Kartoffel-Rote-Bete-Gröstl mit Spiegelei

©Wolfgang Schardt
 

Quelle: Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Tiroler Gröstl ist der Inbegriff der österreichischen Hausmannskost und wird gern auf den Hütten angeboten. Hier werden die knusprig gebratenen Kartoffeln zusammen mit roter Bete und gebratenem Spiegelei serviert. Die herzhafte Note  dieses Gerichts wird durch viel Majoran (wichtig!) und gemahlenen Kümmel schön verstärkt, sieht hübsch aus und schmeckt lecker! – Mit Räuchertofu wird dieser Klassiker in der vegetarischen Version deftiger – danke für den Tipp.

Zutaten (für 4 Personen):

Für 4 Personen

750 g festkochende Kartoffeln

300 g gekochte Rote Beten

(vorgekocht; ersatzweise vakuumverpackte)

1 Zwiebel

2–3 EL Pflanzenöl

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

½ TL gemahlener Kümmel

2–3 EL Majoranblätter

1 EL Butter

4 Eier (Größe M)

Zubereitung:

Kartoffeln waschen und ungeschält je nach Größe 20–25 Minuten gar kochen. Abgießen, kalt abschrecken, pellen und abkühlen lassen.

Die Roten Beten abtropfen lassen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln. Kartoffeln in Scheiben schneiden.

Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin etwa 10 Minuten von beiden Seiten anbraten. Zwiebeln dazugeben und weitere 5–8 Minuten braten, bis alles knusprig und gut gebräunt ist, dabei ab und zu wenden. Rote-Bete-Würfel hinzufügen, erhitzen, mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Majoran untermischen und das Gröstl bei niedriger Hitze warm halten.

In der Zwischenzeit die Butter in einer zweiten Pfanne erhitzen. Die Eier aufschlagen, hineingeben und bei niedriger Hitze braten. Leicht salzen und pfeffern, dann die Spiegeleier auf dem Gröstl anrichten.

Tipp: Das Gröstl wird besonders deftig, wenn du klein gewürfelten Räuchertofu mit der Zwiebel zu den Kartoffeln gibst und zusammen anbrätst.

Zubereitungszeit 25 Minuten plus 20–25 Minuten Garzeit

Nährwerte pro Portion: 303 kcal

F 13 g, KH 35 g, B 6 g, EW 12 g

Kaspressknödel mit Salat

©Wolfgang Schardt

Quelle: Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Brot wird in unserem Haushalt immer bis auf den letzten Krümel verbraucht, mit Semmelknödel kennen wir uns richtig gut aus. Und bitte, dafür braucht kein Mensch gekauftes Knödelbrot! Die Kaspressknödel waren echt gut! Der Käse ist ausschlaggebend, ob die Knödel gut oder so richtig gut schmecken. Wir haben uns für einen sehr würzigen Bergkäse entschieden. Der mit Kräutern gewürzte Salat (bei uns mit frischem Majoran) war eine prima Ergänzung dazu!

Zutaten (für 4 Personen):

Für die Kaspressknödel

250 g Brot oder Brötchen vom Vortag

250 ml Milch (3,5 % Fett)

1 Zwiebel

½ Bund glatte Petersilie

5 EL Butter

175 g kräftiger Bergkäse

3 Eier (Größe M)

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

2–3 Prisen frisch geriebene

Muskatnuss

evtl. 1–2 EL Semmelbrösel

Für den Salat

6–8 Radieschen

3–4 Handvoll kleine Salatblätter

3 EL Apfelessig

1 TL Dijonsenf

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

4 EL Pflanzenöl

2 EL Kürbiskernöl

2 EL gemischte Kräuterblätter und -blüten (z. B. Majoran, Raps oder Senf)

Zubereitung

Für die Kaspressknödel Brot in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Milch erhitzen, darübergießen, abdecken und 10 Minuten ziehen lassen.

Inzwischen Zwiebel schälen und fein hacken. Petersilie waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und zusammen mit den zarten Stielen fein hacken. 1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Petersilie unterrühren und zum Brot geben.

Den Bergkäse in 1 cm kleine Würfel schneiden. Käse und Eier zur Brotmischung geben, sorgfältig vermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Ist die Knödelmasse zu feucht, etwas Semmelbrösel unterrühren. 10 Minuten ruhen lassen.

Aus der Knödelmasse mit angefeuchteten Händen zwölf kleine flache Knödel formen. Übrige Butter in zwei Pfannen erhitzen und die Knödel darin bei niedriger bis mittlerer Hitze von beiden Seiten jeweils etwa 3 Minuten goldbraun und knusprig braten.

Währenddessen für den Salat Radieschen putzen, waschen und in ganz dünne Scheiben schneiden. Salat waschen und trocken schleudern. Essig, Senf, etwas Salz und Pfeffer mit beiden Ölen zu einer Vinaigrette verrühren.

Zubereitungszeit: 50 Minuten

Nährwerte pro Portion: 657 kcal

F 43 g, KH 39 g, B 1 g, EW 27 g

Apfel-Lauch-Quiche

© Ulrike Köb

Quelle: Barbara Haiden und Ulrike Köb: Apfelgarten

Süßes & Herzhaftes mit heimischen Sorten

Fotos: © Ulrike Köb

Ars Vivendi Verlag

Preis: 26,– €

Obst und Gemüse in harmonischem Zweiklang: Käse verleiht der Quiche die nötige Würze. Das Ganze ist natürlich kein Diätessen, dafür umso mehr ein himmlischer Genuss – resümiert die Apfel-Expertin Barbara Haiden und wir stimmen gerne mit ein. Diese leckere Quiche schmeckt kalt und gut durchgezogen noch mal deutlich besser, denn die fruchtige Säure der Äpfel passt perfekt zur Zwiebel-Süße, die der Lauch beisteuert – ein toller Akzent, der den mächtigen Klassiker richtig aufpeppt! Dass die Österreicherin auf gesünderes Dinkelmehl für den Teig setzt, gibt ihm zudem eine ansprechende kernige Note.

Zutaten (für 4 Personen):

Butter und Mehl für die Form

Teig

150 g Butter

250 g Dinkelmehl

Salz

1 Bio-Eigelb

Belag

2 Stangen Lauch (ca. 500 g)

2 Äpfel

40 g Butter

Salz und Pfeffer aus der Mühle

250 g Sauerrahm

3 Bio-Eier

geriebene Muskatnuss

120 g geriebener reifer Bergkäse

oder Gruyère

Utensilien

Tarteform (28 cm Ø)

Teigrolle

Linsen oder Reis zum

Blindbacken

Zubereitung:

Eine Tarteform fetten und mit Mehl bestäuben.

Für den Teig die Butter würfeln und mit Mehl und 1 Prise Salz fein krümelig zerbröseln. Das Eigelb zugeben und rasch zu einem Teig verkneten. Mit einer Teigrolle auf die Größe der Tarteform ausrollen und diese damit auslegen. Den Rand andrücken. Den Teig 30 Minuten kühl stellen.

Für den Belag den Lauch gründlich putzen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse ausschneiden und das Fruchtfleisch in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Backofen auf 200 °C vorheizen. In einer Pfanne die Butter erhitzen und Lauch- sowie Apfelstücke einige Minuten dünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseitestellen.

Rahm und Eier in einer Schüssel verschlagen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Den Tarteboden mit Backpapier belegen, mit Linsen beschweren und den Teig im Ofen etwa 12 Minuten hell backen. Herausnehmen, Papier und Linsen entfernen. Die Apfel-Lauch-Mischung auf dem Teigboden verteilen, den Rahmguss darübergießen und mit Käse bestreuen. Die Quiche im Ofen 25–30 Minuten backen.Zubereitungszeit: 90 Minuten (plus 30 Minuten Kühlzeit)

Diana Henry: Vom Guten so viel

Was vom Tage übrigblieb….

Saisonal kochen wollen wir schon lange, vielleicht hat Corona, die Tür noch mal deutlich weiter aufgestoßen…. Kochen darf endlich wieder auch praktisch sein! Diana Henry berichtet in ihrer Einleitung zu diesem Kochbuch, dass sie in ihrer Kindheit zu Hause noch gelernt hat, wie man Mahlzeiten aufeinander abstimmt, nämlich indem man die Reste verwertet: Dies geschah nicht aus Armut, sondern basierte auf einer Philosophie, wonach jedes Teil eines Tieres verwendet werden sollte und Lebensmittel so kostbar sind, dass möglichst gar nichts weggeschmissen werden sollte. Das ist gut für die Haushaltskasse, aber auch vernünftig und wenn man an die Ressourcen unserer Erde denkt längst überfällig!

Wer kann lecker kochen und haushalten?

Diana Henry, ist eine der beliebtesten Kochbuchautorinnen Großbritanniens. Ihre journalistische Arbeit wurde bereits vielfach ausgezeichnet und ihre Bücher verkaufen sich zahlreich. Sie hat eine wöchentliche Kolumne im Sunday Telegraph und wurde dreimal Gastro-Journalistin des Jahres der Guild of Food Writers und zweimal Kochbuchautorin des Jahres bei den Fortnum & Mason Food Awards. Sie lebt mit ihrem Partner und ihren Kindern in London.

© Jonathan Lovekin

So wird das Leben leichter und leckerer wird es selbstverständlich auch noch!

Das Wort »Reste« sorgt bei den meisten eher für Frust statt für Lust. Die Franzosen können das besser nennen ihre „Leftovers“ charmanterweise »les delicieux petits restes«, denn Reste sind nicht nur das was von gestern übrig blieb, sondern es kann der Anfang von vielen köstlichen Gerichten sein. Henry schlägt sogar vor, Zutaten gleich in größeren Mengen zu kochen, damit ein Teil davon an den folgenden Tagen weiterverwertet werden kann, das ist sparsam, sinnvoll und macht das Leben leichter.

Verwöhn-Gerichte aus aller Welt machen die Alltagsküche deutlich interessanter!

Im Einleitungskapitel dreht sich alles darum, was man aus den Überleibseln des Sonntagsbratens (Vietnamesisches Hähnchen mit Nuoc Cham, Lammkeule mit einer Füllung aus Kapern, Petersilie und eingelegter Zitrone) an weiteren tollen Gerichte zaubern kann. Ein Hähnchen lässt sich bei Henry nicht nur mit Kirsch-Ziegenkäse-Füllung auf den Tisch bringen, sondern wird im Winter genauso schmackhaft als Safran-Brathähnchen mit aserbaidschanischer Füllung aus getrockneten, Feigen, Aprikosen, Cranberries und getrockneten Kirschen serviert. Bratkartoffeln machen als Wiener Kartoffeln mit Essiggurke, Kümmel und saurer Sahne noch mal noch mehr her. Wem das nicht exotisch genug ist, dem offeriert die Wahl-Londonerin eine scharfe orientalische Version, die Batata harra heißt und mit Koriander, geräuchertem Paprikapulver, Cayennepfeffer, frisch gehacktem Koriander und Zitronensaft verfeinert wird.

Auch in den weiteren Kapiteln des Buches spielt das Thema Vielfalt eine wichtige Rolle. Die Fülle an Ideen ist beeindruckend, weil jedes Rezept der Food-Kolumnistin fast nie ohne Varianten auftritt, häufig gibt es sogar weitere Ideen wie die Grundzutaten kreativ mit Gewürzen aus aller Welt  geschmacklich neu überraschen können. Alle Gerichte sind dennoch schlicht, manche sogar einfach, was aber nicht bedeutet, dass sie langweilig sind. Es sind neben einigen Klassikern, außerdem viele kostengünstige Verwöhn-Gerichte aus aller Welt vertreten: Schwedische Spinatsuppe mit Butterklößchen, irische Kartoffelpfannkuchen mit Buttermilchgeschmack und die iranische Mish Mish Salsa (ein orientalisches Aprikosen-Relish) passt besonders gut zur klassischen Lammkeule!

Abwechslung macht Sinn!

Haben unsere Omas und Mütter das aus Eins-mach-Zwei-Prinzip noch aus dem Effeff beherrscht, scheint es ab den 90ziger beim Kochen nur noch um einzelne Rezepte zu gehen. Mahlzeiten aufeinander abzustimmen ist leider total aus der Mode gekommen! Aber in einer ganzheitlichen Küche, die sich beim besten der Saison bedient, sollten Gemüse & Hülsenfrüchte, die einfache Suppe, oder Kreationen wo Reis, Couscous, Graupen, die Hauptrolle spielen völlig gleichberechtigt neben edlem Fisch und den reifen Früchten des Sommers stehen. Das versteht die Henry mit leckeren Verwertungs-Ideen für ausgewählte Fleischabschnitte, übrig gebliebenen Krusten und Krümmel toll zu ergänzen. Selbst für die in jedem Kühlschrank vorhandenen schlichten Eier hat sie viel zu bieten. Eine kleine Auswahl an Ideen für selbst gesammelte Brombeeren & Kräutern aus der Natur, die auch für Städter nicht unerreichbar sind, macht dieses vielfältige Angebot komplett. Dass dies mit vielen Ideen, Varianten einher geht und genauso vielen Tipps & Tricks dazu gekommen sind, macht dieses Kochbuch zu einem schönen Alltagsklassiker den ich begeistert gleich im Küchenregal stehen lasse.

Probiert & Verputzt:

Türkische Karotten und Linsen mit Kräutern

Wie köstlich eine bescheidene Mahlzeit sein kann will Diana Henry mit diesem Rezept beweisen! Dem gibt es eigentlich nur noch hinzufügen, dass die versierte Kochbuch-Autorin damit wieder viel Händchen beweist: eine Feierabend taugliche Kreation mit geschmacklichem Pfiff durch Koriander und Chiliflocken. Die gibt es übrigens als Pul Biber bei türkischen Händlern und sind nur moderat scharf.

© Jonathan Lovekin

Soupe au pistou für kalte Tage

Wirklich sehr fein und genau das richtige im Winter – Und wenn es anders kommt Madame Henry gehen wirklich nie die Ideen (siehe Reste oder Variante) aus! Das Pesto kam für unseren Geschmack auch mit wenig Käse sehr gut zur Geltung.

© Jonathan Lovekin

Salat mit Schweinefleisch, gebackenem Kürbis, Apfel und Maronen

Ich musste mich nicht lange überreden lassen, wir hatten bereits nach einer Vorspeise für Weihnachten gesucht, in dem die Wildbratwürste aus dem Frankfurter Stadtwaldhaus eine gute Figur machen würden. Was soll ich sagen, ihr Auftritt war perfekt mit den anderen Beteiligten abgestimmt und zeigt, hier haben wir es mit einer Köchin zu tun, die eine echte Reste-Queen ist – das Überbleibsel vom Sonntagsschweinebraten findet das richtig gut. – Etwas was sich alle nicht nur heimlich von jedem erworbenen Kochbuch wünschen!

© Jonathan Lovekin

Fazit: Genussvoll haushalten und jeden Tag nachhaltig und saisonal kochen – bitteschön da habt ihr es!

Haushalten ist in unserer modernen Zeit ein Begriff, der komplett aus der Zeit gefallen scheint. Aber wer das nicht von der Pike auf lernt, wird nie nachhaltig und saisonal kochen. Dieses Kochbuch von Diana Henry ist in Großbritannien sogar schon in 2010 erschienen. Dass wir 10 Jahre später nicht mehr wegen ein paar Zutaten jeden Tag in den Supermarkt rennen wollten, wusste sie damals selbstverständlich nicht. Daran war erstmal Corona schuld, erst damit dämmerte den meisten (da schließe ich mich sehr gerne ein…), Nachhaltigkeit fängt zu Hause an – Am besten mit diesem Kochbuch, mehr Unterstützung, Tipps & Tricks und die allgegenwärtigen weiteren Optionen, die sogar in komplett andere Kochtöpfe gucken oder auf andere Kontinente hüpfen, sind kaum möglich – In der Speisekammer gilt es jedoch ein wenig Platz zu machen, das lohnt sich aber unbedingt!

Gelberbsensuppe mit Harissa und Mandeln

Quelle: Hugh Fearnley-Whittingstall: Täglich besser essen

© Simon Wheeler/AT Verlag

Meine 100 besten Rezepte für deine Gesundheit

Fotos: Simon Wheeler

AT Verlag

28,–€

Wir sind Suppenkasper und weil es in der letzten Woche draußen wieder so ungemütlich war, wurde gleich eine Suppe aus Basics aus dem Vorratsschrank gekocht und diese ist ein echtes Multi-Talent: gesund, sättigend und völlig unkompliziert! Hugh Fearnley-Whittingstall empfiehlt die Erbsen vor dem Kochen ein paar Stunden einzuweichen, aber das geht, wenn es schnell gehen muss auch anders, dann ist die Konserve dran. Geröstete Nüsse und ein Klecks würziger Harissapaste verleihen das gewisse Etwas und sorgen für einen schönen Kontrast in Farbe, Konsistenz und Aroma.P.S. Beim Harissa auf eine gute Qualität achten, ich mache das z. B. nur noch selber, weil die Importware aus dem marokkanischen Laden für mich nur scharf und nach Essig schmeckt.

Zutaten (für 4 Personen):

3 EL Oliven- oder Pflanzenöl

2 Stangen Lauch, geputzt, der Länge

nach geviertelt und in feine Streifen

geschnitten, oder 2 Zwiebeln, gehackt

2 – 3 Knoblauchzehen, fein geschnitten

200 g getrocknete gelbe Erbsen,

nach Möglichkeit eingeweicht (bis zu

4 Stunden), gut abgespült

1 l Gemüsebrühe (Seite 325)

Meersalz und schwarzer Pfeffer

Zum Garnieren

50 g ganze Mandeln

2 TL Harissapaste oder nach Geschmack

Zubereitung:

Einen großen Topf mit schwerem Boden bei mittlerer Hitze aufsetzen. Die Hälfte des Öls hineingeben, den Lauch oder die Zwiebeln und den Knoblauch darin 5 Minuten andünsten, dabei häufig umrühren, bis der Lauch weich wird.

Die getrockneten Erbsen hinzufügen, mit der Brühe aufgießen, zum Köcheln bringen und die Hitze reduzieren. Im offenen Topf etwa 30 Minuten sanft garen, dabei gelegentlich umrühren, bis die Erbsen weich sind. Wenn sie nicht eingeweicht wurden, kann es etwas länger dauern (45 – 50 Minuten).

Die Suppe im Mixer oder direkt im Topf mit dem Pürierstab gründlich pürieren. Einen Schuss heißes Wasser hinzufügen, wenn die Suppe zu dick erscheint. Abschmecken und bei Bedarf mit Salz und Pfeffer nachwürzen.

Das restliche Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen Die Mandeln darin unter häufigem Rühren leicht rösten. Vom Herd nehmen und die Harissapaste einrühren. Die Suppe auf vorgewärmte Schalen verteilen, mit den Harissa-Mandeln bestreuen und mit dem würzigen Öl aus der Pfanne beträufeln. Etwas Pfeffer darübermahlen. Mit 1 – 2 Scheiben Vollkornbrot wird daraus eine vollständige Mahlzeit.

Topping-Variationen:

Statt der Mandeln können Sie Haselnüsse rösten oder Dukka verwenden (Seite 281). Oder die Nüsse durch ca. 100 g in Würfel geschnittenen Halloumi ersetzen, der in wenig Öl braun und knusprig gebraten und dann in Harissa gewendet wurde. Oder auf die gleiche Art zerkleinerte Fleischreste (z. B. Lamm oder Huhn) knusprig anbraten, in Harissa wenden und auf die Suppe streuen.

Doppeltes Dal mit Karotten- und Raita-Salat

© Simon Wheeler/AT-Verlag

Quelle: Hugh Fearnley-Whittingstall: Täglich besser essen

Meine 100 besten Rezepte für deine Gesundheit

Fotos: Simon Wheeler

AT Verlag

28,–€

Nussige Linsen werden mit einem frisch gekochten Dal verrührt, um diesem mehr Körper und Biss zu geben. Knackige, rohe Karotten und ein Apfel-Gurken-Salat nach Raita-Art liefern pflanzliche Nährstoffe und viel Frische dazu. Eine leckere, sättigende, gesunde Mahlzeit –  schmeckt kein bisschen nach Verzicht, sondern absolut lecker fanden wir!

Zutaten (für 4 Personen):

Für das Dal

1 EL Oliven- oder Pflanzenöl

1 – 2 Knoblauchzehen, fein geschnitten

1 EL Currypulver

2 TL Kreuzkümmel

200 g rote Linsen, abgespült

800 ml Gemüsebrühe (Seite 325)

1 Dose (à 400 g) Puy-, Beluga- oder

grüne Linsen, abgespült und abgetropft,

oder 250 g frisch gekochte Linsen

1 TL Garam Masala, nach Wunsch

Meersalz und schwarzer Pfeffer

Für den Raita-Salat

2 mittelgroße knackige Äpfel

½ Gurke (ca. 200 g)

1 Handvoll Minzeblätter, zerkleinert

3 EL Naturjoghurt

wenig Knoblauch (ca. ¼ Zehe), gerieben

Für den Karottensalat

400 g Karotten, grob gerieben

1 Bund Frühlingszwiebeln, geputzt,

in dünne Ringe geschnitten, nach Wunsch

Saft von 1 Zitrone

2 EL natives Olivenöl extra

Zubereitung:

Das Öl in einem großen Topf erhitzen. Knoblauch, Currypulver und Kreuzkümmel darin einige Minuten sanft anbraten, dabei oft umrühren. Bevor der Knoblauch braun wird, die abgespülten roten Linsen dazugeben, Brühe oder Wasser hinzugießen und zum Köcheln bringen. Im offenen Topf 20 – 25 Minuten kochen, bis die Linsen zu einem Püree zerfallen sind und ein schönes dickes Dal entstanden ist; am besten mit einem Schneebesen umrühren, damit die Linsen weiter zerfallen. Wenn das Dal zu dick wird, mit einem Spritzer Wasser verdünnen.

Inzwischen den Raita-Salat zubereiten. Die Äpfel vierteln, entkernen und in dünne Scheiben schneiden, die Gurke ebenfalls in Scheiben schneiden. Beides in eine Schüssel geben, Minze, Joghurt und Knoblauch hinzufügen und vorsichtig mischen. In einer zweiten Schüssel die geriebenen Karotten mit den Frühlingszwiebeln, falls verwendet, Zitronensaft und Olivenöl mischen.

Die vorgekochten Linsen unter das Dal rühren und noch 1 – 2 Minuten erhitzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Garam Masala einrühren, falls gewünscht.

Das Dal mit dem Karotten- und dem Raita-Salat servieren.

Gemüse-Variationen

Geriebene Rote Beten (Randen) sind eine großartige Alternative zu den Karotten. Fein geschnittener roher Fenchel schmeckt lecker anstelle des Apfels.

Hugh Fearnley-Whittingstall: Täglich besser essen

Hugh Fearnley-Whittingstall: Täglich besser essen

Meine 100 besten Rezepte für deine Gesundheit

Fotos: Simon Wheeler

AT Verlag

28,–€

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So kann es was werden – das gesündere Leben kann beginnen!

Worum geht’s – was wollen die Büchermacher uns über dieses Kochbuch erzählen?

Es ist gar nicht so schwierig, seine Essgewohnheiten und damit sein ganzes Leben zu verbessern. Mithilfe von 7 einfachen Strategien, die Hugh Fearnley-Whittingstall in diesem Buch zusammenfasst, gelingt das ganz einfach. Dabei geht es nicht um die »einzig richtige Art«, sich zu ernähren. Es ist vielmehr eine Ermunterung zu lernen, was gesund für uns ist, und diese Dinge zu genießen. Fearnley-Whittingstalls Strategien sind klar formuliert und einfach umzusetzen. Er führt uns weg von industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln hin zu einer Ernährung, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch zur Darmgesundheit beiträgt und Energie für das Leben spendet. Im Rezeptteil präsentiert er 100 alltagstaugliche Gerichte, viele davon auch als „Lunchbox-Rezepte“ zum Mitnehmen. Zum Beispiel „Pilz-Topinambur-Suppe“, „gebackenen Hecht mit Kimchi-Butter“,  „marokkanisch gewürzte Lammsteaks mit Gersten-Kräuter-Taboulé“, „Kerne-Mandel-Kuchen“, fruchtige Granitas und Kombuchas. Das gesündere Leben kann beginnen!

Wer sorgt sich um eine nachhaltige gesunde Ernährung, die schmeckt und funktioniert?

© Simon Wheeler/AT Verlag




Hugh Fearnley-Whittingstall ist eine Institution: Food-Journalist, TV-Star und Bestseller-Buchautor, der sich für biologische, saisonale und regionale, nachhaltig produzierte Lebensmittel einsetzt. Er betreibt das „River Cottage“ in Devon mit Restaurant, Kochschule und großem Gemüsegarten. Außerdem ist er Autor von zahlreichen sehr erfolgreichen Kochbüchern, weil es bei ihm lecker schmeckt und die praktische Herangehensweise, die Einbettung in unseren Alltag dabei nicht zu kurz kommen.

Erster Eindruck des Frankfurter Kochbuch-Regals:

He wants to change something….

Hugh Fearnley-Whittingstall ist sich sicher und hat dies jüngst in einem Interview mit dem Telegraph bekräftigt, hätten die Briten, schon eher auf sich und ihre Ernährung geachtet, die Pandemie hätte Groß-Britannien nicht so hart getroffen. Übergewicht, das häufig lediglich durch nachlässige Ernährungsgewohnheiten verursacht ist, gilt als ein Risikofaktor und wird ebenfalls in Zusammenhang mit schwereren Corona-Verläufen gebracht.

Dem Koch aus Devon ist es wieder mal ernst, er ist nicht nur Koch, sondern Weltverbesserer und Campaigner, seine Kochbücher sind längst keine reinen Rezept-Kladden mehr, dieser Mann will nicht nur kochen, sondern Veränderung mitgestalten! Apropos Veränderung gestalten, schaue ich mir das Cover seines Kochbuch „Täglich vegetarisch“ an, dass im Original immerhin schon 2011 erschien, fällt auf, aus einem jugendlichen Moppelchen ist ein drahtiger middle ager geworden.

Bewusst essen, nachhaltig kochen und no waste in der Küche bei diesen Themen ist der Engländern sehr engagiert ganz vorne dabei. Um seine Leser dabei richtig abzuholen, geht der konzeptionelle Unterbau, die Themeneinführung in seinem jüngsten Kochbuch, das besser essen forever zum Ziel hat, noch mal einen Schritt weiter. In diesem Kochbuch zu einer gesünderen Ernährung ist die Einführung deutlich mehr als eine nette Einstimmung, sondern ein gekonnter Mix aus Ernährungs-Manifest und praktischer Handlungsanweisung. Wissen, dass Freiheiten generiert ist Fearnley-Whittingstall heute genauso wichtig, wie ein Rezept, das bei ihm häufig variiert werden kann.

Stay healthy with Food!

Mit Abnehmen allein ist das für den britischen Koch jedoch nicht getan, sein Programm setzt auf eine vollwertige Ernährung, die Vielfalt bei den Zutaten propagiert. Unbedingt mit dabei Ballaststoffe und Probiotika. Joghurt, Kefir und weitere fermentierte Zutaten wie z. B. Miso und Kimchi. Milchsauer vergorenes Gemüse sind ein großes Thema bei den Rezepten dieses Buches, die aber nicht gänzlich auf Zucker oder gesunde Fette verzichten wollen. Achtsamkeit beim Essen ist wichtig und beim Trinken handelt der britische Ernährungs-Aktivist nach der Devise „erst denken, dann trinken“! Das gilt nicht nur für die leidigen Softdrinks, die er sowieso schon immer gehasst hat, sondern ebenfalls für Fruchtsäfte und Alkohol. Drinks wie „Kombucha Sunrise“ oder „No-Jito“ sind frische Alternativen, um den Sundowner alkoholfrei zu zelebrieren. Fabelhaft frühstücken, Schnelles zu Mittag (inkl. der Lunchbox zum Mitnehmen), Suppen mit Substanz, mit Gemüse großartige satt werden, frischer Fisch und weniger als mehr Fleisch, Süßes und Getränke sind die Cluster, in denen Fearnley-Whittingstall sehr viel gesündere Rezepte als in allen anderen seiner Kochbücher zuvor, für uns und unseren Alltag anbietet.

Probiert & Verputzt:

Doppeltes Dal mit Karotten- und Raita-Salat

© Simon Wheeler/AT Verlag


Nussige Linsen werden mit einem frisch gekochten Dal verrührt, um diesem mehr Körper und Biss zu geben. Knackige, rohe Karotten und ein Apfel-Gurken-Salat nach Raita-Art liefern pflanzliche Nährstoffe und viel Frische dazu. Eine leckere, sättigende, gesunde Mahlzeit –  schmeckt kein bisschen nach Verzicht, sondern absolut lecker fanden wir!

Gelberbsensuppe mit Harissa und Mandeln

© Simon Wheeler/AT Verlag

Wir sind Suppen-Kasper und weil es in den letzten Tagen draußen wieder so ungemütlich wurde, wurde gleich eine Suppe aus Basics aus dem Vorratsschrank gekocht und diese ist ein echtes Multi-Talent: gesund, sättigend und völlig unkompliziert! Hugh Fearnley-Whittingstall empfiehlt die Erbsen vor dem Kochen ein paar Stunden einzuweichen, aber das geht, wenn es schnell gehen muss auch anders, dann ist die Konserve dran. Geröstete Nüsse und ein Klecks würziger Harissapaste verleihen das gewisse Etwas und sorgen für einen schönen Kontrast in Farbe, Konsistenz und Aroma.

P.S. Beim Harissa auf eine gute Qualität achten, ich mache das z. B. nur noch selbst, weil die Importware aus dem marokkanischen Laden für mich nur scharf und nach Essig schmeckt.

Marokkanisch gewürzte Lammsteaks mit Kräuter-Gersten-Taboulé

Wir freuen uns noch darauf, demnächst auch hier als Rezept zu finden…..

Fazit: It’s time to tackle – let’s do it!

Ran an das Problem gesunde Ernährung muss für den britischen Koch wieder neu gelernt werden, am besten so, dass es uns in Fleisch und Blut übergeht! Genau deshalb ist bei diesem Kochbuch mit eindeutiger Mission, eine umfassende Einführung ins Thema so wichtig für ihn und macht die Hälfte dieses Kochbuchs mit dem Anspruch zur Ernährungs-Umstellung aus.

Es ist ein Buch geworden, das sich damit nicht in erster Linie an Fans des Briten wendet, sondern an Menschen, die ihre Ernährung nachhaltig verändern wollen. Wir müssen uns entscheiden findet Fearnley-Whittingstall, hat er selbst auch getan! Seit 25 Jahren schreibt dieser Kochbücher und hat in dieser Zeit viele Rezepte veröffentlicht, die raffinierte Kohlehydrate enthalten: Desserts und Kuchen auf der Basis von Weißmehl und Zucker, Rezepte, zu denen er früher weiße Nudeln, weißen Reis oder Weißbrot empfahl, müssen nicht mehr sein, wenn man es besser kann! Heute fragt er sich bei jedem Rezept, das er entwickelt, ob das noch sein muss und wie weit sich diese Zutaten reduzieren oder gesünder ersetzen lassen.

Persönlich hat mich bei diesem Kochbuch überzeugt, wie gut Hugh Fearnley-Whittingstall vorbereitet war, seine Einsichten und sein Programm überzeugen, weil er sich eine Strategie überlegt hat, die zeitgemäß ist und im Gegensatz zum Vollwertboom der 80ziger Jahre ohne Dogmen auskommt. Wenn mit dem Wissen von heute Ernährung besser und vor allem gesünder geht – let’s do it !

Spinatknödel

(c) Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag

Quelle: Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck: Farmmade

Hölker Verlag

Preis: 34,– €

Es soll sie noch geben Leute, die trocken gewordene Brot-Reste achtlos entsorgen. Bitte nicht mehr, denn dann entgeht Euch einer der leckersten Seelen-Schmeichler überhaupt! Knödel sind recht praktisch – in größeren Portionen eingefroren zaubert man ruckzuck ein sättigendes Mittagessen, sollte gerade mal wenig Zeit zum Kochen sein, empfehlen Steffi und Lisa. Dieses Rezept funktioniert gut und die Salbei-Butter ist ein Gedicht. Wie gut, dass Salbei genügsam ist, der gibt bei uns nie auf, wenn wir mal länger nicht auf dem Land waren und auch harte Hunsrück-Winter können die Pflanze – ganz im Gegensatz zum Rosmarin – nicht zum Aufgeben bringen.

P.S. Die Menge der Milch richtet sich nicht nur nach dem Gewicht der Semmeln, sondern hängt auch davon ab, wie trocken diese sind. Erwärmen tue ich diese schon, sonst hat man mit älteren Semmeln einfach keine Chance, diese aufzuweichen.

Zutaten (für 4 Personen):

250 g altbackene Semmeln

(ersatzweise Knödelbrot)

125 ml zimmerwarme Milch

(ggf. etwas mehr)

Salz

2 Bio-Eier

250 g Blattspinat

50 g Bergkäse

1 Zwiebel

1 Knoblauchze1 EL Butter

Außerdem

Semmelbrösel (bei Bedarf)

80 g Butter

4–5 Salbeiblättchen

1 EL geriebener Parmesan

Schnittlauchblüten zum

Dekorieren

Zubereitung:

Semmeln klein schneiden und in eine große Schüssel geben. Dann mit Milch übergießen und mit etwas Salz würzen. Die Eier untermischen und die Masse kurz ruhen lass en. Spinat waschen, trocken schleudern und fein hacken. Den Käse reiben und mit dem Spinat zur Knödelmasse geben. Alles erneut gut durchkneten.

Zwiebel und Knoblauch schälen und f ein hacken. 1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin goldbraun anschwitzen. Etwas abkühlen lassen, dann mit dem Knödelteig verkneten und die Mischung ca. 30 Minuten ziehen lassen. Sollte der Teig anschließend zu weich zum Formen sein, etwas Semmelbrösel zugeben. Ist er zu trocken, noch etwas Milch einarbeiten. Die Knödel formen und ca. 25 Minuten über Dampf garen oder in einem Topf mit kochendem Salzwasser in ca. 15 Minuten gar ziehen lass en. Inzwischen die Butter schmelzen und mit dem Salbei leicht bräunen lassen. Die fertigen Knödel mit zerlassener Salbeibutter, Parmesan und Schnittlauchblüten anrichten und servieren.

Frühlings-Salat mit Räucherforelle und schwarzer Nuss

©Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag

Quelle: Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck: Farmmade

Hölker Verlag

Preis: 34,– €

 Seriös gezüchteter Süßwasserfisch ist heute eine prima Alternative zu Seefisch und kommt viel frischer bei uns Konsumenten an. Lisa und Steffi haben in unmittelbarer Nähe zahlreiche Fischteiche in ihrer Nähe, besonders die Forelle mit ihrem feinen Geschmack hat es ihnen angetan. Mild geräuchert und in Kombination mit Wildkräutern lässt sich mit dieser ein fabelhaftes leichtes Hauptgericht zaubern. Das dieses Rezept auch allein mit Rucola wunderbar funktioniert, ist toll, nicht alle Nachkocher können sich allein aus in ihrem Küchengarten bedienen oder treten vor der Zubereitung erst eine Wildkräuter-Wanderung an, das wäre vermessen und weltfremd. Selbst eingelegte Walnüsse habe ich im letzten Sommer das erste Mal selbst gemacht und die kommen in dieser Kreation wunderbar stimmig zum Einsatz und den Forellenzucht-Betrieb, der auf Qualität achtet, gibt es im Hunsrück längst auch!

 Zutaten (für 2 Personen):

Für den Salat

125 g Wildkräuter und Blüten

(z. B. Rucola, Blutampfer, Eichblattsalat, Schnittlauchblüten)

2 geräucherte Forellenfilets

1 schwarze Nuss (Rezept s. S. 195)

Für das Dressing

200 g saure Sahne

3 TL Tafelmeerrettich (aus dem Glas)

1 TL Weißweinessig

Salz, Pfeffer

Außerdem

4 Stängel Schnittlauch

Zubereitung:

Für den Salat die Blätter und Blüten kurz waschen und trocken schütteln, dann auf Tellern verteilen. Die Forellenfilets in Stück e zupfen. Wer mag, erwärmt die Filets kurz vor dem Auseinanderzupfen und Anrichten in der Pfanne. Die schwarze Nuss in f eine Scheiben schneiden. Beides auf dem Salat v erteilen. Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in f eine Röllchen schneiden.

Für das Dressing saure Sahne, Meerrettich und Weißweinessig verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Eine beliebige Menge Dressing auf den Salat geben, den Schnittlauch darüberstreuen. Das restliche Dressing in einem kleinen Schälchen dazu reichen.

Farmmade

Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck: Farmmade

Hölker Verlag

Preis: 34,– €

Die schöne und die köstliche Seite des Landlebens zelebrieren….

Wer kocht saisonal und regional?

© Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag

Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, sind Schwestern und auf einem Bauernhof im Landkreis Erding aufgewachsen. Ihre Eltern haben schon vor Jahren einsehen müssen, entweder man macht Landwirtschaft ganz groß und setzt auf Spezialisierung oder überlegt sich Alternativen. Groß bedeutet aber entweder Massentier-Haltung und oder große zusammenhängende Acker-Flächen. Die Expansion der Flächen ist jedoch im Münchner Umland, einfach nicht mehr bezahlbar. Die Eltern der beiden jungen Frauen haben einen anderen Weg gewählt, Einstell-Pferde sind heute die Geschäftsbasis des Hofes, den längst einer der Brüder von Lisa und Steffi übernommen hat.

Erst willst Du Dir endlich mal die Welt anschauen und dann fehlt Dir auf einmal was…

Auf ihrem Blog „Farmmade“ berichten Steffi und Lisa von ihrem Leben auf dem Land und teilen die schönsten Rezepte aus ihrem Küchengarten. Als erfahrene Gastronominnen setzen sie sich schon lange mit gesunder, nachhaltiger Ernährung, regionaler Vielfalt und Qualität von Nahrungsmitteln auseinander. Mit ihrer Rückkehr auf den elterlichen Hof haben sich die beiden den Wunsch nach einer ursprünglicheren Lebensweise erfüllt, mit Hühnern, einem großen Garten und einer regional-saisonalen Ernährung – ganz im Einklang mit den Jahreszeiten.

Viele, die auf dem Land aufwachsen, wollen wenn sie erwachsen werden, einfach weg aus dieser Enge und sich endlich die große weite Welt anschauen…. Erinnert mich doch tatsächlich an was….. Das haben Lisa und Steffi auch nicht anders erlebt, Lisa hat Geographie studiert und wurde in Australien zum Pavlova Fan, sie feiert das im Buch mit Pavlova mit Erdbeer-Rhabarber-Kompott aus dem eigenen Garten und das sieht verdammt lecker aus. So ein bisschen frischer kulinarischer Wind schadet nicht, kommen dabei doch die meisten Zutaten aus der eigenen Produktion.

Steffi hat während ihres BWL-Studiums, ein Auslands-Semester in Norwegen gemacht und pendelt von München aus in den heimischen Küchengarten. Wenn Lisa in den Urlaub will, weiß diese genau was das bedeutet, ein Garten kann sehr verpflichtend sein, gießen und ernten, das ist der Rhythmus im Sommer, den nur unerfahrene Land-Romantiker nicht auf dem Zettel haben, aber als Schwestern-Projekt natürlich meisterbar.

Die schönen Seiten des Landlebens, trotzdem bleibt es lebendig und echt!

Lisa lebt mit Mann und Tochter heute wieder im Elternhaus, ihre stimmungsvollen Fotos fangen genauso viel Land-Idylle ein, wie das echte Leben, das die Familie heute mit Hund und Norweger-Pony auf dem elterlichen Hof genießt. Wir sehen die Schwestern am sommerlichen Lagerfeuer, Jungpflanzen, die darauf warten, dass es draußen endlich wieder richtig los geht und einen Feierabend-Cocktail (Apfelblüten-Whisky mit Honig), der als Sundowner auf dem gedeckten Gartentisch zum Feierabend einlädt. Außerdem viele Gänseblümchen,  Kräuter und immer wieder den geschmackvoll gedeckten Gartentisch – ohne Firlefanz und Deko-Elemente, die man normalerweise dort nicht verortet und das gefällt mir sehr gut!

Alle Fotos sind reduziert, ungeheuer geschmackvoll und zeigen, wie wenig die Schwestern von einer gekünstelten Atmosphäre halten. Ein Schwarzweiß-Foto eines verschneiten Obstbaums im winterlichen Garten dokumentiert, wie stilsicher die Fotografin Elisabeth die heimische Idylle in Szene setzt und damit meine Wünsche nach einem echten Setting komplett erfüllt.

Was ist drin?

 

Der Küchengarten zeigt viel, aber die können viel mehr!

Das sich die Rezepte in einem saisonalen Kochbuch auch so sortieren ist geschenkt, aber ich erwarte mehr, wenn es um ein Kochbuch geht. Durch Corona hat sich zudem viel geändert und viele träumen vom eigenen Garten, ohne den interessanten Job in der Großstadt aufzugeben. Tomaten, die erst direkt vor dem Verzehr gepflückt wurden, sind  natürlich schon solo unvergleichlich gut, trotzdem möchte ich nicht mehr in die Küchen-Realität meiner Mutter in die 70iger zurück, ein bisschen mehr Spannung auf dem Teller darf es schon sein und ein bisschen gesünder ist auch nicht verkehrt und das was früher als Unkraut galt, lässt sich durchaus lecker verwerten. Ein Giersch-Apfelminz-Couscous  verbindet beides. Die Zucchini-Fritters mit Apfel-Chutney sind mit Haferflocken, Dinkelmehl, und geschroteten Leinsamen nicht nur nachhaltig, sondern auch gesünder und mit Basilikum, Kreuzkümmel, gemahlenem Koriander und Muskatnuss lecker abgeschmeckt.

Sie lieben es vegetarisch, nachhaltig und gesund….

Auf meinem Nachkochzettel befinden sich noch Kürbis-Gnocchi mit Gorgonzola und Salbei (Salbei wächst wie blöd in unserem Kräuterbeet…), Roggeneis mit Weißwein-Quitte (interessant), Rotkohl-Salat mit Feta (Frankfurt tauglich), Dinkel-Risotto mit gebratenen Frühlingszwiebeln ( als Risotto-Fan freue ich mich auf die Bio-Version), Rosenkohl-Kimchi (ich wusste da geht mehr als Chinakohl…..), schwarze Nüsse (dieses Rezept überzeugt, weil es sich bei den Gewürzen zurück hält, alles andere hätten die Nüsse nicht verdient…), und Brotzeitgurken sind Einlegegurken mit Twist!

 Lisa und Steffi machen es richtig, wer einen tollen Küchengarten hat, isst automatisch viel mehr Gemüse, bis auf ganz wenige Ausnahmen bleibt ihre Küche vegetarisch (Bier-Brathendl, Rinderschmorbraten mit Wurzelgemüse).

ab und zu darf es auch mal ein kreativer Feierabend-Drink sein…

Am Ende eines langen Garten-Tages ist man in Erding einem gepflegtem Drink nicht abgeneigt, schließlich haben die beiden Frauen ihre erste gastronomischen Erfahrungen einem Cocktail-Mobil zu verdanken, dass sie als Mütter gerne in andere gute Hände abgeben haben. Angestoßen wird trotzdem noch regelmäßig z. B. mit einem Sloe-Gin-Fizz, einem Johannnis-Beer-Shrub (ohne Alkohol) oder einem Zwetschgen-Cordial. Und natürlich wurden viele Zutaten dafür selbst gesammelt oder geerntet.

Probiert und Verputzt:

Frühlingssalat mit Räucherforelle und schwarzer Nuss

©Elisabeth Grindmayer & Stephanie Haßelbeck, Hölker Verlag

Seriös gezüchteter Süßwasserfisch ist heute eine prima Alternative zu Seefisch und kommt viel frischer bei uns Konsumenten an. Lisa und Steffi haben in unmittelbarer Nähe zahlreiche Fischteiche in ihrer Nähe, besonders die Forelle mit ihrem feinen Geschmack hat es ihnen angetan. Mild geräuchert und in Kombination mit Wildkräutern lässt sich mit dieser ein fabelhaftes leichtes Hauptgericht zaubern. Das dieses Rezept auch allein mit Rucola wunderbar funktioniert, ist toll, nicht alle Nachkocher können sich allein aus in ihrem Küchengarten bedienen oder treten vor der Zubereitung erst eine Wildkräuter-Wanderung an, das wäre vermessen und weltfremd.  Sehr fein  – absolutes Keeper-Rezept!

Fazit: Entschleunigung pur und viel lecker gekocht wird auch noch!

 Ich habe meine Kriterien, wonach ich als Ex- und „Wochenend-Landei“ heute Bücher zur Selbstversorgung bewerte, praktisch sollen sie sein und mich mit allen nötigen Informationen versorgen. Manchmal geht jedoch mehr, wenn ich wieder in Frankfurt bin, lasse ich mich ebenso gerne von außergewöhnlich schönen Fotos auf dem Sofa einlullen, vorausgesetzt, das diese nicht nur schön, sondern ebenfalls authentisch sind. Schönen Menschen wird ja häufig unterstellt, dass deren Attraktivität lediglich oberflächlich ist. Das lässt sich bei diesem wirklich wunderschön gemachten Kochbuch zur saisonalen Küche nun überhaupt nicht sagen, denn im Garten kennen sich Lisa und Steffi super aus. Natürlich ist dieses Buch ein Kochbuch und kein Selbstversorger-Ratgeber, eigentlich sogar ein Coffee-Table-Kochbuch, das mit wunderschönen Fotos von Lisa glänzt. Trotzdem immer wenn die Mädels Tipps geben, zeigt sich schnell, sie wissen genau was im Garten zu tun ist und sind keine weltfremden Romantikerinnen. Dabei herausgekommen ist ein saisonales Kochbuch, das die Bedürfnisse nach modernen nachhaltigen Rezepten mit Twist bedienen kann, ohne das da hinter weitere Geschäftsmodelle – wie beispielsweise der Handel mit Gewürzmischungen auch noch befördert werden sollen, aber natürlich habe ich sowas auch schon in Kochbüchern gesehen.

Diese Autorinnen sind sehr authentisch und kochen lecker, mehr will ich gar nicht, aber weniger sollte auch nicht sein! Weil dabei die Fotos viel schöner als woanders geworden sind, habe ich keine weiteren Wünsche mehr.

Und auf den saisonal geprägten Feierabend-Drink, möchte ich genauso wenig wie auf die kreativen saisonalen Rezepte verzichten!