Katharina Seiser: Schnell mal vegan. 30-Minuten-Rezepte

Katharina Seiser: Schnell mal vegan. 30-Minuten-Rezepte

Mit Fotos von Vanessa Maas u.a.

Brandstätter Verlag

Preis: 32,00  €

Echter Geschmack ohne Ersatzprodukte!

„Wenn wir alle weniger Fleisch essen sollen, was essen wir denn dann? Ich verstehe die Frage – und ich habe Antworten“ – Katharina Seiser

Katharina Seiser lebt in Wien und schreibt leidenschaftlich gern übers Essen. Die Wienerin ist selbst weder Vegetarierin noch Veganerin und sie kann mitreden, weil es ihr wie vielen geht, wir sind uns bewusst, dass wir zu viel Tier essen, möchten aber nicht ganz darauf verzichten. Trotz des manchmal schwer auszuhaltenden Widerspruchs, dass es schmeckt – und ein Lebewesen ist. Seiser ist kompromisslos, was Geschmack und die Qualität der Zutaten betrifft. Ein veganes Kochbuch wollte sie nie schreiben. Das ist ihr drittes, außerdem hat sie bislang sieben vegetarische Länder-Kochbücher herausgegeben.

Zeit für neue kulinarische Abenteuer!

Vorweg ich selbst bin ebenfalls keine eingefleischte Veganerin, obwohl ich immer gerne Gemüse gegessen habe, hatte ich nie vor eine zu werden! Ich liebe Genuss und spannende Abenteuer auf dem Teller, mit mehr Beschränkungen lebe ich nicht und will das auch nicht anders. Nach vielen stressigen Jahren im Job, habe ich mir allerdings einige Kilos eingefangen, die eigentlich nicht zu mir gehören. Vor einem ½ Jahr haben sich dann die einen oder anderen Zipperlein eingestellt, manche davon schwerwiegender, ich musste wirklich dringend was tun, auf Zucker und Kohlehydrate weites gehend verzichten, was mir mit Hinblick auf Genuss und Gewohnheiten absolut nicht verlockend erschien! Ich habe mich in den letzten Wochen deshalb verstärkt Kochbüchern zugewendet, die mir die Umstellung erleichtern und Gemüse und saisonalen Genuss in den Vordergrund stellen. Verblüffend war für mich, dass ich meine Lieblinge dabei schnell identifiziert hatte und es auf einmal gar nicht mehr schlimm war, dass ich auf Carbonara & Co. verzichten sollte, sondern plötzlich gar keine große Lust darauf mehr hatte, weil ich bei allen probierten Rezepten die Erfahrung gemacht habe, alles passt perfekt zusammen, hier fehlt einfach nichts, was ich schmerzlich vermisse.

„seisernale“ Küche!

Katharina Seisers Kochbücher sind immer saisonal von Frühling bis Winter sortiert, da ist sie strickt und hat Recht damit! Warum dies nicht längst selbstverständlich ist, wenn man sich mit einer Pflanzen basierten Küche beschäftigt, bleibt für mich ein Rätsel? Inzwischen gibt es noch mal mehr gute Gründe, das einzukaufen, was wirklich Saison hat, die Energiekrise lässt grüßen und motiviert mehr Menschen, bewusst einzukaufen und alte Gewohnheiten gegen neue nicht minder leckere Geschmackserfahrungen zu ersetzen.

In die Töpfe der Nachbarn geschaut und dann probieren und perfektionieren!

Wem Kochen Spaß macht, der genießt den Besuch in fremden Küchen. Länderkochbücher stellen einen nicht unbeträchtlichen Anteil bei den Neuerscheinungen an Kochbüchern, die jährlich erscheinen. Die meisten Interessenten verbinden damit entweder die Verlängerung der Urlaubsfreuden oder den schnellen Ausflug in ganz neue spannende Geschmackswelten. Neben ihrem Faible für die saisonale Küche ist Katharina eine exzellente Führerin durch fremde Küchen, für ihr Buch „Immer schon vegan“ (und dessen Fortsetzung „Immer wieder vegan“, die 2020 erschienen ist) war sie auf der Suche nach dem, was die Großmutter vieler Länder  schon immer kochten, lange bevor es das Wort „vegan“ überhaupt in unseren Alltag schaffte. Geholfen hat ihr dabei ihre beeindruckende Kochbuch-Bibliothek, die köstlich nach Korea (Kimchi-Pfannkuchen), in den Nahen Osten (Linsenreis mit Röstzwiebeln oder Fattusch – ein libanesischer Brotsalat), nach Griechenland (Knusprige Tomatenlaibchen oder Spaghetti mit Tomatensauce, Sesam und Minze), Amerika (Grüner Spargel aus dem Ofen mit Minz-Mayonnaise), nach Marokko (Karottensalat mit Kreuzkümmel und Zitrone), in die Türkei (Bulgur-Salat oder mit Mangold, Rote Linsensuppe mit Paprika-Minz-Öl), nach Spanien (Blumenkohl mit Datteln und Oliven, Knoblauchpilze auf Röstbrot), Italien (Orangen-Fenchel-Salat, Bohnensuppe mit Pasta) und in die Welt ( z. B. mit einem Ananas-Avocado-Salat aus Kuba oder einem Linsensalat mit Dijondressing aus Frankreich) einladen und dabei ebenfalls das Gute aus unseren Landen nicht vergessen (Kartoffelschmarren mit Kohlrabi und Kräuteröl).

Katharina ist als geschmacksverliebte Perfektionistin immer erst zufrieden, wenn sie endlich jedes Rezept auf den Punkt abgestimmt hinbekommt und das schmeckt man deutlich raus, habe ich neben ihrem ausgesprochenen gelingsicheren Ansatz mit vielen Tipps & Varianten wieder festgestellt. Am Ende war das der Grund für mich, warum ich trotz großer Auswahlmöglichkeiten bei meinem nicht ganz freiwillig motivierten Selbstversuch mit deutlich mehr Gemüse auf dem Teller, immer wieder in die Ecke meines Kochbuch-Regals griff, in der ihre veganen Kochbücher stehen.

Durchdachte Präsentation, aber ohne Süßes!

Zusätzlich gibt’s von ihr eine durchdachte Warenkunde und bei farbig hinterlegten Zutaten weiterführende nützliche Erklärungen im ambitioniert gemachten Glossar. Alle Rezepte sind neben ihrer saisonalen Sortierung in warme, lauwarme und kalte Zubereitungen unterschieden, was für mich besser und flexibler ausgeht als eine strikte klassische Vorsortierung nach Mahlzeiten, die sich für mich im modernen Alltag einfach überholt haben und nicht mehr zeitgemäß sind. Rezepte, die man gut mitnehmen kann (und das sind einige), sind praktischerweise mit Symbol gekennzeichnet. Wer auf Süßes nicht verzichten will, ist jedoch mit Katharinas Rezept-Fundus in ihren beiden ersten veganen Kochbüchern, die die Quelle für diese ausgewählte Zusammenstellung sind, besser bedient.

Probiert & Verputzt:

Avocado-Toast

© Vanessa Maas/Brandstätter Verlag

Rezepte mit Avocados sind gefühlt in wirklich jedem veganen Kochbuch mehrfach vertreten, Avocado Toast ist aber keine Modeerscheinung, sondern wird tatsächlich in Kalifornien seit Ende des 19. Jahrhunderts gegessen, lange vor Instagram. Richtig populär hat ihn in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts der Australier Bill Granger in Sydney gemacht, erklärt mir die Wiener Genuss-Forscherin mit saisonalem Anspruch. Ihr Rezept mit geräuchertem Chilipulver und Schnittlauch ist noch besser und überzeugt mit Tipps und Varianten. Bei Avocados gibt es hinsichtlich ihrer Öko-Bilanz mit Recht kontroverse Meinungen. Deshalb finde ich, sollten sich die Rezepte, in denen sie Verwendung finden, immer lohnen und das ist hier der Fall!

Spinatreis (Spanakorizo)

© Vanessa Maas/Brandstätter Verlag

Ein simpler, leichter, saftiger Klassiker mit weniger Reis, dafür sehr viel Spinat und abgerundet mit Dill und frischer Zitrone. Wir lieben diese Kombination, haben schon einige Versionen getestet, aber noch nicht das optimale Rezept dafür gefunden. Katharina Seisers Spanakorizo ist perfekt optimiert und absolut köstlich. Und nun habe ich endlich mein Lieblings-Rezept dafür gefunden!

Spargel mit Kerbelvinaigrette

© Vanessa Maas/Brandstätter Verlag

Gegensätze ziehen sich an: knackiger, aromatischer, leicht süßlicher Spargel wird bei Katharina Seiser mit einer Vinaigrette, die auf die Würze von Kerbel und Estragon setzt auf eine ganz neue Ebene gehoben. Ein Rezept für Spargel-Liebhaber, die es mal nicht nur pur und mild wollen. Ich fand es großartig, mein Mann zieht den puren Genuss vor.

Fazit: Bereichern statt bevormunden!

Wenn man Menschen für pflanzliche Genüsse begeistern möchte, funktioniert es dann am besten, wenn man ihnen etwas anbieten kann, was Spaß macht, perfekt funktioniert und toll schmeckt! „Schnell mal vegan“ ist quasi ein Best-of aus Katharina Seisers beiden veganen Kochbüchern, diesmal mit dem ausgewählten Fokus auf die schnelle Küche. Es lohnt sich für alle, die ihre beiden vorausgegangenen Kochbücher noch nicht haben und auf Süßes zum Abschluss verzichten können. Diese Zusammenstellung wurde vom Verlag hübsch neu verpackt und weil es nicht nur auf den Inhalt ankommt, ist „Schnell mal vegan“ lokal und klimapositiv gedruckt.

Mir haben die wirklich leckeren und alltagstauglichen Gemüse-Rezepte dieses Kochbuchs wieder gezeigt, was ich für mein tägliches kulinarisches Glück brauche, wenn ich aus guten Gründen anderes einschränken soll. Das daraus keine öde und langweilige Diät wurde, habe ich dem Engagement und dem Perfektionismus von Frau Seiser zu verdanken, die mich nach dem Gang über den Wochenmarkt und seinen verlockenden Angeboten der Saison mit den passenden Rezepten versorgte, die es alle in meine Keeper-Liste geschafft haben.

Georgina Hayden: Nistisima

Georgina Hayden: Nistisima
Traditionell, mediterran, vegan.
Fotos: © Kristin Perers, Rezepte und Texte: Georgina Hayden

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Worum geht’s?

Das griechische Wort nistisima bedeutet »Fastenspeisen«. Das sind Gerichte, die keine tierischen Produkte enthalten und den Fastenregeln der orthodoxen Kirche entsprechen. Dies ist der Aufhänger für Georgina Hayden‘s neuestes Kochbuch, dass überlieferte pflanzliche Rezepte featured. Denn trotz der allgegenwärtigen Fleischspieße, für die die griechisch-zypriotische Küche berühmt ist, fasten orthodoxe Gläubige tatsächlich bis zu 200 Tage im Jahr.

Die Idee zu Nistisima kam der Rezeptentwicklerin bei ihren Recherchen für ihr vorheriges Buch „Taverna“, das sich um Zypern, ihre Familie und all die wunderbaren Rezepte dreht, die ihr anvertraut wurden. Beim Aufschreiben erkannte Georgina, wie viele Rezepte davon mit dem griechisch-orthodoxen Kalender zusammenhängen. Die Mahlzeiten, mit denen Hayden aufgewachsen ist, richteten sich nach den Fastenregeln der orthodoxen Kirche: an manchen Tagen wurden keine Milchprodukte, weder Fleisch noch Fisch, an anderen kein Olivenöl oder Wein verzehrt. Als Kind hat Georgina nie hinterfragt, warum es zu Hause unzählige Kuchenrezepte mit Öl, aber ohne Eier gab, oder warum die Familie »Milch« aus Mandeln trank, übrigens lange bevor sie in den hippen Szenecafés angeboten wurde.

„Für mich ist Fasten weder eine Crash-Diät noch eine Modeerscheinung.  Fasten ist Teil meiner Kultur, und die Fastenregeln geben diesem Buch –  und wohl auch meinem Leben – einen Rahmen“ – Georgina Hayden

Wer ist die Autorin?

© DK Verlag/Kristin Perers

Georgina Hayden wuchs über der griechisch-zypriotischen Taverne ihrer Großeltern auf und entwickelte so die Liebe zum Kochen und zum Geschichtenerzählen. 12 Jahre lang war sie Teil des Food-Teams von Jamie Oliver, wo sie Rezepte entwickelte und für TV, Werbung und Magazine schrieb. Heute arbeitet sie als Köchin, Autorin und Stylistin und lebt mit Mann und Kindern in London.

Wie sieht es aus?

Perfekt Match!

Hayden hat schon mit „Taverna“ ihren eigenen Stil gefunden, wie dort setzt sie beim Food-Styling für ihre umsichtig recherchierten und kuratierten Fasten-Speisen auf Nachhaltigkeit. Alles was sie dafür an Geschirr oder Tischdecken verwendet, hatte schon ein Leben vorher und stammt offenbar entweder aus dem familiären Fundus oder ist auf dem Flohmarkt erstanden. Mir gefällt das sehr, denn es liefert den perfekten Rahmen für die überlieferten traditionellen Rezepte!

Was ist drin?

Pflanzliche Ernährung jenseits von Moden und Trends und eingebettet in den Fasten-Kontext!

Die sympathische und stets authentische Autorin hat für dieses Kochbuch nicht nur die Küchen-Kladde der Soukrates Family für uns geöffnet, sondern sehr viel recherchiert: Pandemie bedingt sich häufig via Zoom mit Menschen aus aller Welt zusammen geschaltet, um zu lernen mit welchen Lieblings-Gerichten orthodoxe Gläubige durch eine Zeit des bewussten Verzichts trotzdem lecker kommen. Dadurch wird der kulinarische Kosmos jenseits der tradierten griechisch-zypriotischen Fastenspeisen, mit denen Hayden durch ihre beiden yiayias (Großmütter) verbunden ist, spannend erweitert:

Neben Falafeln, Hummus & Co, die viele abholen – hier jedoch immer eine Variante/Komponente mit Twist enthalten, (z. B. Grünes Taboulé, Bohnenfalafel aus  griechischen Fava-Bohnen, Muhammara mit geröstetem Knoblauch), hat dieses Kochbuch viele Fasten-Klassiker,  nicht nur adoptiert, sondern die Rezepte gingen durch die erfahrenen Hände einer Profi Rezept-Entwicklerin, die von sich sagt, dass sie fest davon überzeugt ist, dass man Rezepte nicht einfach aus dem Internet kopieren kann. „Georgie“ wollte von den Menschen direkt erfahren, was die jeweiligen Rezepte für deren kulinarische Identität bedeuten, sonst kann man sich ihrer Ansicht nach, diesen nicht respektvoll und seriös annähern.

Persönlich gefiel mir, dass die versierte Autorin den Mix beherrscht, ihre Röstkartoffeln mit Koriander und Oliven und besonders die Hummus-Suppe schmeckten uns fabelhaft und sind absolut Feierabend tauglich.

Überall wo ein Rezept nach Hülsenfrüchten als Zutat fragt, wird wo möglich, die Variante aus der Dose angeboten. Wenn es um traditionelle Fasten-Speisen geht, sollte das mit Rücksicht auf die Authentizität der Speisen für mich jedoch immer der Plan B sein. Bei Georgina merke ich, bin ich hinsichtlich des Spagats zwischen Tradition und moderner Alltagstauglichkeit in den besten Händen, sie schreibt nicht nur Zutatenlisten runter, sondern erklärt immer wieder gerne in Einschüben und ihren Rezepteinleitungen, auf was zu achten ist, wenn man sich ein wenig von der klassischen Vorlage entfernen muss.

Portionsmäßig denken die Autorin und ihre Rezept-Paten stets ans Aufwärmen, das macht Sinn, beim leckeren Briam (eine Art griechisches Ratatouille) lief bei uns der Backofen 1 ½ Stunden und wir waren mehr als froh, davon noch  weitere Male essen zu können. Traditionelle Küche ob nun vegan oder nicht, ist immer schon praktisch gewesen, heute nennen wir das nur nachhaltig.

Probiert & Verputzt:

Fattet Hummus

© DK Verlag/Kristin Perers

„Fattet Houmous“, das ist knuspriges Pitabrot mit Hummus und Tahindressing und im gesamten Nahen Osten äußerst beliebt. Allerdings variieren nicht nur die Schreibweisen, sondern ebenfalls die Toppings und Bestandteile. Statt Hummus, verwenden arabische Köche gerne auch warme Kichererbsen. Normalerweise gehört eine Joghurt-Tahin-Sauce dazu, aber wenn Georgina Hayden fastet, ersetzt sie diese durch ein einfaches Tahin-Zitronen-Dressing, alternativ empfiehlt sie veganen Joghurt. Wenn man den Hummus selbst herstellt, ist dieser arabische Frühstücksklassiker, alles andere als schnell gemacht, die unterschiedlich Texturen und Komponenten machen daraus jedoch ein spannendes Gaumenerlebnis. – Wir sind richtige Fans von „Fatteh“ geworden!

Röstkartoffeln mit Koriander und Oliven

© DK Verlag/Kristin Perers

Dies ist eigentlich kein traditionelles Fastengericht, aber im Frühling, wenn die neuen Kartoffeln auf den Markt kommen, ist nun mal bei den orthodoxen Christen Fastenzeit, deshalb gehören die würzigen Kartoffeln für Georgina Hayden unbedingt mit ins Nistisima-Kochbuch – Wie für alle griechisch-stämmigen Zyprioten gehören bei ihr Zitronen und Kartoffeln zur kulinarischen DNA! Die Zitronen-Note der Röstkartoffeln wird mit zerstoßenen Korianderkörnern toll verstärkt und die schwarzen Oliven steuern einen interessanten, intensiven Geschmack/Kontrast bei.

Augenbohnen mit Mangold und Zitrone

© DK Verlag/Kristin Perers

Augenbohnen (louvi) sind in der griechisch-zypriotischen Küche ein Grundnahrungsmittel. Zusammen mit Gemüse der Saison kommen sie das ganze Jahr über auf den Tisch. Im Som­mer werden die frisch geernteten Bohnen in ihren Hülsen mit Sommerkürbis (kolokoui) gekocht, in den kälteren Monaten kombiniert man die getrockneten Kerne gern mit Mangold. Dieses Gericht verkörpert alles, was Georgina Hayden an der griechisch-orthodoxen Fastenküche so liebt: Es ist wohltuend, frisch, einfach und preiswert. P.S. Augenbohnen bekommt man im griechischen oder türkischen Geschäft.

Klassisches Hummus

Der Hummus von Georgina Hayden ist wunderbar cremig, ohne zu viel Tahin zu enthalten. Das Geheimnis dahinter, ist die Zugabe der Kochflüssigkeit der Kichererbsen. Unsere Zitrone war groß und sehr ergiebig, wir haben weniger als den Saft einer verwendet.

Briam

Quasi eine Art griechisches Ratatouille, schlicht aber erstaunlich lecker und sehr einfach und unkompliziert in der Zubereitung. Die größere Menge (8-10 Portion) macht unbedingt Sinn!

Revithosoupa: Hummussuppe

In jeder Beziehung ein Knaller-Rezept, dass die klassische Vorlage um Längen schlägt. Tahin statt gekochter Kichererbsen sorgt für viel mehr Geschmack und Zeit sparen wir auch noch. Verblüffend, dass mit ein paar wenigen Zutaten etwas so Leckeres gelingt!

Prebranac: gebackene Bohnen mit Zwiebeln

Ein weiteres Lieblings-Rezept von mir aus „Nistisima“. Das einfache Gericht stammt aus der serbischen Küche: gekochte Butterbohnen, Knoblauch (8!), Zwiebeln (6!), Paprikapulver und Sonnenblumenöl (100 ml) viel mehr braucht es nicht, für dieses wohlschmeckende Gericht. – Dank 1 – 1½ Stunden im Backofen wird daraus eine vorzügliche Speise mit Hülsenfrüchten. Zu zweit haben wir die 8 Portionen ziemlich schnell verdrückt. Auch hier, bitte immer an den Vorrat denken, es lohnt sich!

Fazit: Wertvolles Wissen & spannende Rezepte geschickt und umsichtig kuratiert!

Ich mag es wirklich außerordentlich, wenn Kochbücher nicht nur auf ihre Bildsprache setzen, sonst fällt viel Wesentliches hinten runter. Wissensvermittlung, die Einbettung von Rezepten in den historisch-kulinarischen Kontext sind bei mir immer auf Platz 2 meiner persönlichen Prioritätenliste. Wenn es nur um ein gelungenes Rezept-Foto als Teaser geht, könnte ich mir ja genauso Rezepte beliebig aus dem Netz herunterladen. Auch wenn Georgina Hayden ausdrücklich betont, in „Nistisima“ geht es nicht vordergründig um Religion, hat sie die Chance genützt, die orthodoxen Fastenregeln ein bisschen näher zu erklären. Ungewöhnlich für ein Kochbuch hier jedoch passend und sehr stimmig gemacht. Bei den Rezepten gefällt mir ihre Liebe zum Detail und gleichzeitig das Wissen darum, das Nachkocher eben unterschiedliche Wünsche und vor allem Zeit-Budgets haben. Haydens Ansatz ist traditionell, nicht selten kann sie aber mit ihren Twists, jedoch etwas daraus machen, das eigentlich besser ist als die Original-Vorlage. Für mich steht dafür ihre Hummus-Suppe, die im Original mit Kichererbsen gekocht wird, nicht schlecht, aber eben auch nur das. Der Londonerin ist mit ihrer Abkürzung, die stattdessen Tahin verwendet, nicht nur eine schnellere Variante des Klassikers gelungen, sondern eine, die mich trotz weniger Zutaten, geschmacklich überzeugen konnte und dabei noch ganz zufällig vegan ist. Ein stimmiges Kochbuch, das den Spagat zwischen Tradition und Moderne mit Kompetenz meistert und mir viel Lust auf eine pflanzenbasierte Ernährung macht, weil eben keines seiner tollen Rezepte nachträglich veganisiert wurde.

Augenbohnen mit Mangold und Zitrone

© DK Verlag/Kristin Perers

Quelle: Georgina Hayden: Nistisima
Traditionell, mediterran, vegan.
Fotos: © Kristin Perers, Rezepte und Texte: Georgina Hayden

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Augenbohnen (louvi) sind in der griechisch-zypriotischen Küche ein Grundnahrungsmittel. Zusammen mit Gemüse der Saison kommen sie das ganze Jahr über auf den Tisch. Im Som­mer werden die frisch geernteten Bohnen in ihren Hülsen mit Sommerkürbis (kolokoui) gekocht, in den kälteren Monaten kombiniert man die getrockneten Kerne gern mit Mangold. Dieses Gericht verkörpert alles, was Georgina Hayden an der griechisch-orthodoxen Fastenküche so liebt: Es ist wohltuend, frisch, einfach und preiswert. Ein Teller, der direkt nach Urlaub schmeckt! Am besten passt dazu ein frisch gebackenes Fladen- oder Weißbrot. Das Gericht kann warm oder kalt gegessen werden, sollte jedoch nicht zu heiß serviert werden – gut durchgezogen gewinnt der Klassiker noch mal.

Zutaten (für 4 Personen):

250 g getrocknete Augenbohnen (oder 2 Dosen à 400 g)

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 Lauchstange

200 g Mangold

75 ml Olivenöl

Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

2 Zitronen

½ Bund glatte Petersilie

einige Stängel Dill

Zubereitung:

Die getrockneten Bohnen in einen großen Topf mit kaltem Wasser geben und aufkochen. 50–60 Minuten kochen lassen, bis die Bohnen weich sind, aber noch etwas Biss haben.

In der Zwischenzeit die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Lauch putzen, in dünne Ringe schneiden, in ein Sieb geben und gründlich waschen. Den Mangold putzen, die Stängel in feine, die Blätter in grobe Streifen schneiden. Das Olivenöl in einem zweiten Topf leicht erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch und Lauch sowie die Mangoldstängel darin bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten braten, bis das Gemüse weich wird. Dann die Mangoldblätter zugeben und 5 Minuten mitgaren. Die Bohnen abgießen und unter das Gemüse rühren. So viel kaltes Wasser zugießen, bis alles bedeckt ist, und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Aufkochen, den Deckel auflegen, die Hitze reduzieren und das Ganze 15 Minuten köcheln lassen. Dann den Deckel abnehmen, die Temperatur wieder erhöhen und die Flüssigkeit noch 5 Minuten einkochen lassen.

Die Bohnen sollten jetzt weich sein, und im Topf muss noch etwas Flüssigkeit verbleiben, aber es soll keine Suppe sein. Eine Zitrone auspressen und den Saft zugeben, dann probieren. Falls nötig, weiteren Zitronensaft zugeben. Die Kräuter fein hacken und unterrühren. Das Gericht vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Hoch hinaus!

©Frankfurter Kochbuchrezensentin

Die Alpen bilden das höchste Hochgebirge in Mittel- und Südeuropa, der etwa 1.200 Kilometer lange Alpenbogen spannt sich von den französischen Seealpen ganz im Westen bis nach Slowenien im Osten. Ganze acht Staaten sind Alpenanrainer, dazu gehören Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien sowie die beiden Fürstentümer Monaco und Liechtenstein. Hohe Berge prägen die imposante Kulisse. Das Vorwort in Deftig vegetarisch – Alpenküche spricht sogar von über 100 „Viertausendern“ in den Alpen.

Aber was bedeuten mir diese imposanten Panoramen? Aufgewachsen im hohen Norden konnte ich lange nichts mit Bergen anfangen, das änderte sich auch nicht wirklich in den Jahren als ich in München zu Hause war. Erst als es mich in die Mitte der Republik verschlug und ich mit einem bekennenden Berg-Liebhaber den ersten Urlaub in den Dolomiten verbrachte, kam schlagartig die Kehrtwende: ich war geradezu schockverliebt in idyllische Almwiesen, die mindestens so gut in Schuss waren, wie anderswo Golfplätze….. Jedoch waren es noch mehr die verlockenden regionalen Spezialitäten der Almhütten wie Tirtlan, Schlutzkrapfen oder Buchweizentorte, die mich den Berg hinauf trieben. Wenn es die oben nicht zur Belohnung gegeben hätte, wäre ich damals vermutlich weiterhin lieber im Tal geblieben….

„Wenn ich an einen Urlaub in den Alpen denke, dann sehe ich nicht die Berge, sondern einen Berg goldgelben Kaiserschmarren vor mir.“ – Anne-Katrin Weber

Wer kocht, stylt und entwickelt?

©Wolfgang Schardt

Die Hamburgerin  Anne-Katrin Weber hat nicht nur eine Familie, die gerne isst, sie hat auch einen großen Freundeskreis, der immer wieder mit Freude, ihre köstlichen kreativen Gerichte genießt. Besonders ihre Ideen für vegetarische vegane Gerichte werden mit Begeisterung verputzt. Anne-Katrin Webers Rezepte sind köstlich, einfach und immer gelingsicher! Nach ihrer Ausbildung zur Köchin, sammelte Weber Erfahrungen in der Sterne-Gastronomie, bevor sie ein Studium der Ernährungswissenschaft anschloss und redaktionelle Erfahrungen sammelte. Seitdem ist Anne-Katrin Weber die Autorin vieler beliebter Koch- und Backbücher, die regelmäßig ausgezeichnet werden und eine begehrte Foodstylistin. An ihrer Arbeit liebt sie besonders die Kombination aus Küche, Schreibtisch und Fotostudio. Mit Wolfgang Schardt setzt sie viele ihrer Projekte fotografisch um und betreibt gemeinsam mit ihm den Food-Blog  www.veggielicious.de. Hier können die beiden ihre Liebe zu Tomaten, Kürbis und weiterem Grünzeug so richtig ausleben.

Was ist drin?

Bildgewaltig und geschmackvoll!

Beim ersten Blättern bin ich sehr angetan, wie bildgewaltig dieses Kochbuch daher kommt: Marianne und Herrmann, die eine Alpe am Rand des Allgäu betreiben, kann ich direkt bei der Käseherstellung bewundern. Die Milch stammt natürlich von ihren Kühen, dass sie beim Besuch der Autorin, beim Frühstück sitzen, nur eine Rand-Notiz. Ich bin allerdings sehr beeindruckt, als ich lese, dass die beiden vor dem Frühstück schon 34 Kühe gemolken und versorgt haben. Die Fotos von Wolfgang Schardt sind reduziert, klar und die Landschaftsfotos unaufgeregt, ohne jeglichen Kitsch. Wenn man bedenkt, dass das sogenannte „Mood“ im Kochbuch inzwischen häufig von Foto-Datenbanken kommt, wird hier Stimmung sehr geschmackvoll eingebracht – wirklich ein Augenschmaus!

Moderne Alpenküche für zu Hause und für viele Gelegenheiten

Es ist nicht das erste Kochbuch, das mir Spezialitäten aus den Alpen vorstellt, Anne-Katrin Weber hat für ihr Alpenkochbuch jedoch einen konkreten Plan gehabt, der für eine sehr tradierte Küche heute einfach mehr Sinn macht:

70 vegetarische Alpen-Klassiker wurden von der erfahrenen Hamburger Rezept-Entwicklerin in gelingsichere Zubereitungen transkribiert. Es gibt „Knödel und Pasta“ (z. B. Gefüllte Kürbisknödel mit Nuss-Kürbiskern-Öl, Ravioli mit Rote-Bete- Füllung und Mohnbutter), „Brotzeit und Salat“ (Röstbrot mit Eierschwammerln, Wildkräutersalat mit Ziegenkäse und Johannisbeer-Dressing), „Suppe und Eintopf“ (Hüttensuppe, Allgäuer Käsesuppe mit Brezelchips“), es wird geschmort, gebraten und gebacken“ (Spinat-Crespelle, Kürbis-Polenta mit Ofentomaten). Auf „Mehlspeisen und Desserts“ (slowenischer Nuss-Hefe-Kuchen, Buchteln mit Vanillesauce) oder ein uriges Brot (Walnuss-Emmer-Brot) müssen wir bei Frau Weber ebenfalls nicht verzichten. Sich deshalb aber gleich mit sperrigen Sauerteig abmühen, das wollen wohl zunächst die wenigsten, die sich nach einem erholsamen Urlaub in den Bergen nur ein bisschen Alpenfeeling mit in die heimische Küche mitnehmen wollen.

Die Herausforderungen für ein modernes Kochbuch zur Alpenküche sind also vielfältig, es darf die Klassiker nicht vergessen, denn genau die sollen uns ja an das herrliche kulinarische Angebot der Hütten aus dem Wanderurlaub erinnern, muss außerdem bei jedem Rezept unsere Fertigkeiten gut einschätzen können und ggf. aushelfen. Und eigentlich sollte ein solches Kochbuch nicht nur vegetarisch sein, sondern bei den Klassikern auch mal vegan (z. B. Semmelknödel mit Pilzrahmsauce, Kürbissuppe mit Kürbiskern-Cremolata u. Kernöl, Wirsingstrudel oder Linzer Törtchen und Zwetschgen-Knödel) können. Wer diese Schablone über die Vielzahl der Alpenkochbücher legt, wird es sehr schwer haben, weiteres zu finden, das sich nachhaltig gut dort einpasst. Besonders wenn man sich außerdem an sehr schönen und geschmackvollen Fotos aus den Alpen ergötzen möchte!

Probiert & Verputzt:

Kaspressknödel mit Salat

©Wolfgang Schardt

Brot wird in unserem Haushalt immer bis auf den letzten Krümel verbraucht, mit Semmelknödel kennen wir uns gut aus. Und bitte, dafür braucht kein Mensch gekauftes Knödelbrot! Die Kaspressknödel waren noch besser! Von Anne-Katrin Weber lerne ich, dass der Käse ausschlaggebend ist, ob die Knödel gut oder so richtig gut schmecken. Wir haben uns für einen sehr würzigen Bergkäse entschieden. Der mit vielen Kräutern gewürzte Salat (bei uns frischer Majoran) war eine schöne Ergänzung dazu, die auch gegen die deftigen Knödel bestehen kann!

Kartoffel-Rote-Bete-Gröstl mit Spiegelei

©Wolfgang Schardt

Tiroler Gröstl ist der Inbegriff der österreichischen Hausmannskost und wird gern auf den Hütten angeboten. Hier werden die knusprig gebratenen Kartoffeln zusammen mit roter Bete und gebratenem Spiegelei serviert. Die herzhafte Note  dieses Gericht wird durch viel Majoran (wichtig!) und gemahlenen Kümmel schön verstärkt, sieht hübsch aus und schmeckt lecker. – Mit Räuchertofu wird der Klassiker in der vegetarischen Version deftiger- danke für den Tipp! Uns hat diese Variante überzeugt, besonders weil ich im Moment jede Menge guter Gründe habe, deutlich gesünder zu essen.

Schupfnudeln mit Mangold

©Wolfgang Schardt

Die herzhaften Schupfnudeln werden hier optisch mit buntem Mangold aufgepeppt und mit getrockneten Tomaten kombiniert, das verleiht den deftigen „Kartoffelnudeln“ etwas südländische Leichtigkeit. Gewürzt wird neben Knoblauch mit Chiliflocken und Zitrone, eine feine Ergänzung, die gut dazu passt!

Kürbissuppe mit Kürbiskern-Cremolata u. Kernöl

Kürbissuppen hatte ich schon einige, wer nicht! Den Anstoß zu diesem veganen Rezept, gab tatsächlich, dass es sich um eine vegane Variante handelt. Nicht ganz freiwillig muss ich meine Ernährung nachhaltig umstellen und habe in der Testphase plötzlich meine Vorlieben nachhaltig ändern müssen. Gefallen hat uns, dass der hinzugefügte Orangensaft, dieser Kürbissuppe eine fruchtig elegante Note verleiht und die sehr schön abgestimmte Cremolota kann diesen Eindruck noch steigern. Wirklich gerne wieder – auch als vegane Kürbissuppe!

Fazit: Alpen-Feeling für zu Hause, stimmungsvoll, gelingsicher und modern umgesetzt!

An diesem Kochbuch gefällt mir zu einem die Rezeptauswahl, die zwar stark von Südtiroler Klassikern geprägt ist, aber sinnvoll und spannend mit Spezialitäten anderer Alpen-Anrainer ergänzt und erweitert wurde. Der Fotograf zeigt außerdem bildgewaltig wie man Berg-Panoramen ohne Kitsch geschmackvoll präsentieren kann. Anne-Katrin Weber hat mit viel Erfahrung und Kreativität ihren Alpen-Rezepten eine rein vegetarische und manchmal sogar vegane Handschrift angedeihen lassen. Das ist modern und zeitgemäß und eigentlich überfällig! Eine Kochbuch Empfehlung für Freunde der Alpenküche, die aus der Fraktion Vegetarisch/Vegan kommen und Wert darauf legen, dass eine Autorin außerdem gut einschätzen kann, wo sie mit ihrer Rezeptentwicklung das eine oder andere einfacher machen kann und es trotzdem lecker und spannend bleibt. Hört sich vielleicht einfach an, benötigt aber tatsächlich eine sehr gute Kenntnis der Zielgruppe und absolutes Händchen. Persönlich kann ich hinzufügen, dass ich während der Testphase erfahren habe, dass ich meine Ernährung nachhaltig zu gesund umstellen muss. Bei Frau Webers veganen Rezepten aus den Alpen haben wir absolut nichts vermisst, deshalb sehr gerne wieder so!

Schupfnudeln mit Mangold

© Wolfgang Schardt

Die herzhaften Schupfnudeln werden hier optisch mit buntem Mangold aufgepeppt und mit getrockneten Tomaten kombiniert, das verleiht den deftigen „Kartoffelnudeln“ etwas südländische Leichtigkeit. Gewürzt wird neben Knoblauch mit Chiliflocken und Zitrone, eine feine Ergänzung, die gut dazu passt!

Quelle: Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Zutaten (für 4 Personen):

800 g mehligkochende Kartoffeln

300 g Weizenmehl (Type 550)
oder Dinkelmehl (Type 630) plus etwas mehr zum Bestäuben

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

2 Prisen frisch geriebene Muskatnuss

2 EL Olivenöl

Für das Gemüse

500 g Mangold

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

8 getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt)

4 EL Olivenöl

1 TL Chiliflocken

1–2 EL Zitronensaft

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

60 g Semmelbrösel

Zubereitung:

Für die Schupfnudeln die Kartoffeln waschen und je nach Größe 20–25 Minuten kochen, bis sie weich sind. Abgießen, pellen, entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder fein zerstampfen. Mehl einarbeiten, bis die Masse formbar ist, dann mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss herzhaft würzen.

Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen.

Den Kartoffelteig vierteln und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche jeweils zu etwa 2 cm dicken Rollen formen. Die Rollen in fingerbreite Stücke schneiden und jedes Teigstück zu fingerlangen, an den Enden leicht spitz zulaufenden Würstchen formen.

Schupfnudeln portionsweise ins siedende Wasser geben. Sobald das Wasser wieder kocht und die Schupfnudeln an die Oberfläche steigen, die Hitze reduzieren und 2 Minuten gar ziehen lassen. Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und die Schupfnudeln zum Trocknen auf ein Küchentuch geben.

Für das Gemüse den Mangold putzen, waschen und trocken schütteln, die Blätter von den Stielen trennen. Stiele in fingerbreite Stücke, Blätter in je drei bis fünf Streifen schneiden. Zwiebel schälen und in dünne Spalten schneiden. Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Tomaten klein hacken. 

2 EL Öl in einem Topf erhitzen, Mangoldstiele und Zwiebeln darin etwa 5 Minuten andünsten. Mangoldblätter, Knoblauch, Tomaten, Chiliflocken und Zitronensaft hinzufügen, 200 ml Wasser angießen und noch 3–5 Minuten dünsten, bis das Gemüse gar ist, dabei salzen und pfeffern.

In der Zwischenzeit restliches Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Semmelbrösel darin bräunen.

Parallel dazu das Öl für die Schupfnudeln in einer großen Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln darin rundum goldgelb anbraten.

Schupfnudeln und Mangoldgemüse auf vier Teller geben und die Semmelbrösel darüber verteilen.

Veggie-Tipp: Für vegetarische Schupfnudeln die Kartoffelmasse aus 1 kg mehligkochenden Kartoffeln, 3 Eigelben (Größe M) und 200 g Mehl zubereiten und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Kartoffel-Rote-Bete-Gröstl mit Spiegelei

©Wolfgang Schardt
 

Quelle: Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Tiroler Gröstl ist der Inbegriff der österreichischen Hausmannskost und wird gern auf den Hütten angeboten. Hier werden die knusprig gebratenen Kartoffeln zusammen mit roter Bete und gebratenem Spiegelei serviert. Die herzhafte Note  dieses Gerichts wird durch viel Majoran (wichtig!) und gemahlenen Kümmel schön verstärkt, sieht hübsch aus und schmeckt lecker! – Mit Räuchertofu wird dieser Klassiker in der vegetarischen Version deftiger – danke für den Tipp.

Zutaten (für 4 Personen):

Für 4 Personen

750 g festkochende Kartoffeln

300 g gekochte Rote Beten

(vorgekocht; ersatzweise vakuumverpackte)

1 Zwiebel

2–3 EL Pflanzenöl

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

½ TL gemahlener Kümmel

2–3 EL Majoranblätter

1 EL Butter

4 Eier (Größe M)

Zubereitung:

Kartoffeln waschen und ungeschält je nach Größe 20–25 Minuten gar kochen. Abgießen, kalt abschrecken, pellen und abkühlen lassen.

Die Roten Beten abtropfen lassen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln. Kartoffeln in Scheiben schneiden.

Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin etwa 10 Minuten von beiden Seiten anbraten. Zwiebeln dazugeben und weitere 5–8 Minuten braten, bis alles knusprig und gut gebräunt ist, dabei ab und zu wenden. Rote-Bete-Würfel hinzufügen, erhitzen, mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Majoran untermischen und das Gröstl bei niedriger Hitze warm halten.

In der Zwischenzeit die Butter in einer zweiten Pfanne erhitzen. Die Eier aufschlagen, hineingeben und bei niedriger Hitze braten. Leicht salzen und pfeffern, dann die Spiegeleier auf dem Gröstl anrichten.

Tipp: Das Gröstl wird besonders deftig, wenn du klein gewürfelten Räuchertofu mit der Zwiebel zu den Kartoffeln gibst und zusammen anbrätst.

Zubereitungszeit 25 Minuten plus 20–25 Minuten Garzeit

Nährwerte pro Portion: 303 kcal

F 13 g, KH 35 g, B 6 g, EW 12 g

Vegetarian Kubbeh Niyeh

Photography by Dan Perez

Quelle: Reem Kassis: The Arabesque Table

Contemporary Recipes from the Arab World

Photos: Dan Perez

Phaidon

Preis: 34,95 €

Kibbeh oder Kubbeh ist die Bezeichnung für ein in Vorderasien weit verbreitetes Gericht. Es handelt sich dabei um Klöße, die aus Bulgur bestehen, der mit Hackfleisch und Zwiebeln durch den Fleischwolf gedreht wird. Dieses „gefälschte Kubbeh“ ist eine beliebte Fastenspeise für arabische Christen vor Ostern und geht zurück auf Zeiten des Mangels im Mittleren Osten, die viele vegetarische Gerichte hervor brachten.

Wer ein bisschen Biss sucht, serviert die Kibbeh eingewickelt in knackige Salat-Blätter. Wieder ein sehr stimmiges Rezept, das absolut unkompliziert ist und mit seiner hübschen Garnitur, die mit einem umgedrehten Löffel erzeugt wird, eine gute Figur auf jeder Mezze-Tafel macht!

P.S. Die Menge ist reichlich bemessen, wer keine Gäste hat und nur zweit ist wie wir, kann das Rezept getrost halbieren.

Serves 4–6 as part of a spread

1 cup (6 oz/175 g) very fine bulgur

1 cup (250 ml) very hot water

1 medium tomato, halved

1 medium onion, halved

1 tablespoon pomegranate

molasses

1 tablespoon tomato paste (puree)

1 tablespoon paprika

1 teaspoon salt

½ teaspoon ground cumin

¼ teaspoon freshly ground black pepper

1 green or red chili, finely chopped (optional)

½ cup (1 oz/25 g) coarsely ground lightly toasted walnuts

¼ cup (60 ml) extra-virgin olive oil, plus more (optional) for drizzling

2 tablespoons finely chopped fresh parsley

1 teaspoon dried ground mint, or 1 tablespoon finely chopped fresh

mint leaves, plus fresh leaves for garnish

Lettuce leaves, for serving (optional)

In a large bowl, combine the bulgur and hot water, wait until fully absorbed, then set aside or refrigerate until completely cooled. In a food processor, combine the tomato, onion, pomegranate molasses, tomato paste (puree), paprika, salt, cumin, and black pepper and process until smooth. Add this mixture to the bulgur, mix well, then set aside for 5–10 minutes for the bulgur to absorb most of the liquid from the mixture. Knead well with your hands until it comes together in a paste-like consistency. Taste to see if the bulgur is still more than al dente, and if it is, add a tablespoon of water, mix well and set aside for another 5–10 minutes, then knead again. You want to feel the texture of the bulgur in your mouth, but you do not want the wheat to feel hard or dry. You will probably have to knead the bulgur for a total of 5–10 minutes.

Once you reach the desired consistency, add the chopped chili (if using), walnuts, olive oil, parsley, and mint and mix to combine. To serve, spoon the mixture into a serving bowl or onto a platter, arranging as desired; drizzle with more olive oil if desired and garnish with fresh mint leaves. (Alternatively, spoon portions of it into lettuce leaves, arrange on a platter, and serve.)

Saubohnen-Dill-Eintopf

(c) Gräfe und Unzer Verlag/ Elissavet Patrikiou

(Koukia me anitho)

Quelle: Elissavet Patrikiou: Griechenland Vegetarisch

Eine Reise zu den Rezepten und Geschichten meiner Heimat

Gräfe und Unzer Verlag

Preis: 29,00 €

Dieser Eintopf mit eiweißreichen Bohnen sättigt angenehm und sorgt im Winter für wohlige Wärme von innen. Fenchel, Dill und Petersilie sorgen für Aroma und Frische. Die Zutaten sind schlicht und übersichtlich, wenn alles lange köchelt, ergibt es dennoch einen wunderbaren vollmundigen Sud.

Wer bei den getrockneten Saubohnen keine erhält, die bereits geschält sind sollte diese vorkochen und die recht zähe Haut entfernen.

P.S. Ich habe diesen Eintopf in einem sehr breiten und flachen Topf zubereitet.

Zutaten (Für 4 Personen):

400 g getrocknete Saubohnen (dicke Bohnen)

1 Fenchel

3 Tomaten

8 Schalotten

5 Stängel glatte Petersilie

3 Stängel Dill

8 EL Olivenöl

2 EL Tomatenmark

1 TL edelsüßes Paprikapulver

Salz, Pfeffer

1 Zitrone

Zubereitung:

Am Vortag die Bohnen in einem Topf in reichlich Wasser über Nacht (mind. 12 Std.) einweichen.

Am nächsten Tag die Bohnen in ein Sieb abgießen und ab-brausen. Den Fenchel putzen, waschen und in mundgerechte Stücke schneiden, das Grün grob hacken. Die Tomaten waschen, vierteln und in kleine Würfel schneiden, dabei die Stielansätze entfernen. Die Schalotten schälen und vierteln. Die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter bzw. Spitzen (Dill) abzupfen und fein hacken.

Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten darin andünsten. Das Tomatenmark und das Paprikapulver kurz mitrösten. Bohnen, Fenchel, Fenchelgrün, Tomaten und Kräuter dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. So viel Wasser hinzugießen, dass alles gerade bedeckt ist. Den Eintopf unter gelegentlichem Rühren zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 2 Std. köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind. Falls nötig, noch etwas Wasser hinzufügen.

Den Saft der Zitrone auspressen und über den Eintopf träufeln. Den Eintopf auf Teller verteilen und servieren.

Zubereitung: 30 Min.

Einweichen: 12 Std. (über Nacht)

Kochen: 2 Std.

Bohnensalat mit Tomaten

(c) Gräfe und Unzer Verlag/ Elissavet Patrikiou

(Fasolia salata me ntomates)

Quelle: Elissavet Patrikiou: Griechenland Vegetarisch

Eine Reise zu den Rezepten und Geschichten meiner Heimat

Gräfe und Unzer Verlag

Preis: 29,00 €

Auf griechischen Märkten findet man ein überwältigendes Angebot an Bohnensorten berichtet Elissavet Patrikiou Von Eintöpfen bis hin zu Ofengerichten und Salaten – Bohnen gehen bei Griechen immer, hier beispielsweise in einem Salat mit Tomaten und Kräutern. Kali orexi!

Wie schon in der Zubereitung erwähnt, benötigt der Bohnensalat ein wenig Zeit zum Durchziehen, am nächsten Tag schmeckt er ebenso gut! Richtig reife Tomaten sind bei dieser schlichten Kreation Pflicht. Beim Dill war ich ein klein weniger vorsichtiger beim Knoblauch mutiger und habe sogar gepressten Knoblauch dem Salat hinzugefügt. Total unkompliziert und richtig lecker! Die Menge reichte bei uns für mehr als 4 Portionen.

Zutaten (Für 4 Personen):

400 g getrocknete weiße Bohnen

3 Knoblauchzehen

2 Lorbeerblätter

1 Zwiebel

2 Frühlingszwiebeln

500 g Tomaten (nach Belieben verschiedene Sorten)

1 rote Spitzpaprika

4 Stängel glatte Petersilie

3 Stängel Dill

1 Zitrone

8 EL Olivenöl

Salz

Zubereitung:

Am Vortag die Bohnen in einem Topf in reichlich Wasser über Nacht (mind. 12 Std.) einweichen. Am nächsten Tag den Knoblauch schälen und andrücken. Die Bohnen in ein Sieb abgießen und abbrausen. Mit reichlich Wasser (ohne Salz) wieder in den Topf geben, Knoblauch und Lorbeerblätter hinzufügen. Die Bohnen offen in ca. 1 Std. weich köcheln lassen, dabei zwischendurch umrühren und aufsteigende Trübstoffe mit dem Schaumlöffel abschöpfen. Die Bohnen in ein Sieb abgießen, Knoblauch und Lorbeerblätter entfernen.

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in sehr feine Ringe schneiden. Die Tomaten waschen und in mundgerechte Stücke schneiden, dabei die Stielansätze entfernen. Die Spitzpaprika waschen, halbieren, weiße Trennwände und Kerne entfernen, die Hälften in mund-gerechte Stücke schneiden. Die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter bzw. Spitzen (Dill) abzupfen und hacken.

Den Saft der Zitrone auspressen. Bohnen, Zwiebel, Frühlings-zwiebeln, Tomaten, Spitzpaprika, Kräuter, Zitronensaft und Olivenöl in einer Schüssel mischen. Den Salat mit Salz würzen und mindestens 30 Min. durchziehen lassen.

Bohnensalat schmeckt auch am nächsten Tag sehr lecker, dann ist er richtig schön durchgezogen. Er ist deshalb ein perfekter Salat für Gäste oder zum Mitnehmen.

Zubereitung: 20 Min.

Einweichen: 12 Std.

Kochen: 1 Std.

Ruhen: 30 Min.

Kartoffelsalat mit Zitrone

(c) Gräfe und Unzer Verlag/ Elissavet Patrikiou

Quelle: Elissavet Patrikiou: Griechenland Vegetarisch

Eine Reise zu den Rezepten und Geschichten meiner Heimat

Gräfe und Unzer Verlag

Preis: 29,00 €

Ein Leben ohne Zitronen ist für Griechen unvorstellbar, erklärt Elissavet Patrikiou. Lemonia, wie sie auf Griechisch heißen, kommen bei jedem Essen mit auf den Tisch, damit man sich noch etwas fruchtige Säure über die Speisen träufeln kann. Erst dann ist der Geschmack perfekt.

Dieser Salat, ist eigentlich ein kaltes Püree und ebenso einfach wie genial! Er passt ebenfalls hervorragend als Beilage zu fleischlichen Genüssen. Beim Knoblauch bin ich aufgrund unserer Vorlieben großzügiger gewesen und habe eine rote Zwiebel verwendet, was zu hübschen lila Sprenkeln führt. Wichtig ist, dass dieser Salat gut durchziehen kann, dann schmeckt er einfach großartig, wenn die Qualität der Kartoffeln stimmt! Vorgewaschene Supermarkt-Ware wird dieser Kreation geschmacklich nicht gerecht.

Zutaten (Für 4 Personen):

1 kg vorwiegend festkochende Kartoffeln

Salz

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe (nach Belieben)

1 Bio-Zitrone

10 EL Olivenöl

Das A und O bei diesem Rezept ist die Qualität der Kartoffeln. Am besten nimmt man gute regionale Kartoffeln – direkt vom Bauern oder vom Wochenmarkt.

Zubereitung:

Die Kartoffeln waschen, in einem Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und in ca. 20 Min. gar köcheln lassen. Dann abschrecken, pellen, grob schneiden und mit dem Kartoffelstampfer stückig zerdrücken. Die Zwiebel und nach Belieben den Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Zitrone heiß waschen und abtrocknen, die Schale fein abreiben und den Saft auspressen. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin kurz andünsten. Zwiebel, nach Belieben Knoblauch, Zitronenschale und -saft unter die Kartoffeln mischen und mit Salz würzen. Der Kartoffelsalat schmeckt lauwarm oder kalt.