Yotam Ottolenghi, Ixta Belfrage: Flavour

Yotam Ottolenghi, Ixta Belfrage: Flavour

Fotos: Jonathan Lovekin

Verlag Dorling Kindersley

Preis: 29,95 €

Flavour da geht noch mehr!

Worum geht’s?

 „Geschmacks-Forscher“ ruhen nie!

Wenn einer in unserer kulinarischen Welt mit „Flavour“ in Verbindung gebracht wird, ist das der in London beheimatete Israeli Yotam Ottolenghi. Das er Gemüse dabei besonders gut ins kulinarische Spot-Light rückte und von einem Dasein als langweiliger Beilage erlösen konnte, hat uns in den vergangenen 10 Jahren viele überraschend köstliche Momente zu Hause beschert.

Die Zutaten gingen als schlichtes Gemüse durch die erste Tür und kamen am Ende unglaublich lecker wieder raus auf den Tisch. Aber was macht so ein kreativer und ambitionierter „Gemüse-Aroma-Forscher“, wenn er uns in seinem insgesamt siebten Kochbuch immer weitere neue kulinarische Höhepunkte liefern möchte, die auch zu Hause gelingen?

Partner in Flavour….

Mit einem guten Rezept das verborgene Potenzial einer Zutat aufzuspüren und sie in ein neues Licht zu rücken, ist eine der großen Freuden seines Berufes lässt mich Mr. Ottolenghi wissen. Seine „Partnerin in Flavour“ ist Ixta Belfrage, die ihre Jugend mit den Fingern in den Töpfen von Italien, Mexiko und Brasilien verbrachte. Ihre kulinarische Karriere begann sie in Ottolenghis Restaurant „NOPI“, bevor sie 2016 zum Team seiner Testküche stieß und seitdem Beiträge zu seinen Kolumnen liefert. Sie lebt in London und kocht regelmäßig in einigen der Top-Restaurants dort.

Was ist drin?

Gemüse die erste, die zweite und was kann die dritte Session noch Neues bringen?

Das erste Gemüsekochbuch von Yotam Ottolenghi hieß auf Deutsch „Genussvoll Vegetarisch“, als es auf der „Kochbuch-Bühne“ erschien, begann die große köstliche Gemüse-Party für uns alle und Paprika, Tomaten und Pilzen & Co. wurde erstmals eine eigene Spielwiese (Kapitel) gewidmet, wo sie die volle Aufmerksamkeit des experimentierfreudigen  „Geschmacks-Abenteurers“ ganz für sich alleine hatten.

Mit dem richtigen Coach gewinnst Du auch Dein „Battle“..

Endlich mal jemand der ihre verborgenen Stärken mit neuen Partnern, die damals noch häufig aus der arabisch israelischen Speisekammer kamen,  zu einem ganz neuen Geschmackserlebnis transformieren konnte. Mr. Ottolenghi und seine jeweilige Mit-Autoren sind die Coaches die sich jedes Gemüse für sein „Battle“  um die Gunst der Genuss-Süchtigen wünscht.

Gute Kochbücher haben tolle Rezepte, geniale Kochbücher auch noch einen erkennbaren Plan dahinter….

Drei wesentliche Punkte weist das sehr strukturierte Inhaltsverzeichnis von Tara Wigley dazu aus, denn Rezepte ohne Sinn und Struktur einfach nur in ein Buch zu kippen, das ist dem Team aus London einfach zu wenig. Es geht zum einen um die grundlegenden Prozesse, die beim Garen von Gemüse und seinen Zutaten-Partnern ablaufen und die natürlich jeweils großen Einfluss auf das geschmackliche Endergebnis haben. Ein großes Thema, aber die wenigstens Hobbyköche haben genügend Zeit und vor allem Muße diesen wundersamen Verwandlungen mit ständigem Methodenwechsel selbst auf die Spur zu kommen. Super, wenn ein Rezept dies genauso berücksichtigen kann und gleichzeitig die ideale Partnerwahl mit Wissen und Pioniergeist unterstützt und in einer Rezeptur Zutaten zusammen kommen, die nicht nur von ihren gegenseitigen Stärken und Qualitäten profitieren, sondern sich gegenseitig zum geschmacklichen Erstrahlen bringen können. Zum Abschluss dieses tollen Kochbuchs geht es den Londonern Aroma-Experten um die geschmacklichen „Überflieger“ und alten Bekannten (wie Pilze, Zwiebeln Knoblauch, Nüsse, Samen, Zucker), die allesamt das Potenzial zu einem „Allein-Unterhalter“ beim Geschmackerlebnis haben.

Optimierung heißt hier perfekt, denn alles andere ist austauschbar….

Wer sich darauf einlassen möchte, wird mit besonderen Geschmackserlebnissen belohnt, denn wo Ottolenghi darauf steht, geht es immer um das bestmögliche Geschmacks-Ergebnis und wenn es dazu manchmal bis zu 15 Versionen braucht bis das gelungen ist, dann ist vorher auch noch nicht Schluss! Ixta ist detailversessen, wie kaum eine andere Köchin, die er kennengelernt hat, berichtet er und manchmal rät diese ihm sogar ab, die unterschiedlichen Proto-Typen überhaupt zu probieren….Wenn er es dennoch tut, stellt er regelmäßig fest, dass die meisten das schon als besonderes Geschmackserlebnis feiern würden, wo Ixta noch mit sich ringt. Belfrage’s außergewöhnliches  Talent zeigt sich sowohl bei den Neuauflagen altbekannter Klassiker (Lasagne, Seite 228) und auch bei ihrem gelegentlichen Hang zu ungewöhnlichen Kombinationen (süßsaurer Rosenkohl mit Maronen und Weintrauben, Seite 93).

Vegetarier (gerne auch in Teilzeit), Veganer und Köche mit einem Faible für Geschmacksbomben, Ihr seid alle eingeladen….

Ixta kann sogar Steaks vergessen machen (Selleriesteaks mit Café-de Paris-Sauce) und Yotam lockt mich mit einem Kartoffelgratin das nach Kokos und Limette duftet und ganz wunderbar zu einer Sichuan Lammschulter passen soll. In diesem Buch dass den vegetarischen Genuss feiert, sich aber lieber von einem Gurkensalat (Gurkensalat á la Xian, Seite 113) begleiten lässt.

Von den rund 100 Rezepten dieses wunderbar anderen Gemüse-Kochbuchs sind 45 ebenfalls für Veganer geeignet und weitere 17 einfach zu „veganisieren“. Genauso fühlen sich bei ihm die Flexitarier – wie ich – angesprochen. Nichts muss alles kann lautet die Devise und so zeigt sich am Ende dieses abwechslungsreichen Genuss-Kochbuchs, dass es ebenfalls Vorschläge (Bucatini Cacio e Pepe) für knappe Zeit-Budgets hat und viele weitere Vorlieben bis zu Büffets und Festessen mit tollen Rezept-Kreationen bespielt werden.

Mein Lieblingskapitel ist das mit den „Geschmacksbomben“, hier gibt es Öle, Buttermischungen und Marinaden (Chiliöl, Seite 159 oder Limetten-Kürbiskern-Butter, Seite 264) sowie Saucen (Orangen-Nam-Jim), Salsas (Salsa mit gerösteten Chilis), Dressings (süßes Tamarinden-Dressing),  Beilagen (Curryblatt-Mayonnaise) und Pickles (eingelegte Hibiscus-Zwiebeln), die im Voraus hergestellt werden können und es mühelos schaffen, „dieses oder jenes“ in eine andere Geschmacks Liga zu katapultieren.

Das Kapitel für die süßen Sünden zeigt eine kleine, aber feine Auswahl an Verführungen (z. B. Mandarinenflan mit Ancho-Chili, Tapioka-Krapfen).

Probiert & Verputzt:

Gefüllte Auberginenröllchen mit Curry-Kokos-Dal

© DK Verlag/Jonathan Lovekin

Hat sich Mr. Ottolenghi in der Einleitung zu „Flavour“ noch gefragt wie viele Möglichkeiten es noch geben mag, eine Aubergine zuzubereiten, ergibt sich mit diesem Rezept eine wundervolle weitere Option für uns alle. Perfekte Kombination, die geschmacklich für uns das Optimum bieten konnte und dafür nehme ich mir gerne auch ein bisschen Zeit!

 

 

 

Süsssaure Zwiebeln

© DK Verlag/Jonathan Lovekin

Es gibt Rezepte, die sind ebenso schlicht wie großartig, dieses ist eins davon!

 

 

 

 

 

 

Chaat-Masala-Kartoffeln mit Joghurt  und Tamarinde

© DK Verlag/Jonathan Lovekin

Spritzige Säure kann schon geschmacklich  voll durchschlagen und alles dominieren, deshalb war ich nie ein großer Freund von „Aloo Chaat“. Für dieses Rezept ändere ich gerne meine Meinung und finde es absolut perfekt wie sich saures, süßes, scharfes, würziges, knuspriges und mildes zu einem genussvollen Wohlklang in meinen Mund verbinden.

 

 

Fazit: 20 Zutaten für deutlich mehr Geschmack, das lässt sich machen!

 Eigentlich wollen alle mehr Geschmack, im Detail sieht es dann aber anders aus, sonst würden nicht so viele Kochbücher mit deutlich reduzierten Zutatenlisten gekauft werden. Klar ist sowas verführerisch, aber Hand aufs Herz, was wollen wir denn nun eigentlich, ein überraschendes Geschmackserlebnis oder simple Rezept-Kombinationen, die austauschbar sind? Wer sich für die langweilige und wenig anspruchsvolle Variante entscheidet, der wird sein kulinarisches Glück fast überall finden… Ein Meister im Bereich der schnellen Feierabendkocher, ist jedoch der andere Herr mit O…., der ebenfalls in London zu Hause ist, sich aber um die Unterstützung einer ganz anderen Klientel kümmern möchte. Wer wirklich nach neuen Geschmackserlebnissen sucht, guckt in seine Vorratsschänke und stellt fest, das ihm sicherlich die eine oder andere Bestellung im Internet angetragen wird, denn Ixta Belfrage ist mit verschiedenen getrockneten Chilisorten-Sorten, Hibiskusblüten oder Masa Harina (nixtamalisierten Mais) aufgewachsen. Jedoch wird jeder, der gerne kocht, die eine oder andere Zutat wie z. B. Miso, Fisch-Sauce oder die koreanische Gochujang-Chilipaste aus Korea aus dem 20iger „Geschmacks-Club“ sowieso schon zu Hause haben. Ixta und Yotam bleiben trotzdem flexibel, aber Chilischoten sind wirklich nicht gleich Chilischoten, es geht nicht nur um Schärfe, sondern um das gekonnte Zusammenspiel von scharf, rauchig und aromatisch, nur „hot“ kann wirklich jeder.

Ich finde es großartig, das Mr. Ottolenghi nicht nur simple bei uns bedienen kann und seinem Anspruch an Essen und Rezepte nicht nur treu bleibt, sondern mir wieder was komplett neues anbieten kann. Er und seine vielgereiste Co-Autorin gönnen dem Gemüse diesmal einen Ausflug nach Mexiko, Brasilien, Kuba oder Italien und dieses inspirierende Kochbuch buhlt nicht wieder um unsere Gunst mit einem Humus-Rezept, das wir längst kennen. Obwohl Humus gibt es hier auch, jedoch mit ein paar Zutaten-Partnern, die ihm in Jerusalem sicherlich nicht über den Weg gelaufen wären und das macht ebenfalls Freude!

 

Sambal mit Tomaten & Zwiebeln

© EMF/ Janina Lechner

Verblüffend einfach und eine tolle Begleitung für den kap-malaiischen Klassiker Bobotie“ !

Ivana Sanshia Ströde empfiehlt dieses fruchtig-scharfe Sambal als erfrischende Beilage zu einem dampfend heißen Curry. Die Schärfe kann man beliebig dosieren, indem weniger oder mehr Chilis hinzugefügt werden. Das Sambal schmeckt am besten, wenn die Tomaten und Zwiebeln vorher mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ziehen können. Ergänzen möchte ich dazu noch, dass die Qualität der Aprikosenkonfitüre ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle spielt – bei uns kam diese als Geschenk von einer Nachbarin kürzlich über den Gartenzaun.

Quelle: Ivana Sanshia Ströde: Südafrika – Das Kochbuch:
Biltong, Bobotie und Chakalaka: über 90 authentische Rezepte für zu Hause

Fotos: Janina Lechner

Edition Michael Fischer

Preis: 30,– €

Zutaten (4 Personen):

1 TL Aprikosenkonfitüre

1 große Zwiebel

1 große Tomate

1 grüne Chilischote

6 Stängel Koriandergrün

1 TL Zucker

1/2 TL schwarzer Pfeffer

1/2 TL Salz

50 ml Essig

Zubereitung:

Aprikosenkonfitüre mit 2 TL Wasser mischen und beiseitestellen.

Zwiebel schälen und fein hacken. Die Tomate waschen und in 1 cm große Würfel schneiden. Chili waschen und fein hacken. Koriandergrün waschen, trocken schütteln und samt dem Stiel fein hacken. Alles in eine Schüssel geben und gut vermischen. Zucker, Pfeffer, Salz, Essig und zuletzt die Aprikosenkonfitüre dazugeben und alles gut verrühren.

Traditionell wird dieses Sambal mit Durban-Lamm-Curry (siehe S. 96) oder Chicken Curry (siehe S. 122) serviert.

Gelber Gewürzreis

© EMF/ Janina Lechner

Quelle: Ivana Sanshia Ströde: Südafrika – Das Kochbuch:
Biltong, Bobotie und Chakalaka: über 90 authentische Rezepte für zu Hause

Fotos: Janina Lechner

Edition Michael Fischer

Preis: 30,– €

Hier kommt die Beilage, für das Bobotie, es soll ja auch noch was übrig bleiben, für das Familien-Essen am nächsten Tag!

Ivana Sanshia Ströde erklärt, dass es sich um das älteste Reisgericht Südafrikas handelt, es wird zu Currys, Boboties und Bredies gegessen. Als die ersten Auktionen in der Kap-Region stattfanden, reisten Käufer aus der Ferne mit ihren Ochsenwagen heran. Malay-Sklaven stellten große Töpfe mit Essen bereit – darunter auch Geelrys. Ein anderer typischer Name für diesen Reis ist »Begrafnisrys« (Beerdigungs-Reis), weil er sowohl in der afrikanischen Gemeinschaft bis heute bei Beerdigungen serviert wird.

Zutaten (6 Personen):

1 Zimtstange

8 Kardamomkapseln (viel, für mich lecker, ansonsten einfach anpassen)

50 g Butter

350 g Basmatireis

50 g Rosinen

1 TL gemahlene Kurkuma

1/4 TL gemahlener

weißer Pfeffer

1 TL brauner Zucker

Salz

 Zubereitung:

Zimtstange halbieren und Kardamomkapseln mit einem Messer leicht zerdrücken. Butter in einen Topf geben, Reis, Rosinen und Gewürze darin anrösten.

Zucker in 700 ml Wasser auflösen und 1 Prise Salz hinzugeben. Die Flüssigkeit über den Reis gießen. Zum Kochen bringen, umrühren und abdecken. 10 Minuten kochen lassen.

Den Herd anschließend ausschalten und den Reis noch 8 Minuten ziehen lassen.

Kürbisbrot mit Feta und Salbei

© Oof Verschuren / DuMont Buchverlag 2019

Quelle: Yvette van Boven: Weihnachten in Amsterdam

Das Kochbuch für ein entspanntes Fest

Fotos: Oof Verschuren

Dumont Verlag

Preis 34,–

Würzig und unkomplizierter Augen- u. Gaumenschmaus. Die Familie war sehr angetan und ich glücklich, dass es auch Brot-Rezepte gibt, die von ihren Fans nicht verlangen, dass man für diese komplett sein Leben ändern muss.

P.S. Statt Flaschenkürbis habe ich Butternut-Kürbis verwendet.

Zutaten (für 4 Personen):

250 g lauwarmes Wasser

7 g Trockenhefe (1 Päckchen)

2 TL Honig (oder Zucker)

400 g Mehl

1 TL Meersalz, und ein wenig

mehr, und etwas frisch

gemahlener schwarzer Pfeffer

400 g (ca. ½) Flaschenkürbis, geschält und gewürfelt

    1 TL Paprikapulver

    Olivenöl zum Einfetten

    100 g Feta, in 1 cm große Würfel geschnitten

    12 frische Salbeiblätter, 4 davon fein gehackt

    1 Ei, verquirlt

    Zubereitung:

    Wasser, Hefe und Honig in einer kleinen Schüssel verrühren und 7 Minuten stehen lassen, bis sich Schaum bildet und die Hefe sich aufgelöst hat. Mehl und Salz in einer großen Schüssel vermengen und in der Mitte eine Kuhle formen.

    Die Hefemischung hineingießen und zu einem Teig verrühren. Dann auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche gute 10 Minuten von Hand weiterkneten, bis ein geschmeidiger, elastischer Teig entstanden ist, der federt, wenn man ihn platt drückt, und nicht klebt. Den Teig zu einer Kugel formen.

    In eine Schüssel legen, mit Frischhaltefolie oder einem sauberen Geschirrtuch abdecken und für 1 Stunde an einen warmen, zugfreien Ort stellen, damit der Teig aufgehen und sein Volumen verdoppeln kann. Den Ofen auf 200 °C vorheizen.

    Die Kürbiswürfel auf einem eingefetteten Backblech verteilen, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen und 30 Minuten rösten, bis sie gerade gar sind und die Ränder dunkel werden. Abkühlen lassen.

    Den Teig nach dem Aufgehen erneut durchkneten, aber viel kürzer als beim ersten Mal. Eine rechteckige Backform mit 1,5 Liter Fassungsvermögen mit Olivenöl einfetten.

    Den Teig zu einem Rechteck à 15 x 25 cm ausrollen und mit den Kürbisstücken, den Fetawürfeln und dem fein gehackten Salbei bestreuen. Die Ränder frei lassen.

    Den Teig von der langen Seite her aufrollen.

    Die Rolle in 12 gleich große Scheiben schneiden und diese jeweils rasch zu einer Kugel formen. 6 Teigkugeln auf den Boden der Backform setzen, auf jede ein Salbeiblatt legen und in die Lücken (also versetzt zu den anderen) wiederum eine Teigkugel legen, bis die Form schön gleichmäßig gefüllt ist. Dann die restlichen zwei Salbeiblätter dazwischendrücken. Mit einem sauberen Tuch abdecken und ca. 30 Minuten gehen lassen.

    Den Ofen erneut auf 200 °C vorheizen. Den Teig mit dem verquirlten Ei bestreichen und ca. 30 Minuten im Ofen backen, bis er goldbraun und durch ist. 5 Minuten auf einem Rost abkühlen lassen. Aus der Form lösen und ganz abkühlen lassen.

    Zu einem großen Salat oder einer Suppe servieren.

    Briocheschnecken mit roten Früchten und Ricottaglasur

    © Oof Verschuren / DuMont Buchverlag 2019

    Quelle: Yvette van Boven: Weihnachten in Amsterdam

    Das Kochbuch für ein entspanntes Fest

    Fotos: Oof Verschuren

    Dumont Verlag

    Preis 34,–

    Die sind so gut, die gehören jetzt in unser Standard-Repertoire! Die Kombination aus fluffig zartem Hefeteig und frisch säuerlichen Früchten überzeugt. Die Glasur aus Puderzucker und Ricotta schmeichelt beiden….. Perfektes Comfort-Food nicht nur für die Weihnachtstage, sondern ebenfalls um graue November-Sonntage zu erhellen!

    Zutaten (für 4 Personen):

    Für die Briocheschnecken:

    60 ml lauwarme Milch

    60 g Zucker

    7 g Trockenhefe (1 Päckchen)

    350 g Mehl

    ¼ TL Salz

    3 Eier, verquirlt

    125 g Butter, zimmerwarm, in Würfeln

    100 g Feinzucker

    300 g tiefgefrorene rote Früchte, am besten ein Mix

    Für die Ricottaglasur:

    1–1 ½ EL Ricotta

    200 g Puderzucker

    Vorbereiten:

    In einer kleinen Schüssel Milch, Zucker und Hefe kurz verrühren und 7 Minuten stehen lassen, bis sich Schaum bildet. Mehl und Salz in einer großen Schüssel vermischen. In die Mitte eine kleine Kuhle drücken. Dort hinein das Hefegemisch und die verquirlten Eier gießen und alles Miteinander zu einem knetbaren Teig vermengen. Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche 5 Minuten kneten, bis er weich und geschmeidig ist. Zwei Würfel Butter zum Teig geben und so lange kneten, bis die Butter vom Teig aufgenommen wurde. Diesen Vorgang wiederholen, bis sämtliche Butter in den Teig eingeknetet wurde, er elastisch ist und glänzt.

    Die Teigkugel in eine saubere Schüssel legen und mit Frischhaltefolie abdecken. Die Schüssel an einen warmen, zugfreien Ort stellen und den Teig 1 ½ Stunden gehen lassen.

    Dann den Teig noch einmal kurz durchkneten und auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche zu einem Rechteck à 60 x 40 cm ausrollen. Mit dem Zucker bestreuen und die roten Früchte darauf verteilen. Den Teig von einer kurzen Seite her aufrollen, sodass eine dicke Teigrolle entsteht. Die Teigrolle in Frischhaltefolie einschlagen und für 15 Minuten in den Gefrierschrank legen. Der Teig wird dadurch etwas fester und lässt sich leichter schneiden.

    Die Rolle mit einem scharfen Messer in 10 gleich dicke Stücke schneiden und diese mit etwas Abstand zueinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen (sie gehen noch auf!). Mit einem Geschirrtuch bedecken und an einem warmen, zugfreien Ort weitere 30 Minuten gehen lassen. Wenn Sie die Briocheschnecken einen Abend vorher vorbereiten möchten, stellen Sie sie über Nacht abgedeckt auf dem Backblech in den Kühlschrank.

    Zubereiten:

    Die Briocheschnecken 30 Minuten vorher aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur bringen, wenn sie über Nacht kalt gestanden haben.

    In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 °C vorheizen. Die Schnecken in 25–30 Minuten goldbraun backen. Ein wenig abkühlen lassen.

    Für die Glasur den Ricotta in einer Schüssel aufschlagen und so viel Puderzucker dazugeben, dass eine dickflüssige Glasur mit der Konsistenz von Vollmilchjoghurt entsteht. Die Schnecken damit verzieren.

    Traditionelles Bobotie

    © EMF/ Janina Lechner

    Quelle: Ivana Sanshia Ströde: Südafrika – Das Kochbuch:
    Biltong, Bobotie und Chakalaka: über 90 authentische Rezepte für zu Hause

    Fotos: Janina Lechner

    Edition Michael Fischer

    Preis: 30,– €

    Ein Hackfleischbraten, der mit einer leckeren Milchkruste überbacken wird  am Ende wird daraus direkt ein sehr aromatischer und leckerer Seelenwärmer sagt Ivana Sanshia Ströde, die die Aromen mit der Muttermilch eingesogen hat und das können wir bestätigen!

    Statt Toastbrot aus dem Supermarkt verwende ich lieber ein gutes Brot vom Lieblingsbäcker. Bei der Milch bin ich mit weniger ausgekommen. Es empfiehlt sich, die Milch nur nach und nach hinzuzugeben. Mango-Chutney hatten wir noch selbstgemacht im Kühlschrank.

    Lieber waren mir auch die Kaffirlimetten-Blätter dann können es jedoch auch weniger als 4 sein, fand ich. Wenn Lorbeerblätter dann für mich eher die frische Variante.

    Lecker war’s und eine tolle Erinnerung an zwei superschöne Urlaube in Südafrika. Und wenn ich Sehnsucht nach Kapstadt habe, werde ich immer wieder gerne dieses Rezept als authentisches kulinarisches „Trost-Pflaster“ einsetzen.

    Zutaten (4 Personen):

    1 grüner Apfel

    (z. B. Granny Smith)

    1 Zitrone

    2 Zwiebeln

    Sonnenblumenöl

    (alternativ Butter)

    1 Scheibe Toastbrot

    125 ml Milch plus etwas

    zum Einweichen (ich brauchte weniger Milch zum Einweichen)

    1 kg Rinderhackfleisch

    10 Mandeln

    4 TL Currypulver

    4 TL süßes Chutney

    (z. B. Mango-Chutney,

    alternativ Aprikosenkonfitüre)

    2 TL Salz

    1/2 TL schwarzer Pfeffer

    1 TL gemahlene Kurkuma

    1/2 TL gemahlener

    Koriander

    1/2 TL gemahlener

    Kreuzkümmel

    100 g Rosinen

    2 Eier (Größe M)

    Topping

    4 Lorbeerblätter (alternativ

    Limettenblätter)

    125 ml Milch (sorgt hier für die schöne Kruste und passt von der Menge)

    1 Ei (Größe M)

    Zubereitung:

    Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

    Den Apfel waschen und raspeln und den Saft der Zitrone auspressen. Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Anschließend in Sonnenblumenöl anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. In der Zwischenzeit das Toastbrot 5 Minuten in Milch einweichen. Die Milch anschließend ausdrücken und das Brot zerdrücken. Nun die gebräunte Zwiebel, Hackfleisch, Mandeln, Brot und die restlichen Zutaten vermengen.

    Die Hackfleischmischung in eine gefettete Auflaufform geben. Die Lorbeerblätter senkrecht in die Fleischmasse stecken. Den Auflauf nun 30 Minuten im heißen Ofen (Mitte) backen. Kurz herausnehmen, die Milch mit den Eiern verquirlen und über das Hackfleisch geben. Weitere 30 Minuten im Ofen backen.

    Mit Gewürzreis (siehe S. 140), Sambal und einem Chutney deiner Wahl servieren.

    Ivana Sanshia Ströde: Südafrika

    Ivana Sanshia Ströde: Südafrika – Das Kochbuch:
    Biltong, Bobotie und Chakalaka: über 90 authentische Rezepte für zu Hause

    Fotos: Janina Lechner

    Edition Michael Fischer

    Preis: 30,– €

    Der Geschmack Südafrikas

    Südafrika ist eines der landschaftlich faszinierenden Länder der Welt: wilde Tiere, wunderschöne Landschaften wie die sanften Grashügel des Eastern Cape, traumhafte Strände und Küstenstädte wie Kapstadt mit einer sehr wechselvollen Geschichte, die sich auch architektonisch im Stadtbild manifestiert. Zweimal war ich selber dort die Fotos oben und unten dokumentieren die Stationen unserer Reisen, die sich einmal auf Kapstadt und die Garden-Route beschränkten und beim zweiten Mal ging es von Durban in die Transkei, eines der größten ehemaligen Homelands Südafrikas, wo wir mit einem lokalen Führer eine wunderschöne Reit-Tour gemacht haben. Wer sich wie ich für Länderküchen interessiert freut sich sicherlich darüber, dass in unsere Küchen endlich der Duft der „Regenbogen“-Nation einzieht, wer wirklich etwas vom echten Südafrika sehen will, dem empfehle ich aber gerne auch die besagte Reit-Tour durch die Transkei (Heimat der Xhosa und des berühmtesten Mann’s Südafrikas Nelson Mandela), die für uns ein unvergessliches Erlebnis war. Ich wollte eigentlich immer mal wieder hin, glaube aber das kann ich für die nächsten 2 Jahre wohl knicken. Gut dann muss Südafrika, besser gesagt seine leckere und sehr diverse Küche eben zu mir nach Frankfurt kommen…..

    Wer ist die Autorin?

    Es gibt eine Sache, die alle Menschen verbindet meint Ivana Sanshia Ströde, egal welcher Religion, Abstammung oder Kultur sie sind: Das Essen. Als Kind einer indisch-südafrikanischen Mutter und einem deutschen Vater lernte Ivana in Ihrer Kindheit, dass Essen etwas ganz Besonderes und Vielfältiges ist. In Südafrika hat sie Ihr City and Guild Diplom abgeschlossen und hat in mehreren Sterne-Küchen gearbeitet. Sie ist auch die Gewinnerin des südafrikanischen Junior Chef Kochwettbewerb. Mittlerweile ist sie eine Chefköchin, Freelance Köchin, Kochkurs-Leiterin und Autorin.

    Was ist drin?

     Sie möchte vielen Ihr Land kulinarisch nach Hause bringen…..

     Ivana Sanshia Ströde wünscht sich zu Beginn ihres Kochbuchs, dass es möglichst viele Menschen erreicht und ihnen Lust macht, sich mit Südafrika lecker an den Tisch zu setzen. Entsprechend sind die Rezepte so ausgelegt, dass möglichst viele dabei sein können und die Zutaten-Beschaffung trotz der vielen Kilometer, die zwischen uns und Südafrika liegen trotzdem gut funktioniert.

    Alle haben was mitgebracht…..

    Die Vielfalt der südafrikanischen Küche versteht man vielleicht nur, wenn man sich vor Augen führt, wer schon alles dort war und was das an Einflüssen für diese Küche bedeutet hat: Da waren zunächst die die nomadischen Bandu-Stämme, die aus dem Norden des Kontinents nach Südafrika einwanderten und sich neben der Viehzucht um den Anbau verschiedener Getreide wie Mais, Hirse und Gemüse wie Kürbis (Kürbissuppe mit Speck, Seite 46 oder Kürbisküchlein mit Karamell, Seite 192) und Süßkartoffeln bemühten. Übrigens ist ein grober Maisgries mit Bohnen (Samp & Beans) nicht nur das Lieblingsgericht von Nelson Mandela, sondern ebenfalls für mich sehr, sehr verlockend und wandert auf die Nachkochliste. Verderbliche Fleischteile und Organe wurden von den Nomaden sofort verzehrt, und die größeren Stücke gehärtet, getrocknet und in Streifen geschnitten, was zur einem weiteren südafrikanischen Nationalgericht (Biltong) führte. Hier nicht im Backofen oder im Automaten getrocknet, sondern einfach und unkompliziert am Fleischhacken. Das dafür optimale Temperaturen (6 -8 °C) erwünscht sind und man eigentlich eine dunkle und kühle Speisekammer oder einen Vorratskeller braucht, verschweigt das Rezept nicht.

    Ohne Grill nichts los in Südafrika!

    Die Regenbogen-Nation liebt die die Zubereitung von Essen über dem offenen Feuer, in Südafrika nennt man das „Braai“, was ein nationales Kulturgut ist. Südafrikaner versammeln sich gerne und regelmäßig um den Grill, auf denen mehrheitlich Fleisch und Würste vor sich hin brutzeln. Zu einem echten „Braai“ gehören in jedem Fall die typische „Boerwors“ dazu, das sind selbstgemachte Bratwurstschnecken, die mit Koriander, Pfeffer, Nelken Piment und Malzessig gewürzt werden. Ivana Sanshia Ströde verzichtet auf die Zubereitung im Fleischwolf, die Profis wählen würden, das Rezept geht von einer ganzen Grill-Crowd aus.  Wer sich schon die Mühe macht, möchte sicherlich ebenfalls den Tiefkühler mit leckerer Bratwurst gerne bestücken.

    Nächstes Stichwort: Südafrika ist auch Indien abroad

    Ivana Sanshia Ströde ist in Südafrika aufgewachsen und hat einen deutschen Vater und eine südafrikanische Mutter mit indischen Wurzeln. Kein Wunder, dass sie der feurigen Durban-Küche ein eigenes Kapital einräumt und in diesem zu Currys, Biryani, Durban Buny Chow (das ist quasi ein Curry im Brot to go) einlädt. Während des Apartheit-Regimes kochten einige Restaurant-Besitzer gerne für die indische Community, die natürlich nicht im Restaurant gesichtet werden durfte, aber ihr Curry zum Mitnehmen in einem dicken Kanten ausgehöhltem Weißbrot für zu Hause erhielt. Sieht toll aus und hört sich richtig clever an!

    Kap-Malaien, Portugiesen, Portugiesen, Franzosen und Engländer, die Küche Südafrikas hat viele Väter ……

    Meine Befürchtung, dass was auf der Strecke bleiben könnte, zerstreute sich als ich mir das Inhaltsverzeichnis anschaute…. Von „Appetitanregern“ (Samoas mit und ohne Fleisch und Fleischbällchen mit Pfirsich-Chutney) über „Lekker Traditionell“ (Langsam geschmortes Karoo-Lamm oder Peri-Peri-Garnelen-Spieße), bis hin zum großen Grill-Abend (Braai) und Ausflügen in die feurige indische Küche Durbans (Durban-Lamm-Curry) und die Kap-Malaiische Küche (vegetarisches Bobotie mit Linsen) wird von Ivana Sanshia Ströde  glücklicherweise Südafrika kulinarisch komplett und sehr appetitlich bespielt.

    Ergänzt wird dieses Potpourri kulinarischer Versuchungen mit südafrikanischen Beilagen: Chakalaka – ein würziger Salat, der die beliebte Boerewors normalerweise begleitet oder z. B. mit Pap-Pommes mit Curry-Mayo. Es gibt außerdem leckere Chutneys, Saucen und Pickles und Salas (Pfirsich-Chutney, Relish mit Trauben & Tomaten) Bei Dessert & Gebäck werden wir mit modernisierten und authentischen südafrikanischen Klassikern gelockt: Malven-Pudding, frittierte Zöpfe = Koeksisters. Ebenso hat das schöne Kochbuch Getränke mit und ohne Alkohol (z. B. einen Milch-Shake bestehend aus Vanilleeis,Sahne, Whisky u. Zartbitterschokolade und Ingwer-Bier) im Angebot.

    Innere Werte und Praxis-Check:

    Styling und die Fotos kommen von Janina Lechner und die Fotos passen wunderbar zum schwarzen Ethno-Layout. Den traditionellen Rezepten wie Biltong oder Boerewors hätten durchaus ein bisschen mehr Raum und step-by-step Fotos vertragen, denn Layout ist wichtig, aber es ist nicht alles. Leider gehöre ich bei diesem Anspruch offenbar zur schweigenden Mehrheit. Wen wundert es dann,  das Autoren und Verlage sich häufig darauf beschränken, pro Seite 1 Rezept.

    Für die Frucht-Chutneys getrocknete Ware zu verwenden, führt sicherlich geschmacklich zu optimalen Ergebnissen, die Mengen sind mir persönlich jedoch für eine Premiere zu „big“ und die Personenangabe irritierte mich…. Im Ergebnis bedeutet dies für das Blatjang (ein Pfirsich-Aprikosen-Chutney) 3 Gläser mit 500 g, das macht für mich jedoch wenig Sinn und korrespondiert überhaupt nicht mit der Personenangabe für 4 Personen im Buch und den Preisen für qualitativ hochwertige getrocknete Pfirsiche. Trotzdem das sind letztendlich alles Details, über die man locker hinweg sehen kann, wenn sonst alles stimmt! Über das Rezept für ein kleines Glas mit Durban-Masala-Mix habe ich mich dagegen sehr gefreut und finde es sehr authentisch, wie viele andere Rezepte auch. War sogar schon zweimal dort, konnte diese Reisen leider bislang nicht mit einem schönen Kochbuch zur südafrikanischen Küche krönen.

    Beim Malven-Pudding, den ich nicht probiert habe, fällt mir auf, dass sehr viel Zucker im Verhältnis zur Menge des Mehls eingesetzt wurde. Funktioniert lt. Foto offensichtlich ist nur für meinem ganz persönlichen Geschmack jedoch einfach zu süß.

    Probiert & Verputzt:

    Traditionelles Bobotie

    © EMF/ Janina Lechner

    Lecker war’s und eine tolle Erinnerung an zwei superschöne Urlaube in Südafrika. Und wenn ich Sehnsucht nach Kapstadt habe, werde ich immer wieder gerne dieses Rezept als authentisches kulinarisches Trost-Pflaster einsetzen.

     

     

     

     

    Gelber Gewürzreis

    © EMF/ Janina Lechner

     

    Die perfekte Begleitung für ein Bobotie,  zusammen mehr als ein leckeres kulinarisches Trostpflaster für Fernweh in Corona-Zeiten!

     

     

     

     

    Sambal mit Tomaten & Zwiebeln

    © EMF/ Janina Lechner

    Die geballte Würze von Bobotie und Gewürzreis rufen geradezu nach einem frischen Begleiter der Akzente setzten kann. Und da ist er auch schon in Form eines herrlich süß-säuerlichen Sambals.

     

     

     

     

     

    Fazit: Authentisches südafrikanisches Kochbuch, das auch vegetarisch kann!

    Südafrika im Kochbuch, das haben sich noch wenige Verlage getraut. EMF hat eine landeskundige Autorin und Köchin gefunden, die fast alles richtig macht. Was unbedingt voll überzeugt sind die Auswahl der Rezepte, nicht ganz einfach weil die südafrikanische Küche total Fleisch betont ist und wir Europäer essen inzwischen sehr gerne vegetarisch.

    So was so hinzubekommen, dass es authentisch bleibt und einfach ein bisschen besser zu unseren Vorlieben passt ist mit Südafrika als Hauptdarsteller in der Küche nicht einfach, hier jedoch sehr gut gelungen. Allein mit tollen Rezept-Fotos, schöner geschmackvoller Ausstattung oder tollen Landschaftsfotos kriegt man mich persönlich nicht überzeugt. Wenn da was zusammen geht, noch mal besser!

    Hier passt sehr viel zusammen, weil dahinter ein gutes Konzept, authentische Rezepte und eine tolle Ausstattung stehen.

    Kartoffeln mit Blumenkohl und Masala

    ©Nassima Rothacker

    Sehr lecker & Feierabend tauglich – Zwei werden wieder gut satt, vier leider nicht – dazu braucht es weitere Beilagen oder vorweg einen leckeren Salat, den Makan ebenfalls auf indisch servieren kann. Ein ganzes Kaptiel widnet sie dieser für Indien eher unüblichen Speise und das ist in 2020 auch gut so!

    P.S. Das in Indien übliche Kashmir-Chilipulver ist recht mild, deshalb sind ein halber TL hier passend, wer ein anderes Chilipulver wählt sollte vorsichtiger sein!

    Quelle: Chetna Makan: Gesundes Indien

    Einfache Rezepte für jeden Tag

    Fotos: Nassima Rothacker

    Ars Vivendi Verlag

    Preis: 24,–

    Chetna Makan erinnert sich, dass ihre Mutter diesen köstlichen Mix aus Blumenkohl und Kartoffeln oft zu Hause servierte, meist mit Dal und Reis. Gerne hat sie das Masala auch mit LacChethcha Paratha gegessen, das ihre Mama immer mit selbst gemachtem Ghee zubereitete. Passt gut zu Wrap oder Sandwich, dazu Chutney oder Ketchup und ein Salat empfiehlt die Britin mit indischen Wurzeln.

    Zutaten (für 4 Personen):

    1 EL Sonnenblumenöl

    1 TL Senfkörner

    1 TL Kreuzkümmelsamen

    1 große Zwiebel, grob gehackt

    2 Knoblauchzehen, fein gehackt

    1 cm Ingwer, geschält und fein

    gehackt

    1 kleine grüne Chilischote, fein

    gehackt

    2 Tomaten, grob gehackt

    1 TL Salz

    1 TL Garam Masala

    1 TL gemahlene Kurkuma

    ½ TL Chilipulver

    200 g TK-Erbsen

    1 Blumenkohl, in kleine Röschen

    zerteilt

    1 große Kartoffel, grob gewürfelt

    frisch gehacktes Koriandergrün

    zum Garnieren

     Zubereitung:

    Das Öl in einem großen Topf bei mittelschwacher Temperatur heiß werden lassen und Senfkörner sowie Kreuzkümmelsamen darin 1–2 Minuten rösten. Die Zwiebel zugeben und 10–12 Minuten goldbraun braten. Knoblauch, Ingwer und Chili unterrühren und 2 Minuten mitgaren. Dann Tomaten, Salz und Gewürze zufügen. Die Temperatur erhöhen und 2 Minuten braten.

    Erbsen, Blumenkohl, Kartoffel und 50 ml Wasser einrühren. Einen Deckel auflegen, die Temperatur reduzieren und so lange schmoren, bis Blumenkohl und Kartoffel weich sind.

    Den Topf vom Herd nehmen, das Curry mit Koriandergrün bestreuen und heiß servieren.

    Fish and Chips im Bierteig

    © Martin Poole, 2018

    Quelle: Leah Hyslop: Made in London

    Food-Fotos: Martin Poole

    Südwest Verlag

    Preis: 25,– €

    Es gibt mehr Fish-and-Chips-Shops (ein Zungenbrecher) in London als rote Telefonzellen, man kann den Klassiker aber auch selbst zu Hause zubereiten – das ist weniger aufwendig, als Sie vielleicht denken, meint Leah Hyslop Den Trick, für die Chips zunächst kaltes Öl zu verwenden, hat ihr die Küchengöttin Nigella Lawson verraten. Das klingt verrückt, führt aber direkt ins Chipsparadies: Die nämlich sind innen noch weich und außen knusprig. Die Hardcore-Großbritannienfans müssen das Gericht natürlich mit Unmengen von Essig und Salz sowie mit bereits leicht kaltem Erbsenpüree servieren, da habe ich ein bisschen Zurückhaltung geübt……

    Zutaten (für 2 Portionen):

    Für die Chips (Pommes frites)

    600 g mehligkochende Kartoffeln, vorzugsweise die Sorte Maris Piper, geschält und in ca. 1 cm breite Stifte geschnitten

    1 l Sonnenblumen- oder ein anderes Pflanzenöl zum Frittieren

    Für den Fisch

    75 g + 2 EL Mehl

    25 g Maisstärke

    1 TL Backpulver

    ½ TL Salz

    schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

    125 ml kaltes Bier

    2 dicke weiße Fischfilets, z. B. Kabeljau oder Seehecht, à ca. 150 g

    Zubereitung:

    Für die Chips die Kartoffelstifte in einen breiten, tiefen Topf geben und mit dem Öl bedecken. Bei starker Hitze zum Kochen bringen und anschließend rund 20 Minuten sieden lassen, bis die Kartoffeln goldbraun und knusprig sind. Den Topf zwischendurch immer wieder sanft schütteln, damit sich eventuell am Boden anhaftende Stifte lösen. Idealerweise sollte die Temperatur des Öls unter 160 °C bleiben. Dies können Sie entweder mit einem Kochthermometer prüfen oder mit einem Blick auf die Kartoffeln: Bräunen sie zu rasch, die Hitze reduzieren. Die Chips mit einem Schaumlöffel herausheben, auf Küchenkrepp abtropfen lassen, in eine feuerfeste Form geben und im Ofen warm halten. Das Öl bei mittlerer Hitze ebenfalls warm halten.

    Für den Bierteig 75 Gramm Mehl, Maisstärke, Backpulver und Salz in einer großen Schüssel verrühren und großzügig mit Pfeffer würzen. Das Bier dazugießen und alles schaumig aufschlagen – bei Bedarf noch etwas Bier oder kaltes Wasser hinzufügen.

    Die Temperatur des Öls auf ca. 180 °C erhöhen; falls Sie kein Kochthermometer haben, können Sie auch etwas Teig in das Öl geben: Er sollte umgehend knusprig bräunen.

    Die Fischfilets mit Küchenkrepp trockentupfen. 2 Esslöffel Mehl auf einen Teller geben und den Fisch darin wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen und den Fisch anschließend im Bierteig wenden. In das heiße Öl gleiten lassen und 6 bis 10 Minuten darin frittieren. Herausheben, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit den Chips servieren.

    Rindfleisch-Sülze (Rindssulzn)

    © Gräfe und Unzer Verlag / Stefan Liewehr

    Quelle: Alexander Höss-Knakal: Kochen wie in Österreich

    Fotos: Stefan Liewehr

    Gräfe und Unzer Verlag

    Preis: 17,99 €

    Wie fein ist das denn! Rindfleisch das sich sanft siedend auf den großen Auftritt vorbereiten konnte. Das Geheimnis dahinter ist immer ein gut abgehangenes Stück. Als formidable Begleiter entpuppen sich Kartoffeln, die außer Kümmel nichts brauchen als säuerlichen Apfel mit würzigem Meerrettich und einem Hauch von Puderzucker zur Abrundung des Ganzen dazu.

    Wir haben mit zwei Personen gegessen und gerne den übrig gebliebenen Tafelspitz zur Ausgangszutat eines weiteren Ösi-Klassiker (Rindssulzn) gemacht.

    Zutaten (für 4 Portionen):

    Für die Sülze

    50 g Möhren

    80 g Knollensellerie

    500 ml Rinderbrühe

    8 Blätter Gelatine

    400 g gekochter Tafelspitz

    1 EL Aceto balsamico

    Salz, Pfeffer

    Für den Salat

    3 EL Aceto balsamico bianco

    5 EL Sonnenblumenöl

    3 EL Kürbiskernöl

    Salz

    1 TL Zucker

    1 EL mittelscharfer Senf

    200 g Feuerbohnen

    (aus der Dose)

    2 Radieschen

    1 rote Zwiebel

    Außerdem

    Terrinenform (1 l)

    1 Bund Schnittlauch

    Zubereitung:

    Für die Sülze Möhren und Sellerie putzen, schälen und fein würfeln. Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen und die Gemüsewürfel darin offen bei mittlerer Hitze in ca. 9 Min. weich kochen. Gelatine nach Packungsanweisung in kaltem Wasser einweichen. Den Tafelspitz fein würfeln. Wenn das Gemüse weich ist, den Topf vom Herd nehmen und den Tafelspitz dazugeben. Gelatine ausdrücken und in die heiße Brühe einrühren. Diese mit Essig, Salz und Pfeffer würzen.

    Die Terrinenform mit Frischhaltefolie auslegen und die Sülzenmischung einfüllen. Die Form mit Frischhaltefolie zudecken und die Sülze am besten über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.

    Für den Salat die Bohnen in ein Sieb abgießen, kalt abspülen und abtropfen lassen. Radieschen waschen, putzen und in feine Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Essig, Öle, Salz, Zucker und Senf in eine Salatschüssel geben, verrühren und Bohnen, Radieschen und Zwiebel untermischen. Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in feine Röllchen schneiden. Die Sülze aus der Form stürzen und die Folie abziehen. Sülze in 1 cm dicke Scheiben schneiden, mit dem Salat auf vier Tellern anrichten, mit Schnittlauch bestreuen und servieren.

    45 Min. Zubereitung

    8 Std. Kühlen

    Pro Portion: ca. 430 kcal