, Zimt und Pimentkorn.
Süßes Finale – Kuchen im Glas sind praktisch und bei Veronique so lecker!
Ihrer Leidenschaft für alle Süße bringt für uns nicht mehr jeden Tag Kuchen-Esser einen riesen Vorteil, Kuchen im Glas sind die Geheimwaffe und können die spontane Lust auf Süßes stillen. Kühl und dunkel gelagert, kann man sie problemlos bis zu zwei Monaten aufbewahren. Meine Favoriten hier sind Früchtebrot und Butterkuchen mit Marzipan – großartig!
Fazit: Véronique Witzigmann ist ein wunderbar kleines Büchlein gelungen, dass das Thema Einkochen und Einmachen überraschend anders begreift. Besondere geschmacklich sehr fein komponierte Kreationen sind ihre Stärke. Sie betont die herzhafte Note und kann beim Pesto nicht nur sehr viel Neues zeigen, sondern bringt ebenso süße Optionen mit, die mir gefallen haben. Zum Finale dreht sich noch mal richtig auf, ihre Kuchen im Glas sind großes Kino! Ein wunderhübsches Buch in bewährter Insel-Bücherei Ausstattung mit sehr hübschen Illustrationen ist dabei herausgekommen, dass mich sehr begeistert hat und allen Freude machen wird, die beim Einmachen an mehr als Vorrat denken und das besondere suchen. Dafür steht dieses Buch wie kein anderes und ist bei mir deshalb auch schon als Weihnachtsgeschenk für gleichgesinnte liebe Menschen gesetzt!
Eigentlich bin ich kein großer Freund von Möhren! Das Rezept las sich vielversprechend und für einen Familien-Brunch an Ostern sollte es eine Konfitüre sein, die sowohl frisch und fruchtig als auch angenehm würzig schmeckt und die hoffentlich noch nicht jeder zu Hause auf dem Frühstückstisch stehen hat. Volle Punktzahl – auch für die nette Idee mit gehackten Mandeln noch für ein bisschen Crunch zu sorgen.
P.S. Und gelernt habe ich auch wieder was, wenn man Apfelpektin statt Gelierzucker zum Gelieren verwendet, kommt man ohne Probleme auch mit weniger Zucker aus.
Zutaten (für 3 Gläser a‘ 100 ml):
3 Möhren
150 ml Orangensaft
15 g gehackte Mandeln
¼ TL gemahlener Zimt
1 Prise geriebene Muskatnuss
1 Prise gemahlene Nelken
35 g + 120 g Zucker
5 g Apfelpektin
Zubereitung:
Die Möhren putzen und schälen. Davon 135 g abwiegen und fein reiben. Mit dem Orangensaft, den gehackten Mandeln und den Gewürzen in einem hohen Topf verrühren. 35 g Zucker mit dem Pektin verrühren und ebenfalls hinzugeben.
Den Topfinhalt aufkochen. Sobald die Flüssigkeit sprudelt, die restlichen 120 g Zucker hinzugeben und alles 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Die Marmelade in vorbereitete Gläser füllen und diese sofort verschließen. Auf den Kopf stellen und auskühlen lassen.
Tipp: Diese Marmelade schmeckt wie der klassische amerikanische »Carrot Cake« – der sich bei uns im deutschsprachen Raum unter dem Namen »Rüblikuchen« großer Beliebtheit erfreut. Er macht sich ganz toll als Mitbringsel für den Osterbrunch. Oder Sie versuchen es einfach mal mit seiner »kleinen Schwester«, meiner Carrot Cake Jam. Die schmeckt übrigens auch an windigen Herbsttagen oder zur Adventszeit sehr lecker.
Chefs an der Grill-Station, wenn die Schlange am Buffet länger ist als bei Euch und das ganze trotz perfekt auf den Gar-Punkt gegrillter Steaks, dann liegt es an diesem Chutney und da könnt ihr gar nichts machen. Außer vielleicht Euch schnell ebenfalls eine Portion davon zu holen, bevor es definitiv aus ist. Beim nächsten Mal könnt Ihr Euch wieder in der Gunst der Gäste sonnen, diesmal hat leider das Chutney von Britta den Vogel abgeschossen!
P.S.: Beim Curry-Pulver bitte keine halben Sachen machen, Britta hat Recht wenn Sie eins aus Sri-Lanka empfiehlt, das ist geschmacklich eine ganz andere Liga.
Zutaten (für 3 Gläser a‘ 220 ml):
½ große Ananas
1 große rote Paprika
1 gehäufter TL Koriandersaat
1 TL Currypulver aus Sri Lanka
80 ml Apfelessig
70 g Zucker
1 Prise Salz
80 ml frisch gepresster Orangensaft
oder Orangen-Direktsaft
1 TL Apfelpektin
Zubereitung:
Die Ananas schälen und den harten Strunk herausschneiden. 420 g Fruchtfleisch abwiegen und fein würfeln. Die Paprika längs halbieren, waschen und entkernen. 180 g Fruchtfleisch abwiegen und in ebenso große Würfel wie die Ananas schneiden.
Die Koriandersaat 1–2 Minuten in einer beschichteten Pfanne anrösten, dabei die Saat in der Pfanne ständig bewegen, damit nichts anbrennt. Ananas- und Paprikawürfel hinzugeben und gut rühren. Currypulver, Essig, Zucker und Salz hinzufügen und alles bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren köcheln lassen. Zum Schluss den Orangensaft einrühren und mit dem Pektin binden. 3–4 Minuten eindicken lassen (ständig rühren!).
Das Chutney in vorbereitete Einkochgläser geben, diese mit Gummiringen, Deckeln und Klammern verschließen und bei 90 °C 30 Minuten einkochen. Die Klammern erst abnehmen, wenn die Gläser vollständig abgekühlt sind. Alternativ das Chutney kochend heiß in Schraubgläser füllen. Die Gläser sofort mit Deckeln verschließen und umgedreht auskühlen lassen.
Tipp: Das Currypulver aus Sri Lanka ist für meinen Geschmack etwas würziger als das »normale«, hierzulande meistverwendete Currypulver. Wer sich aber einen solchen Exoten nicht so gerne ins Gewürzregal stellen möchte, der kann selbstverständlich auch handelsübliches Currypulver verwenden.
Bei dem Stichwort Home-Shopping tauchen bei mir sofort Bilder auf, die mich gruseln lassen, in Klamotten dieser Kanäle möchte ich nicht mal dem Postboten begegnen oder den samstäglichen Hausputz erledigen! Exklusiv ist da für mich nichts, es sei denn man hat Lust die Nachbarschaft im rosa Plüsch-Hausanzug zu schocken, wenn die Sonntags-Zeitung aus dem Briefkasten geholt wird. Und köstlich wird es auch nicht, es sei denn man legt es darauf an, den Nachbarn Tränen vor Lachen in die Augen zu treiben, selten so köstlich amüsiert, das hätte RTL auch nicht besser hingekriegt. Britta Gädtke hat trotzdem schon als Kind gerne zu Hause geshoppt, allerdings nicht vor dem Fernseher, sondern im Keller. Ihre Mutter hatte stets gut bestückte Kellerregale, gefüllt mit Marmeladen, Sirups, Chutneys, eingelegten Gurken & Co. Exklusiv und köstlich war das immer, denn alles war selbstgemacht und den eigenen Geschmacksvorlieben angepasst. „Keller-Shopping“ hat Britta großen Spaß gemacht und das tolle daran, alles war ohne eine einzige Abbuchungen vom Giro-Konto zu haben. Kein Wunder, dass sie nicht nur mit Feuereifer gemeinsam mit ihrer Mutter – vieles was die Saison gerade in hervorragender Qualität im Angebot hatte – in Gläser bannte. Auch heute noch bringt sie viel lieber als den obligatorischen langweiligen Blumenstrauß eine Flasche selbstgemachten Holunder-Likör oder ein selbst produziertes Gurken-Relish als Gastgeschenk für die Gastgeber mit.
Britta Gädtke geboren in Cuxhaven an der Nordseeküste, wohnt heute mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Hannover. Als Ausgleich zu ihrem kaufmännischen Beruf begann sie 2011 über ihr Hobby zu bloggen – das Einkochen und Einmachen. Bis heute hat sich ihr BlogGlasgeflüster zu einer großen Sammlung an Rezepten entwickelt, die sich alle um das Thema Haltbarmachen im weitesten Sinne drehen. Und jede Woche wächst die Sammlung weiter.
Wie sieht es aus – oder was ist hier anders?
Es ist ein hübsches Büchlein geworden, das schon bei Cover und Layout auf Kreativität und andere Akzente setzt. Think Pink lautet die Devise: Ungewöhnlich aber sehr interessant und geschmackvoll kommt Brittas Buch mit einem dunklen Cover und Schriften in Pink und Rottönen daher. Pink ist auch das Motiv des Layouts, mir zeigt es damit in welche Richtung es gehen soll, Rezepte, die nicht nur klassisches bedienen, sondern als kreative Abwandlungen etwas Neues bieten, wie z. B. der Carrot-Cake Jam oder ein Pumpkin Spice Sirup.
Was ist drin?
Erfahrung, die sich auszahlt……
In meinem Kochbuch-Regal ist nicht Italien besonders präsent, sondern die anteilmäßig am besten bestückte Sparte ist die Rubrik DIY, darunter auch Bücher zum Fermentieren und Dörren, aber die meisten Titel auf diesem Regalbrett beschäftigen sich mit dem Thema einmachen und einkochen. Ich liebe es am Wochenende kreativ zu werden, Gläser und Regale zu füllen und am Ende das schöne Gefühl zu haben, ich habe mein Ziel erreicht und dabei was ziemlich leckeres gemacht, das mir und anderen Freude macht, das es nirgendwo zu kaufen gibt und meine eigene Handschrift trägt. Inzwischen gibt es zum Thema Einkochen auch wieder viele Bücher, weil viele Menschen dieses Hobby für sich wieder entdeckt haben. Viele dieser Einkoch-Bibeln werben mit tollen kreativen Kreationen und Klassikern, jedoch zu meinem Leidwesen erfährt der Theorieteil häufig weniger Aufmerksamkeit als die Rezepte. Britta schafft es dagegen auf 6 Seiten, alle Basics und Tipps & Tricks rund um das Thema Einkochen kompakt und sehr fundiert zu präsentieren: Gläser kann man in der Geschirrspülmaschine sterilisieren, ein Einfüll-Trichter ist eine lohnenswerte Anschaffung und ja eine Einkochzange sollte man haben, wenn man regelmäßig im Einkochautomaten einkocht, weil die Gläser verdammt heiß sind. Alles was ich hier lese ist absolut praxistauglich, diese Frau hat ja nicht irgendein Buch, sondern ihr Buch geschrieben, es handelt sich um ein Lieblingsthema von ihr, dass sie von Kindesbeinen an praktiziert und bei dem die Bloggerin aus Hannover unglaublich viel Erfahrung hat.
Mal was Neues – oder mit einem guten Rezept die unterschiedlichen Methoden kennenlernen
Knapp 50 Rezepte haben es ins Buch geschafft, es gibt Süßes (Marmeladen, Gelees, Konfitüren & Curds) aus dem Glas, Süßes & Alkoholisches (Sirup, Liköre & Schnaps) aus der Flasche, Herzhaftes aus dem Glas (Chutneys, Relishes, Pickles, eingelegte Gemüse, Pesto, Senf & Co.) und Herzhaftes aus der Flasche (Essig, Öl & Würzsaucen).
Mal was Neues – oder mit einem guten Rezept die unterschiedlichen Methoden kennenlernen
Knapp 50 Rezepte haben es ins Buch geschafft, es gibt Süßes (Marmeladen, Gelees, Konfitüren & Curds) aus dem Glas, Süßes & Alkoholisches (Sirup, Liköre & Schnaps) aus der Flasche, Herzhaftes aus dem Glas (Chutneys, Relishes, Pickles, eingelegte Gemüse, Pesto, Senf & Co.) und Herzhaftes aus der Flasche (Essig, Öl & Würzsaucen).
Die „Einmach-Fee“ aus Leidenschaft zeigt nicht nur neue ungewöhnliche und sehr kreative Ideen wie z. B. Blaubeer-Konfitüre mit Lavendel oder ein Trauben-Gelee, sondern erklärt in jedem Rezept den Umgang mit allen unterschiedlichen Produkten zum Gelieren. Ihre Schwarzwälder-Kirsch-Konfitüre wird mit dem Bio-Produkt Agar-Agar konserviert, profund erklärt sie, dass die Masse erst fest wird, wenn die Konfitüre unter 35 ° Grad heruntergekühlt ist. Genau wegen solcher Tipps, habe ich mich in Brittas schönes und sehr nützliches Büchlein verliebt. Hätte mit das jemand schon vorher mal gesagt, hätte ich eine Kokos-Creme nicht in eine brettharte Angelegenheit verwandelt.
Nicht die X-Abwandlung eines Klassikers……
Holunderblüten-Sirup ist ein alter Hut, bei Britta gibt es stattdessen Holunder-Quitten-Sirup aus Holunder und Quittensaft, die Blüten wandern in einen Likör, statt eingelegten Gurken gibt es leckeres Gurkenrelish, das Burger und Hot-Dogs adeln kann, außerdem süßsauer eingelegte Frühlingszwiebeln im Ganzen, die wirklich toll aussehen! Pesto serviert die Autorin aus gartenfrischen Erbsen und Senf aromatisiert sie mit Zitrone und geröstetem Knoblauch, denn Bärlauch-Pesto haben andere schon tausendfach präsentiert! Britta verheiratet kurzerhand den Bärlauch mit Salz und ein Rezept für Bärlauch-Salz oder Shitake-Salz nehme ich viel lieber entgegen.
Probiert und produziert:
Carrot Cake Jam
Eigentlich bin ich kein großer Freund von Möhren! Das Rezept las sich vielversprechend und für einen Familien-Brunch an Ostern sollte es eine Konfitüre sein, die sowohl frisch und fruchtig als auch angenehm würzig schmeckt und die hoffentlich noch nicht jeder zu Hause auf dem Frühstückstisch stehen hat. Volle Punktzahl – auch für die nette Idee mit gehackten Mandeln noch für ein bisschen Crunch zu sorgen.
Ananas-Paprika-Chutney
Dieses Chutney durfte mit zu einer Grill-Party bei meinem Schwager – seines Zeichens der ungekrönte König an der Grillstation. Dieses Mal hat er nicht schlecht gestaunt, als die Schlange am Buffet länger als an seinem Grill war. Pech gehabt mein Lieber, Du hast gute Steaks, aber erst mein Chutney macht daraus was richtig Tolles auf dem Teller. Danke Britta – dieses Familien-Duell konnte endlich mal ich gewinnen. P:S. Beim Curry-Pulver bitte keine halben Sachen machen, Britta hat Recht, wenn Sie eins aus Sri-Lanka empfiehlt, das ist geschmacklich eine ganz andere Liga.
Zitronensenf mit geröstetem Knoblauch
Durch das Rösten bekommt der Knoblauch ein fast feines Aroma, jede Derbheit ist von ihm gewichen, das gefiel auch ausgewiesenen Knoblauch-Hassern an der Tafel, besonders weil der Senf durch die Zitrone auch noch so eine frische Note bekommt. P.S. Keine Panik, der Senf muss unbedingt im Kühlschrank reifen, dann verliert er deutlich an Schärfe. Und bitte daran denken, rechtzeitig für die nächste Grill-Sause neuen anzusetzen!
Fazit – Erfahrung, die sich auszahlt, genau so brauche ich das! Meine Bibliothek an Einkoch- u. Einmachbücher ist mit Abstand die größte Sparte in meinem Kochbuch-Regal. Dieses Buch musste trotzdem noch sein, denn es liefert viele neue Ideen und verzichtet weitestgehend auf Klassiker, wenn die doch mit ins Bild dürfen – wie beim hausgemachten Ketchup – wird mit rosa Pfefferbeeren für ein besonders fruchtiges Aroma gesorgt. Beeindruckend bei diesem nützlichcen Büchlein ist die Erfahrung, die sich in vielen Hintergrund-Informationen und Tipps und Tricks bis hin zu weiterführender Lektüre und Bezugs-Quellen niederschlägt und die einfach unbezahlbar ist. Es ist halt was anderes wenn eine Bloggerin das Ergebnis ihrer jahrelangen Erfahrung in zwei Buchdeckeln präsentiert, als wenn ein Kochbuch-Autor oder eine Autorin mal schnell ein Buch zum Trend-Thema auf den Markt bringt und das ist bei Britta Gädtke deutlich zu spüren. Danke dafür!
Vielen Dank für die Übersendung als Rezensionsexemplar!
Die Pickles haben wir noch im Frühjahr probiert, das Glas ist nicht alt geworden, die waren einfach zu lecker. Ich freue mich schon auf die neue Saison!
Als ich meine Partnerin Sadie kennenlernte, verheimlichte sie mir dieses sagenhafte Limetten-Pickle. Erst nachdem ich sie einige Monate lang umworben hatte, holte sie mit dem für sie typischen Understatement ein unscheinbares Glas aus dem Kühlschrank hervor. Der Inhalt entpuppte sich als die ultimative Beilage für Currys. Und nun, da das Geheimnis gelüftet ist, schätzt Fat Pig Farm sich glücklich, dieses Rezept mit Ihnen teilen zu dürfen.
Zutaten (ergibt etwa 400 g):
400 g Bio-Limetten
11/2 EL Salz
1 TL gemahlene Kurkuma
1/2 TL Cayennepfeffer
2 TL gemahlener Piment
2–3 EL Weißweinessig
Zwei 250-ml-Gläser spülen und sterilisieren (siehe Seite 10).
Zubereitung:
Bereiten Sie dieses Pickle, wenn Ihnen preiswerte Limetten in die Hände fallen. Die Limetten in etwa 1 cm dicke Würfel schneiden, dabei die Kerne entfernen. Austretenden Saft auffangen. Die Stücke in die sterilisierten Gläser füllen. Salz, Gewürze, Essig und den aufgefangenen Limettensaft vermischen und über die Limetten gießen. Die Gläser verschließen und eine Woche an einem warmen Ort, eventuell sogar in der Sonne, stehen lassen. Wichtig ist, dass die Limettenstücke oft durchgeschüttelt werden, damit sie immer von Lake überzogen werden. Wenn sie weich sind, im Vorratsschrank oder an einem anderen dunklen, kühlen Ort 6 Monate lagern, bevor Sie das Pickle verzehren.
Minze und Äpfel sind dieses Jahr geradezu reichlich im Garten vertreten. Wir waren froh, mit diesem Rezept gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und lecker war es auch.
Ein selbst gemachtes Minzgelee ist das Nonplusultra, der perfekte Begleiter zum Lamm. Es schmeckt besser als jegliches Fertiggelee und zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht künstlich grün eingefärbt ist.
Zutaten (ergibt etwa 1 kg):
1 kg Äpfel (Fallobst ist prima)
60 ml Apfelessig aus Cidre
500 g Zucker
1 großes Bund Minze, sehr fein gehackt
Vier 250-ml-Gläser spülen und sterilisieren (siehe Seite 10).
Zubereitung:
Tag 1: Die Äpfel grob in Stücke schneiden. Entkernen und Schälen ist nicht nötig, nur braune Stellen müssen herausgeschnitten werden. Die Äpfel in einen großen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken, etwa 1 Liter. Auf hoher Stufe zum Kochen bringen, dann die Äpfel auf kleiner Stufe eine Stunde köcheln lassen, bis sie weich sind. Dabei die Früchte mit einem Holzlöffel zerdrücken, damit sie auseinanderfallen.
Die Mischung in ein mit Passiertuch ausgelegtes Küchensieb geben, das über einer Schüssel hängt, und über Nacht abtropfen lassen.
Tag 2: Den aufgefangenen Saft abmessen. Es sollten etwa 700 ml sein; falls es nicht 700 ml sind, die Zuckermenge entsprechend anpassen. Den Saft mit dem Essig in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Dann den Zucker zugeben und rühren, bis er aufgelöst ist. Auf hoher Stufe zum Kochen bringen, dann 10 Minuten köcheln lassen, bis der Gelierpunkt erreicht ist (siehe Seite 18). Vom Herd nehmen und die gehackte Minze einrühren. In die vorgewärmten Gläser füllen und verschließen. Beim Abkühlen die Gläser mehrmals auf den Kopf und wieder zurück stellen, damit die Minze nicht auf den Boden sinkt und dort bleibt. Das Gelee bis zu ein Jahr im Vorratsschrank lagern. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.