Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen

Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst,
Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst, Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Go local – es lohnt sich!

Von Haus aus bin ich beim Thema Frühstück, eher der Typ Espresso to go, gemütliche Frühstücke sind für mich eher etwas für den späten Sonntag-Vormittag, der von mir früher oft nicht süß zelebriert wurde. Marmelade & Konfitüre aus dem Supermarkt waren für mich nie eine Verlockung! Aufgewachsen bin ich mit Frauen, die immer einen eigenen Garten bewirtschaftet haben und die die eingekochte Ernte aus diesem schön säuberlich in der Speisekammer im Keller aufreihten. Allerdings gehörte Marmelade kochen bei Mama und Oma nicht zum Programm, einen Obstgarten hatten wir nämlich keinen. Vielleicht habe ich deshalb bis in meine Vierziger gebraucht, bis ich mich zur Marmeladen-Köchin entwickelt habe. Die Veränderung bei mir setzte erst mit einem Wochenendhaus auf dem Land ein, dass zwar keinen großen Obstgarten hat, aber immerhin zwei betagte Obstbäume, die noch mein Schwiegervater gepflanzt hat. Bei zunehmenden Stress-Level im Job war ich in den letzten Jahren am Wochenende für einen realen und am Ende sehr greifbaren Output in Form von Gläsern mit leckerstem Pflaumen-Mus oder in Form eines schön pikant abgeschmeckten Apfel-Chutney immer sehr dankbar. Manchmal das gebe ich zu, landeten auch gekaufte Früchte im Einmach-Topf. Heute verarbeite ich jedoch sehr viel lieber und eigentlich ausschließlich reine Bio-Ware, entweder von unseren eigenen Bäumen oder aus Geschenktem, das über den Gartenzaun in meine Küche kommt und aus dem, was mir die Streuobstwiesen im Dorf und drumherum so anbieten.

Heimatbesuch und zurück mit Erdbeer-Marmelade aus der Tiefkühltruhe im Gepäck

© Christian Verlag/privat

Andreas Buhl hat sich mit Leidenschaft dem Marmeladen machen verschrieben. Aus seiner Faszination für Küche und Garten ist inzwischen eine Manufaktur geworden, in der er seine selbst gemachten süßen Aufstriche verkauft. Bevor der Hainburger sich ganz dieser Passion verschrieben hat, wurde er erst Koch und wechselte dann mit einer Weiterbildung ins Management von internationalen Spitzenhotels. Egal aus welcher Ecke der Welt kommend Andreas Buhl seiner Oma zu Hause einen Besuch abstattete, immer ist die alte Dame kopfüber in ihre Kühltruhe getaucht und hat es sich nicht nehmen lassen, ihm zum Abschied eine gefrorene Erdbeermarmelade mit zu gegeben. Oma Buhl hatte längst erkannt, dass die Haltbarkeit von Erdbeer-Marmelade begrenzt ist, sie hat die leidige Angewohnheit, nach 3–4 Monaten ihre frischrote Farbe in ein unschönes Rotbraun zu verändern und verliert dabei außerdem ihr köstliche Aroma.

„Als Kind kannte ich nur eine Sorte von Marmelade oder Gelee – nämlich die gute von Mama, in vielen verschiedenen Varianten, selbst gemacht aus den Beeren und Früchten des eigenen Gartens oder hergestellt aus wild gewachsenen Beeren, die wir im Wald oder auf dem Feld gesammelt hatten. Damals hatte ich mir eingebildet, dass alle Marmeladen so lecker schmecken würden …“

Erst als der Hainburger wieder in Deutschland sesshaft wurde hat er sich selbst regelmäßig an den Einkoch-Topf gestellt. Nein halt, nur aus Spaß an der Freude hatte er schon mal in seiner Londoner-Zeit Papaya-Marmelade gekocht. Was damals als Hobby und als Ausgleich zum Arbeitsalltag begann, entwickelte sich allmählich zu etwas Größerem….

Was ist drin?

Praxisbuch mit regionalem Anspruch!

Andreas Buhl hat sein Rezeptbuch zum Marmeladenkochen mit Listen für seine bevorzugten Bezugsquellen und vielen Tipps & Tricks und aus seiner langjährigen Praxis angereichert, sein Einführungs-Kapitel ist kompakt und erfüllt meine Erwartungen! Ganz egal ob es um das Herstellen des Marmeladen-Ansatzes geht oder wie man das Anbrennen im Einkoch-Topf konsequent verhindert, Buhl teilt sein Wissen und seinen umfangreichen Erfahrungsschatz. Und zwar so authentisch, dass ich nirgendwo das Gefühl habe, diese Einführung ist künstlich aufgeblasen und soll nur zum Rezeptteil überleiten.

Heimat im Glas plus ein paar wenige hochwertige Aromaten….

Vom „ Marmeladenmäään“ (so rufen seine Wochenmarkt-Kollegen den Hainburger) gibt es die stolze Anzahl von 150 Rezepten rund ums Thema Einkochen zu Entdecken. Für ein Kochbuch ist dies überdurchschnittlich viel, normalerweise bewegt sich der enthaltene Rezept-Schatz in Kochbüchern im Bereich von 70 – 100 Ideen. Sortiert wird hier erwartbar klassisch in die Kapitel „Bevor es losgeht“, „Beeren“ (Erdbeere mit Rhabarber, Felsenbirne pur) „Kernobst“ (Quitten-Holunder-Gelee, Mispel mit Rum), „Steinobst“ (Aprikose mit Amaretto), „Blüten, Kräuter u. Wildfrüchte“ (Löwenzahngelee, Wildkirsche pur, Hagebutte pur), „heimisch gewordene Exoten“ (Feige mit Rotwein, Kiwi pur), „Gemüse, Bier u. Wein, Säfte“ (Kürbis mit Orangensaft u. Ingwer, Rhabarber mit Holunderblüte, Zucchini mit Apfel, Holunderbeerensaft) bis sich ein Register nach Kategorien anschließt.

Der Fokus der Rezepte ist mehrheitlich saisonal, fügt jedoch hier und da ein paar hochwertige Veredelungs-Zutaten hinzu. Nein, Tonka-Bohne habe ich unter ihnen nicht gefunden, aber eine der 5 verschiedenen Erdbeermarmelade-Variationen benutzt Tahiti Vanille um die Beeren zum geschmacklichen Strahlen zu bringen und ein weiteres Rezept verwendet zum Aromatisieren getrocknetes heimisches Waldmeister-Kraut. Außerdem liebt Herr Buhl das Aroma von Rosenblüten aus dem eigenen Garten (Himbeere mit Rosenblüten, Rosenblüten in Weinbergpfirsich und Champagner). Das weitere Programm ist ein gelungener Mix aus puren Konfitüren (Brombeere pur, Birne pur, Sommerapfel pur), die sich geschickt mit Chichi zurück halten, Gelees (Himbeergelee, Apfelgelee, Gelee von roten Johannisbeeren, Quittengelee) und Musen (Pflaumenmus, Bratapfel-Mus o. Quittenmus) und einigen Kreationen, wo der Kick fürs Sonntagsbrötchen durch gut erhältliche Kontrast-Zutaten (Traube mit Zartbitterschokolade u. gerösteten Mandeln, Pflaume mit Rotwein und Zimt, Kirsche mit Zartbitterschokolade und Kirschwasser) kommt und die mit stimmigen Kombinationen begeistern.

Weniger ist mehr!

Beim Thema Konservierung hat der Experte eine klare Haltung und die lautet weniger ist mehr, in seine Marmeladen-Gläser soll so wenig wie möglich an Zusatzstoffen gelangen. Verständlich solche Marmeladen gibt es reichlich und überall zu kaufen. Buhl schwört auf Gelierzucker 1:1, er enthält im Gegensatz zu den reduzierten Mischungen keine künstlichen Zusatzstoffe. Geschmacklich und für den Gelier-Prozess, enthaltenen seine Rezepte deshalb oft einen deutlichen Anteil an Zitrone, Zitronensaft unterstützt außerdem die Gelier-Eigenschaften bei sehr reifem Obst. Im Umkehrschluss liegt der beste Moment zum Einkochen damit kurz vor dem Erreichen der optimalen Reife. Wer also mit Gelierzucker 2:1 oder höher einkocht, weil man seine Konfitüren trotz Zusatzstoffen, gerne mit weniger Zucker genießt, sollte nach meiner Erfahrung bei der Zugabe des Zitronensafts Vorsicht walten lassen. Ich selbst habe bei meinem Rezept-Check immer weniger Zitrone als angegeben verwendet.

Probiert & Verputzt:

Omas Quittenmus

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Der Marmeladen-Macher kennt alle Tricks und schneidet die ungeschälten Früchte direkt am sperrigen Gehäuse ab, bevor er diese in Stücke teilt und anschließend im Schnellkochtopf (bei mir erledigte der nützliche Instant-Pot, den Job) kurz 10 Minuten weich dämpft. Anschließend wird alles durch die „Flotte-Lotte“ püriert und mit Zucker nochmals kurz sprudelnd aufgekocht, bevor das herrliche Mus im Glas landet. Und so macht die die Konservierung der sperrigen Quitte im Einmachglas nicht nur Sinn, sondern direkt Spaß!

Wilde Brombeere pur

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Ich bin hin und weg vom Geschmack meiner ersten Brombeer-Marmelade komplett aus „Wildfang“! Die Kursänderung im Marmeladen-Topf habe ich schon im letzten Sommer konsequent umgesetzt: Bei mir kommt nur noch bestes Material hinein – oder wie Andreas Buhl es für sich definiert hat, ich fahre inzwischen nur noch auf Heimat-Marmelade ab! Endlich hat mir jemand, der weiß wie das am besten gelingt, sein Lieblings-Rezept für Brombeer-Marmelade verraten….

Zwetschge mit Zimt

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Ich weiß gar nicht wie viel Zwetschgen-Marmelade ich in wieviel Varianten schon gekocht habe? Unendlich sicherlich nicht, aber es waren sehr viele….Garten-Besitzer kennen das, entweder es plagt einen ein schlechtes Gewissen oder man plant den Urlaub um die Ernte herum. Früher war das ja anders, aber heute schätze ich es weniger exotisch im Marmeladen-Topf: Es braucht wirklich nicht immer Tonkabohne & Co, sondern einfach nur ein erprobtes Marmeladen-Rezept, dass den Charakter der Frucht hervorhebt und die Säure ein wenig in Schach hält. Dieses ist ebenso klasse wie unkompliziert! Nachmach-Empfehlung an alle, die Zugriff auf regionale Quellen haben!

Pflaume mit Marzipan

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Bei dieser Konfitüren-Kreation ergänzen sich die fruchtige Säure der Pflaumen und das Bittermandel-Aroma vortrefflich, inzwischen ist sie der Frühstücks-Liebling meiner Schwieger-Mama, die voll des Lobes war. Das Rezept von Andreas Buhl wandert direkt in meine Kladde mit Knaller-Rezepten für die Verwertung unserer eigenen Pflaumen-Ernte. – Nachmachen lohnt sich!

Fazit: Kompaktes Wissen und sehr, sehr viele Rezepte, die auf Saison und Regionalität setzen!

Hier haben wir es mit einem sehr gelungenen Destillat eines jahrelangen Erfahrungsschatzes am Einkochtopf zu tun. Der Marmeladen-Fachmann hat außerdem sehr viele bewährte Rezepte , Tipps & Tricks aus seiner Praxis in sein Kochbuch gepackt. Ein Buch für Praktiker, Genießer, Hobbygärtner, die viel Geschmack statt viel Exotik im Marmeladen-Glas vorziehen und dabei auf beste regionale Zutaten als Hauptzutat setzen.

Die Wahl des Titels „Heimat-Marmeladen“ passt perfekt und zeigt schon vom Start weg, was diesem Marmeladenmäään“ am Wichtigsten ist, viel Geschmack und unkomplizierte Rezepturen. Mich hat jedes probierte Rezept, besonders wegen der vielen Tipps & Tricks von Andreas Buhl von seiner Nützlichkeit für meine Vorratskammer überzeugt und genauso sollen meine Lieblings-Konfitüren schmecken!

Pflaume mit Marzipan

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Quelle: Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst, Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Bei dieser Konfitüren-Kreation ergänzen sich die fruchtige Säure der Pflaumen und das Bittermandel-Aroma vortrefflich, inzwischen ist sie der Frühstücks-Liebling meiner Schwieger-Mama, die voll des Lobes war. Geht leider nicht auf meine Kappe, das Rezept von Andreas Buhl wandert aber direkt in meine Kladde mit Knaller-Rezepten für die Verwertung unserer eigenen Pflaumen-Ernte – nachmachen lohnt sich!

Zutaten für ca. 8 – 9 Gläser à 200 ml (ca. 1700 ml):

ca. 1,1 kg reife, blaue Pflaumen

1 kg Gelierzucker 1:1

Saft von 1 Zitrone

100 g Marzipanrohmasse

Zubereitung:

Die Pflaumen waschen, entsteinen, 1 kg Früchte abwiegen und vierteln. In einem großen Topf mit dem Gelierzucker und Zitronensaft mischen. Die Mischung 1 Stunde abgedeckt Saft ziehen lassen. Inzwischen die Marzipanrohmasse in kleine Stücke schneiden und in einen Mixbecher geben. Nach der Ziehzeit den Topfinhalt unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Temperatur erwärmen, dann auf höchster Stufe unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Wenn das gesamte Kochgut unter Rühren kräftig sprudelt, weitere 4 Minuten sprudelnd kochen lassen und dabei immer gut rühren! Anschließend die Gelierprobe machen.

Nach erfolgreicher Gelierprobe einen Teil der heißen Marmelade zur Marzipanrohmasse in den Mixbecher geben. Mit dem Pürierstab die Marzipanstücke und die Pflaumen zu einer homogenen Masse verarbeiten.  Den Topf von der Kochstelle nehmen. Das Pflaumen-Marzipan-Gemisch aus dem Mixbecher zurück in den Topf zur restlichen Masse geben und den gesamten Topfinhalt mit dem Pürierstab oder einem Schneebesen gründlich vermischen.

Erneut eine Gelierprobe machen und die Marmelade noch einmal kurz aufwallen lassen. Danach sofort in die vorbereiteten, sterilisierten und heiß ausgespülten Gläser füllen. Mit den ebenfalls sterilisierten Deckeln verschließen und für etwa 5 Minuten kopfüber auf dem Deckel stehend ruhen lassen. Danach die Gläser wenden und vollständig abkühlen lassen.

Haltbar:  Haltbar: mind. 18 Monate

Croque Madame

© Verlag/Charlie Drevstam

Quelle: Tove Nilsson: Ei

Von Omelett bis Hollandaise: Techniken & Rezepte

Fotos: Charlie Drevstam

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Monsieur und Madame. Der Unterschied zwischen diesen im Ofen gegrillten Kultsandwiches ist das Ei erklärt Tove Nilsson. Ein goldbraun gebratenes Ei schmückt die Croque Madame wie ein Hut. Es heißt, dass daher der Name kommt. Das Ei wird mit Schinken, Käse und einer dicken Sauce Béchamel mit Käse gekrönt. Wir haben unser üppiges Frühstück auch heute wieder sehr genossen und uns direkt in diese fein abgestimmte Ausarbeitung der schwedischen Köchin verliebt, dann kommen alte Klassiker wirklich nicht aus der Mode oder werden nur Kalorien gezählt, unser Abendessen fällt heute jedoch definitiv aus!

Zutaten (für 2 Sandwiches):

Sauce

30 g Butter

1 EL Weizenmehl

200 ml Vollmilch

50 g fein geriebener Comté oder Gruyère

½ EL grober Dijon-Senf

½ EL fein geriebener Meerrettich

½ Prise fein geriebene Muskatnuss

Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

4 Scheiben Toastbrot, am besten mit Sauerteig

Butter zum Rösten und Braten

2 EL grober Dijon-Senf

8 Scheiben gekochter Schinken

120 g Comté oder Gruyère

2 Eier

1 EL fein gehackter Schnittlauch

Zubereitung:

Den Backofen auf 225 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Die Butter in einem Topf schmelzen und das Mehl einrühren.

Kurz anbraten und dann die Milch unterrühren. Schlagen, bis die Klümpchen verschwinden. Zu einer dicken Sauce köcheln lassen, etwa 3 Minuten.

Vom Herd nehmen und den Käse, den Senf, den Meerrettich und die Muskatnuss unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Brotscheiben in einer Pfanne mit etwas Butter rösten, bis sie Farbe bekommen.

Den Senf auf dem gerösteten Brot verstreichen. Schinken und die Hälfte des Käses auf 2 Brotscheiben geben. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

Die zweite Scheibe Brot darauflegen. Sauce daraufgeben und mit dem restlichen Käse bestreuen.

In der Mitte des Ofens etwa 5 Minuten überbacken.

In der Zwischenzeit die Eier mit etwas Butter »Sunny side up« mit flüssigem Eigelb braten.

Die Eier auf die Sandwiches legen, wenn sie aus dem Ofen kommen.

Mit Schnittlauch bestreut servieren.

Zwetschge mit Zimt

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Quelle: Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst,
Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Ich weiß gar nicht wie viel Zwetschgen-Marmelade ich in wieviel Varianten schon gekocht habe? Unendlich sicherlich nicht, aber es waren sehr viele, weil unser Garten mit Pflaumenbaum vererbt wurde…. Und der betagte „Mit-Bewohner“ hat sich die allermeisten der letzten 15 Jahre nicht lumpen lassen und seinen Job brav gemacht…… Garten-Besitzer kennen das, entweder es plagt einen ein schlechtes Gewissen oder man plant den Urlaub um die Ernte herum. Früher war das ja anders, aber heute schätze ich es weniger exotisch im Marmeladen-Topf: Es braucht wirklich nicht immer Tonkabohne & Co, sondern einfach nur ein erprobtes Marmeladen-Rezept, dass den Charakter der Frucht hervorhebt und die Säure ein wenig in Schach hält. Dieses ist ebenso klasse wie unkompliziert! Ich konnte direkt und ohne Umwege loslegen, Tonkabohne gehört übrigens nicht zum Sortiment von „Tante Emma“ im Dorf! Und der Rest kam super-frisch und in allerbester Qualität aus dem eigenen Garten. Nachmach-Empfehlung an alle, die Zugriff auf ähnlich gute Quellen haben und verzichtet bitte möglichst beim Einkochen wie Hr. Buhl auf Gelierzucker 2:1, hat zu viele Zusatzstoffe, mehr dazu in meiner folgenden Rezension!

Zutaten für ca. 8 -9 Gläser à 200 ml (ca. 1700 ml):

ca. 1,2 kg Zwetschgen

1 kg Gelierzucker 1:1

Saft von 1 Zitrone

3 g gemahlener Ceylon-Zimt

Zubereitung:

Die Zwetschgen waschen, entsteinen, 1 kg Früchte abwiegen und grob zerkleinern. In einem großen Topf mit dem Gelierzucker, Zitronensaft und Zimtpulver mischen. Abgedeckt etwa 1 Stunde zum Saftziehen ruhen lassen.

Nach dieser Zeit den Topfinhalt unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Temperatur erwärmen, dann auf höchster Stufe unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Wenn das gesamte Kochgut unter Rühren kräftig sprudelt, weitere 4 Minuten sprudelnd kochen lassen und dabei immer gut rühren! Anschließend die Gelierprobe machen und die Marmelade abschäumen.

Nach erfolgreicher Gelierprobe die Marmelade sofort in die vorbereiteten, sterilisierten und heiß ausgespülten Gläser füllen. Mit den ebenfalls sterilisierten Deckeln verschließen und für etwa 5 Minuten kopfüber auf dem Deckel stehend ruhen lassen. Danach die Gläser wenden und voll­ständig abkühlen lassen.

Tipp:  Diese Variante mit viel Zimt macht besonders in der kalten Jahreszeit viel Freude – wenn Sie eine Charge Zwetschgenmarmelade mit weniger Zimt machen wollen, reduzieren Sie auf 1 g Zimt – aber lassen Sie ihn nicht ganz weg!

Info: Pflaumen? Zwetschgen? Ist das nicht sowieso das Gleiche? Nicht wirklich, denn Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaume, – wie übrigens auch die meist grüne Reneklode und die gelbe Mirabelle … Pflaumen sind in der Regel eiförmig oder auch kugelig und verfügen über eine ausgeprägte Furche, die Zwetschgen sind eher kleiner, die Form ist länglich und an den Enden spitz zulaufend. Pflaumen gibt es in den Farben Blau, Lila-Schwarz, Rot und Gelb, Zwetschgen sind eher dunkler, bläulich-violett. Das Fruchtfleisch der Pflaume ist meist saftiger als das der Zwetschge.

Haltbar: mind. 18 Monate

Wilde Brombeere pur

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Quelle: Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst,
Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Ich bin hin und weg vom Geschmack meiner ersten Brombeer-Marmelade komplett aus „Wildfang“! Die Kursänderung im Marmeladen-Topf habe ich schon im letzten Sommer begonnen: Bei mir kommt nur noch bestes Material hinein – oder wie Andreas Buhl es für sich definiert hat, ich fahre inzwischen nur noch auf Heimat-Marmelade ab! Erst wenn ich mit dem Baum oder dem Strauch Bekanntschaft gemacht habe, der meine Beute beherbergt, darf diese mit nach Hause und wird so richtig zum Strahlen gebracht. Endlich hat mir jemand, der weiß wie das geht, sein Rezept für „wilde Brombeere“ verraten…. Hach Brombeere, so liebe ich Dich noch inniger und freue mich schon auf unser nächstes gemeinsames Frühstück!

Es lohnt sich den Blickwinkel zu ändern, viel braucht es dann nicht mehr, vielleicht nur noch ein Rezept von jemand der Erfahrung mit Heimat im Einkoch-Topf hat.

Zutaten für 8–9 Gläser ca. (ca. 1700 ml):

1 kg wilde Brombeeren

1 kg Gelierzucker 1:1

Saft von 1 Zitrone

Zubereitung:

Die Beeren vorsichtig noch einmal trocken verlesen, dabei letzte Stiel- und Blattreste oder unschöne Früchte entfernen (nicht waschen!). Die Beeren in einen Topf geben und mit dem Gelier­zucker und dem Zitronensaft mischen. Die Mischung mindestens 1 Stunde Saft ziehen lassen.

Nach der Ziehzeit den Topfinhalt unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Temperatur erwärmen, dann auf höchster Stufe unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Wenn das gesamte Kochgut unter Rühren kräftig sprudelt, weitere 4 Minuten sprudelnd kochen lassen und dabei immer gut rühren! Anschließend die Gelierprobe machen.

Nach erfolgreicher Gelierprobe die Marmelade noch einmal kurz aufwallen lassen, dann sofort in die vorbereiteten, sterilisierten und heiß ausgespülten Gläser füllen. Mit den ebenfalls sterilisierten Deckeln verschließen und für etwa 5 Minuten kopfüber auf dem Deckel stehend ruhen lassen. Danach die Gläser wenden und voll­ständig abkühlen lassen.

Tipp: Ich mag Marmeladen, in denen die ganzen Beeren enthalten sind – also auch die Kernchen. Falls Sie zu der »lieber-ohne-Kernchen«-Fraktion gehören, geben Sie die verlesenen Früchte in einen Topf mit wenig Wasser, gerade so viel, dass der Topfboden maximal 1 Zentimeter hoch damit bedeckt ist, und bringen Sie den Topfinhalt langsam zum Kochen. Unter Rühren 2–3 Minuten köcheln lassen, dann die heiße Masse entweder durch ein feines Sieb streichen oder durch den feinen Einsatz der Flotten Lotte drehen. Für die Herstellung der Marmelade mischen Sie das Brombeermark mit dem Zucker und dem Zitronensaft und verfahren wie oben beschrieben. Es reicht allerdings dann meistens, wenn die Masse nur 2 Minuten sprudelnd kocht.

Ach ja, für eine kernlose Marmelade müssen Sie natürlich mehr Brombeeren sammeln, weil Sie mindestens 20 Prozent an Masse verlieren, bis die Kernchen draußen sind.

Info: Wilde Brombeeren gehören zu meinen absoluten Lieblingsbeeren überhaupt! Wenn die köstlichen Beeren schwarz-glänzend, prall und saftig an den Ranken hängen, bricht meine Sammelleidenschaft durch, und mit alten Hosen und einem »dicken« Hemd bekleidet, mache ich mich auf zum Sammeln. Dabei werden die ergiebigen Stellen von Beerensammlern genauso geheim gehalten, wie die »guten Plätze« von Pilzliebhabern… Sammeln Sie nur die wirklich reifen Beeren – schwarz, glänzend, prall – alle anderen sind sauer oder sogar bitter – und verderben den Genuss.

Und wie oft beneide ich beim Sammeln die Vögel, denn die dicksten und schönsten Beeren hängen immer unerreichbar ganz oben, perfekt geschützt von einem Wall aus stachelstrotzenden Ranken.Haltbar: mind. 18 Monate

Full English Breakfast

© Verlag/Charlie Drevstam

Quelle: Tove Nilsson: Ei

Von Omelett bis Hollandaise: Techniken & Rezepte

Fotos: Charlie Drevstam

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Ein komplettes englisches Frühstück macht man nicht jeden Tag, es kann aber das ultimative Frühstück sein, wenn man sich auf eine sorgfältige Köchin verlasen kann und das ist bei der Schwedin Tove Nilsson unbedingt der Fall. Ein solches „Breakfast“ macht den ganzen Tag lang wohlig satt. Die Kombination aus Eiern, Würstchen, Speck und weißen Bohnen aus der Dose, die hier in einer süßlich- ketchupartigen Sauce baden, ist der perfekte »Muntermacher« am Tag nach einer feuchtfröhlichen Party, rät die Frau vom Fach. Wir finden es wäre jedoch jammerschade, es nur zu dieser Gelegenheit zu servieren, denn Nilsson‘s Interpretation des englischen Klassikers wurde mit viel Liebe und Handwerk für uns optimiert. Mit all den lieblosen Zubereitungen, die man gemeinhin sofort im Kopf hat, wenn der Name „Full Englisch Breakfast“ fällt, hat dieses Rezept absolut nichts zu tun!

Ach ja, die Fa. Heinz kann bei mir jetzt ebenfalls einpacken, Tove’s selbstgemachten Bohnen, waren deutlich besser. – Nachmach-Empfehlung von uns geht raus, denn hier haben wir keine einzige Kalorie bereut, ein verregneter November-Sonntag kann eigentlich nicht besser beginnen – unser fing heute genauso an!

Zutaten (für 2 Personen):

1 Dose kleine weiße Bohnen,

z. B. Cannellini

½ gelbe Zwiebel, fein gehackt

Butter

2 TL Tomatenmark

½ Msp. gemahlener Piment

1 Msp. gemahlener Koriander

½ Dose stückige Tomaten (200 g)

1 EL Zucker

½ TL Worcestershiresauce

1 EL HP-Sauce, siehe Seite 74

1 TL Weißweinessig

Salz

300 g frische Bratwurst

140 g Frühstücksspeck

2 Portobello-Pilze

150 g Rispentomaten

4 kleine Eier

Zubereitung:

Die Bohnen abgießen und abspülen.

Die Zwiebel in einem Topf in Butter anbraten. Das Tomatenmark und die Gewürze dazugeben, alles einige Minuten braten.

Die stückigen Tomaten, 100 ml Wasser, den Zucker, die Worcestershiresauce, die HP-Sauce und den Essig hinzufügen. Alles etwa 15 Minuten köcheln lassen.

Die Sauce mit einem Stabmixer pürieren. Die Bohnen hineingeben und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Mit Salz abschmecken.

Die Bratwürste in einer Pfanne rundherum in Butter anbraten, bis sie schön gebräunt sind. 50 ml Wasser in die Pfanne gießen und die Würste zugedeckt weiter braten, bis sie durchgegart sind.

Die Bratwürste aus der Pfanne nehmen und den Speck anbraten. Beiseitestellen.

Die Pilze und die ganzen Tomaten an der Rispe in Butter anbraten. Salzen. Beiseitestellen und die Pfanne ausspülen.

Etwas Butter in der Pfanne schmelzen lassen. Jeweils 2 Eier zusammen in eine kleine Schüssel aufschlagen.

In die heiße Pfanne geben, sodass die Eier zusammen wie ein Spiegelei mit zwei Eigelben gebraten werden. Salzen.

Die Bratwürste, den Speck, die Tomaten und die Pilze wieder in der Pfanne erwärmen. Mit den Bohnen und Toast servieren.

Omas Quittenmus

© Christian Verlag/Lucas Guizo

Quelle: Andreas Buhl: Heimat-Marmeladen
150 verführerische Rezepte mit heimischem Obst, Gemüse, Blüten und Kräuter

Fotos: Lucas Guizo

Christian Verlag

Preis: 29,99 €

Omas Quittenmus gehört zu den Lieblingssorten von Andreas Buhl, dem Experten für traditionelle Marmeladen-Rezepte! Wir haben uns sehr über seine Expertise mit den Früchten gefreut, weil wir die hocharomatische Quitte seit einigen Jahren für unserer Marmeladen-Regal oder als Füllung für Kuchen entdeckt haben. Die Zubereitung war bislang jedoch immer ein ungeliebter Kampf mit den Steinzellen, die das Kerngehäuse der Früchte umgeben und es einem nicht leicht machen, dass sie schnell im Einkoch-Topf landen.

Der Marmeladen-Macher kennt alle Tricks und schneidet die ungeschälten Früchte direkt am sperrigen Gehäuse ab, bevor er diese in Stücke teilt und im Schnellkochtopf (bei mir erledigte der nützliche Instant-Pot, den eine Freundin ausrangiert hatte, den Job) kurz 10 Minuten weich dämpft. Anschließend wird alles durch die „Flotte-Lotte“ (ein Erbstück von meiner Schwiegermutter) püriert und mit Zucker nochmals kurz sprudelnd aufgekocht, bevor das herrliche Mus im Glas landet. Und so macht die Zubereitung nicht nur Sinn, sondern direkt Spaß!

Quitten-Mus ist eine schöne Abwechslung für den Frühstückstisch oder beim Kuchenbacken und mit diesem Rezept können wir es endlich ebenso schnell wie ein Apfelmus zubereiten.

Zutaten:

1 kg Quittenmasse (siehe Seite 75 oder unten)

800 g normaler Haushaltszucker

Zubereitung:

Quittenmasse und Zucker in einem großen Topf mischen. Die Mischung unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Temperatur erwärmen, dann auf höchster Stufe unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Wenn das gesamte Kochgut unter Rühren kräftig sprudelt, weitere 3 Minuten sprudelnd kochen lassen und dabei immer rühren!

Dann die Masse sofort in die vorbereiteten, sterilisierten und heiß ausgespülten Gläser füllen. Mit den ebenfalls sterilisierten Deckeln verschließen und für etwa 5 Minuten kopfüber auf dem Deckel stehend ruhen lassen. Danach die Gläser wenden und vollständig abkühlen lassen.

Tipp: Am besten rühren Sie mit einem seeeehr langen Kochlöffel! Und tragen Sie dabei lange Spülhandschuhe, um Ihre Hände vor Spritzern zu schützen. Denn Sie ahnen es: Die Masse spritzt sehr hoch, ist extrem heiß und brennt auch noch gerne an.

Quittenmasse

Zugegebenermaßen war diese Marmelade bei meiner Oma eine Art von Resteverwer­tung, weil die Quittenreste, die bei der Saftherstellung übrig blieben, zum Wegwerfen tatsächlich viel zu kostbar waren … die konnten ja noch gegessen werden, und etwas, das noch gegessen werden konnte, wurde nicht entsorgt …! OK, ich habe Omas Rezept etwas abgewandelt, weil ich die quittentypischen Stein­zellen nicht leiden kann, aber ansonsten …

Und so geht’s:

Für eine Topffüllung

ca. 2,2 kg reife, goldgelbe Quitten

Zubereitung:

Die Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben und damit den Flaum entfernen, der die Quitten umgibt.

Den »Boden« der Quitte samt Blütenansatz abschneiden, um eine feste Standfläche zu schaffen. Jetzt die Quitte auf die Schnitt­fläche stellen und großzügig um das Kerngehäuse herum das Fruchtfleisch von der Quitte schneiden. (Auf diese Weise bekom­men Sie Fruchtmasse, in der kaum Steinzellen enthalten sind – wenn Sie zu dicht am Kerngehäuse schneiden, merken Sie das daran, dass das Messer nicht leicht durch das Fruchtfleisch schnei­det.) Die Quittenstücke grob zerkleinern.

Den Dampfeinsatz in einen Schnellkochtopf setzen, 500 ml Wasser zugeben und den Topf mit den Quittenstücken füllen. Den Dichtungsring und das Ventil noch einmal prüfen, bevor Sie den Topf damit fest verschließen. Auf höchster Kochstufe zum Kochen bringen. Überlassen Sie den Schnellkochtopf dabei niemals sich selbst!

Sobald das Ventil die zweite Markierung erreicht hat, die Tem­peratur so weit reduzieren, dass das Ventil am zweiten Strich bleibt, die Hitze im Topf aber nicht zu hoch wird!

Nach 10 Minuten ist der Kochvorgang abgeschlossen. Den Topf von der Kochstelle nehmen und stehen lassen. Nicht abdampfen, sondern geduldig warten, bis sich der Druck im Topf allein zurück­gebildet hat. (Was daran zu erkennen ist, dass sich das Druckventil wieder völlig in den Deckel zurückgezogen hat.)

Die noch heiße Quittenmasse samt entstandenem Saft durch die grobe Scheibe der Flotten Lotte in einen zweiten Topf passie­ren. Wenn möglich, die noch heiße Masse jetzt gleich mit Zucker mischen und zu Marmelade verarbeiten – das spart Zeit und viel Rühren – davon haben Sie auch so noch genug.

Roth-Marwedel/Schnellbeck: Käse machen

Worum geht’s?

Alles Käse!

Woher kommt diese Redensart eigentlich? Sie stammt aus einer Zeit, in der Milch und Milchprodukte überall leicht zu bekommen waren, sie galten als etwas Einfaches, nichts Besonderes. Man mutmaßt heute, dass das Wort Käse wahrscheinlich gewählt wurde, um bildlich Geringschätzung auszudrücken. Heute, wo sich Käse zu einem hochwertigen Produkt mit hohem Genussfaktor entwickelt hat, begegnen wir gutem Käse mit größerer Wertschätzung.

Einfach mal selber machen…….

Leicht zu bekommen sind Milch-Produkte jedoch immer noch, die Supermärkte überbieten sich schon wieder mit Kampfpreisen… Doch wer schon mal versucht hat, mit einem griechischem Joghurt aus dem Supermarkt-Regal den im Nahen Osten so beliebten Frischkäse (Labaneh) herzustellen, kommt schnell an eine Grenze die Verdickungsmittel heißt. Bei einem solchen Produkt tropft kaum noch Flüssigkeit ab, dies wurde ihm quasi durch die industrielle Optimierung einfach abgewöhnt. Deshalb hatte ich mir schon länger vorgenommen, mich einfach mal mit selbst hergestellten Joghurt, Quark und Frischkäse zu beschäftigen. Wie so häufig, wenn ich mich auf ein neues Terrain wage, steigt mein Mut los zu legen, wenn ich erfahrene Menschen an meiner Seite habe und das war der Grund warum ich mir das Buch von Sibylle Roth-Marwedel u. Anja Schnellbeck unbedingt genauer anschauen wollte.

Wer kennt sich aus?

© privat /Ulmer Verlag

Sibylle Roth-Marwedel ist Landwirtin und Diplom-Agraringenieurin. Nach Stationen auf verschiedenen Bio-Höfen war sie 25 Jahre in der handwerklichen Milchverarbeitung tätig. Heute ist sie freiberufliche Beraterin für HofkäserInnen und unterrichtet beim Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM).

Anja Schnellbeck ist Fachagrarwirtin für handwerkliche Milchverarbeitung. Sie lernte das Käsen in unterschiedlichen Milchverarbeitungsbetrieben. Ihre Wanderjahre als Käserin sind noch längst nicht abgeschlossen, sie ist weiterhin in verschiedenen Käsereien und als Referentin beim VHM tätig.

Was ist drin?

Grundlagenwerk und Vermittlungskompetenz mit Übersicht

„In der eigenen Küche Käse herstellen und in der eigenen Wohnung reifen lassen – geht das überhaupt? Mit dieser Frage machten wir uns vor zwei Jahren an das Wagnis eines Käsebuchs (vorweggenommen: die Antwort ist ja!). Wir verwandelten die Küche in eine Käsewerkstatt. Jeder Handgriff und jede Erfahrung wurde in Wort und Bild festgehalten. Viele Liter Milch sind dabei geflossen und Kolleginnen und Kollegen wurden stets aufs Neue konsultiert…..“

Die beiden Expertinnen haben sich viel vorgenommen, der Rundumschlag in Sachen Käse soll viele Bedürfnisse befriedigen, das Setting zum Thema Käse ist umfangreich und fängt ganz vorne an. Der Besuch auf einem Käse-Hof in Schleswig-Holstein ist Pflichtprogramm, vom Melken über das richtige Futter haben interessierte Selbermacher die Chance ein wenig tiefer und von vorne ins Thema einzusteigen. Der Anspruch auf Vollständigkeit beim Thema ist von der ersten Seite erkennbar und setzt sich damit deutlich von den reinen DIY-Titeln zum Thema ab. Die Autorinnen holen richtig groß aus, schnell entsteht bei mir der Eindruck man hat mehr als einen Ratgeber in Sachen Käse & Co. für Laien im Sinn gehabt und bedient mit diesem Buch ganz klar die Rubrik Käse-Kompendium. Bevor es los geht, wird nicht nur der Kontext bemüht, sondern viel Hintergrund-Wissen rund um die Tierhaltung, Milchsorten, Inhaltsstoffe, Verarbeitung, Grundtechniken vermittelt und Käsevielfalt auf die Bühne geholt. Von Dicklegung und Reifung, bis hin zum Rühren und Wenden, kann mit diesem Fachbuch die Käseherstellung von Grund auf gelernt und optimal vertieft werden. Der Kurs in Buchform spricht im besonderen Maße die Fortgeschrittene-Gemeinde an, die mit Käsen vor allem Handwerk verbindet, konnte bei mir jedoch ebenso viele Zweifel und Unsicherheiten im niederschwelligen Schwierigkeits-Level von Joghurt, Quark, Frischkäse und Paneer abbauen. Beim indischen Paneer-Käse habe ich in diesem Kochbuch sogar das geling sicherste Rezept dafür gefunden, das auf Anhieb klappte und mit toller Konsistenz beeindruckte. Zuviel Rühren zum falschen Zeitpunkt ist dabei nämlich kontra produktiv (siehe Rezept).

Klasse statt Masse!

Die 40 sehr detaillierten Rezepte in der Käse-Bibel covern die bekannten Klassiker wie Skyr, Frischkäse, Camembert, Aschekäse, Blauschimmelkäse, Mozzarella, Pecorino u. a. und erscheinen zunächst nicht viel für so ein umfassendes Werk, werden aber mit ungeheuer ausführlichen und präzisen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, 500 nützlichen step by step-Fotos und 50 Zeichnungen so illustriert, dass auch im Anfängerbereich für mich vieles einschätzbarer und klarer wird und ich mich endlich traue loszulegen. Was letztlich ebenfalls daran liegt, dass nicht ausschließlich Rohmilch als Ausgangs-Produkt favorisiert wird. Beim Käsen wird eine wenig verarbeitete Bio-Milch direkt vom Erzeuger jedoch ganz andere Geschmacks-Möglichkeiten bieten, hier würde ich dann vermutlich lieber die Milchtankstelle zwei Dörfer weiter als Einkaufsquelle auswählen. Rohmilch ist allerdings bei der Lagerung und im Handling deutlich anspruchsvoller. Joghurt, Quark und Frischkäse sind für mich jedoch Alltags-Produkte, die einfach und spontan funktionieren sollten.

Erfahrungswerte:

Ich habe vor einigen Jahren schon mal einen Anlauf genommen, die Joghurt-Maschine gab es längst, staubte nur im Keller des Wochenendhauses vor sich hin und selbst Jean Pütz mit seinen Hobbythek-Helfern hat zwar meine Grundausstattung erhöht, mit seiner Vermittlung konnte er bei mir leider zunächst nicht für viel Durchblick sorgen. Mit diesem nützlichen Werk bin ich aber nach den ersten Gehversuchen wieder zu seinen Kulturen und Helfern (Magermilch-Pulver und Inulin) zurückgekehrt, weil ich deren Nützlichkeit erst dann richtig verstanden habe, als ich ein wenig Erfahrung mit dem Prozess hatte.

Was für mich dabei ausschlaggebend war, ist die Akribie mit der alle Rezepte aufgedröselt werden: Erst kommt der Steckbrief, der Orientierung geben soll, dann die umfassende „So geht’s Anleitung“ und wenn ich einfach nur schnell erworbene Techniken auffrischen will, versorgt mich die Kurzfassung („Auf einen Blick“) kompakt und bündig mit dem essenziellen Wissen in der richtigen Zeitfolge, ohne dass ich mich wieder umständlich durch das große Programm lesen muss.

Inzwischen habe ich seit gut 3 Monaten jedes Wochenende entweder Joghurt, Quark oder Frischkäse hergestellt. Nach den ersten Test-Rezepten inzwischen gerne in meinem Joghurt-Bereiter, den ich Euch gerne verlinke, meiner stammt aus einem Ebay-Schnäppchen und wurde komplett selbst von mir bezahlt. Wem es nicht auf ein paar Mark ankommt und wer es außerdem in der Küche gerne schick hat, gehört vielleicht zur Zielgruppe, ansonsten gibt es sehr viele preiswertere Alternativen, ich empfehle nur darauf zu achten, dass das Gerät unterschiedlich Temperatur-Stufen bedienen kann. Quark und Frischkäse fermentieren bei deutlich niedriger Temperatur als Joghurt.

Wer es total unkompliziert will und davon bin ich im Alltag ein großer Fan, der kann mit Abtropfen aus jedem selbst hergestellten Joghurt nach Laune und Bedarf, Quark oder Frischkäse machen und sogar auf gekauften Ricotta verzichten. Das authentische Ricotta-Rezept der Profi-Damen setzt auf die Zubereitung mit einem Säurestarter, der z. B. bei der Käseherstellung als Abfallprodukt anfällt. Es kursieren jedoch im Netz mehrheitlich Ricotta-Rezepte, die es nicht so genau nehmen. Ich benutze für dessen Herstellung inzwischen mein Standard-Joghurt-Rezept und setze die Abtropf-Methode bis zur gewünschten Konsistenz ein. Auf dem Land kann ich sowieso nur mit Glück im nächsten Supermarkt Ricotta kaufen und muss mir dann möglicherweise für den Rest was Neues überlegen, bevor der Verfall zuschlägt. Mit dem jetzt gefundenen Weg bin ich maximal unabhängig und kann spontan Rezepte aussuchen, ohne einkaufen gehen zu müssen, die Bio-Milch aus dem Supermarkt ist immer im Kühlschrank vorhanden.

Jetzt stellen sich vielleicht ein paar Leser hier die Frage, warum denn die Anleitung des Profi-Geräts nicht gereicht hat? Ganz einfach, das ist wirklich super unkompliziert allerdings wird die Konsistenz und die Stabilität beim vorherigen Erhitzen der Milch für die Joghurt-Zubereitung und das ist aus hygienischen Gründen nur notwendig, wenn man Rohmilch verwendet, deutlich stabiler. Dieses Buch verzichtet zum Glück auf unnötiges Equipment, bei mir war es aber nun mal da. Es hat jedoch erst diesen Kurs in Buchform gebraucht, dass der Joghurt-Bereiter endlich vom Keller in die Küche umgezogen ist.

Gut zu wissen:

Wer sich über die beträchtliche Menge an Joghurt wundert, immerhin liefert das Rezept 5 l, dem rufe ich gerne zu, man sollte vorbehaltlich Abtropf-Flüssigkeit mit kalkulieren. Ich mag tendenziell lieber einen sehr cremigen Joghurt und habe außerdem das Buch-Rezept auf 1 Liter runtergerechnet, weil es mit seiner relativ hoch angesetzten Ausbeute, für mich eher die bäuerliche Selbstversorger-Klientel mit großen Haushalten anspricht. Beim Rezept für den indischen Paneer-Käse gibt es am Ende ca. 400 g. Käse, das reicht geradeso für ein 4 Personen-Rezept. Ähnlich erging es mir mit der Quarkausbeute. Es macht also Sinn für sich selbst zu bestimmen, was man am Ende als Ausbeute erhalten möchte. Die Voraussetzung für diese Überlegungen sind im Buch transparent für jedes Rezept dokumentiert. Dann wird schnell klar, dass selbstgemachter Joghurt niemals günstiger als im Supermarkt wird, aber besser und im Hinblick auf die spontane Weiterverarbeitung total unkompliziert und sehr variabel ist. In Sachen Starter habe ich sowohl einen guten aktiven Bio-Joghurt benutzt als auch gefriergetrocknete Starter aus dem Fachhandel, die ich inzwischen bevorzuge, weil diese herrlich unkompliziert sind und es jeweils nur Messerspitzen benötigt, sie sollten jedoch im Kühlschrank gelagert werden.

Stichfester Joghurt + Joghurt mit Fruchtspiegel

© Pedro Torres/Ulmer Verlag

Wenn ich gewusst hätte, wie einfach es ist Joghurt selber herzustellen, ich hätte es schon früher probiert! Außerdem sehr vorteilhaft, es braucht keine weiteren Gerätschaften, die manche sich erst zulegen müssten. Mit einem Fruchtspiegel aus eigener Herstellung top lecker und wirklich unique!

P.S. Die Rezept-Menge habe ich für unseren 2-Personen-Haushalt auf 1 Liter Milch angepasst und seit dem zweiten Durchlauf arbeite ich jetzt mit unkomplizierten Joghurt-Kulturen aus dem Fachhandel.

Paneer

© Pedro Torres/Ulmer Verlag

Die Herstellung ist wirklich schnell und einfach – der indische Paneer ist ein ausgezeichneter Startkäse für alle DIY-Anfänger in Sachen Käse. Im Herkunftsland Indien wird traditionell Joghurt zum Säuern verwendet. Dabei dient der Joghurt nicht als Kultur im üblichen Sinne durch die in ihm enthaltenen Bakterien, sondern sorgt durch seinen Säuregehalt für das Ausflocken der Milch und gibt etwas Aroma hinzu, hier wurde er mit Zitronensaft kombiniert, geschmacklich und bei der Konsistenz eine geschickte Strategie. Inzwischen mein Lieblings-Rezept für den indischen Käse!

Quark

© Pedro Torres/Ulmer Verlag

Nach dem „Verschöpfen“ (Abtropfen) läuft die Molke bei guter Säuerung anfänglich schnell ab, im Umkehrschluss bedeutet es allerdings und dafür ist der Steckbrief im Rezept ungeheuer hilfreich, bei der Ausbeute muss man gehörig Abstriche machen (mehr als 30 % ist nicht drin!). Geübt habe ich reichlich und teile meine Erfahrungen gerne: Mit einer Quarkkultur, Lab und im Joghurt/Frischkäse-Bereiter wurde es nochmal deutlich unkomplizierter. Was ich bei der Joghurt-Zubereitung im Unterschied zur konventionellen Methode nicht feststellen konnte. Die aufgefangene Molke lässt sich außerdem als Säurestarter einsetzen oder pur trinken, der Geschmack ist säuerlich frisch und ein wenig salzig. Wirklich easy und die Empfehlung mit selbstgemachten Joghurt als Ausgangsprodukt der einfachste Weg zum Ziel (Tipp aus dem Buch!). Bei uns gibt es inzwischen Kräuterquark nur noch aus der eigenen Herstellung, fürs Käsekuchen-Lieblings-Rezept darf es wegen der Ausbeute gerne noch gekaufter sein!

Fazit: Ein schönes Kompendium mit hoher Vermittlungs-Kompetenz in Sachen Käse & Co!

Wenn ich schon früher gescheit an die Hand genommen wäre, ich hätte es längst mit selbstgemachten Joghurt, Quark oder Frischkäse probiert! Wer aber nur das vorhat, hat sicherlich preiswertere Alternativen, die es ebenfalls bei mir im Regal gab. Wer das Käsen von der Pike lernen will, ist mit dem wunderbar anschaulichen Kompendium von Sibylle Roth-Marwedel u. Anja Schnellbeck bestens bedient! Mir hat deren sehr anschauliche Vermittlung und tolle didaktische Herangehensweise die Scheu genommen, es selber zu probieren. Alles was weniger kann, habe ich inzwischen weiter verschenkt, denn Platz ist bei mir Mangelware und ich liebe Nachschlagewerke, die auf meine Fragen, schnell umfassende und detaillierte Antworten liefern können.

Quark

© Pedro Torres/Ulmer Verlag

Quelle: Sibylle Roth-Marwedel u. Anja Schnellbeck: Käse machen

Grundlagen, Techniken und 40 Rezepte

Fotos: Klaus Köln u. Pedro Torres

Ulmer Verlag

Preis: 40,– €

Die Nummer eins unter den säurebetonten, frischen Käsen ist der Quark – vielseitig verwendbar und mit etwas Routine einfach herzustellen. Nach dem „Verschöpfen“ (Abtropfen) läuft die Molke bei guter Säuerung anfänglich schnell ab, so dass es förmlich zu hören ist. Im Umkehrschluss bedeutet es allerdings und da ist das wieder sehr detaillierte Rezept der beiden Expertinnen ungeheuer hilfreich, bei der Ausbeute muss man gehörig Abstriche machen (siehe unten!). Bei uns gibt es inzwischen Kräuterquark nur noch aus der eigenen Herstellung, fürs Käsekuchen-Lieblings-Rezept darf es wegen der Ausbeute jedoch gerne noch gekaufter sein! Tipps und meine Erfahrungswerte gibt es in der folgenden Buch-Rezension.

Aussehen: weiß, körnig

Geruch: fein und deutlich säuerlich

Geschmack: säuerlich, rein, nicht bitter

Konsistenz: streichfähig, leicht krümelig

Steckbrief

Zutaten und Mengen: Milch: 3 l pasteurisierte Kuhmilch, traditionell hergestellt

Kultur: 90 ml „Aktive Buttermilch“ oder Säurewecker-Dickmilch (entspricht 3 % Säuerungskultur)

Lab (Stärke 1:15.000): 2 Tropfen = 0,1 ml (entspricht 3 ml/100 l)

Ergebnis: 1 kg Quark (entspricht 30 % Ausbeute), 2 l feinste Sauermolke

Zeitangaben: Tag 1: 20 Minuten für den Ansatz, nach 2 Stunden 5 Minuten für die Labzugabe, 18–24 Stunden

Säuerungszeit: Tag 2: 30 Minuten für das Schneiden und Verschöpfen, 4–6 Stunden Abtropfzeit, 20 Minuten für das Abfüllen

Haltbarkeit: verschlossen im Kühlschrank 2 Wochen

Gerätschaften: Messbecher, Thermometer, Topf, Geschirrtücher, Sieb und Tuch, Schüssel für die Molke, großes Messer, Schaumkelle, Gläser mit Deckel

Tipps und Variationen:

Quark kann auch ohne Lab hergestellt werden: dafür das Rezept 6 (Dickmilch) verwenden und abtropfen lassen.

bei Verwendung von nicht homogenisierter Milch können sich während des Säuerns cremefarbene Sahneklümpchen auf der Oberfläche absetzen.

fest oder weich: Zum klassischen Quark gehört eine Ausbeute von 30 %. Diese erreichen Sie, indem Sie das Abtropfen beenden, nachdem 2 l Molke abgetropft sind. Probieren Sie einmal einen festeren Quark, bei dem Sie mehr Molke abtropfen lassen.

kann auch aus entrahmter Milch hergestellt werden.

Schneller Nachtisch: geschlagene Sahne unterheben und mit einer Baiser-Nuss-Mischung bestreuen.

So geht’s:

Führen Sie die Schritte 1. – 4. laut „Auf einen Blick“ aus

Molke und Gallerte begutachten: Die Gallerte riecht rein säuerlich, klare, gelblich-grüne Molke hat sich abgesetzt.

In Säulen schneiden: Die Gallerte mit dem Messer kreuz und quer in Säulen von 5 cm Breite schneiden. An den Schnittstellen tritt Molke aus.

Molke austreten lassen: Um die saubere Trennung von Molke und Quark zu fördern, 15 Minuten stehen lassen.

Verschöpfen: Beim Verschöpfen mit der Schaumkelle in die Gallerte einschneiden und das „abgeschnittene“ Stück vorsichtig in das Sieb mit Tuch legen. Dabei nicht rühren.

Abtropfen lassen: Je nach gewünschter Festigkeit 4–6 Stunden bei Raumtemperatur abtropfen lassen. Das Tuch zum besseren Molkenablauf zwischendurch aufschütteln.

Abfüllen und kalt stellen: In Gläser füllen, diese verschließen und kühlen.

Auf einen Blick

Tag 1

Milch anwärmen: 3 l Milch auf 25 °C anwärmen, dabei ständig langsam rühren.

Kulturzugabe: 90 ml „Aktive Buttermilch“ (Seite 73) oder Säurewecker-Dickmilch (Seite 72) in einer Tasse verrühren und in die Milch rühren. Den Topf mit Geschirrtüchern zudecken und 2 Stunden warm halten.

Labzugabe: 2 Tropfen Lab mit etwas Wasser vermischen und ½ Minute einrühren. Danach die Drehbewegung der Milch mit der Schaumkelle anhalten. Den Topf wieder einpacken.

Säuern lassen: 18–24 Stunden bei Raumtemperatur eingepackt ruhig stehen lassen.

Tag 2

Molke u. Gallerte begutachten: Die Gallerte ist stichfest und riecht fein-säuerlich, evtl. hat sich Molke oben abgesetzt (Seite 84).

In Säulen schneiden: Mit dem Messer kreuz und quer schneiden. Breite der Säulen 5 cm.

Molke austreten lassen: 15 Minuten stehen lassen.

Verschöpfen: Die Gallerte schichtweise vorsichtig in ein Sieb mit Tuch schöpfen.

Abtropfen lassen: Je nach gewünschter Festigkeit 4–6 Stunden bei Raumtemperatur.

Abfüllen u. kalt stellen: Gläser randvoll befüllen, verschließen und in den Kühlschrank stellen.