Weil`s einfach gesünder ist

Über 70 geniale Genuss-Rezepte von Frühstück bis Abendessen

Fotos: Sandra Eckhardt

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 24,95 €

Gesund funktioniert für mich langfristig nur mit Genuss!

Genuss und Gesund beim Essen das scheinen zwei unterschiedliche Lager zu sein…. Kann man das verbinden und wenn ja wie? Alexander Herrmann meint ja! Mich interessiert dabei, ob der Spaß dabei nicht auf der Strecke bleibt – ich in meiner Alltagsküche lecker unterstützt werde und ich nicht ausschließlich vegetarisch oder sogar vegan essen soll? Mal sehen was der Sternekoch mir dazu anbieten kann? – noch bin ich skeptisch! Das ich schon sehr bald gute Gründe haben würde, mein tägliches Essverwalten zu ändern, ahnte ich noch nicht, als dieses gesundes Kochbuch bei mir eintrudelte, aber dazu später…..

Wer will’s erreichen?

©Bodo Mertoglu

Den Profi- und Fernsehkoch vorzustellen, spare ich mir, der Mann ist immer sehr präsent gewesen und keineswegs nur im eigenen Restaurant zu finden. Ich schau lieber mal wie er tickt? „Gesund sterben ist für ihn wichtiger als sehr alt zu werden. Seine Oma Herta ist sogar 104 geworden. Die alte Dame startete in den Tag mit einem Gläschen Sauerkrautsaft, bevorzugte zum Frühstück Körnerbrot, bevor sie einen ausgedehnten Spaziergang antrat. Mittags aß sie wie ein „Vögelchen“ und schon gar keine Nudeln, abends ein Gläschen Rotwein an der Bar des Familienrestaurants und wenn überhaupt Chips oder ähnliche Begleiter dazu, wurden diese grundsätzlich nur abgezählt genossen. Oma Herta hat damit ohne es zu wissen, alle Empfehlungen der modernen Ernährungswissenschaft berücksichtigt: fermentierte Produkte für gesunde Darmbakterien, reichlich Ballaststoffe und komplexe Kohlehydrate, regelmäßige Bewegung, Low-Carb, intermittierendes Fasten und die sekundären Pflanzenstoffe im Rotwein, so hat Herta es immer schon gemacht.

Team-Leistung und viel macht viel!

Der Franke ist außerdem leidenschaftlicher Team-Player, bekundet er in seinem Nachwort. Seit 20 Jahren ist Monika Schuster die ordnende Hand bei seinen Buch-Projekten, ihre Hinweise, Fragen, Ideen und das Probekochen außerhalb der Restaurant-Küche, manchmal sogar bis zu dreimal, sollen für Alltagstauglichkeit sorgen. Alle Rezepte sind deshalb gut strukturiert auf den Punkt gebracht, beim ersten Probekochen, waren wir von den Fleischbällchen direkt sehr angetan! Ergänzt wird dieses Kompetenz-Team durch Isabell Heßmann, die Diplom-Ökotrophologie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und setzt bei den Rezepten auf große Vielfalt bei den Zutaten. Ihre Top-Ten-Listen die jedes Kapitel einleiten, informieren kurz & knackig über Vorzüge und Eigenarten bei Fetten, Ölen, Gewürzen, Gemüse, Kräutern, Nüssen und Obst.  

Superfood meets Genuss!

Alexander Herrmann und seine Mitstreiterinnen haben sich gegen Regeln und viel Theorie entschieden. Am Anfang hat mich das irritiert, ich wollte einen Fahrplan, ein Konzept, wie ich denn besser und gesünder kochen könnte. Erst beim Nachkochen sprang es mich direkt an: „Mensch ja, in diesem gesunden Kochbuch geht es um keine Regeln oder Verbote, sondern es ist eine Einladung zu gesund, die über Spannung, Genuss und modernisierte Klassiker funktioniert. Von da an hatten die drei mich!

Wo gibt’s die Zutaten, was passiert, wenn ich das gewünschte nicht bekomme?

Fleischpflanzerl mit Kürbiskernen und Kürbisstampf

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Hatte ich mich zunächst gegen dieses Rezept entschieden, weil es nach Brennnessel-Samen neben Kürbiskernen verlangte, bekam diese Kreation eine zweite Chance, weil es mich an einem trüben nasskaltem Januartag nach einem herzhaften Klassiker gelüstete. Herrmann schickte mich für die Brennnessel-Samen ins Reformhaus, leider in meinem Fall ohne Erfolg. Am Ende habe ich die einfach weglassen ein paar Kürbiskerne mehr gehackt und mich über den tollen Crunch in den Frikadellen, pardon Fleischpflanzerl gefreut, das war richtig lecker! Die Brennnesselsamen werde ich im Sommer lieber selber sammeln & trocknen, bin gespannt wie die schmecken.

Im Supermarkt bekommen wir vieles was in den Zutatenlisten steht, jedoch gibt es dort keine frische Ringelblume und z. B. MCT-Öl, das dem Körper hilft, länger im fettverbrennenden Zustand der Ketose zu bleiben. Dies sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel und hilft bei der Gewichtsreduzierung. Nun wäre mir das früher herzlich egal gewesen, aber durch erhöhte Zuckerwerte, die ich in den Griff kriegen muss, bin ich für diesen Hinweis dankbar. Wer nicht aufpassen muss, kann sich locker machen finde ich, hier geht es definitiv darum, die gesundheitlichen Vorzüge, vieler Produkte zu nutzen, beim Feldsalat-Pesto mit Kartoffeln und Ziegenfrischkäse haben wir MCT-Öl geschmacklich nicht vermisst und so ging es uns ebenfalls, wenn mal die eine oder andere Nuss-Sorte nicht im Haus war. Ein bisschen Spielraum für die Nachkocher und die deutliche Ermunterung zum Tausch wären jedoch sehr hilfreich gewesen, um viele zum gesünderen Genuss zu bewegen. Kochbücher mit viel Text sind zwar aus gutem Grund aus der Mode gekommen, der eine oder andere Hinweis kann aber helfen.

Geht es nur um gesund?

Ich kenne mich, ich bin zwar voller guter Vorsätze, man müsste sollte, leichter und gesünder essen, dann kommen aber die Tage wo ich Lust auf Bratkartoffeln oder vielleicht Pommes habe. „Weil`s einfach gesünder ist“ bietet mir dann „Knusprige Currykartoffel-Sticks mit scharfer Mayonnaise“ oder Kürbiskern-Bratkartoffeln mit Schmorzitronen-Sauce an, die bei mir nicht funktioniert hat. Dabei werden Bio-Zitronen auf Meersalz im Ofen geschmort, was geschmacklich zu herausragenden Ergebnissen führen soll. Ich muss hier wage bleiben, meine Zitronen haben der Hitze nicht Stand gehalten, die Zitronen haben sprichwörtlich schlapp gemacht und deren Haut platzte. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich nicht mit Umluft arbeiten konnte, ich habe leider nichts dazu recherchieren können. Irgendwie würde ich das gerne noch mal machen, aber jetzt wo wir alle zwangsläufig Energie bewusster sind, ist es vielleicht nicht mehr so ganz alltagstauglich für 2 Schmorzitronen den Backofen 45 Minuten auf 160 ° Grad laufen zu lassen. Die Kürbis-Bratkartoffeln waren aber klasse! Kürbiskerne gehören jetzt zum Standard-Programm in meiner Küche!

Feldsalatpesto mit Kartoffeln und Ziegenfrischkäse

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Bei diesen Rezept ist die Ziegenkäsecreme ganz eindeutig der Star auf dem Teller zu den gebratenen warmen Kartoffeln ist sie einfach der Hit! Das Pesto dazu ist recht kompakt, weil relativ viel gesunde Nuss auf Feldsalat und verschiedene Öle trifft. Herrmann und sein Team haben stets das ganze Paket an gesunden Zutaten im Blick. Beim nächsten Mal würde ich das Verhältnis zwischen Öl und Nuss ein wenig ändern, es trifft dann eher unsere Erwartungen an die Konsistenz eines Pestos. Die gebratenen Kartoffeln kommen wunderbar nur mit der Ziegenkäse-Creme groß raus!

Dieses gesunde Kochbuch für Genießer hat seine Hausaufgaben vorher erledigt!

Die über 70 gesunden und leckeren Genuss-Rezepte sorgen für viel Abwechslung, es lässt sich prima und genussvoll in den Tag starten: Zum ersten Mal klingt die Rezeptur für eine bei Veganern so beliebte Golden-Milch vielversprechend. MCT-Öl, werde ich vermutlich bei der Premiere ersetzen, der Tipp sich dieses im Reformhaus zu besorgen, nehme ich trotzdem gerne an, nachdem ich erkannt habe, was das für meinen Blutzuckerspiegel tun kann. Mit einem Kürbiskern-Haselnuss-Aufstrich, wird Nutella zur Nebensache und nicht nur die Hafer-Beeren-Pancakes mit orientalischem Gewürzhonig verzichten auf Weißmehl und zeigen tolle und vor allem gesündere Zutaten-Alternativen. Bei den Hauptgerichten gefällt mir der Mix aus modernisierten Klassikern, Feierabend tauglichem und modernem veganen Kreationen, die trotzdem den Twist suchen. Dass ich trotz gesund nach Lust und Laune genauso mal Fleisch und Fisch genießen darf, gefällt außerdem.

Rote-Linsen-Aufstrich mit Rucola und Sesam

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Wer auf der Suche nach einem gesunden Brotaufstrich ist, der unkompliziert funktioniert, ist hier richtig! – Schmeckt toll und ist viel einfacher als Humus herzustellen. Keeper-Rezept weil nicht nur gesund, sondern genauso alltagstauglich.

Fazit: Fleisch und Fisch, sogar Klassiker gehen sehr lecker gesünder!

Als ich dieses Kochbuch in der Vorschau sah, hatte ich noch keine Ahnung, das „Weil`s einfach gesünder ist“, mir wirklich bei der notwendigen Ernährungsumstellung helfen könnte. Ein Check-up bei meiner Ärztin 4 Wochen später und zack da war die Motivation. Ohne diese Veränderung da bin ich ehrlich, hätte ich vermutlich nicht so viel Zeit mit diesem gesunden Kochbuch verbracht, dass mir Wege aufgezeigt hat, wie ich meine Mahlzeiten den Erfordernissen anpassen kann, ohne dass ich auf vertraute Lieblingsgerichte ganz verzichten muss. Die Hausaufgaben im Hinblick auf neue ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse wurden mit Bravour erledigt, werden aber nicht als Belehrung ausgegeben, sondern fließen in alle Rezepte ein. Didaktisch ist das richtig und besser als Menschen mit Theorien zu überfrachten, funktioniert über das Ausprobieren häufig deutlich besser. Es bedeutet jedoch für mich ebenfalls, sich bei den vielen verschiedenen Ölen und Nüssen bei Bedarf ein paar Freiheiten zu nehmen, es geht halt bei ihnen nicht nur um den Geschmack! Manches hat sofort eingeschlagenen (Fleischpflanzerl mit Kürbiskernen im Fleischteig oder die Ziegenkäse-Creme zu den gebratenen Karotoffeln) und anderes war einfach eine solide Bank in Sachen gesunder Alltagsküche (Brokkoli-Cashew-Curry). Die geschmacklich hoch gelobten Schmorzitronen haben jedoch bei mir gar nicht funktioniert. Gebrauchen können dieses Kochbuch diejenigen, die wie ich gute Gründe haben, gesünder zu essen, nicht auf Klassiker verzichten wollen und offen für neue Erfahrungen sind. Es müssen wirklich nicht immer die verlässlichen „Pleaser“ wie Fett und Kohlehydrate sein, das habe ich durch „Weil`s einfach gesünder ist“ gelernt!

Rote-Linsen-Aufstrich mit Rucola und Sesam

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Quelle: Alexander Herrmann, Monika Schuster: Weil`s einfach gesünder ist

Über 70 geniale Genuss-Rezepte von Frühstück bis Abendessen

Fotos: Sandra Eckhardt

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 24,95 €

Wer auf der Suche nach einem gesunden Brotaufstrich ist, der unkompliziert funktioniert, ist hier richtig! – Schmeckt toll und ist viel einfacher als Humus herzustellen. Wir haben uns bei der Wiederholung einen Hauch von Knoblauch und Zitrone dazu gegönnt – Keeper-Rezept weil nicht nur gesund, sondern genauso alltagstauglich.

Zutaten (für 2 – 3 Personen):

Für den Linsenaufstrich

1 TL Olivenöl zum Anbraten

1 Zwiebel (70 g), geschält und in feine Würfel geschnitten

80 g rote Linsen

Salz

1 TL Tomatenmark

350 ml Wasser

30 g Sonnenblumenkerne

20 g Cashewkerne

20 g Tahin (Sesampaste)

20 g Olivenöl

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zum Anrichten

1 Bund Rucola (40 g),

geputzt und gründlich gewaschen

1 Spritzer Zitronensaft

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 Prise brauner Zucker

einige Tropfen Olivenöl

einige Scheiben Bauernbrot, Dinkelbaguette oder

Fladenbrot

1–2 EL gerösteter weißer Sesam

Außerdem

Stabmixer

Zubereitung:

Für den Aufstrich 1 TL Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin 2 Minuten glasig dünsten. Die roten Linsen dazugeben, kurz durchrühren und mit 2 Prisen Salz würzen. Das Tomatenmark einrühren und bei mittlerer Hitze weitere 2 Minuten rösten. Alles mit 350 ml Wasser ablöschen, die Linsen aufkochen und abgedeckt 20 Minuten weich garen. Die Flüssigkeit sollte dabei vollständig eingekocht sein.

Inzwischen die Sonnenblumenkerne und Cashewkerne in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze 3–4 Minuten goldbraun duftend rösten. Dann aus der Pfanne heben und in einen hohen Rührbecher geben. Die Hälfte der weich gekochten Linsen dazugeben und alles mit dem Stabmixer fein pürieren. Restliche Linsen, Tahin und 20 g Olivenöl einmixen, den Aufstrich mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen. Zum Servieren den Rucolasalat grob zerkleinern und mit Zitronensaft, 2 Prisen Salz, Pfeffer, Zucker und Olivenöl marinieren. Die Brotscheiben mit der Linsencreme dick bestreichen, mit Sesam bestreuen und jeweils etwas Rucolasalat daraufsetzen.Tipp: Wer möchte, kann zusätzlich noch frisch geschnittene bunte Paprikastreifen zu den belegten Broten reichen.

Feldsalatpesto mit Kartoffeln und Ziegenfrischkäse

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Quelle: Alexander Herrmann, Monika Schuster: Weil`s einfach gesünder ist

Über 70 geniale Genuss-Rezepte von Frühstück bis Abendessen

Fotos: Sandra Eckhardt

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 24,95 €

Bei diesen Rezept ist die Ziegenkäsecreme ganz eindeutig der Star auf dem Teller, zu den gebratenen warmen Kartoffeln ist sie einfach der Hit! Das Pesto ist die kompakte Ergänzung dazu, weil hier relativ viel Nuss auf Feldsalat und verschiedene Öle trifft. Herrmann und sein Team haben das ganze Paket an gesunden Zutaten im Blick, man kann aber sehr gut Öle und Nüsse austauschen, bzw. das Verhältnis ändern, das habe ich mir bei meinem Test immer erlaubt.

Zutaten (für 2 Personen):

Für die Kartoffeln

500 g festkochende

Kartoffeln, gewaschen

Salz

1 EL Butterschmalz

schwarzer Pfeffer aus

der Mühle

Muskatnuss, frisch gerieben

Für den Ziegenfrischkäse

200 g Ziegenfrischkäse

25 g Kürbiskerne, grob

gehackt

½ kleine rote Zwiebel (30 g),

geschält und in feine

Würfel geschnitten

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für das Feldsalatpesto

40 g Feldsalat, geputzt und

gründlich gewaschen

10 g Pinienkerne

10 g grüne Pistazienkerne

10 g Mandelblättchen

1 EL Olivenöl

1 EL Walnussöl

1 EL Leinöl

1 EL MCT-Öl (erhältlich im Reformhaus)

Saft von ½ Zitrone

2 Prisen brauner Zucker

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung:

Die Kartoffeln in einem Topf in reichlich Salzwasser 20–25 Minuten weich garen. Dann abgießen, ausdampfen und etwas abkühlen lassen, schälen und je nach Größe halbieren oder vierteln.

Inzwischen den Ziegenkäse in einer Schüssel mit Kürbiskernen und roten Zwiebelwürfeln verrühren. Mit 2 Prisen Salz und Pfeffer abschmecken. Für das Feldsalatpesto den Feldsalat mit den dreierlei Nüssen in einen hohen Rührbecher geben, mit den vier Ölsorten übergießen und alles mit dem Stabmixer fein pürieren. Anschließend den Zitronensaft einmixen und das Pesto mit Zucker, 2 Prisen Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Servieren das Butterschmalz in einer breiten Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten rundum goldbraun rösten. Mit 2 Prisen Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Kartoffeln mit dem Ziegenfrischkäse und dem Feldsalatpesto anrichten.

Tipp: Wer möchte, kann auch schnittfesten Ziegenkäse nehmen, mit 1 Spritzer Weißweinessig und 1 Prise Zucker marinieren und zu Kartoffeln und Pesto reichen.

Fleischpflanzerl mit Kürbiskernen und Kürbisstampf

© DK Verlag/Sandra Eckhardt

Quelle: Alexander Herrmann, Monika Schuster: Weil`s einfach gesünder ist

Über 70 geniale Genuss-Rezepte von Frühstück bis Abendessen

Fotos: Sandra Eckhardt

Fleischpflanzerl sind per se nicht wirklich gesund – Alexander Herrmann und sein Team haben deshalb ein paar Änderungen sowohl bei den Zutaten wie dem Begleiter vorgenommen, die das ändern können. Ich habe mich zunächst an die Kürbiskerne im Fleischteig gehalten, die den „Pflänzchen“ einen tollen Crunch verleihen, der uns sehr gut gefallen hat- so gibt’s die jetzt öfter! Durch ihren feinen nussigen Geschmack sind Brennnesselsamen nicht nur gesundheitlich, sondern auch kulinarisch eine Bereicherung, die sammeln wir aber lieber selber, als sie im Reformhaus zu besorgen.

Für den Kürbisstampf haben wir weniger Wasser verwendet und uns einen zusätzlichen Klacks Butter gegönnt, beim nächsten Versuch würde ich den Kürbis statt zu kochen sogar lieber im Backofen dämpfen auch wenn das dann länger dauert.

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 24,95 €

Zutaten (für 2 Personen):

Für die Fleischpflanzerl

3 EL Olivenöl

½ Zwiebel (60 g), geschält

und in feine Würfel

geschnitten

1 kleine Knoblauchzehe,

geschält und fein gehackt

4–5 Stängel glatte Petersilie,

gewaschen, Stängel fein

gehackt, Blätter grob

geschnitten

2 Prisen Majoran, frisch

oder getrocknet

3 Prisen getrocknete

Brennnesselsamen

(erhältlich im Reformhaus)

2 EL Kürbiskerne (20 g),

gehackt

50 ml Milch

1 Scheibe Toastbrot, in

kleine Würfel geschnitten

400 g gemischtes Hackfleisch

1 Bio-Landei (M)

1 EL mittelscharfer Senf

Salz

schwarzer Pfeffer aus

der Mühle

Für den Kürbisstampf

1 TL Butterschmalz (5 g)

1 Stück Butternut-Kürbis

(500 g), Schale großzügig

entfernt, Kürbis entkernt

und in 1,5 cm große Würfel

geschnitten

Salz

150 ml Wasser

½ TL flüssiger Honig

1 Msp. Cayennepfeffer

1 Msp. Currypulver

Abrieb von ¼ Bio-Orange

1 TL Butter

Zum Anrichten

1 EL Kürbiskernöl

Außerdem

Kartoffelstampfer

Zubereitung:

Für die Fleischpflanzerl 1 EL Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin bei schwacher Hitze 3 Minuten mit leichter Farbe dünsten. Knoblauch, Petersilie, Majoran, Brennnesselsamen und Kürbiskerne dazugeben und alles kurz weiterbraten. Die Milch dazugießen, das Toastbrot einstreuen und alles gut durchrühren. Den Topf vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen.

Das Hackfleisch in eine Schüssel geben, Toastbrot-Mix, Ei und Senf dazugeben, alles mit 2–3 Prisen Salz und Pfeffer würzen und zu einer homogenen Masse verkneten. Aus der Masse mit angefeuchteten Händen acht gleichmäßig große Kugeln formen und etwas flach drücken. Das restliche Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Fleischpflanzerl einlegen und bei mittlerer Hitze 6–8 Minuten goldbraun anbraten. Wenden und bei schwacher Hitze weitere 5 Minuten braten.

Für den Kürbisstampf das Butterschmalz in einem breiten Topf erhitzen, die Kürbiswürfel einstreuen, mit 2 guten Prisen Salz würzen und bei mittlerer Hitze 4 Minuten anbraten. Dabei immer wieder umrühren. 150 ml Wasser dazugießen und den Kürbis abgedeckt weitere 10–12 Minuten weich schmoren. Dann mit Honig, Cayennepfeffer, Currypulver und Orangenabrieb würzen, die Butter dazugeben und alles mit dem Kartoffelstampfer grob zerdrücken. Zum Servieren den Kürbisstampf mit den Fleischpflanzerln anrichten und mit dem Kürbiskernöl beträufeln.