Yotam Ottolenghi, Helen Goh: Sweet

Yotam Ottolenghi, Helen Goh: Sweet

Süße Köstlichkeiten

Verlag Dorling Kindersley

Preis: 26,95 €

Ein Buch mit Alleinstellungsmerkmal – Perfektion at it’s best!

 Süß war er schon immer, er ist nur erstmal bei den Vegetarier abgebogen….

 Was vermutlich nur die wenigsten wussten, Yotam Ottolenghi ist von Haus aus Pâtissier, erst danach hat er eine Ausbildung zum Koch absolviert. Aufgewachsen in Jerusalem, lebt er heute mit Mann und zwei Kindern in London, wo er mehrere Restaurants betreibt. Helen Goh, die in Malaysia geboren wurde, in Australien aufwuchs, ist inzwischen nicht nur höchst erfolgreiche Patissière und geschätzte Mitarbeiterin und Co-Autorin, sondern auch ausgebildete Therapeutin und heute bei Ottolenghi für die Produktentwicklung bei den süßen Sachen zuständig. Die beiden eint sehr viel, eine akademische Laufbahn wurde gegen eine Karriere am Herd und in der Backstube getauscht, eine Kindheit, die von vielfältigen kulinarischen Aromen geprägt wurde und inzwischen sind beide Eltern von Kinder geworden und damit hat sich nicht nur viel im Leben der beiden geändert, sondern gesunder Genuss wird von beiden heute mit ganz anderen Augen gesehen und es darf gerne auch mal gesünder zugehen, wenn der Geschmack nicht leidet.

Mehr über die Motivation der beiden…

Man muss sich Zeit nehmen für dieses Intwerview, aber mir hat es Spaß gemacht, es zeigt soviel, was die beiden Protagonisten treibt bei diesem Buch.

 

 Was ist drin?

 

Ohne aromatische Überraschung läuft es auch an der Kaffeetafel nicht!

 In „Sweet“ dreht sich alles um die süße Küche mit 120 Rezepten für Cookies, (Mini-)Kuchen, Cheesecakes, Puddings, Cremes, Konfekt und Tartes wird wie immer bei Ottolenghi aromatisch viel geboten, wie z. B. Pistazien- und Sauerkirschwaffeln, Persische Liebesküchlein, Grappa-Frucht-Kuchen, Cheesecake mit Amaretto und weißer Schokolade, Walnusstarte mit Karamell-Salbei, Zitronen-Joghurt-Eis mit Wacholder und Safran-Pistazien-Krokant, was mein Herz als abenteuerlustiger Fusion-Fan höher schlagen lässt. Dabei haben sich die beiden Autoren von süßen Köstlichkeiten aus der ganzen Welt inspirieren lassen. Wo Ottolenghi drauf steht, da sind immer Überraschung und viel Aroma dabei, diesmal in süßer Variante in Form von Feigen und Rosenblüten, Pistazien und Sternanis, Orangenblüten und Mandeln und vielen mehr. Ohne aromatische Überraschung läuft bei ihm nichts, dies ist inzwischen zu seinem Markenzeichen geworden und wird auch in diesem Buch großartig inszeniert. Helen Goh, deren Feder, die meisten dieser beeindrucken Kreationen entstammen, hat aber auch amerikanische und europäische Backtraditionen umfassend studiert und wartet ebenso mit Cheesecakes, Cupcakes, Madeleines und Scones auf.

Essen muss man, backen kann man – oder auf der Suche nach dem perfektem Backwerk…..

Um es vorweg zu nehmen, ich weiß sehr wohl, dass gängige Rollenklischees nicht mehr zeitgemäß sind, mir ist bekannt, dass heutzutage sowohl Frauen als auch Männer backen. Leider sind die Frauen häufig für den Sonntagskaffee-Kuchen zuständig und viele Männer sind auch heute noch im Profi-Bereich zahlenmäßig überlegen. Nun um Emanzipation geht es jetzt aber nicht, sondern darum, warum wir es beim Backen gerne mal mehr krachen lassen, als in der Feierabendküche. Es liegt auf der Hand, das eine ist Alltag, dass andere ist Leidenschaft, Muße und Genuss, wenn es nicht mehr nur darum geht, dass der Sonntagskuchen, nur schnell noch fertig werden soll, bevor die Schwiegermutter anrauscht – oder die Familie murrt, wann es denn endlich los gehen kann. Dies war ein Problem mit der die Generation unserer Mütter noch fertig werden musste, heute gehen wir dann halt in die Konditorei oder werfen einen Blick in die Convenience-Abteilung unseres Supermarktes. Diese Zeiterscheinung, macht den Weg frei, für ein völlig neues Verständnis, nach dem Motto „Wenn schon denn schon!“ Und genau darum geht es bei „Sweet“ von Helen Goh und Yotam Ottolenghi.

Er weiß was er uns schuldig ist – oder das Optimum ist das Ziel….

Es geht um überraschende Gaumenerlebnisse, Rezepte für süßes und damit sind selbstverständlich auch Desserts gemeint, aber auch um Perfektion. Ottolenghi hat einen Ruf zu verteidigen, er als Nicht-Vegetarier hat wie kein anderer die vegetarische Küche revolutioniert. Mag es damals noch Zufall gewesen sein, als er an eine vegetarische Kolumne im Guardian geriet, ohne selbst Vegetarier zu sein, er hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert und gilt heute als Papst einer kulinarischen Bewegung, die ohne ihn nicht vorstellbar gewesen wäre.

Wenn also Ottolenghi sich wieder auf Süßes besinnt, dann muss es besonders werden, ohne den Anspruch, dass ein solches Buch auch in 10 Jahren noch Gültigkeit hat und Maßstäbe setzt, wäre er vermutlich gar nicht angetreten. Mit Helen Goh hat er eine Co-Autorin an seiner Seite, die für das selbe steht: Yotams Mann, Karl, kann ein Lied davon singen, wenn Helen regelmäßig sonntags mit jeder Menge Schachteln und Dosen beladen vor der Türe stand, in der ihre Probierstücke verstaut waren und bei deren gemeinsamen Verkostung über all die Makel berichtet wurde, die diese ihrer Meinung nach noch hatten, die aber außer ihr so schnell keiner feststellen konnte. Diese Lady will es wissen und hat immer das Optimum im Auge, halbe Sachen macht sie nicht.

Alle Rezepte sind entweder in diesen gemeinsamen Sonntags-Sessions oder bei regelmäßigen Treffen in der Ottolenghi eigenen Versuchsküche entstanden und das Ergebnis von höchst akribischer Arbeit und regelmäßigen Meetings unter Profis, in denen hier und dort geschraubt wurde, bis die Ergebnisse so perfekt wie möglich wurden. Die Väter dieser Ideen sind vielfältig und werden bei den einleitenden Texten entsprechend gewürdigt. Jedes Rezept wird mit Tipps und Varianten geliefert und da geht es bei weitem nicht nur um einen Tipp, sondern auch schon mal um 2 – 3. Im Praxisteil wird das sogar noch gesteigert und vieles noch mal ausführlicher behandelt. Nicht der Grundkurs ist bei diesem Buch das angestrebte Ergebnis, sondern in den Augen dieses Teams gibt es keine Limits, wenn man etwas noch besser machen kann, dann macht man das halt, notfalls auch häufiger. So wird z. B. Ananas-Püree zur Geschmacksintensivierung grundsätzlich erhitzt, denn ein mehr an Menge ist beim Backen keine Option, dann würde der Teig zu flüssig werden, außerdem wird durch das Erhitzen, dass Enzym Bromelain zerstört, weil es mit den Gluten im Mehl reagiert und das Aufgehen des Kuchens behindern würde. Das Ziel aller Rezepte ist auf das optimale Ergebnis fokussiert, dafür ist viel Zeit nötig und man hat sich für das Buch drei Jahre Zeit gelassen, davon träumen viele Koch- und Backbuch-Schnellschüsse. In diesem Buch wurde alles genauestens unter die Lupe genommen und hinterfragt, ist Butter oder Öl für den Teig die perfekte Lösung und nur so kann ein Buch entstehen, dass nicht nur wegweißend sein will, sondern auch ist. Dass dabei selbstverständlich auch einem veränderter Zeitgeschmack und Unverträglichkeiten Rechnung getragen wird, versteht sich von selbst, Zucker-Koller war gestern und es gibt inzwischen viele Menschen, die Gluten einfach nicht mehr sehr gut vertragen.

Fazit oder für wen ist das was? Für mich ist es ein wegweißendes Buch, das für mich auch in 10 Jahren noch genauso aktuell sein wird wie jetzt und gekonnt die verschiedenen Herausforderungen nach kulinarischem Twist und Abenteuer bedient und auch auf Unverträglichkeiten und veränderten Zeitgeschmack vortrefflich eingeht. Hier haben zwei nach perfekten Zutaten, Zubereitungstechniken und Ergebnissen gesucht und alles umfassend erläutert und in zwei Buchdeckel gepackt. Es ist ein Buch, das universelle Geschmäcker bedienen möchte, die überall funktionieren, das bedeutet andere Produktwelten, nicht nur bei den Zutaten, sondern auch beim Equipment wie Backformen und Co. Heute ist das kein Problem mehr, denn es gibt entsprechend viel Information im Netz, wie man Zutaten auf handelsübliche Backformen-Größen umrechnet, wenn die Autoren keine Alternativen anbieten, doch das tun sie sehr oft. Ich würde es nicht vordergründig als Alltags- oder Familien-Buch für Süßes sehen, denn Backen und oder die Lust am süßen Genuss und dazu gehören heute genauso Desserts wird hier als Hobby angesehen. Was es auch ist, die Familie kriegen wir abends trotzdem satt. Mir hat es unglaublich gut gefallen, auch wenn ich am Anfang regelrecht erschlagen war, von der ganzen Fülle die es an Rezepten und Informationen bietet. Ich bin dankbar dafür, denn häufig fehlt mir was bei Büchern und Rezepten, die ich für eine Rezension genauer unter die Lupe nehme, hier werde ich bei Dr. Google definitiv nicht schlauer werden! Backen kann ein kniffliges Thema sein, wenn man sich nicht auf versierte und engagierte Autoren verlassen kann, dafür steht dieses Buch wie kaum ein anderes ein.

Chocolate-Pecan-Bars mit Salzkaramell

© Lisa Nieschlag

Quelle: Lisa Nieschlag/Lars Wentrup: New York Baking Christmas

Hölker Verlag

Preis: 19,95 €

schokoladig- nussig mit Überraschungs-Effekt, dank des Salzkaramells, gerne wieder!

Zutaten (Für 1 Backform (20 x 30 cm):

Für den Boden und die Streusel:

125 g Mehl

80 g Butter, zerlassen

60 g Puderzucker

¼ TL Salz

Für die Schokoladenschicht:

100 g Mehl

75 g Rohrohrzucker

50 g Muscovado-Zucker

25 g Kakaopulver

½ TL Weinsteinbackpulver

Je ¼ TL Natron und Salz

100 g Butter, zerlassen und abgekühlt

2 Eier

1 TL Vanilleextrakt

70 g Zartbitterschokolade

(60 % Kakaoanteil), gehackt

30 g Pekannüsse, fein gehackt

Für die Karamellschicht:

100 g Rohrohrzucker

1 EL Ahornsirup

10 g kalte Butter

60 ml Sahne

Je ½ TL Vanilleextrakt und Salz

Für das Topping:

30 g Zartbitterschokolade

(60 % Kakaoanteil), gehackt

70 g Pekannüsse, gehackt

Zubereitung:

Den Backofen auf 175 °C vorheizen und eine rechteckige Backform mit Backpapier auskleiden. Für den Boden und die Streusel alle Zutaten in einer Schüssel vermengen. Von der Teigmasse 25 g beiseitestellen, den Rest in der Form verteilen, mit den Händen festdrücken und in ca. 10 Min. goldgelb backen. Herausnehmen und 20 Min. abkühlen lassen.

Für die Schokoladenschicht Mehl, beide Zuckersorten, Kakaopulver, Backpulver, Natron und Salz in einer Schüssel mischen. Butter, Eier und Vanilleextrakt in einer weiteren Schüssel verquirlen. Zur Mehlmischung geben und unterrühren, dann die Schokolade und die Nüsse zufügen und unterheben. Den Teig auf den gebackenen Boden streichen und ca. 25 Min. backen. Aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen (den Ofen nicht ausschalten).

Für die Karamellschicht Zucker, Ahornsirup und 4 EL Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze ca. 12 Min. karamellisieren lassen. Zuerst die Butter zugeben, dann die Sahne mit Vanilleextrakt und Salz mischen und unterrühren. Den Karamell auf die Schokoschicht träufeln, darauf die gehackte Schokolade und die Nüsse verteilen. Zum Schluss den Kuchen mit den restlichen Streuseln bestreuen und weitere 5 Min. backen. Vollständig auskühlen lassen und in Quadrate schneiden.

Gingerbread-Birnen-Kuchen

© Lisa Nieschlag

Quelle: Lisa Nieschlag/Lars Wentrup: New York Baking Christmas

Hölker Verlag

Preis: 19,95 €

Ein tolles Rezept, würzig, saftig und super anzuschauen, ein Rezept, das ich nicht mehr los lasse!

 Zutaten: (für eine Kastenform mind. 30 x 11 cm):

Für die Birnen:

140 g Rohrohrzucker

1 Vanilleschote

1 Stück Ingwer (1 cm)

2 Zimtstangen

2 Stück Sternanis

6 Kardamomkapseln

4–5 kleine Birnen
(sollen nebeneinander in die Backform passen)

Für den Teig:

230 g Mehl

1 ½ TL Zimt

1 TL Weinsteinbackpulver

Je ¼ TL Natron, Salz, Piment,

gemahlene Nelken

und frisch geriebene Muskatnuss

110 g zimmerwarme Butter

100 g brauner Zucker

1 Ei

70 g Melasse

40 g Honig

1 ½ EL frisch geriebener

Ingwer

½ TL Vanilleextrakt

150 g Joghurt

1 ½ EL Rohrohrzucker

½ TL Ingwerpulver

Außerdem:

Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung: Vortag für die Birnen 1,5 l Wasser mit dem Zucker in einem

Am Vortag für die Birnen 1,5 l Wasser mit dem Zucker in einem .Topf verrühren. Die Vanilleschote längs halbieren und das Mark auskratzen. Vanillemark und -schote, Ingwer, Zimtstangen, Sternanise und Kardamom in das Wasser geben. Alles bei geringer Hitze um die Hälfte einkochen lassen. Die Birnen schälen, dabei die Stiele nicht entfernen. Dann in eine Schüssel geben, mit dem Sirup übergießen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.

Am nächsten Tag den Backofen auf 170 °C vorheizen und eine Kastenform mit Backpapier auskleiden. Die Birnen aus dem Sirup nehmen und gründlich abtropfen lassen. Das Mehl mit Zimt, Backpulver, Natron, Salz und Gewürzen in einer Schüssel gründlich vermischen und beiseitestellen. Butter und Zucker in einer zweiten Schüssel 3 Min. cremig rühren. Das Ei zugeben und 1 Min. untermixen. Anschließend Melasse, Honig, Ingwer und Vanilleextrakt unterrühren. Abwechselnd die Mehlmischung und den Joghurt in 2 Portionen untermischen.

Den Teig in die Backform füllen und die Birnen nebeneinander hineinsetzen, sodass die Stiele oben herausgucken. Zucker und Ingwer vermischen, auf den Teig streuen und den Kuchen in 60–70 Min. goldbraun backen. Stäbchenprobe machen! Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren.

Coconut-Macaroons

© Lisa Nieschlag

Quelle: Lisa Nieschlag/Lars Wentrup: New York Baking Christmas

Hölker Verlag

Preis: 19,95 €

 Super-saftig innen und außen knusprig, genauso wie wir uns Makronen wünschen! Die Masse im Wasserbad zu erwärmen, das war neu für mich. Beim Rezept habe ich mir hier Hilfe geholt, denn es gilt einiges zu beachten, wenn diese Profi-Methode gut funktionieren soll. Wie empfohlen habe ich Eiweiß und Zucker über dem Wasserbad auf 50° Grad erwärmt und anschließend erst die Kokosraspel hinzugefügt und das ganze nochmals über dem Wasserbad auf 70 – 80° Grad erhitzt. Auf Kokoschips habe ich verzichtet und stattdessen nochmals Raspel genommen und den Rohrzucker durch Puderzucker ersetzt, damit die Masse sich perfekt verbindet, ich bin beim Zucker nicht so streng, weil ich eh nicht viel Süßes esse.

Durch die Zubereitung über dem Wasserbad werden die Kokosmakronen innen besonders saftig. Nach dem Backen sind sie außen leicht knusprig und schmecken daher am ersten Tag besonders gut. Beim Formen der Masse ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Man sollte die Hände auf jeden Fall mit Wasser befeuchten und die Kugeln mit etwas Druck zusammenpressen.

Zutaten (f. ca. 20 Stck):

120 g Kokosraspel

60 g Kokoschips (alternativ Kokosraspel)

120 g Rohrohrzucker (bei mir Puderzucker)

3 Eiweiß

1 TL Vanilleextrakt

¼ TL Salz

Außerdem:

  1. 150 g Zartbitterschokolade

(60 % Kakaoanteil), fein gehackt

Zubereitung:

Die Kokosraspel und Kokoschips mit Zucker, Eiweißen, Vanille und Salz in einer Schüssel gründlich vermischen. Über dem heißen Wasserbad unter Rühren ca. 10 Min. erhitzen, bis sich die Masse heiß anfühlt. Vom Herd nehmen und abgedeckt bei Zimmertemperatur 30 Min. ruhen lassen.

Den Backofen auf 175 °C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Mit einem Teelöffel oder mit angefeuchteten Fingern kleine Häufchen Kokosmasse abnehmen, mit etwas Druck mit den Händen zu Kugeln formen und auf das Blech setzen. Die Hände zwischendurch immer wieder reinigen und mit Wasser befeuchten. Die Makronen ca. 7 Min. backen, dann Ofentemperatur auf 160 °C reduzieren und die Makronen in ca. 5 Min. fertig backen. Die Makronen nach Belieben etwas länger backen, bis sie leicht gebräunt sind. Herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

100 g Schokolade über dem warmen Wasserbad schmelzen. Vom Herd nehmen und die restliche Schokolade einrühren, bis sie geschmolzen ist. Die Makronen mit der Unterseite hineintunken und auf Backpapier trocknen lassen.

New York Baking Christmas

Lisa Nieschlag/Lars Wentrup: New York Baking Christmas

Hölker Verlag

Preis: 19,95 €

Sweet Dreams – frisch aus New York

New York die Stadt die niemals schläft verwandelt sich zur Weihnachtszeit in ein glitzerndes, schillerndes Winter-Wonderland und zieht damit Romantiker und Weihnachtsfans aus aller Welt an. Ruhe und Besinnlichkeit scheinen im Big Apple Fremdwörter zu sein – zumindest so lange, bis die Weihnachtszeit einkehrt. Denn dann gibt es sie, die friedlichen und harmonischen Momente – in der schicken Upper West Side ebenso wie im szenigen Soho oder Brooklyn Das beste Rezept, um sie aufzuspüren, lautet: sich einfach treiben lassen – ganz ohne Zeitdruck. Die Fotografin Julia Cawley ist diesem Aufruf nur allzu gerne gefolgt. Nach fünf Jahren in New York lebt sie mit ihrer Familie nun in Hamburg und freut sich über jedes Wiedersehen mit ihrer zweiten Heimat. Agnes Prus, die schon als Kind den Backofen zum Glühen brachte steuert leckere und kreative Rezepte für die Süße Verführung bei, die unwiderstehlich duften, lecker schmecken und in jedem Fall der beste Grund sind für ein paar Weihnachtskilos mehr auf den Hüften. Lisa steigt beim Fotografieren und Inszenieren der Leckereien der Duft der Weihnachts-Cookies ihrer Großmutter, einer echten New Yorkerin, in die Nase und erinnert sich gerne an das herrlich duftende Appartement in Manhattan, in dem sich die Familie in der Weihnachtszeit gerne um den gedeckten Kaffeetisch versammelte.

Wer sind die Autoren?

Lars Wentrup ist selbst ernannter Feinschmecker und Testesser. Seit 2001 betreibt er zusammen mit Lisa Nieschlag eine Agentur für Kommunikationsdesign im Herzen von Münster.Designerin und Fotografin Lisa Nieschlag verbringt ihre Zeit am liebsten in der Küche beim Kochen und Backen, Stylen und Fotografieren. Sie betreibt außerdem den preisgekrönten Food-Blog lizandjewels.com.

Agnes Prus hat schon als Kind die elterliche Küche zur Weihnachtszeit blecheweise mit den unterschiedlichsten Plätzchen gefüllt. Sie arbeitete zunächst als Kunsthistorikerin, hat aber schließlich auf ihr Herz gehört und in einem jungen Kölner Café mehrere Jahre Backstubenluft geschnuppert. Die Helden ihrer Rezepte sind seit jeher natürliche, glücklich machende Zutaten. Sie lebt und arbeitet in Köln.

Nachdem sie 5 Jahre in New York gelebt und gearbeitet hat, wohnt Julia Cawley nun mit ihrer kleinen Familie in Hamburg.Ihre Food-Fotografien sind nicht nur auf dem gemeinsamen Blog mit Lisa Nieschlag (lizandjewels.com), sondern auch in etlichen Kochbüchern und Magazinen zu sehen.

 Was ist drin?

 

Wie auch schon bei den vorausgegangenen Titel New York Christmas  geht es bei „New York Christmas Baking um süße Verführungen in Form von Cookies, Cakes, Pies, Cupcakes & Co und am Weihnachtsmorgen werden wir mit Bread, Muffins und Buns aus dem warmen Bett gelockt. Ganze 40 Rezepte haben es ins Buch geschafft, die Rezeptentwicklerin Agnes Prus hat definitiv ein Händchen für den großen Auftritt und trifft dabei voll ins Schwarze, wenn sie Babka mit Zimt und Walnüssen, Snowflakes mit saurer Sahne und herrlich saftige Coconut-Macaroons auftischt. Bei der Zubereitung habe ich mir allerdings Hilfe von „Dr. Google“ besorgt, denn die Bäckerin setzt für die Saftigkeit auf die Erwärmung der Masse. Auch die Profi-Bäcker arbeiten bei der Makronen-Herstellung genauso, allerdings muss man darauf achten, dass die Masse im Wasserbad, nicht wärmer als 50° Grad wird, sonst würde das Eiweiß stocken und somit ausflocken.

In der Sparte Holiday Cakes hat es mir der Gingerbread-Birnen-Kuchen angetan, ich liebe es aromatisch und schätze Back-Rezepte, die die mir technisch nicht zu viel abverlangen und am nächsten Tag noch genauso frisch daher kommen, wie am Backtag. Bei den Chocolate-Pecan Bars mit Salzkaramell werde ich sofort schwach.

Wer den ganz großen Auftritt im Sinn hat, kann mit einem Coffee Cake mit Cranberry-Frosting ins Rennen um den Familien-Liebling gehen und hat optisch mit dieser rosa-roten Verführung schon mal jede Menge Aufmerksamkeit sicher.

Zu New York gehören aber auch untrennbar jüdische Traditionen, die in diesem Buch mit Rugelach, den köstlichen knusprigen Hörnchen und den Challah Buns fürs Frühstück lecker wiederbelebt werden. Die Ideen von Agnes sind nicht nur sehr verlockend, sondern viel spannender als die die klassischen Vorlagen. Sie vermeidet den Zucker-Schock, der dem Genuss dieser Köstlichkeiten häufig auf dem Fuße folgt, da sie bei ihren Rezepten auf raffinierten Zucker verzichtet, wenn auch ihre Rugelach und ihre Cheesecake Cookies es mit einer ordentlichen Portion Butter bzw. Frischkäse in sich haben.

Ein bisschen Weihnachtsstimmung kann nicht schaden!

 Keine Frage die Rezepte sind ungeheuer kreativ, aber eigentlich wollen wir ja mehr, Weihnachten ist wie kein anderes Fest im Jahr sehr viel von Stimmungen und Gefühlen bei vielen von uns geprägt. Auch nüchterne Zyniker, sind zu dieser Zeit empfänglich für Romantik und schöne Geschichten, für die in diesem Buch Truman Capotes Weihnachtserinnerungen einstehen, es geht natürlich ums Backen, genauer gesagt um das Backen von Früchtekuchen, eine wunderbar anrührende Geschichte, die auch mir seine Wirkung nicht verfehlt. Zum Schluss werden wir mit einem Gedicht von Rose Ausländer in die sternenklare Weihnachtsnacht geschickt, in der die imaginären Glocken auf wundersame Weise läuten und die Tannen uns mit elektrischer Liebe versorgen.

Fazit: Ein wunderschönes Buch für Weihnachts-Fans und Backliebhaber, die kreative und spannende Rezepte schätzen, dass das Potential hat, einen kostspieligen New York Trip zu ersetzen und es vermag uns mit einer rührende Geschichte in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Bei den Rezepten schätze ich die Kreativität der Frau am Backofen, die häufig für großes Kino sorgt, bei denen der erwartete Zucker-Koller bei mir ausgeblieben ist. Foto und Styling sind wieder grandios. Die Anleitungen sind kurz und bündig gehalten, deshalb schadet manchmal ein wenig Erfahrung oder Hilfe von „Dr. Google“ nicht, mir hat das beim Macaroon-Rezept, sehr geholfen, ich habe schon lange keine Plätzchen mehr gebacken. Jetzt aber umso lieber!

Seeds of Love Bread

© Marina Jerkovic/Brandstätter Verlag

Quelle: Theresa Baumgärtner: Backen in der Winterzeit

Einfach, liebevoll, natürlich

 Brandstätter Verlag

 Fotos: Marina Jerkovic

Super Rezept, das alles hat, was ich mir gewünscht habe. Schön, dass die Autorin auch Alternativen bei der Backformgröße anbieten kann.

Das legendäre „Life-Changing-Bread“ aus Nüssen und Saaten von Sarah Britton hat unzählige Hobbybäcker weltweit inspiriert. Ich habe kleine knusprige Minilaibe entwickelt, die ich gern zu winterlichen Salaten serviere.

Zutaten (für 10 Mini-Kastenform 9,5 cm):

100 g Mandeln

50 g Kurbiskerne

150 g Sonnenblumenkerne

120 g geschroteter Leinsamen

20 g Flohsamen

25 g Chiasamen

12 g Meersalz

2 EL Ahornsirup

60 ml Olivenol

600 ml Wasser

 Zum Bestreuen:

30 g Sonnenblumenkerne

 Zubereitung:

Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen

.Die Mandeln auf ein Backblech geben und 10 Minuten im Backofen rosten, bis sie leicht duften. Auf einem Teller abkühlen lassen.

Die Mandeln und die Kürbiskerne mittel bis fein hacken. Alle trockenen Zutaten in eine Rührschussel geben und gut vermischen. Den Ahornsirup, das Öl und das Wasser vermengen und dazugeben. Den Teig mit der Hand kräftig durchkneten, mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht im Kühlschrank quellen lassen.

Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. 10 kleine Backförmchen mit Backpapier auslegen. Den Teig in die Formen füllen, glattstreichen und mit den Sonnenblumenkernen bestreuen. Die kleinen Brote 45 Minuten backen, aus der Form losen und weitere 15 Minuten backen.

Alternativ den Teig in einer großen Kastenform backen: 1 Stunde in der Form und weitere 20 Minuten ohne Form.

Die knusprige Kruste ist für das Aroma der kleinen Brote, die sich gut einfrieren lassen, sehr wichtig. Wenn man sie nach dem Auftauen noch einmal kurz in den Ofen schiebt, schmecken sie wie frisch gebacken.

Mohnstriezel

© Marina Jerkovic/Brandstätter Verlag

Quelle: Theresa Baumgärtner: Backen in der Winterzeit

Einfach, liebevoll, natürlich

Brandstätter Verlag

Fotos: Marina Jerkovic

Ich liebe Striezel, bei diesem Rezept hat mir die Anpassung auf eine gesundere und zeitgemäßere Variante sehr gut gefallen, viel zu schade für einen Sonntagmorgen, der bei uns eher herzhaft beginnt. Theresas zeigt wieder viel Liebe zum Detail und zum perfekten Ergebnis, so wird der Teig um eine bessere Struktur willen, sogar noch gefaltet. Wie das ungefähr geht, könnt Ihr unten im Video sehen.

Für den schönsten Sonntagmorgen!

Zutaten (für eine kleine Kastenform 32 x 11 x 7 cm):

 Für den Teig:

500 g Dinkelmehl, Type 630

15 g Hefe

280 g lauwarme Milch

140 g weiche Butter

(Zimmertemperatur)

5 g Meersalz

60 g Rohrohrzucker

2 Eigelb

abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone

 Für die Füllung:

100 ml Milch

1 Prise Meersalz

60 g Mohn, frisch gemahlen

20 g Rohrohrzucker

1 Msp. gemahlener Ceylon-Zimt

10 g Honig

15 g Butter

15 g Dinkelgries

1 TL Rum

Zum Bestreichen:

1 Eigelb

1 EL Milch

etwas Butter für die Form

etwas Mehl für die Arbeitsflache

Zubereitung:

Das Mehl in eine Ruhrschussel geben. Die Hefe in der Milch auflösen. Im Mehl eine kleine Mulde formen und die Hefemilch hineingießen. Die Schussel mit einem Tuch abdecken und den Vorteig 20 Minuten gehen lassen.

Die Butter in Würfel schneiden und in die Schussel füllen. Das Salz, den Rohrohrzucker, die Eigelbe und die Zitronenschale hinzufugen und alles mit der Hand oder mit dem Knethaken in der Kuchenmaschine zu einem sehr glatten Teig verkneten. Das lange Kneten ist die Voraussetzung für einen perfekten, lockeren Striezel. Den Teig mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen. Nach 1 Stunde den Teig „falten“. D.h. den Teig mit feuchten Händen von hinten hochziehen und nach vorn klappen. Die Schussel dreimal um 90 Grad drehen und den Vorgang jeweils wiederholen. Durch das „Falten“ bekommt das Gebäck eine schone Struktur. Nochmals 1 Stunde gehen lassen.

Für die Füllung die Milch mit dem Salz erhitzen. Die restlichen Zutaten bis auf den Rum hinzugeben und unter Ruhren kurz aufkochen. Die Mohnmasse in eine Schussel geben, etwas abkühlen lassen und zuletzt den Rum unterrühren.

Eine Kastenform mit Butter einfetten. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche den Hefeteig zu einem Rechteck (30 x 45 cm) ausrollen. Die Mohnmasse dünn darauf verstreichen, dabei den Spatel zwischendurch mit Wasser befeuchten. Den Teig von der Längsseite aufrollen. Die Rolle in der Mitte der Lange nach durchschneiden und beide Hälften mit der Schnittflache nach oben miteinander verschlingen.

Den Striezel in die Form legen und zugedeckt noch 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Das Eigelb mit der Milch verquirlen und die Striezel-Oberflache damit bestreichen. Die Form in den Backofen schieben. Den Mohnstriezel ca. 40 Minuten goldbraun backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Normannische Apfeltarte

© Marina Jerkovic/Brandstätter Verlag

Quelle: Theresa Baumgärtner: Backen in der Winterzeit

Einfach, liebevoll, natürlich

 Brandstätter Verlag

 Fotos: Marina Jerkovic

 Preis: 29,90 €

Eine Tarte ganz nach meinem Geschmack, fruchtig und zum Glück nicht so süß! Praktisch, im Teig statt Butter auch kalte Sahne zu verwenden. Apfelmus sorgt in diesem Rezept außerdem für viel mehr Aroma. Dieses Rezept hat mühelos die nächste Runde erreicht, gerne wieder genau so.

Dieser Kuchen erinnert mich an die feinen Köstlichkeiten in einem französischen Salon de The. Noch leicht warm, mit einem Klecks Sahne, ist diese Tarte unvergleichlich!

Zutaten (für eine Tarte Ø 28 cm):

 Für den Teig:

360 g Dinkelmehl, Type 630

1 Prise Meersalz

45 g Rohrohrzucker

1 abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone

225 g kalte Butter

50 ml kalte Sahne

Für das Apfelmus:

2 Äpfel

1 Prise Rohrohrzucker

nach Bedarf

Für den Belag:

1,25 kg Apfel

2 EL Zitronensaft

30 g Butter

30 g Rohrohrzucker

etwas Butter für die Tarteform

etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche

Zubereitung:

Die Tarteform mit etwas Butter einfetten. Für den Teig das Mehl, das Salz, den Rohrohrzucker und die Zitronenschale in eine Rührschüssel geben. Die Butter in Würfel schneiden, hinzufugen und alles schnell mit der Hand zu feinen Streuseln vermischen. Zuletzt die Sahne dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsflache gleichmäßig in der Größe der Form ausrollen. Den Teig in die Form legen, dabei einen kleinen Rand formen.

Die Form für ca. 30 Minuten kalt stellen.

Für das Apfelmus die Äpfel schalen, das Kerngehäuse entfernen. Das Fruchtfleisch in Würfel schneiden und in einen kleinen Topf geben. 2 EL Wasser dazugeben und die Apfel darin weich kochen. Nach Bedarf mit einer Prise Rohrohrzucker abschmecken. 170 g Apfelmus abwiegen und abkühlen lassen.

Für den Belag die Apfel schalen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in feine Spalten schneiden. Die Spalten mit dem Zitronensaft beträufeln. Die Butter in eine Pfanne geben, die Spalten darin leicht andünsten. Beiseite stellen und abkühlen lassen.

Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Den Mürbeteig gleichmäßig mit dem Apfelmus bestreichen und danach die Apfel dachziegelartig darauflegen. Mit dem Rohrohrzucker bestreuen und 30 Minuten goldbraun backen.

Backen in der Winterzeit

Theresa Baumgärtner: Backen in der Winterzeit

Einfach, liebevoll, natürlich

Brandstätter Verlag

Fotos: Marina Jerkovic

Preis: 29,90 €

Willkommen zu einer ganz besonderen Winterreise!

Der Winter steht vor der Tür. Die Tage werden kürzer und die Abende länger. Wenn im Herbst die ersten Stürme über das Land ziehen und der Wind ums Haus pfeift und an den Fensterläden rüttelt verschickt Theresa Baumgärtner ihre persönlichen kulinarischen Einladungen, um es sich so richtig gemütlich zu machen, jetzt ist die Zeit gekommen, sich mit lieben Menschen um den Kaffeetisch zu versammeln, eine leckere Apfel-Tarte auf dem Kaffeetisch und einen dampfenden Kakao in der Tasse, Willkommen zu einer besonderen und sehr persönlichen Winterreise:

Moin, mach es Dir gemütlich, ich zeig Dir, wo es auch im Winter schön ist
und leckeren Kuchen gibt es auch!

Eine Reise in die genussvolle Zeit des winterlichen Backens, die uns entführt in das alte Land, der Heimat von Theresa, mit seinen Apfelbäumen und romantischen Bauernhäusern, die dem Wind trotzen.Wo wir mit Gummistiefeln durch die Natur streifen, über den von Raureif bedeckten Boden, den Wind in den Haaren, im Gras die letzten leuchtend roten Äpfel und über uns eine Formation von Wildgänsen, die sich verspätet auf ihren Zug in den Süden machen. Der Tisch ist mit Apfellichtern gedeckt und auf ihm steht ein leckerer Apfel-Streusel-Kuchen, der nicht nur gut schmeckt und wirklich einfach nach zu backen ist, sondern mit Dinkelmehl und Rohrzucker im Teig auch gesund und würzig ist. Theresas Zwetschgen-Walnuss-Brot macht auch Veganer und Menschen mit Lactose-Intoleranz glücklich.

Persönliche Entdeckungen, die  zu Hause optimiert wurden…

Als Schülerin war Theresa im Schüleraustausch das erste Mal in der Normandie und die wildromantische Küste hat es ihr besonders im Winter angetan. Während des Austausches lernte sie Benedicte kennen, die von allen Bene genannt wird. Seit ihrer Kindheit verbrachte Bene die Ferien an der magischen und schroffen Küste  und führte Theresa zu ihren Lieblingsplatzen. Den Sonnenaufgang betrachtend, lachend, schwatzend saßen die beiden häufig auf einer Picknickdecke in der Kühle des Morgens und haben sicherlich manchmal auch das eine oder andere leckeres Stück Kuchen dabei verputzt. Die Briefe, der Freundin, die sie nach ihrem Abschied erreichten, werden zu Hause wie ein Schatz gehütet und die Verbindung reist auch nach Jahren nicht ab. Die beiden Freundinnen verbindet ein starkes Band, denn auch Benedicte fühlt sich dem Genuss verpflichtet und ist Patisserie geworden, bevor sie in der Normandie mit dem Ehemann die Führung eines kleinen privaten Hotels übernimmt. Und nicht an irgendeinem Ort, sondern genau dort, wo sie als Kind beschlossen hat, jedes Detail in ihr Herz zu schließen. In der Winterzeit, wenn Sturme in regelmäßigen Abstanden das Meer durchpflügen, ist es sehr still in dieser Gegend. Auf dem Tisch steht dann ein Kranz mit würzigem blauen Wacholder-Grün, Zitronenkuchen und Profiteroles mit Karamellhaube. Wer es lieber salzig hat, wird mit einer Tarte mit karamellisierten Zwiebeln und kleinen Käse-Tartes verwöhnt.

Familie unterwegs, etwas Süßes darf dabei nicht fehlen…..

Die leisen Töne im Dezember sind auch bei den Baumgärtners irgendwie abhandengekommen. Turbulent und oft sehr anstrengend sind die Wochen und Tage vor dem Weihnachtsfest, deshalb gönnt sich die Familie in der Adventszeit gerne ein Wochenende des Innehaltens auf einer Hütte in den Tiroler Bergen, wo die Kinder, Ehepartner und inzwischen auch die ersten Enkel, aus allen Himmelsrichtungen anreisen. Wenn alle mit roten Wangen, erschöpft und glücklich zugleich von einer Wanderung durch den verschneiten Winterwald zurückkehren, duftet es in der Berghütte heimlich nach Tannengrün und Harz, es werden Kerzen angezündet und dem Backofen entströmt ein köstlicher Duft nach knusprigem Buttergebäck und aromatischem Früchtebrot.

Let’s go north, Nordic Baking mit Theresa-Style…..

Ende Januar zieht es Theresa in den hohen Norden, das pulsierende Stockholm ist ein schöner Kontrast zum Landleben und hat in der kalten Jahreszeit seinen ganz eigenen Zauber. Die schnörkellose Schönheit des skandinavischen Designs ist überall gegenwärtig und in den gemütlichen Cafes gilt es, die schwedischen Gebäckspezialitäten zu entdecken: von hauchdünnen Knäckebroten bis hin zu kunstvoll geknoteten Cinnamon Buns mit viel Kardamom. Passend zum Jahresbeginn ist alles eher leicht und mit vielen gesunden Zutaten gebacken. Theresa hat jede Menge davon für uns zum Nachbacken mitgebracht.

Wer ist die Autorin?

Theresa Baumgärtner wurde 1987 in Hamburg geboren und ist seit ihrem 6. Lebensjahr eine leidenschaftliche Bäckerin. In Mannheim absolvierte sie einen Master in Kultur und Wirtschaft und ist dabei beruflich ihrem Herzen gefolgt. Sie ist Foodbloggerin, Kochbuchautorin, schreibt und fotografiert als Kolumnistin für Magazine und arbeitet als freie Moderatorin und Autorin für das Fernsehen. Einmal im Monat ist sie im ARD-Buffet zu sehen.

Fazit:

Theresa liebt es gesund und hat ein Faible für pure stimmungsvolle Dekorationen!

Theresa Baumgärtner versteht es sehr eindrucksvoll Stimmungen zu erzeugen, beim Betrachten der Fotos tauchen auch bei mir viele Bilder auf, die ich mit meiner Kindheit in Norddeutschland verbinde, die Fotos von Marina Jerkovic führen fast schon auf poetische Weise durch die einzelnen Kapitel dieses Buches, dazu gibt es kleine sehr persönliche Geschichten der Autorin, Bei einer Tasse Tee lässt es sich herrlich eintauchen in die Themen, die uns alle am meisten bewegen Natur, Freundschaft, Familie Das ist so dicht, dass es fast ein wenig zu viel werden könnte, wenn ich nicht den Eindruck hätte, das hier ist wirklich echt und authentisch, diese Frau lebt das wirklich und deshalb nehme ich ihr das voll ab und freue mich über ein wunderschönes und sehr liebevolles Familien-(Back)-Buch mit gesunden traditionellen und modernen Back-Rezepten und einem wunderschön gedeckten Tisch, auf dem es nicht quietsch-bunt, sondern köstlich und stimmungsvoll zugeht. Diese besondere und gleichzeitig persönliche Winterreise hat Spaß gemacht und gut geschmeckt hat es mir auch, halt Hygge vom Feinsten, denn da ist der Geschmack, wichtiger als das es nur gesund ist, und diesmal nicht aus Skandinavien, sondern aus dem Hause Baumgärtner, wo zwei Frauen am optimalen Geschmack feilen und es nicht nur gesund sein soll, sondern erst nachdem es auch lecker schmeckt.

Pastinaken-Goldrüben-Quiche

© Claudia Zaltenbach aus dem Buch „MISO“, Hädecke Verlag

Quelle: Claudia Zaltenbach: Miso

Rezepte – Kultur – Menschen

Hädecke Verlag

Preis: 29,– €

Ein Klassiker, der perfekt in die Jahreszeit passt und vom Miso-Tuning geschmacklich sehr profitiert. Ein perfekter Vertreter, für die Kernaussage des Buchs, Miso ist die neue Wunder-Würzwaffe in der Küche und hat vermutlich noch eine steile Karriere vor sich. Persönlich gecastet von Claudia Zaltenbach, die hier Riecher und Händchen bewiesen hat.

„Wenn Gäste kommen, liebe ich es, eine schöne Quiche zu servieren. Und oft ist es so, dass sich nach dem Wochenende alle möglichen Gemüsereste im Kühlschrank tummeln – hier zwei einzelne Möhren, da ein Kohlrabi und eine halbe Zucchini –, die verarbeitet werden müssen. Auch dafür ist diese Quiche passend.“

Claudia Zaltenbach

Zutaten (für 1 Tarteform, Durchmesser 24 cm):

 Teig:

250 g Weizenmehl, Type 1050 (alternativ: Dinkelmehl, Type 1050)

½ TL Salz

100 g Butter, kalt und in Flöckchen

1 Ei

2-3 EL Wasser

Füllung:

350 g Pastinaken

2 rote oder lila Möhren

1 Goldrübe (ca. 250 g, alternativ: Mai-, Herbst- oder kleine Steckrübe)

2 rote Zwiebeln

1 EL Butter

1 EL Rosmarin, getrocknet

Salz

weißer Pfeffer, frisch gemahlen

Belag:

250 g Sahne

3 Eier

2 EL Genmai Miso

3 EL Gruyère oder anderer würziger Käse, gerieben

Zubereitung:

Für den Teig Mehl mit dem Salz mischen. Butter, Ei und Wasser hinzufügen und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts kurz vermischen. Mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.

Die Form einfetten. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, Form damit auslegen und einen 4 cm hohen Rand formen. Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und den Teig 30 Minuten kalt stellen.

Den Ofen auf 200 ° C vorheizen.

Für den Belag die Pastinaken, Möhren und die Goldrübe schälen und in 1 x 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln fein hacken. In einer großen Pfanne die Butter erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Die Gemüsewürfel dazugeben, den Rosmarin darüberstreuen und zuerst unter Rühren anbraten. Dann etwa 4 Minuten bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur garen. Vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Sahne mit den Eiern und dem Miso verrühren. Den geriebenen Käse untermischen.

Den Teig zuerst 10 Minuten vorbacken. Das Gemüse auf den Teig geben und mit der Miso-Ei-Sahne begießen.