„Angeschwärzte“ Schalotten & Orecchiette mit Knusper-Brokkoli

© Ben Dearnley

Quelle: Alice Zaslavsky: Colours of Green

Die neue Gemüseküche

Fotos: Ben Dearnley

Edition Michael Fischer Preis: 39,– €

Zufällig fand sich Brokkoli im Kühlschrank, die Wahl fiel auf dieses Rezept für die „angeschwärzten“ Schalotten & Orecchiette mit Knusper-Brokkoli von Alice Zaslavsky. Sehr fein und das Aroma der geschwärzten Schalotten gibt dem schlichten Gemüse – ganz ohne Sardellen, wie man es in Italien oft macht, sehr viel Tiefe – ehrlich ich war ziemlich baff, diese Kostprobe war total lecker und super easy in der Zubereitung!

Alice Zaslavsky mag dieses Rezept besonders, weil es Brokkoli auf zwei verschiedene Arten einsetzt, was für eine interessante Textur sorgt. Außerdem muss man nicht viel hacken und schälen, was besonders bei den Schalotten viel Arbeit erspart. Diese werden einfach halbiert, Blatt- und Wurzelansatz abgeschnitten und die Schnittfläche gegrillt. Die Schalen gleiten dann ganz von selbst ab. Was übrig bleibt, ist das süßliche, violette Fruchtfleisch, das wunderbar cremig schmeckt. Knapp vor dem Servieren gebe ich frisch gepressten Knoblauch dazu, der diesem Gericht einen zusätzlichen Kick verleiht. Wer einen milderen Geschmack bevorzugt, kann den Knoblauch natürlich auch weglassen.

Zutaten (für 6 Portionen):

300 g Orecchiette

1 Brokkoli, Röschen grob gerieben,

Stiele und Strunk

fein gehackt

6 gelbe Schalotten, mit Schale,

der Länge nach halbiert,

Wurzeln- und Blattansatz

abgeschnitten

1 EL Olivenöl

200 g fein geriebener Parmesan,

plus etwas mehr zum

Servieren

Schale und Saft von 2 Zitronen

Chiliflocken nach Geschmack

2 Knoblauchzehen, gepresst

(optional)

Zubereitung:

Einen großen Topf mit gut gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Die Pasta hinzufügen und nach den Anweisungen auf der Packung kochen.

Die Brokkolistiele während der letzten Minute der Kochzeit hinzufügen. 250 ml des Kochwassers abschöpfen und beiseitestellen. Die Pasta dann abseihen.

In der Zwischenzeit die Schalotten mit der Schnittfläche nach unten auf mittlerer Stufe in einen großen Topf geben, bräunen und weich werden lassen, während sich der Topf erwärmt. Dies dauert ca. 8–10 Minuten. Schalotten mit der Küchenzange aus dem Topf nehmen und das Fruchtfleisch aus der Schale quetschen.

Olivenöl hinzufügen, gefolgt von den geriebenen Brokkoliröschen. Wenn er schön knusprig ist, die Hälfte des geriebenen Brokkoli herausnehmen und zum Garnieren beiseitestellen. Schalotten mit dem restlichen geriebenen Brokkoli wieder in den Topf geben. Mit ca. 170 ml des beiseitegestellten Kochwassers der Pasta ablöschen, um die Aromen zu verstärken. Parmesan hineinstreuen und aufkochen. Die Mischung soll sich reduzieren und eindicken, sodass eine Sauce entsteht. Pasta, Zitronenschale und -saft, Chiliflocken, schwarzen Pfeffer aus der Mühle und gepressten Knoblauch hinzufügen, falls Sie diesen verwenden. Gut umrühren.

In Servierschüsseln anrichten und mit dem restlichen Brokkoli und Parmesan bestreuen. Sofort servieren. Tipp: Falls Sie Brokkoliblätter zur Hand haben, braten Sie diese ebenfalls mit den Schalotten in der Pfanne knusprig an, lassen Sie sie abtropfen und verwenden Sie sie als Dekoration.Extra: Noch köstlicher schmeckt dieses Rezept, wenn Sie den Bratensaft eines Brathähnchens hinzufügen, und zwar dann, wenn die Schalotten schön angekohlt sind. Lassen Sie diese dann buchstäblich in die Sauce „schmelzen“.

Alice Zaslavsky: Colours of Green

Alice Zaslavsky: Colours of Green

Die neue Gemüseküche

Fotos: Ben Dearnley

Edition Michael Fischer

Preis: 39,– €

Worum geht’s?

Ich mach mir mein Gemüse lecker bunt!

Gemüsekochbücher sind nicht mehr weg zu denken aus der Vielfalt an Büchern, die um die Gunst der Kochbuch-Interessenten buhlt. Häufig wird Gemüse dabei allein als gesunde Alternative angesehen oder rein saisonal eingebunden. Nicht dass das schlecht wäre, aber es ist doch eine recht einseitige Perspektive, die viele Möglichkeiten ausklammert. Auch Spitzenköche haben längst ihren Blickwinkel verändert, weg vom Fleisch oder Fisch, hin zum neuen Hauptdarsteller: Für José Andrés dem spanischen Spitzenkoch ist beispielsweise Knoblauch wie der coole Freund, den man auf jede Party mitnehmen kann, weil alle mit ihm gut auskommen! Alice Zaslavsky spricht von ihm sogar als das weiße T-Shirt in der Gemüseküche, er passt einfach zu allem. Zaslavsky teilt ihre Liebe zu Gemüse mit vielen, ihr Markenzeichen lautet, no borders bei den Partnern, viel Geschmack und Freiheiten in der Gemüseküche durch noch mehr Information und eine Gemüsematrix, die eilig, leicht & frisch, einfach & bequem und natürlich Geschmacksbombe übersichtlich nebeneinander kann.

© Ben Dearnley

Alice Zaslavsky ist Gastronomiekritikerin und Food-Expertin in TV- und Radiosendungen. Als festes Mitglied der Melbourner Food Szene kennt die Autorin die Sterneköche dieser Welt, stellt in kurzen Referenzen einige davon vor und präsentiert ihre ganz eigenen Kreationen, die zum Teil von deren beliebtesten Gerichten inspiriert sind. Schon in ihrer Kindheit in Georgien entdeckte sie die kaukasische, gemüsereiche Küche. In ihrer neuen Heimat Australien begeistert sie Hobbyköche für die bunte Vielfalt des Gemüses. Als studierte Lehrerin weckt Alice clever und mit extra viel Charme die Freude am gesunden Essen. Weitere Informationen: https://www.aliceinframes.com/

Was ist drin?

Eintauchen in den farbenfrohen Gemüse-Kosmos, schmecken, genießen, schwelgen….

Dieses Gemüse-Kochbuch ist eines der schönsten, die mir je untergekommen sind! Dass die kanadische Gastronomiekritikerin auf viel Farbe in Kombination mit viel Information und noch mehr Genuss in der Gemüse-Küche setzt hat mich nach kurzem Zögern bald richtig begeistert. Schnell war für mich klar, dieses Gemüse-Kochbuch habe ich mir schon lange gewünscht! Alice Zaslavsky Begrüßung ist genauso wie ihr Kochbuch ungeheuer lebendig fröhlich und sehr zugewandt. 500 Seiten nimmt sich die Ex-Lehrerin Zeit, liefert 150 Rezepte mit Gemüse als Hauptdarsteller und stellt dabei 50 verschiedene Gemüse-Sorten in umfassenden Portraits nach Farben sortiert vor. Sehr hübsch und vor allem farbenfroh wird so der universelle Charakter von Gemüse unterstrichen, besonders wenn man ein Gemüsekochbuch jenseits von unterschiedlichen Klima-Zonen versteht. Eine Absage an die saisonale Küche geht für mich damit nicht einher, hier soll jeder schnell sein Lieblingsgemüse finden. Wenn ein Volk von Köchen bei den Zutaten aus dem Garten die Saison beherrscht, sind es für mich die Georgier und Alice Zaslavsky ist dort geboren und aufgewachsen, da macht ihr in Punkto Gemüse, besonders bei roten Beten (Salat mit gerösteten Walnüssen, Honig und roter Bete, Relish für alle Lebenslagen), zu denen sich die gut gelaunte Gemüse-Köchin uneingeschränkt bekennt und die sie wie alle Georgier genauso heiß und innig wie Auberginen liebt (Auberginenröllchen mit Walnüssen, Caponata im Glas), niemand bei deren Zubereitung etwas vor!

Thinking out of the box, das Ziel heißt pflanzenzentriert mit allem was schmeckt!

Warum nicht einfach auf Kalorien pfeifen, Speck, Sahne und Käse nicht strickt vom Gemüse separieren und endlich nach Traum-Kombinationen suchen, die es geschmacklich in sich haben und die man nicht so schnell vergisst. Die Gemüse-Küche im Hause Zaslavsky ist pflanzenzentriert. Das heißt, zuerst kommt das Gemüse, und dann entsteht dazu ein Gericht. Die Australierin ist überzeugt, dass viele von uns gerne mehr Gemüse essen wollen, um die Umwelt weniger zu belasten und die Proteine, die wir zu uns nehmen, mit größerer Sorgfalt auswählen zu können. Viele wissen jedoch einfach nicht, wo sie anfangen sollen, und sind auch noch nicht so weit, mit kaltem Tofu loszulegen. Es geht in allen Rezepten der kreativen Master Chef-Teilnehmerin in erster Linie um das Gemüse, sie grenzt aber andere Partner jeder Couleur nicht aus. Ein paar Fischstückchen oder etwas Speck, Sahne oder Käse fungieren als Zusatzelemente, die dem jeweiligen Gericht noch mehr Charakter verleihen, jedoch häufig auch als rein vegetarische Alternative zusätzlich angeboten werden, weil Australien bislang eben nicht für seine vegetarischen Gerichte bekannt ist, sondern die „Mates“ aus Down-Under sind Fleisch und Fisch-Fans, die gerade erst beginnen über vegane Ernährung nachzudenken.

Klassiker mit Pfiff und mutige neue Kombinationen mit Flavour-Garantie!

Das Zaslavsky’sche Gemüse-Spektrum reicht von Weiß (Knoblauch, Rettich, Kohlrabi, Fenchel, Blumenkohl…), Gelb (Ingwer, Zitronengras, Mais), Orange (Möhre, Süßkartoffel, Kürbis), Rot (Tomate Radieschen, Paprika, Chili, Rhabarber), Violett (rote Bete, Radicchio, Artischocken), dunkelgrün (Spinat, Rucola, Kräuter, Brokkoli, Zucchini….) bis hellgrün (Lauch, Spargel, Rosenkohl, Avocado…) und perfektioniert Klassiker (perfekt geröstetes Knoblauchbrot) oder sucht durch geschickte und manchmal ungewöhnliche Kombinationen neue Geschmackserlebnisse (Pastinaken-Lattkes, Fenchel Tomaten-Panzanella mit selbstgemachten Ricotta, glutenfreier Rhabarber-Apfel-Crumble, Tarte Tatin mit Zwiebeln nach Wahl, Eier auf Florentiner-Art mit grüner Hollanddaise, Caesar Salad mit Brokkolini, in Senfbutter geschwenkter Lauch, Party Rosenkohl im Stil der Siebziger….).

Welche Überraschung Obstsalat verträgt auch Knoblauch (Obstsalat mit Ajo Blanco und schwarzem Knoblauch) und Hummus tritt bei der gebürtigen Georgierin zwar mit Kichererbsen aus der Dose auf, die aber intelligent und köstlich zusammen mit Knoblauch auf dem Bachblech Röst-Aromen bekommen und das macht wirklich Sinn, obwohl ich sonst beim Hummus never ever „Team Dose“ bin! Fisch-Pops mit Zitronengras und grünem Mango-Salat ist ein weiterer Ausflug in das Flavour-Town von Alice Zaslavsky, ihr Ding ist es Gemüse mit Wums zu servieren und einen Haufen Alternativen für die kreative Gemüse-Küche anzubieten. Gerne zusätzlich ebenfalls veganeVarianten, dafür nimmt sich die Australierin mit georgischen Wurzeln jede Menge Zeit bei den Gemüse-Steckbriefen und das macht aus ihrem ansprechenden Kochbuch eine echte Gemüse-Bibel.

Schnelle Küche braucht Alternativen und liebt Reste!

Alice Zaslavsky kann Reste geschickt und lecker weiter empfehlen. Bei vielen Rezepten werden Schnellverfahren zum Verwerten vorhandener Reste angeführt. Außerdem gibt es Vorschläge, wie sich die Gerichte ein weiteres Mal auf den Tisch bringen lassen (diese sozusagen „doppelt im Einsatz“sind), und das normalerweise in Form eines der 5 „S“: als Suppe, Sauce, Stew (Eintopf), Salat oder Sandwich. Manchmal reicht es einfach geröstetes Gemüse zu pürieren und schnell wird daraus mit ein paar Gewürzen nach Wahl, die einfachste Gemüsesuppe der Welt, aber ebenso etwas neues was für Abwechslung sorgt. Die australische Gemüse-Expertin liebt nicht nur Gewürze und Farben, sie ist durch und durch eine Pragmatikerin, so dass sie beispielsweise aufgewärmte Suppen oder Curries am nächsten Tag mit einem frischen Gemüse toppt, das genauso lange gart, wie der Eintopf aufgewärmt wird. Babyspinat, Maiskörner, Pilze oder Kirschtomaten machen dabei eine super Figur. Wer in seinen Kühlschrank schaut und noch Reste eines Kartoffelpürees findet sollte mal die Pilz-Zrazy (da sind Kartoffel-Rouladen, die mit einer Pilzfarce gefüllt werden) und von Zaslavsky mit einer würzigem Tomaten-Sauce mit georgischem Einschlag (Bockshornklee inside) serviert werden, probieren.

Probiert & Verputzt:

„Angeschwärzte“ Schalotten & Orecchiette mit Knusper-Brokkoli

Zufällig fand sich Brokkoli im Kühlschrank, die Wahl fiel auf das Rezept für die „angeschwärzten“ Schalotten & Orecchiette mit Knusper-Brokkoli. Sehr fein und das Aroma der geschwärzten Schalotten gibt dem schlichten Gemüse – ganz ohne Sardellen, wie man es in Italien oft macht, sehr viel Tiefe – ehrlich ich war ziemlich baff, diese Kostprobe war total lecker und super easy in der Zubereitung.

Paprika mit Samosafüllung

Eine rundherum tolle Kombination: Samosas sind total lecker, aber eben auch total aufwändig und eigentlich wenn man genau hinschaut, recht fettig. Für zu Hause habe ich hier meine Traum-Kombination gefunden!

P.S. Vorsichtige Zeitgenossen können vielleicht eine Chili weglassen, sonst bitte unbedingt entkernen. Für uns war es so perfekt.

Kinderleichte Mais-Puffer

Bei den kinderleichten Mais-Puffern habe ich mich für die Tex-Mex-Variante entschieden und die sind mit Rauchpaprika, gehackten Koriander und geriebener roter Zwiebel wirklich klasse gewürzt. Wer noch mehr will, vielleicht noch mit gemahlenen Kreuzkümmel ergänzen… Wenn frische Limette und die rauchige Chipotle-Mayo dazu serviert wird ist noch mehr Flavour da, pimpen also wirklich nicht nötig.

Geschmorte Radieschen in Kräuterbutter

Geschmorte Radieschen, die mit einer Kräuterbutter glasiert im Ofen geröstet werden, sind durch Estragon in der selbstgemachten Würzbutter total lecker. Die Radieschen zeigen sich von einer ganz neuen Seite, die uns gut gefallen hat! Zudem absolut unkompliziert und eine tolle Option für Radieschen, die schon ein bisschen schlapp gemacht haben. P.S. Die Radieschen werden vor dem Rösten noch mal kurz in Wasser eingelegt.

Fazit: „Veggies“ mit köstlichem Treatment ein Genuss!

Dieses Kochbuch ist eine Bank für Gemüseliebhaber, die das Beste für ihr Gemüse, Freiheiten und viel nützliche Information wollen. Gemüse kann viel, wenn man sich keinem Dogma ergibt, Alice Zaslavsky setzt auf viel Geschmack und Farben nicht nur als Teaser im Buch, sondern wirklich auf dem Teller.

Ich habe nicht viele Rezepte gefunden, die ich nicht kochen möchte, obwohl ich am Anfang skeptisch war, es gibt so viele Gemüse-Kochbücher, die heute austauschbar sind. Dieses hat eine eigene total köstliche und optisch sehr ansprechende Handschrift!

Hier geht es um maximalen Geschmack ohne Begrenzung bei den Partnern, viel Information zum Umgang mit dem jeweiligen Produkt, die richtige Zubereitungstechnik und natürlich wie für eine Bibel wichtig, jede Menge Alternativen – auch vegan! Wer sein Gemüse nur sautiert, lebt wahrscheinlich sehr gesund, verpasst aber nicht nur Röstaromen, sondern ebenfalls den echten Kick für den Gaumen….Mein kulinarisches Déjà-vu war tatsächlich das Brokkoli-Rezept, der uns sonst häufig zu langweilig ist, war dieser quasi ein Gemüse–Verlegenheitskauf und der Hamsterseele und dem Teilzeit-Landleben ohne Supermarkt geschuldet…. Hier gepaart mit geschwärzten Schalotten, eine echte Wow-Überraschung direkt vom Start weg! Lieber Brokkoli, so darfst Du auch ganz offiziell wieder in meine Küche rein, denn das hätte Dir keiner von uns zugetraut, dass Du so formidable nur mit ein paar angeschwärzten Schalotten Pasta wie ein echter Italiener kannst!

Löwenzahn-Gemüse-Tarte

(c) Sylwia-Gervais aus „Das kleine Unkraut-Kochbuch“, Verlag E. Ulmer

Diese knusprige Tarte ist ideal für einen gemütlichen Abend, weil sie sich prima vorbereiten lässt. Löwenzahn ist geschmacklich ja bei weiten kein Leise-Treter, die Zubereitung im Backofen steht ihm deshalb gut und die getrockneten Tomaten passen toll dazu – da treffen sich zwei auf Augenhöhe!

Zutaten (für 4 Portionen):

Für den Teig:

200 g Dinkelmehl Typ 1050

100 g Butter

1 EL Magerquark

1 TL Salz

2 EL kaltes Wasser

Für den Belag:

150 g Champignons

1 Knoblauchzehe

1 EL Butter

2 Handvoll Löwenzahnblätter

100 g Kirschtomaten

6 in Öl eingelegte getrocknete Tomaten

75 g Gruyère-Käse

2 Eier

50 g saure Sahne

1 TL Salz

1 Prise Pfeffer

1 Prise Muskatnuss

1 EL Rapsöl

Zubereitung:

Aus Mehl, Butter, Quark, Salz und Wasser mit dem Handrührgerät schnell einen homogenen Teig kneten und in Folie eingewickelt ½  Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Währenddessen die Champignons putzen und in Scheiben schneiden, die Knoblauchzehe schälen und fein hacken. A 1  EL Butter in einer Pfanne erhitzen und zuerst die Champignons darin goldbraun braten und dann die Knoblauchzehe dazugeben und kurz mitbraten.

Den Löwenzahn waschen, trockenschleudern und grob hacken. Die Kirschtomaten waschen und halbieren. Die eingelegten getrockneten Tomaten abtropfen lassen, in feine Scheiben schneiden und den Gruyère-Käse reiben. A Die Eier mit der sauren Sahne verquirlen, mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Eine Tarte-Form (26  cm Durchmesser) mit dem Öl einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig dünn ausrollen, in die Form legen und einen Rand formen. A Den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen. Pilzmasse, Löwenzahnblätter und beide Sorten Tomaten einfüllen, dann die verquirlte Ei-Masse darüber verteilen und im Backofen auf mittlerer Schiene 10  Minuten bei 200 °C backen.

Den Backofen auf 180  °C herunterschalten, den geriebenen Käse auf der Tarte verteilen, weitere 30 Minuten backen und servieren.

Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten  (plus 40 Minuten Backzeit) 

Brennnessel-Quiche

(c) Sylwia-Gervais aus „Das kleine Unkraut-Kochbuch“, Verlag E. Ulmer

Hier werden junge Brennnessel-Triebe (Achtung mit Handschuhen sammeln!) in einer lecker-würzigen Feta-Royale gebacken. Eine tolle Möglichkeit, die erste Frühlingsparty damit zu feiern.

Eine neue Erkenntnis hat sich ebenfalls eingestellt, junge Brennnessel-Triebe, lassen sich wie Spinat verwenden….

Zutaten (für 6 Portionen):

Für den Teig:

250 g Vollkornmehl

100 g Butter

100 g Frischkäse

1 Eigelb

½ TL Salz

Für den Belag:

8 Handvoll Brennnesselblätter

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 EL Olivenöl

100 g Fetakäse

3 Eier

100 ml Milch

100 ml Sahne

1 TL Salz

1 TL Pfeffer, frisch gemahlen

1 Prise Muskatnuss

100 g Bergkäse, gerieben

Zubereitung:

Für den Teig Mehl, Butter, Frischkäse, Eigelb und Salz mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten und für mindestens 1  Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Brennnesseln mit Handschuhen waschen, trockenschleudern und grob hacken.

Zwiebel und Knoblauchzehe schälen, fein hacken und in einer hohen Pfanne in Öl kurz anbraten, die Brennnesseln dazugeben, unter Rühren bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen und den Herd ausstellen. Fetakäse zerbröseln und mit der Brennnesselmasse verrühren.

Eier mit Milch, Sahne und den Gewürzen in einem hohen Gefäß mit dem Stabmixer vermischen und etwas aufschäumen lassen. Den Backofen auf 180  °C (Umluft) vorheizen. A Den Teig dünn, rund ausrollen. Eine gefettete Springform oder Tarteform (28  cm) mit dem Teig belegen, mit einer Gabel mehrfach einstechen und den Rand gut nach oben andrücken, so dass eine Kante entsteht.

Die Brennnessel- und Eiermasse darauf verteilen und im Backofen auf mittlerer Schiene 10 Minuten bei 180 °C backen, dann auf 160 °C herunterschalten, den geriebenen Bergkäse daraufgeben und nochmals 30 Minuten backen und servieren.

Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde  (plus 1 Stunde Ruhezeit)

Das kleine Unkraut-Kochbuch

Janine Hissel und Elke Schwarzer: Das kleine Unkraut-Kochbuch

Fotos: Sylwia-Gervais und Sabrina Sue Daniels

Ulmer Verlag

Preis: 14,95 €

Geschickt umdenken und den Schnecken ein Schnippchen schlagen….

Die Knoblauchs-Rauke tummelt sich ungeniert im Staudenbeet, während die Schnecken achtlos an dieser vorbei geradewegs auf den frischen Austrieb der Stauden zu kriechen und sich an ihm gütlich tun. Auch im Gemüsegarten ist Alarm angesagt: Statt das Franzosenkraut zu verputzen, widmen sich die wählerischen Weichtiere lieber mit Hingabe den gerade austreibenden Buschbohnen oder den frisch gesetzten Zucchini-Sämlingen, die jetzt gefordert sind, um ihren Platz gegen die Unkräuter noch zu verteidigen. Wir haben schwupp die wupp zwei Probleme die „Schleimer“ von unseren Lieblingspflanzen fernhalten und der Landnahme der vermeintlichen Unkräuter wieder Herr zu werden.

Wer macht das Beste aus dem was sowieso da ist?

Janine Hissel ist Kräuterpädagogin und die Frau hinter den Rezepten. Wanderungen zu jeder Jahreszeit und die Beobachtungen der Natur haben sie schon immer begeistert. Sie gärtnert in ihrem naturnahen Reihenhausgarten und freut sich immer wieder über die Ernte von Wildkräutern. Die Liebe zur Natur, ihre beruflichen und privaten Erfahrungen sowie Spaß und Freude am Kochen und Organisieren, am Dekorieren und an der Herstellung von Produkten aus und mit Wildkräutern haben im Laufe der Jahre zu ihrem umfangreichen Angebot an Kursen und Veranstaltungen geführt. Dazu zählen Kochevents und Wildkräuterwanderungen (www.wald-und-wiesenblumen.de) im Raum Aachen / Würselen.

Elke Schwarzer ist Diplom-Biologin und so oft es geht in der Natur unterwegs. Sie fotografiert Pflanzen und Insekten und gärtnert in ihrem Reihenhausgarten mit Kompost, torffreier Erde und ohne Pestizide. Über ihre Erlebnisse auf diesem überschaubaren Stück Grün bloggt sie regelmäßig auf www.guenstiggaertnern. blogspot.de, außerdem hält sie Vorträge über wildbienenfreundliche Gärten. Gegen den Giersch verwendet Frau Schwarzer mehrere Wunderwaffen, wie Bärlauch und Rauling und die Knoblauchsrauke darf für die Aurorafalter, die regelmäßig in ihrem Garten Eier an der Pflanze ablegen, an manchen Stellen blühen. Für den Ulmer Verlag hat sie schon mehrere Gartenbücher geschrieben, unter anderem die Bestseller „Der Giersch muss weg“ und „Meise mag Melisse“.

Was ist drin?

Wie wäre es aber, wenn wir einfach über die Arbeitsverweigerung der Schnecken gnädig hinwegsehen und die wilden Kräuter nach dem Jäten zur Belohnung selbst aufessen? Das schmeckt überraschend gut. Erstaunlich viele sogenannte Unkräuter, die sich ohne unser Zutun im Garten breitmachen, sind nicht nur essbar, sondern schmecken mit den richtigen Partner kombiniert, richtig toll. Die Brennnessel zum Beispiel offeriert nussig schmeckende Samen, aber auch Blattwerk in Hülle und Fülle, das man prima in die Suppe werfen kann. Oder die Vogelmiere, von der hätten wir garantiert nicht gedacht, dass sie nach Mais schmeckt. Auch der Gundermann hat einen unnachahmlichen Geschmack, der kein Gemüse imitiert, sondern ganz und gar neu und sehr würzig schmeckt.

Aber das Unkraut kann noch mehr! Es zeigt uns, wie es um unseren Boden beschaffen ist, denn im Gegensatz zu Gartenpflanzen, die wir oft gegen ihren Willen an einen bestimmten Platz zwingen, wo sie dann vielleicht gar nicht sein wollen, sucht sich das Unkraut schon von ganz allein ein passendes Plätzchen, das seinen Bedürfnissen entgegenkommt. Dort wo die Brennnessel sich wohl fühlt, ist immer genug Stickstoff im Boden. Auch der Giersch mag keine mageren Böden. In Zukunft hacken wir Unkräuter nicht mehr ärgerlich um, wir essen sie lieber mit Genuss auf und lernen mit ihnen viel über die Bodenbeschaffenheit und die idealen Pflanzen für jedes Eckchen in unserem Garten!

Den Spieß umdrehen und auch noch lecker kochen?

Janine Hisselund Elke Schwarzer sagen in Das kleine Unkraut-Kochbuch den Top 10 der nervigsten Unkräuter den Kampf an. Das, was im Überfluss von allein wächst, werfen sie einfach in den Kochtopf: So werden Brennnessel, Dost, Franzosenkraut, Giersch, Gundermann Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Rainkohl, Vogelmiere, Wegeriche zu neuen Geschmackserlebnissen.

Über 60 Rezepte laden mit appetitlichen Fotos zum Umdenken ein, der eigene Garten wird mit Wiesen-Smoothie, Spitzwegerich-Muffins, Wildkräuter-Seelachfilet, Rindergulasch mit Franzosenkraut, Frittata mit Vogelmiere, Rainkohlknödel, Knoblauchsrauken-Feta-Dip, Erdbeermarmelade mit Gundermann oder Giersch-Wildkräuter-Limonade zum etwas anderen Kräuter-Lieferant. Kulinarische Überraschungen garantiert, Basilikum und Petersilie können diese Spannung schon lange nicht mehr aufrufen. Also los einfach mal was Neues wagen!

Eigentlich gibt es keine Unkräuter, sondern es handelt sich häufig um Pflanzen, die früher als Wildkräuter genutzt wurden. Ein weiterer Pluspunkt, im eigenen Garten kennt man sich, wir wissen genau, wo diese Wildkräuter herkommen und welchen Einflüssen diese ausgesetzt waren und „vierbeinige Zeitgenossen“ verewigen sich auch nicht ungefragt daran.

Huch, was sollen den Franzosenkraut und Rainkohl mir in der Küche bringen?

Dost, das ist wilder Oregano, natürlich den lästigen Löwenzahn und die Knoblauchsrauke, die wirklich keine Sonnenanbeterin ist, kannte ich schon, aber was um Himmelswillen ist Franzosenkraut oder Rainkohl, kann man die wirklich essen und was bringen die mir in der Küche, sind die Fragen, die mir schnell in den Sinn kommen, als ich mich durch dieses etwas andere Kochbuch blättere.

Das Franzosenkraut hat hübsche knopfähnliche kleine Blüten, es kann alles bis auf die Stängel verwendet werden. Die Pflanze schmeckt wie ein würziger Pflücksalat und landet in einem Wildkräuter-Risotto, in einem Nudelsalat mit Kirschtomaten, würzt ein herbstliches Schmorgemüse und wird zu einem roten wilden Pesto mit Tomaten verarbeitet. Rainkohl ist ein bitterer Zeitgenosse und wird deshalb nur im Frühjahr verwertet, dann sind die Blätter noch zart und nicht übermäßig herb. Janine Hissel bereitet daraus mit Knoblauch, Speck und  saurer Sahne ein Beilagen-Gemüse zu und würzt sogar ihre Semmelknödel für die Champignon-Rahmsauce damit. Klingt abenteuerlich für mich, war bei dieser Kombi bislang immer total auf Petersilie festgelegt. Jetzt heißt es auch für mich, nicht zaudern, sondern mutig sein…. Mal schauen, ob wir echte Geschmacks-Buddies werden….

Erst bestimmen, dann daraus was Leckeres kochen…

Die Gefahr ist nicht sehr hoch , im eigenen Garten auf einen giftigen Doppelgänger zu treffen, denn viel kommt dafür nicht in Frage, aber das üppig mit vielen kleinen gelben Blüten gespickte Jakobs-Greiskraut, oder auch Jakobs-Kreuzkraut genannt, ist so ein Kandidat, erklärt mir die Biologin Elke Schwarzer. Die meisten Kräuter, die im Garten lästig werden können, lassen sich zwar gut erkennen, doch gerade Anfänger sollten sich mit den verschiedenen Merkmalen zur eindeutigen Bestimmung gut vertraut machen. Dafür haben die Autoren neben den vielen Verwertungsmöglichkeiten, nützliche gut bebilderte Profile am Start, die beim „Erkennen“, „Nicht verwechseln“, richtig „Jäten“ und schließlich richtig „Ernten“, helfen.

Mein neues Grünzeug kommt diesmal von draußen:

Brennnessel-Quiche

Hier werden junge Brennnessel-Triebe (Achtung mit Handschuhen sammeln!) in einer lecker-würzigen Feta-Royale gebacken. Eine tolle Möglichkeit, die erste Frühlingsparty damit zu feiern.

Eine neue Erkenntnis hat sich ebenfalls eingestellt, junge Brennnessel-Triebe, lassen sich wie Spinat verwenden….

Löwenzahn-Gemüse-Tarte

Diese knusprige Tarte ist ideal für einen gemütlichen Abend, weil sie sich prima vorbereiten lässt. Löwenzahn ist geschmacklich ja bei weiten kein Leise-Treter, die Zubereitung im Backofen steht ihm deshalb gut und die getrockneten Tomaten passen toll dazu – da treffen sich zwei auf Augenhöhe!

Fazit: Das Köstliche mit dem Nützlichen verbinden!

Mein Interesse an Grünzeug aus der Natur hat im letzten Jahr noch mal Schwung bekommen. Wegen ein paar Kräuterstängeln wollte im März und April 2020 kaum jemand in den Supermarkt gehen. Wir haben einen Garten, der zwar im Moment bis auf zwei Obstbäume nichts mit Nutzgarten zu tun hat, aber wenn man nur am Wochenende dort ist, kämpft man im Frühjahr nicht nur mit einem in Rekordzeit wachsenden Rasen, sondern ebenfalls mit wild wucherndem Löwenzahn, adretten Gänseblümchen, Brennnessel und Giersch, der irgendwie an sehr aromatische Petersilie erinnert. Außerdem habe ich im letzten Jahr leckere Erfahrungen mit einer Kräuterbutter aus gesammelten Wildkräutern gemacht, die Knoblauchsrauke darin war eine echte Entdeckung! Das kleine Unkraut-Kochbuch verbindet unkomplizierte Rezepte mit den richtigen nützlichen Informationen, die Gärtner und Kräuterfans gleichermaßen praktisch abholen. Es ist bleibe nicht das erste Kochbuch, das ich zur Wildkräuterküche im Regal habe, jedoch eines, das endlich nicht zu weit ausholt, und sich um alltagstaugliche und leckere Rezepte bemüht. Die Dritt-Platzierung beim deutschen Gartenbuchpreis 2021 kommt zu Recht, werden in diesem Buch doch Koch- und Gartenbuch praxistauglich und lecker mit einander verwoben.

Bratäpfel-Kuchen

(c) DK Verlag/ Vivi d’ Angelo

Quelle: Markus Sämmer: The Great Outdoors – Hello Nature

Kulinarische Abenteuer vor deiner Haustür – vom Gemüsegarten bis zum eigenen Bienenvolk.

Fotos: Vivi d’ Angelo

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 34,– €

Bratäpfel sind ja an sich schon ein herrliches Dessert. Backt ihr sie in diesen ungewöhnlichen Kuchen ein, entsteht ein wahrhaft festlicher Gaumenschmaus.

Apfelkuchen geht bei uns eigentlich immer, dieses Rezept ersetzt Weizenmehl mit Dinkelmehl und deshalb schmeckt der Mürbteig aromatisch nussig. Mit Marzipan, Mandeln und Rosinen als Fülle für  die Äpfel wird daraus einer der besten Apfelkuchen, die bei uns auf der Kaffeetafel standen! Durch die Speisestärke im schön säuerlichen Rahmguss wird alles schön stabil. Ein Kniff, den ich mir unbedingt merke werde!

P.S. Dinkelmehl kann deutlich schneller überknetet werden, bitte zügig den Teig zusammenkneten!

Zutaten (für eine Springform Ø 24 cm; 12 – 16 Stücke):

Boden

210 g Dinkelmehl (Type 630),

plus mehr zum Verarbeiten

140 g kalte Butter, gewürfelt,

plus mehr für die Form

60 g Zucker

1 Ei (Größe M)

Salz

Füllung und Guss

8–10 kleine süßliche Äpfel

3 Eier (Größe M)

75 g Marzipanrohmasse

2 EL gehackte blanchierte

Mandeln

2 EL Rosinen

750 g saure Sahne

75 g Zucker

Saft von 1 Zitrone

3 EL Speisestärke

Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Für den Boden das Mehl mit Butter, Zucker, Ei, 1 Prise Salz und 2 TL kaltem Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Abgedeckt im Kühlschrank etwa 1 Stunde ruhen lassen.

Inzwischen für die Füllung die Äpfel waschen, das Kerngehäuse jeweils im Ganzen ausstechen und die Äpfel schälen, auf einen Teller setzen. 1 Ei trennen, das Marzipan würfeln und mit dem Eigelb glatt rühren. Mandeln und Rosinen unterrühren und die Füllung auf die ausgestochenen Äpfel verteilen.

Den Backofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Form einfetten. Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche etwa 3 cm größer als die Form ausrollen. Den Teig in die Springform legen und den Rand gut andrücken. Die Äpfel dicht nebeneinander auf den Teig setzen.

Für den Guss den Sauerrahm mit den übrigen 2 Eiern und dem restlichen Eiweiß, Zucker, Zitronensaft und Speisestärke verrühren. Den Guss zwischen die Äpfel gießen, dabei leicht an der Form rütteln, damit er sich gleichmäßig verteilen kann. Den Kuchen im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 1 Stunde backen. Herausnehmen und abkühlen lassen, zum Servieren mit Puderzucker bestäuben und in Stücke schneiden.

Zubereitungszeit: 40 Minuten

Ruhezeit: 1 Stunde

Backzeit: 1 Stunde

Markus Sämmer: Hello Nature

Markus Sämmer: The Great Outdoors – Hello Nature

Kulinarische Abenteuer vor deiner Haustür – vom Gemüsegarten bis zum eigenen Bienenvolk.

Fotos: Vivi d’ Angelo

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 34,– €

Hello Nature, Du bist ja auch noch da!

Abenteuer wo?

Ein kleiner Virus hat im letzten Jahr urplötzlich alles auf links gedreht: Chefs, die erst richtig glücklich waren, wenn sie geschäftig an vollbesetzten Büros vorbei hetzten, beschlich ein Gefühl von keiner sichtbar mehr da, alle brav im Home-Office und unsichtbar immer noch genauso unterwegs… Endlich die Freiheit schon unter der Woche aus der Großstadt zu flüchten und sich im Wochenendhaus auf dem Land ins Firmen-Netz einzuloggen…. Auf einmal waren so viele Ausflügler und Sportler draußen im Wald und auf Wanderungen unterwegs, dass man auch im Hunsrück am Sonntag direkt nach einem Parkplatz suchen musste, haben wir nie vorher erlebt…. Ich bin sicher, da hat so manch einer entdeckt, wieviel Abenteuer direkt vor seiner Haustür und nicht erst auf Mallorca oder sonst wo beginnt…. Für manche mag sich sowas genauso wie bei einem Paar angefühlt haben, dessen Kinder flügge werden, man lernt sich plötzlich wieder ganz neu kennen und entdeckt Dinge im anderen, die man entweder vergessen oder einfach ausgeblendet hat, war einfach immer so viel anderes dazwischen….

Spezialist für Outdoor – mit Genuss-Kompetenz ohne Supermarkt!

(c) Studio Steve

Schon seit etlichen Jahren versucht, der Koch, Naturbursche, Sportler und vor allem Outdoor-Spezialist Markus Sämmer seiner Küche nach und nach immer neue Zutaten-Bausteine hinzufügen, die er selbst gesammelt, produziert und kultiviert hat. Schutz des Klimas und der Insekten sowie das Wohl der Nutztiere geht uns alle an und sollte wirklich nicht nur ein pro forma Lippenbekenntnis zur Nachhaltigkeit bleiben, meint Sämmer. Hat er Recht und trifft damit auf eine immer größer werdende Schaar von Menschen, die sich das ebenfalls wünschen. Die Herausforderung dabei ist, alles auf eine spannende und ansprechende Weise zu bedienen, als es ein reiner Ratgeber oder ein Kochbuch zum Thema jemals allein gekonnt haben.

Selbermacher Teaser – worauf hast Du denn Lust, bei mir ist viel im Angebot….

Für Marcus Sämmer bedeutet es uns wieder Lust auf die alten Kulturtechniken zu machen. Gärtnern, Obst einkochen, wieder Wildkräuter & Pilze sammeln und verwerten, sind dem Mann vom bayerischen Ammersee heute genauso wichtig wie früher mit dem Camping-Bus durch Australien zu touren.

Wer noch mehr tun will, dem macht er mit kompakten auf den Punkt gebrachten Informationen Lust auf selbstgemachten Frischkäse (auch für Anfänger bewältig bar), Eier von den eigenen Hühnern, Wurstherstellung und Honig aus dem eigenen Bienen-Stock.

Auf die Jagd geht es mit dem cleveren Dackel vom Cover, der das Huhn auf dem Arm von Markus Sämmer gar nicht mehr aus den Augen lässt…..

Zum Angeln steigt der Koch und ausgewiesene Outdoor-Fan in den Fluss und zum Fischen stilecht in Gummizeug in den Außen-Boarder eines See-Fischers. Eine Bouillabaisse funktioniert genauso mit nachhaltigen Zucht-Süßwasserfischen und ist eine prima ressourcenschonende Alternative zu dem knapper werdenden Meeresfisch.

Markus Sämmer ist Experte und kann Nachkocher abholen, ohne mit zu viel Details zu überfrachten, weiß aber immer unbedingt wovon er spricht – Kunststück er lebt halt so! Er selbst hat ein Bienenvolk und produziert seinen eigenen Honig, bleibt uns gegenüber jedoch ehrlich, eigene Bienenstöcke sind viel Arbeit, aber machbar, wenn man Prioritäten und Zeit-Budgets unter einen Hut bringt.

Tja und was machen die, die wie ich keine Hühner im Garten halten wollen und die die Jagd lieber dem Jäger aus der Nachbarschaft überlassen? Ich besorge mir vom Jäger, den ich gut kenne, weil er um die Ecke wohnt,  2 kg Hirschfleisch und halte mich an das Rezept von Markus Sämmer für ein Hirschgulasch mit Kakao-Nibs und Brombeeren. Lege dann Sauerkraut selbst ein, bereite einen Tomaten-Aprikosen-Ketchup zu, gönn mir einen Scheiterhaufen mit hoffentlich eigenen Zwetschgen aus dem Garten und Mohn, koche Kirschkonfitüre mit Kirschen vom Nachbarn mit Rosmarin ein, probiere selbstgebutterte Kräuterbutter mit gesammelter Knoblauchsrauke aus und buck am Wochenende erstmal einen Bratapfelkuchen – so lecker und einfach mal anfangen…!

Bratäpfel-Kuchen

Apfelkuchen geht bei uns eigentlich immer, dieses Rezept ersetzt Weizenmehl mit Dinkelmehl und deshalb schmeckt der Mürbteig aromatisch nussig. Mit Marzipan, Mandeln und Rosinen als Fülle für  die Äpfel wird daraus einer der besten Apfelkuchen, die bei uns auf der Kaffeetafel standen! Durch die Speisestärke im schön säuerlichen Rahmguss wird alles schön stabil. Ein Kniff, den ich mir unbedingt merke werde!

Selbst angesetzter Gin, Waldpilz-Falafeln mit Bohnen-Hummus (Dose erlaubt), Honig glasierte Hähnchen-Satés mit Pflaumensauce für den Grill, geschmorte Ochsenbacken mit Hagebutten-Sauce und Steckrübe, Pfifferlingsmaultaschen mit Tomaten-Aprikosen-Sauce, Bergkäsebuchteln mit Speckbröseln und sogar gegrillte Schweineschwänze auf Karotten-Nudeln mit Sesam-Honig-Sauce, die Range bei Zutaten und Schwierigkeitsgrad kann sehr viele Geschmäcker bedienen und macht das Buch für viele spannend!

Hello Nature, Du bist ja auch noch da…..

Der woaß, wo da Barthl an Most hoid!

Markus Sämmer ist neben seiner Vorliebe für gutes Essen, Abenteurer und Naturbursche wie er im Buche steht. Aktuell hat er Pandemie bedingt nicht viele Kilometer gemacht, ist nicht wieder in den Kaukasus zu einer Ski-Tour aufgebrochen, sondern bringt stattdessen ein Rezept für ein saftiges georgisches Chatshapuri mit. Bei ihm kommen die Eier dafür von den eignen Hühnern. Sie leben bei ihm glücklich, die elektronische Klappe an dem sonst sehr bodenständigen Hühner-Stall öffnet sich für den Hahn im Korb zum ersten Weckruf, der bei Sämmer bezeichnender Weise Franz-Josef heißt, jedoch erst um 07:30 Uhr zu einer für die Nachbarn zumutbaren Zeit. Vielleicht nicht die schlechteste Idee, wenn man in Frieden mit seinen Nachbarn leben möchte und ganz sicher ein Indiz dafür, dass Sämmer Erfahrung hat und woaß, wo da Barthl an Most hoid…

Schee isses….

Bei seiner stimmungsvolle Inszenierung, wurde Markus von der Fotografin Vivi d’ Angelo unterstützt, das Food-Styling kommt von Antje de Vries und die weiß, wenn es heimelig werden soll, bitte mit den Requisiten sparen. Der gebürtigen Ostfriesin gelingt sowas geschmackvoll, denn sie kennt unseren Wunsch nach Gebrauchsgegenständen, die Geschichten erzählen können. Messer, Bretter, Hackbeil ja, gerne mit Nutzungspuren oder wie von der Oma geerbt, die Emaille-Schüssel ist wieder da, aber Kitsch hat nichts mit Abenteuer zu tun.

Alle Fotos in diesem sehr praxisorientierten SelbermacherBuch sprechen mich sehr an und können mich allein durchs Anschauen schon montags wieder in Wochenend-Stimmung versetzen… Wenn wieder ständig das Telefon klingelt und jeder Kollege alles gleich sofort haben möchte, sind sie Balsam für mich! Sie erinnern mich auf wohlige Weise daran, dass es im richtigen Leben wirklich um wichtigere Dinge als Termine oder Video-Konferenzen geht und nachhaltig oder lecker ist das sowieso nicht!

Alltagsfluchten, einfach nur lächeln und an die nächsten Wochenend-Projekte denken…….

Kleiner Hinweis am Rande, vielleicht liegt es daran, dass der Hunsrück ein Zeckengebiet ist, Wiesen mit hohem Gras sehen zwar ungeheuer romantisch aus, geht bei uns aber gar und wenn nur mit langen Hosen in heller Farbe durch. Nur dann ist die Chance da, die fiesen Viecher zu finden, bevor sie sich gütlich an mir oder meinen Mann tun können. Sonst genieße ich den Ausflug ins echte, nachhaltige und leckere Leben mit Markus Sämmer sehr! Wenn die Home-Office-Zeit vorbei ist und das Ende naht, nehme ich das Buch einfach mit ins Büro, quasi als Gegen-Pool zu Nervensägen und Dränglern. Einmal heimlich auf die Fotos im Buch geschaut und dann nur noch lächeln, keiner weiß woran ich gerade denke und was ich am Wochenende wieder ausprobieren möchte….

Fazit: Schee isses und guad schmecka duads bei ihm sowieso!

Markus Sämmer ist direkt von seiner Haustür aus zu neuen Abenteuern aufgebrochen und trifft damit etwas was sich viele gerade jetzt noch mal mehr wünschen, ein nachhaltigeres Leben, das uns mehr mit dem verbindet was auf unserem Teller landet. Es gibt so viele, die sich für visual Storyteller halten, leider häufig ohne den Button, der nur annährend eine Phantasie oder Sehnsucht nähren kann. Bei Hello Nature gelingt das für mich, aber nur weil alles zusammenpasst! Der Mann dahinter überzeugt, weil er immer weiß wovon er redet, Experten besucht und vor allem viele praktische Tipps für Anfänger parat hat. Die Kunst dabei ist, die richtige Mischung aus praxistauglicher Information, stimmungsvollen Fotos und leckeren Rezepten mit Pfiff hinzubekommen, die hier inklusive Jagdhund, der auf das Huhn vom Cover aufpasst wie ein Lux, überzeugend, ansprechend und informativ gemeistert worden ist, weil beide zum Sämmer‘schen Haushalt gehören! Außerdem ist es ein erlebnisreiches Naturkochbuch geworden, geschickt und ansprechend gelayoutet, unterstreicht es seine Zeitlosigkeit mit Rezepten, die auf der alten Schreibmaschine meiner Mutter getippt worden sein könnten und die zur besseren Orientierung sehr hübsch und vor allem sinnvoll kategorisiert wurden. Seinen Nachkochern liefert dieses Kochbuch sehr leckere und gelingsichere Rezepte und fordert keine tiefe projektbezogene Einarbeitung in Themen, was häufig die meisten schnell wieder ernüchtert. Bei Sämmer ist man mit Apfelkuchen & Co schnell drin im „Hello Nature“ Wohlfühl-Kosmos!

Käse-Polenta mit saurer Sahne und weichem Spiegelei

(c) Jamie Orlando-Smith

(Mămăligă cu brânză şi smântână)

Quelle: Irina Georgescu: Carpatia

Eine kulinarische Reise durch Rumänien

Fotos: Jamie Orlando Smith

Ars Vivendi Verlag

Preis: 26,– €

Polenta ist nicht jedermanns Sache, dieser rumänische Frühstücks-Klassiker punktete bei uns mit viel Würze durch Gorgonzola und einer schön cremigen Konsistenz. Traumbegleitung für das Brennnessel-Ragout!

Die mămăligă macht satt und glücklich. Ein leckeres, günstiges und unkompliziertes und typisches rumänisches Frühstück. Für dieses Gericht verwendet man einen pikanten, bröckligen Käse namens brânză de burduf. Die Sorte reift meist in Schachteln aus Fichtenrinde und ist außerhalb Rumäniens nur schwer erhältlich. Als Alternative eignen sich ein Blauschimmelkäse wie Gorgonzola oder ein reifer Cheddar, empfiehlt Irina Georgescu.

Zutaten (für 4 Portionen):

300 ml Milch

150 g Maisgries

50 g Butter

175 g Blauschimmelkäse, zerbröckelt,

oder Cheddarkase, gerieben, plus

etwas mehr zum Servieren

Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

4 EL saure Sahne

4 Spiegeleier

Zubereitung: Milch und 150 ml Wasser in einem Topf bei schwacher Hitze zum Kochen bringen. Auf mittlerer Temperatur den Maisgries einrühren. Weitere 10 Minuten umrühren und, falls nötig, mehr heißes Wasser zugießen, bis die Mischung die Konsistenz von festem Porridge hat und langsam vom Löffel fällt. Butter und Käse zufügen und gut unterrühren, bis beides geschmolzen ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf Schusseln verteilen. Jede Portion mit 1 EL saurer Sahne und 1 Spiegelei krönen. Zum Servieren mit extra Käse bestreuen.

Brennesselfrikassee mit Knoblauch und Kürbiskernen

(c) Jamie Orlando Smith

Quelle: Irina: Carpatia

Eine kulinarische Reise durch Rumänien

Fotos: Jamie Orlando Smith

Ars Vivendi Verlag

Preis: 26,– €

Der leicht bittere erdige Brennnessel-Geschmack war für uns beim vielen Knoblauch im Rezept nicht mehr wahrnehmbar, trotzdem das passt gut, genauso wie das gehackte Grün der Frühlingszwiebel. Die zusätzliche Bindung mit Maismehl war nicht mein Geschmack, weil der Maisgrieß sehr nachquillt. Zusammen mit der üppigen Käsepolenta, die wir als Beilage wählten war es klasse und braucht dann auch keinen zusätzlichen Käse zur Verfeinerung. Sonst wäre mir statt Polenta-Bindung auch ein Schuss Sahne recht gewesen.

Dieses Gericht essen Rumänen im Frühjahr. Damit bekunden diese ihre Wertschätzung für die regionalen, saisonalen Zutaten. Die Brennnesseln werden auf dem Markt tütenweise eingekauft, auf dem Heimweg muss man höllisch aufpassen, sich nicht daran zu »verbrennen«. Wie bei Spinat erklärt Irina Georgescu glaubt man, mit der Menge ein ganzes Dorf verköstigen zu können, aber nach dem Garen bleiben nur ein paar Löffel übrig. Brennnesseln sind das Superfood der Monate März und April: Sie liefern sehr viel Vitamin C und Eisen. Das Blanchierwasser wird nicht weggeschüttet, sondern Rumänen trinken es gerne als Stärkungstee. Das Aroma ist belebend, erdig und leicht süßlich. Junge Brennnesseln kann man bereits im März nach dem Austreiben pflücken. Es empfiehlt sich dabei unbedingt Handschuhe zu tragen und nur die oberen 6–8 Blätter eines jeden Stängels sollten geerntet werden.

Zutaten (für 4 Portionen):

350 g Brennnesseln

1 EL natives Olivenöl extra, plus

etwas mehr zum Beträufeln

1 kleine Zwiebel, geschalt, fein gehackt

14 Knoblauchzehen, geschält, in Scheiben geschnitten

1 EL Mehl

2 EL Maisgries

4–5 Frühlingszwiebeln, nur grüne Abschnitte, klein geschnitten

1 gute Prise Salz

50 g geröstete Kürbiskerne

1 Handvoll geriebener Käse zum Garnieren

Zubereitung:

Das Spulbecken mit kaltem Wasser füllen. Gummihandschuhe anziehen und die Brennnesseln ins Wasser legen, sodass sie komplett bedeckt sind. Die Blatter abpflücken und in eine Schussel geben, die dicken Stängel entsorgen.

1,5 l Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Brennnesseln hineinlegen (falls nötig, portionsweise) und 5 Minuten blanchieren. Eine Schussel mit kaltem Wasser danebenstellen und die Brennnesseln direkt vom Topf in die Schussel füllen. 600 ml Kochwasser aufbewahren.

Das Öl in einer Pfanne bei hoher Temperatur erhitzen und die Zwiebel darin glasig braten. Die Hälfte der Knoblauchscheiben hinzufugen. Weitere 2 Minuten braten, dann Mehl und Maisgries einrühren und einige Minuten mitbraten. Das Brennnesselkochwasser nach und nach zugießen, zum Schluss die abgetropften Brennnesselblätter zufügen.

Auf mittlere Temperatur reduzieren und unter gelegentlichem Rühren 8 Minuten garen. Restlichen Knoblauch mit Frühlingszwiebeln und Salz in die Pfanne geben. Unter Rühren weitere 2 Minuten garen.

Abschmecken. Mit Kürbiskernen, etwas Olivenöl und geriebenem Käse garnieren und warm mit gutem Brot, Spiegeleiern oder Polenta servieren.

Auberginenkaviar mit roten Zwiebeln und Fenchelsamen

(Salată de vinete)

(c) Jamie Orlando-Smith

Quelle: Irina: Carpatia

Eine kulinarische Reise durch Rumänien

Fotos: Jamie Orlando

Ars Vivendi Verlag

Preis: 26,– €

Durch das Grillen der Auberginen in der Grillpfanne erhalten diese ein tolles Raucharoma. Wer einen Rauchmelder in der Küche hat läuft jedoch Gefahr, dass dieser ausgelöst wird – Ich habe danach erstmal das Küchenfenster ganz weit aufgerissen! Das Abenteuer hat sich jedoch unbedingt gelohnt, die würzige Zwiebelnote, ein wenig Balsamico und vor allem getrockneter Fenchelsamen passen toll zum Raucharoma der Auberginen. – Ein Salat aus gerösteten Paprikaschoten oder ganz simpel mit guten Kirschtomaten passt wunderbar dazu!

P.S. Zum Abtropfen habe ich die gesalzenen gegarten Auberginen in ein Sieb gegeben und dieses schräg in eine Schüssel gehängt, hat super funktioniert!

Rumänen lieben Auberginen. Irina Georgescu erinnert sich, dass es einen regelrechten Wettbewerb darum gab, wer die ersten Auberginen der Saison zu essen bekommen würde. Irina‘s Mutter war erfinderisch und vor allem sehr gut vernetzt, wenn es darum ging, trotz Planwirtschaft stets an gute Auberginen zu kommen…. Sie hatte einen Deal mit ihrem Lieblingshändler, der ihr stets einige Auberginen bis zum Nachmittag zurücklegte, die ansonsten mittags schon ausverkauft gewesen oder als Bestechungsmittel verwendet worden wären.

Zutaten (für 4 – 6 Portionen):

4 feste, reife Auberginen

1 TL Salz, plus etwas mehr zum Abschmecken

60 ml natives Olivenöl extra

2 mittelgroße rote Zwiebeln, geschält, fein gewürfelt

1 EL Aceto Balsamico

1 TL getrocknete

Fenchelsamen

knuspriges Brot zum Servieren

Zubereitung:

Eine Grillpfanne (oder den Grill) bei hoher Temperatur erhitzen und die Auberginen unter häufigem Wenden rundum rösten, bis sie weich sind.

Die Schalen mit Salz bestreuen und die Auberginen zum Abtropfen auf ein schräg gestelltes Brett legen. Die noch warmen Auberginen längs halbieren, das Fruchtfleisch herausschaben, grob hacken und in eine Schüssel (keine aus Metall) legen. Das Öl nach und nach zugießen und jeweils unterrühren, bis alles gut vermengt ist. Zwiebeln, Essig und etwas Salz zufügen, vermengen und abschmecken. Mit meinem (nicht traditionellen) Lieblingsgewürz Fenchelsamen bestreuen. Gutes knuspriges Brot mit der Paste bestreichen und mit Salat aus gerosteter Paprika servieren (siehe unten) oder saftige Sommertomaten damit füllen und als Mittagessen servieren.

Salat aus Röstpaprika mit Knoblauchvinaigrette

(Ardei copţi)

Zutaten (für 4 – 6 Portionen):

4–6 (Spitz-) Paprikaschoten

1 EL Apfelessig

1 Prise Salz

3 EL natives Olivenöl extra

1 Knoblauchzehe, geschält, sehr sehr fein gehackt (fast zu einer Paste zerdrückt)

Zubereitung:

Die Paprikaschoten wie die Auberginen im obigen Rezept rösten, aber nicht das Fruchtfleisch herauslöffeln, sondern die Haut sehr vorsichtig abziehen, ohne die Stängel zu entfernen. Essig und Salz vermengen, Öl und Knoblauch zufügen.

Verrühren und abschmecken. Ist die Sauce zu säuerlich, 1 Schuss Wasser oder 1 weitere Prise Salz zugeben. Die Paprikaschoten in Sternform mit den Stängeln nach außen in einer flachen Schale anordnen und mit der Vinaigrette übergießen. Vor dem Servieren mindestens 30 Minuten durchziehen lassen.