Zitronen-Mohnkuchen mit Blaubeeren

© Julia Hoersch, Hamburg/emf Verlag

Ein sommerlicher Mohnkuchen mit einer schönen Zitronen-Note und herrlichen Blaubeeren für Auge und Gaumen, so fluffig und frisch, dass mein Mann direkt begeistert war!

Mein Tipp: verwendet ruhig tiefgekühlte Beeren, die schmecken deutlich beeriger als die frische Ware und machen bei diesem Kuchen eine extrem gute Figur!

Quelle: Zora Klipp: Ein normales Kochbuch …
aber was ist schon normal?

Raffiniert – Authentisch – Superlecker

Fotos: © Julia Hoersch, Hamburg/emf Verlag

Edition Michael Fischer Preis: 28,00 €

Zutaten (Gugelhupf-Form 26 cm Ø):

Für den Teig

1 Bio-Zitrone

150 g Skyr

175 g Zucker

3 Eier (Größe M)

225 g Mehl

Salz

1 Pck. Backpulver

125 ml Sonnenblumenöl

50 g Mohn

300 g Blaubeeren (alternativ Kirschen,
hier geht auch die TK-Variante aufgetaut und abgetropft)

Für den Guss

100 g Puderzucker

Saft von ½ Zitrone

Außerdem

Öl oder Margarine und Mehl für die Form

1 langer Holzspieß

Zubereitung:

Den Ofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Form ausfetten und mit Mehl ausstauben.

Die Zitrone heiß abwaschen, mit einer Reibe die Schale abreiben und den Saft auspressen. Skyr, Zucker, Eier, Zitronenabrieb und Saft miteinander verrühren. Mehl, 1 Prise Salz und Backpulver vermengen und in die Joghurtmasse rühren. Das Öl dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren.

Die Hälfte des Teiges in die Form geben, die übrige Hälfte mit dem Mohn verrühren. Die Blaubeeren auf den Teig geben und mit der anderen Teighälfte bedecken. Mit einem Holzspieß einmal durch den Teig „swirlen“, sodass sich die beiden Teige und die Beeren etwas vermischen und eine Art Marmor-Optik entsteht. Den Kuchen für 40–45 Minuten im heißen Backofen (Mitte) backen und anschließend auskühlen lassen. In der Zwischenzeit den Puderzucker mit dem Zitronensaft verrühren und auf dem ausgekühlten Kuchen verteilen.

Möhreneintopf mit Kokosmilch und Erdnüssen

© Julia Hoersch, Hamburg

Möhren und Kartoffeln sind für uns verlässliche Sparings-Partner, die in meinem Vorrat nie fehlen dürfen, weil der Supermarkt immer öfter Fuß läufig nicht erreichbar ist und sich daraus immer irgendwas leckeres zaubern lässt. Gezaubert hat hier die beliebte Fernsehköchin Zora Klipp, die den heimischen Gemüsen mit Kokosmilch, Ingwer, asiatischen Gewürzen und Erdnussbutter eine ganz andere spannende Facette entlockt, die uns sehr gut gefallen hat und ganz sicher jetzt öfter auf dem Tisch stehen wird!

Quelle: Zora Klipp: Ein normales Kochbuch …
aber was ist schon normal?

Raffiniert – Authentisch – Superlecker

Fotos: © Julia Hoersch, Hamburg

Edition Michael Fischer

Preis: 28,00 €

Zutaten (4 Personen):

800 g Möhren

500 g Kartoffeln

2 Zwiebeln

1 Knoblauchzehe

10 g Bio-Ingwer

1 EL Kokosöl

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1 Msp. gemahlener Zimt

gemahlener Kardamom

½ TL edelsüßes Paprikapulver

Salz, Pfeffer

Chiliflocken (nach Belieben)

1 Dose Kokosmilch

(400 ml Füllgewicht)

2 EL Erdnussbutter

1 Bund Koriandergrün

1 Limette

3 EL Kokosflocken

1 Handvoll geröstete Erdnusskerne

Zubereitung:

Die Mohren und die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Ingwer mit Schale an einer Reibe fein reiben.

Das Kokosöl in einem Topf erhitzen und die Gemüsewürfel sowie die Zwiebeln und den Knoblauch darin anschwitzen. Kreuzkümmel, Ingwer, Zimt, 1 Prise Kardamom, Paprikapulver sowie Salz und Pfeffer dazugeben und 2 Minuten mitrosten. Anschließend mit Kokosmilch ablöschen, die Dose 1–2 x mit Wasser auffüllen und in den Topf gießen, sodass das Gemüse bedeckt ist. Den Eintopf nun so lange köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Zum Schluss die Erdnussbutter einrühren. Den Koriander waschen, trocken schütteln, die Blätter abzupfen und grob hacken.

Die Limette vierteln. Suppe mit Koriander, Kokosflocken und gehackten Erdnüssen garnieren, Limette dazureichen.

Tipp: Zum Dippen eignet sich hier super Zoras Fladenbrot (S. 128).

Jamie Oliver: 5 Zutaten mediterran

Jamie Oliver: 5 Zutaten mediterran

Einfach genial kochen

© Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean),
Rezeptfotos: © David Loftus, 2023 / f. d. dt. Ausgabe DK Verlag

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Worum geht’s?

Kochen unter veränderten Bedingungen

Jedes Mal, wenn ich ein Kochbuch von Jamie Oliver in den Händen halte, muss ich schmunzeln, ich erinnere mich dann unverzüglich an ein Gespräch mit meinem Nachbarn vor vielen Jahren, als ich ihn gebeten hatte, mir Lasagne-Platten aus dem Supermarkt mitzubringen, die ich bei meinem Einkauf leider vergessen hatte. Damals hat der Gute sich tatsächlich nicht getraut, mir die schnelle Variante mitzubringen, die schon vorgekocht ist und hat extra für die Puristin in mir ein weiteres Geschäft aufgesucht. Mein Lieblings-Nachbar lag damit goldrichtig, es wäre mir zu der Zeit nicht in den Sinn gekommen, eine solche Abkürzung zu nehmen, heute hat sich meine Einstellung zum Kochen – wie bei vielen – je nach Zeit-Budget verändert. Ich habe ganz sicher nicht weniger Zeit als früher, aber mein Alltag ist dichter geworden, ich will viel mehr in einem Tag unterbringen und damit scheine ich tatsächlich nicht allein zu sein……

Cleverness, Umsicht und Fantasie!

© Chris Terry

Wenn Jamie Oliver in seiner Einleitung davon spricht, dass noch nie so wenig gekocht wurde wie heute, hat er damit natürlich Recht! Seine Antwort auf diese Entwicklung ist der Versuch mit Cleverness, Umsicht und Fantasie, die Menschen wieder in ihre Küche zu locken.

Take 5 fürs Mittelmeer

Maximale Verdichtung ist für den Engländer nichts Neues, bevor er sich auf seine Reise in mediterranes Terrain lediglich mit 5 Zutaten und einem kleinen Plus (Olivenöl/nativ oder zum Garen, Rotweinessig, Salz, Pfeffer sollten wir bereits im Vorratsschrank haben) im Gepäck begeben hat, hat Jamie schon einmal ein 5-Zutaten- Kochbuch veröffentlicht, Jamies 5-Zutaten-Küche ist bereits 2017 erschienen und gilt als eines der erfolgreichsten Kochbücher aus dem Hause Oliver. 2017 war ich der Meinung, dass ich dieses Kochbuch nicht brauche, 2019 nachdem ich es von einer Freundin geliehen hatte, habe ich es mir kurzerhand auch bestellt.

Hingabe und Erfahrung ergänzt durch intelligenten Lösungen

Mittelmeerküche ist für viele Urlaubsküche, sie soll uns schnell und direkt an die schönste Zeit des Jahres erinnern, für sich nimmt die tradierte Küche Schlichtheit, Hingabe, Herzblut, Genuss, Freude und viel Geschmack in Anspruch. Mit dieser Gegenüberstellung der Ansprüche von heute ans Kochen und dem was eine Küche noch immer sein möchte, scheint ein unüberwindbarer Widerspruch vorprogrammiert zu sein. Wenn man praktischerweise zusätzlich das Angebot des örtlichen Supermarkts im Blick behalten will, werfen vermutlich die allermeisten Kochbuch-Autoren schnell das Handtuch! Für Jamie Oliver und sein Team ist es eine bekannte Spielwiese, deren Herausforderungen, sie mit ihrer Rezept-Entwicklung und Probier-Sessions entgegentreten. Erlaubt ist beim Engländer vieles, was andere von vorherrein kategorisch ausschließen: beim Salat mit saftigem Halloumi, Pfirsichen und marinierter Gurke tummelt sich neben der praktischen Portion fertigem Blattsalat schon mal Dosenpfirsich und beim Salat mit gerösteten Okras, wird ohne viel Aufhebens ein Trick angewendet, mit dem diese garantiert nicht schleimig werden, scharf anrösten funktioniert perfekt! Und so kochen Jamie und sein Team sich von Kategorie zu Kategorie, bieten neben Salaten, Suppen, Pasta, Gemüse, Fisch, Geflügel & Fleisch und Süßes vielfältig und mediterran interpretiert an. Die Auswahl an Rezepten ist wie immer sehr groß und wählt bewusst eine große geographische Streuung.

„Wenn ich ein auf praktikable Lösungen zugeschnittenes Buch wie dieses schreibe, habe ich immer die Leser im Hinterkopf – also Sie. Ich möchte Sie an die Hand nehmen, um Ihnen zu zeigen, wie man im Alltag mit minimalem Aufwand originelle Gerichte zaubert.“
– Jamie Oliver

Bei uns hat Mr. Oliver mit einem leckeren Rucola-Pesto gleich beim ersten probierten Rezept ins Schwarze getroffen. Es war nicht das erste Pesto meines Lebens, wie könnte es bei der Anzahl an Kochbücher, die sich in meiner Bibliothek befinden. Das Pesto verstand mit Frische (Zitronenschale und-saft sei Dank!), Geschmack und Twist zu punkten, die sizilianische Variante aus dem Hause Oliver tauscht die herkömmlichen Pinienkerne gegen Pistazien aus. Es hat uns so gut geschmeckt, dass das Pasta-Gericht schnell wieder auf dem Tisch stand, angenehm ebenfalls, der Einkauf dafür lässt sich unkompliziert im Supermarkt um die Ecke erledigen. Mit Zitronensaft sind wir ein bisschen vorsichtiger gewesen.

Praktische Zugaben und Mittelmeer-Feeling inklusive

Wie in jedem Jamie Oliver Kochbuch, gehören Nährwertangaben zu jedem Rezept dazu: 70 % aller Ideen (bis auf das Kapitel „Süßes“) entsprechen den modernen Leitlinien für eine gesunde Ernährung. Gemüse spielt dabei eine größere Rolle und alles lässt sich vielfältig miteinander zu vollwertigen Mahlzeiten kombinieren. Wie immer ist es Jamie Oliver wichtig, dass Zutaten wie Eier, Fisch oder Fleisch aus nachhaltigen Quellen kommen und das Tierwohl respektiert wird.

Zutaten-Fotos unterstützen unsere ausgeprägte visuelle Wahrnehmung perfekt und wer sich direkt Mittelmeer-Feeling nach Hause holen möchte, kann mit Jamie lauter schöne Plätze am Mittelmeer besuchen und vorzüglich genießen – bitte hier entlang…..

Probierte Rezepte:

Champignonsuppe

© Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean), Rezeptfotos: © David Loftus 

Wir lieben Pilze und haben das große Glück im Herbst bei uns im Wald immer fündig zu werden. Wer hätte gedacht, dass ein eine Pilzsuppe mit Champignons aus dem Supermarkt ebenfalls eine schöne Tiefe entwickeln kann, wenn dafür ein Teil der Pilze zusammen im Ofen geröstet werden. Ein Hack von Jamie Oliver, den wir gerne übernehmen, wenn der Wald nicht liefern kann!

Gerösteter Rosenkohl

Rosenkohl mit Röstaromen und kombiniert mit einem frischen Zitronen-Parmesan-Joghurt. Beim zweiten Durchlauf habe ich den Rosenkohl kurz blanchiert und werde dies für weitere Wiederholungen beibehalten. Super einfach und wohlschmeckend, ohne zu beschweren. Mit Sauerteig-Croutons sind wir zu zweit von einer 4er-Portion gut satt geworden, Röstkartoffeln passen sicherlich ebenfalls sehr gut dazu.

Gerösteter Blumenkohl

© Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean), Rezeptfotos: © David Loftus 

Toll angerichtet, stattliche geröstete Blumenkohl-Scheiben werden auf einer würzigen Knoblauch-Mandel-Paprika-Sauce drapiert – ein echter Hingucker und sehr delikat! Der Klassiker aus Katalonien (Romesco-Sauce) wird dort häufig mit getrockneten Paprikaschoten zubereitet, Jamies-Variation macht das Gericht mit Röst-Paprika aus dem Glas deutlich zugänglicher.

Zarte, rauchige Auberginen

werden mit einem seidigen Hummus kombiniert, bei dem der Hummus ohne Tahin auskommt, stattdessen werden angeröstete Sesamsamen mit Kichererbsen, Zitrone und 2 Esslöffeln natives Olivenöl püriert. Die Oliver-Version des im arabischen Raum beliebten Gerichts (Baba Ghanoush) ist deutlich leichter als das klassische Auberginen-Püree. Mein Mann fand die Kombi toll, auch wegen der knackigen Radieschen als Kontrast dazu und den geschickt kombinierten unterschiedlichen Texturen. Außerdem gibt es tatsächlich beim Tahin-Angebot große Qualitäts-Unterschiede, ich habe im Supermarkt leider nicht meinen Favoriten gefunden.

Wir haben zu zweit eigentlich immer die 4er Portion verdrückt, die Rezepte im Kochbuch lassen sich ebenfalls schön miteinander kombinieren, der folgende Käsekuchen ist indes üppig-cremig.

Käsekuchen

© Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean), Rezeptfotos: © David Loftus 

Wieder was gelernt, damit die Kuchendecke keine Risse bekommt, bäckt Jamie Oliver seinen Käsekuchen im Wasserbad, die Vorgehensweise ist anlog zur Zubereitung beim amerikanischen Cheesecake. Dazu wird die mit Alufolie ummantelte Springform in eine mit heißem Wasser gefüllte, ofenfeste Form (alternativ tiefes Backblech) gestellt. Der Käsekuchen ist lecker und schnell gemacht, sollte dann jedoch noch für mindestens 4 Stunden gut durchkühlen. Leider ist es mir nicht geglückt, die Backform ganz perfekt abzudichten. Geschmacklich und optisch hatte dies keine Auswirkungen. Beim nächsten Mal werde ich es mit einem Wasserschälchen im Ofen probieren, das schlagen viele Cheesecake-Rezepte inzwischen vor.

Fazit: Mittelmeer-Genuss so einfach und so schnell wie möglich!

Jamie Oliver ist für mich der König der Verdichtung und Optimierung in der Küche, niemand hat so gut wie er erkannt, dass man entweder akzeptiert, dass die Menschen nicht mehr viel kochen oder ihnen mit alltagstauglichen Rezepten zur Seite stehen muss. Etwas das aber nur mit einer engagierten und kreativen Rezept-Schmiede funktioniert und einzelne Autoren ohne Teams gar nicht leisten können. Wenn man jedoch ganz generell auf die Zutatenlisten von Kochbüchern von heute schaut, ist es längst eine Herangehensweise, die viele andere Autoren inzwischen übernommen haben, weil wir alle immer weniger Zeit und Geduld für lange Küchen-Sessions haben. Wenngleich die meisten Kochbücher nicht bis auf 5 Zutaten plus Essentials reduzieren, weil der Schwierigkeitsgrad für die Rezeptentwicklung mit jeder Zutat weniger, beträchtlich ansteigt. Unter diesem Stresstest, geht es nicht mehr um das „the one and only Geschmacks-Erlebnis“, sondern um ein leckeres Gericht das jeden Tag möglich ist und mit Cleverness, Umsicht und Fantasie das bestmögliche dabei herausholt, ohne dass wir dafür ewig in der Küche stehen müssen! Die kulinarische Einladung des Engländers ans Mittelmeer, tut der tradierten Küche gut und ermutigt Anfänger mit optimierten Rezepten, nach dem Urlaub die Taverna in die eigene Küche zu verlagern, hat sogar noch ein paar Hacks für erfahrene Köchinnen und Köche im Angebot, auf die ich nie allein gekommen wäre, Pilze im Ofen an zu rösten wirkt Wunder für den Geschmack! Mein Mann und ich waren total verblüfft, dass es für eine cremige Pilzsuppe mit deutlichem Pilz-Aroma nicht immer Steinpilze braucht.

Käsekuchen

Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean), Rezeptfotos: © David Loftus, 2023 / f. d. dt. Ausgabe DK Verlag

Frischkäse & Vanillepaste

Jamie Oliver hat sich bei diesem Rezept von den beliebten Käsekuchen, die man in Teilen des Mittelmeerraums findet, inspirieren lassen Dieser kecke kleine Nachtisch ist geradezu ein Kinderspiel und sieht trotzdem superbeeindruckend aus, erklärt er.

Anmerkung von mir: Der Käsekuchen ist lecker und schnell gemacht, sollte dann jedoch noch für mindestens 4 Stunden gut durchkühlen. Die Vorgehensweise ist eine komplett andere als beim traditionellen Käseküchen mit Boden, der süße Klassiker wird im Wasserbad – ähnlich wie bei Cheesecake-Rezepten – zubereitet. Das verhindert, dass der Kuchen nach dem Backen, in sich zusammenfällt. Bitte beachten: * Jamie backt mit Umluft!

Quelle: Jamie Oliver: 5 Zutaten mediterran

Einfach genial kochen

Fotos: David Loftus

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Für 12 Personen – Vorbereitung 10 Minuten – Garzeit 24 Minuten, plus Kühlen

300 g Puderzucker, plus mehr zum Verarbeiten

4 Packungen Frischkäse (Doppelrahmstufe, à 280 g)

5 TL Vanillepaste

5 große Eier

70 g Mehl Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Den Wasserkocher füllen und einschalten. Den Boden einer Springform (23 cm Ø) mit Backpapier auslegen. Das Papier und den Rand mit etwas Olivenöl einfetten und leicht mit Puderzucker bestreuen. Die 300 g Puderzucker in eine große Schüssel sieben und mit dem Frischkäse und der Vanillepaste glatt rühren. Anschließend einzeln nacheinander die Eier einarbeiten, zuletzt das Mehl hineinsieben und unterrühren. Die Masse in die vorbereitete Form füllen und die Form von außen mit Alufolie abdichten, damit kein Wasser eindringt. Die Springform in die Fettpfanne des Backofens stellen und bis zur halben Höhe der Form kochendes Wasser angießen. Den Kuchen im oberen Teil des Ofens 20 Minuten backen, bis er goldgelb und in der Mitte eben gestockt ist – er darf noch ein wenig wackeln. In dem Wasserbad 15 Minuten abkühlen lassen und dann zum vollständigen Erkalten herausnehmen. Vor dem Anschneiden zugedeckt für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Der Käsekuchen schmeckt köstlich mit frischen Früchten der Saison

Gerösteter Blumenkohl

Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean), Rezeptfotos: © David Loftus, 2023 / f. d. dt. Ausgabe DK Verlag

Gemogelte Romesco-Sauce & zerstoßene geröstete Mandeln

Quelle: Jamie Oliver: 5 Zutaten mediterran

Einfach genial kochen

Fotos: David Loftus

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Das Leben ist schöner mit Romesco-Sauce! Ob zu leckerem Gemüse genossen, wie diesem Blumenkohl, zu Fisch, Geflügel oder Lamm – sie macht Freude, bei der Zubereitung wie auf dem Teller, ermutigt Mr. Oliver. Mit Blumenkohl im Schlepptau ist uns der spanische Klassiker fast noch lieber als zu Fisch & Fleisch, sehr gerne wieder so!

Für 4 Personen, Fertig in 45 Minuten

1 Blumenkohl (800 g)

4 Knoblauchzehen

100 g helles Sauerteigbrot

50 g blanchierte Mandeln

1 Glas geröstete rote Paprikaschoten in Lake (460 g)

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Nur die äußeren welken Blätter des Blumenkohls entfernen und den Strunk etwas kürzen. Den Blumenkohl halbieren, in 3 cm dicke Spalten schneiden und in einer großen ofenfesten Form in etwas Olivenöl und Rotweinessig wenden. Mit Meersalz und schwarzem Pfeffer würzen und im Ofen 35 Minuten rösten, bis der Blumenkohl goldbraun und durchgegart ist. Inzwischen den Knoblauch schälen, das Brot in Stücke zupfen und mit den Mandeln in einer zweiten ofenfesten Form verteilen. 15 Minuten, bevor der Blumenkohl fertig ist, die zweite Form ebenfalls in den Ofen schieben.

Sobald die Garzeit beendet ist, beide Formen aus dem Ofen nehmen. Eine Handvoll Mandeln beiseitelegen, den Rest mit dem Knoblauch und dem gerösteten Brot in den Mixer geben. Die abgetropften Paprikaschoten sowie 2 EL Olivenöl und 1 Schuss Rotweinessig hinzufügen und mixen, bis die Sauce glatt und seidig ist. Falls nötig, mit 1 Schuss Wasser verdünnen und sorgfältig abschmecken. Die Sauce auf eine Platte gießen und den Blumenkohl darauf anrichten. Die restlichen Mandeln zerstoßen oder hacken, den Blumenkohl damit bestreuen und servieren.

Champignonsuppe

Jamie Oliver Enterprises Limited (2023 5 ingredients Mediterranean),
Rezeptfotos: © David Loftus, 2023 / f. d. dt. Ausgabe DK Verlag

Saure Sahne, knusprig geröstete Pilze

Quelle: Jamie Oliver: 5 Zutaten mediterran

Einfach genial kochen

Fotos: David Loftus

Dorling Kindersley Verlag

Preis: 29,95 €

Inspiriert vom kleinen, aber feinen Montenegro, dessen Küche auf maximalen Geschmack aus frischen, regionalen Zutaten setzt, kommen bei dieser Suppe Champignons gleich zweimal zum Einsatz – erklärt Jamie Oliver – der doppelte Einsatz ist das Geheimnis für mehr Pilz-Geschmack!

Für 4 Personen, Fertig in 30 Minuten

4 Knoblauchzehen

300 g Gemüsemix (TK) aus gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Sellerie

750 g Champignons

1 l Hühner- oder Gemüsebrühe

4 EL saure Sahne

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Mit 2 EL Olivenöl und dem TK-Gemüse in eine große Schmorpfanne geben und bei mittlerer bis starker Hitze einige Minuten anschwitzen. Inzwischen 500 g der Champignons in Scheiben schneiden, zu dem Gemüse in die Pfanne geben und mit 1 kräftigen Prise schwarzem Pfeffer würzen. Alles weitere 10 Minuten goldgelb anschwitzen, mit der Brühe aufgießen und 10 Minuten garen. Inzwischen die restlichen 250 g Champignons für die Einlage klein schneiden (im dekorativen Querschnitt, die Abschnitte in die Suppe geben) und auf einem Backblech verteilen. Mit Olivenöl beträufeln, mit 1 Prise Meersalz und Pfeffer würzen und im Ofen 15 Minuten goldbraun und knusprig rösten.

Zum Schluss die Suppe im Mixer oder mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz pürieren und auf vorgewärmte Schalen verteilen. Je 1 EL saure Sahne grob unterziehen und die gerösteten Pilze hineingeben. Vor dem Servieren nach Belieben mit nativem Olivenöl extra abrunden.

Tim Mälzer: Vierundzwanzigsieben kochen

Tim Mälzer: Vierundzwanzigsieben kochen

Fotos: Reinhard Hunger, Matthias Haupt u. Frank Meyer

Mosaik Verlag

Preis: 28,– €

Wie sieht es aus?

Er macht sein eigenes Ding!

Kochbücher sind entweder schick oder spießig, dazwischen scheint es nicht viel zu geben….. Ist ein berühmter Autor am Start, nutzt die Vermarktung beim Cover gerne das Konterfei des jeweiligen Protagonisten, um zusätzliche Aufmerksamkeit für den Titel zu generieren. Herrn Mälzer attestieren viele Zeitgenossen – nicht ganz zu Unrecht – eine gewisse Selbstverliebtheit, dennoch hält er offenbar nicht viel davon, wenn ihn morgens beim Kaffee kochen sein Konterfei aus dem Kochbuch-Regal entgegen lächelt. Das poppige fröhliche Cover, dass er für dieses modernes Alltagskochbuchs stattdessen gewählt hat, ist optisch ein Hingucker, sein puristisches Layout passt perfekt dazu, eine kluge Entscheidung des Hamburgers damit eigene Akzente zu setzen..

Der Chef und seine Experten

© Philipp Rathmer

Tim Mälzer hat Deutschlands Kochgewohnheiten umgekrempelt. TV-Koch, Gastronom, Buchautor und Unternehmer – er ist der mediale Star am Herd. Seit 20 Jahren ist er im TV erfolgreich, sein lässiger Kochstil hat tausende Fans zu begeisterten Hobbyköchen gemacht. Die frische und kreative Küche zu alltagstauglichen Preisen ist seine Stärke.

Wenn Küchen-Profis sich an ein Buch-Projekt machen, sind diese heutzutage oft nicht allein unterwegs und leisten sich gerne engagierte Unterstützung, vom Kochbuch-Verkauf allein leben die allermeisten sowieso nicht! Ottolenghis vegetarische Kolumne im Guardian wäre nicht denkbar, ohne ein Team dahinter, das jeden Tag auf die Jagd nach neuen Rezept-Ideen geht und Jamie Olivers Imperium setzt ebenfalls auf die fleißigen Hände dienstbarer Geister, die notfalls ein Rezept so lange probieren, bis trotz der Begrenzung auf lediglich 5 Zutaten und vereinfachter Zubereitung, das bestmögliche Ergebnis auf dem Tisch steht. Der Fernsehkoch aus dem Norden hat schon vor vielen Jahren Marcel Stut zum Projektleiter gemacht, der die Entwicklung kreativer Rezepte beim Magazin Essen & Trinken von der Pike auf erlernte und sich viele Jahre für das Magazin tolle Rezepte ausgedacht hat, dasselbe gilt übrigens für Anne Haupt, die dieses Kochbuch-Team komplettiert. Beide sind außerdem Profi genug, es für 24/7 einfacher und zugänglicher für „Normalos“ zu machen, ohne dass die Spannung auf dem Teller flöten geht.

Visionen für einen neuen kulinarischen Alltag!

Für Mälzer als Chef spricht für mich, dass er sich in seinem Team stets mit Profis und Gleichgesinnten umgibt und nicht wie die „O’s“ aus London die Kreativität junger Talente zu Nutze gemacht hat. Wie jeder guter Gastronom ist Tim Mälzer nicht der Mann der alles allein macht, aber sehr eigene Vorstellungen davon entwickelt hat, wo er mit seiner Alltagsküche hin will, dass er dabei keine kleinen Brötchen backt, versteht sich fast von selbst……..

„Das Einfache« ist zeitgemäß. Insbesondere zu Hause. Die eigene Küche ist für mich kein Ort, an dem man sich verkünsteln und mit anderen messen sollte. Zu viel auf einmal zu wollen führt in der Regel zu Stress. Trends nachzuhecheln ebenso. Dieses Buch soll eine Hilfestellung für alle sein, die sich am eigenen Herd gerne aufs Wesentliche konzentrieren: gutes und unkompliziertes Essen. Eine Alltagsküche, die einem nicht alltäglich vorkommt.“ – Tim Mälzer

Was gibt es denn?

Alltagsfreuden wie bestellt, statt Theorie oder rigide Zutaten-Beschränkung!

Die Rezept-Einteilung von 24/7 füttert mit bekannten Stichworten wie Frühstück (Quark-Brötchen, Buttermilch-Pancakes), belegte Brote (Eiersalat-Sandwich mit Gartenkresse), einer grünen Küste (z.B. Mozzarella mit Erdbeerdressing), Pasta (Tagliatelle mit Garnelen-Bolo), Suppen & Eintöpfe (Muschel-Curry), Kartoffeln (Pellkartoffeln mit Zaziki), Fisch (Kabeljau mit Fenchelsalat) Fleisch (Nackensteak mit Schmorzwiebeln u. Feigen), Süßes & Desserts (Schoko-Erdnuss-Cookie) kulinarische Erwartungen, die vielen sofort in den Sinn kommen, wenn sie gefragt werden, wie Alltags-Genuss für sie sein soll. Einzig die grüne Kiste, in der man neben mehrheitlich Vegetarischem einen thailändischer Hackfleisch-Salat oder einem Breznsalat „Bavaria“ mit Fleischwurst u. Käse drin, lässt mich ein wenig ratlos zurück.

Ich hab was Leckeres für Dich, koch einfach und schau wie es für Dich passt!

Wer auf die Abarbeitung einer Best-of-Alltag-Liste hofft und feste Zeit-Einteilungen wünscht, oder gar eine Anleitung sucht, wie er die alltägliche Küche generalstabsmäßig beherrschen kann, den muss ich leider enttäuschen, das gibt es bei Tim Mälzer nicht und eigentlich ist er tatsächlich überhaupt nicht der Typ, hinter dem man einen Hang zur Didaktik vermuten könnte! Er will „BÄM“ und klasse Rezepte liefern, die trotz umsichtig reduzierter Zutaten-Listen viel können, von festen Vorgaben hält er dabei aber absolut nichts. 5 ist nicht die Zahl von der sich ein Tim Mälzer regieren lässt, damit soll sich doch der Ex-Kollege in London herumschlagen. Wer seinen Mett-Igel zum Frühstück noch verschmäht, serviert ihn halt zum Bier mit Freunden und Misosuppe mit Seiden-Tofu macht genauso zu vielen anderen Gelegenheiten Spaß.

In diesem Kochbuch spielt die Musik ganz klar und ausschließlich bei den Rezepten, zu ihnen gibt es keine echte didaktische Überleitung, auf Einführungen, Tipps & Tricks wird zudem konsequent verzichtet. Ich habe erst mit jedem gekochten Rezept verstanden, dass Herr Mälzer es ernst gemeint hat, als er mir eine Alltagsküche versprach, die eben nicht alltäglich daher kommt. Kein Alltagskochbuch kommt ohne eine Bolognese aus, in diesem Kochbuch wird sie jedoch nicht wie überall mit Hackfleisch, sondern mit Garnelen zubereitet. Die Rezepte dieses Kochbuchs sind ein bunter Strauß an kreativen Angeboten für die Jeden-Tag-Küche, nie langweilig, zu komplex bei den Zutaten oder kompliziert und können mehrheitlich und verlässlich all das einlösen, was mir von Tim Mälzer zunächst blumig versprochen wurde. Diese zur Schau gestellte Konsequenz ist kein Zufall und zeigt die Klasse der Rezept-Entwicklung, die sich dahinter verbirgt.

Was wir daraus mitnehmen oder lernen wollen, müssen wir immer selbst destillieren, Küchen-Pädagogik ist offenbar nicht eines der Ziele dieses Alltagskochbuchs und eigentlich passt ein solcher Ansatz für mich tatsächlich überhaupt nicht zu dem was den Protagonisten ausmacht und wo er und sein Team sich als Unterstützung für einen gelungenen kulinarischen Alltag sehen.

Ohne Nostalgie und ein klein bisschen Klamauk geht es dann aber doch nicht…..

Auf Seite 9, das gebe ich gerne zu, habe ich doch kurz gezuckt, als der „Küchenbulle“ himself leicht derangiert im Gorilla-Kostüm auftritt und mich dann schnell entschlossen, diesen Auftritt unter dem speziellen Humor des Hamburgers zu verbuchen, für den es jedoch ebenfalls ein klitzeklein wenig Selbst-Ironie benötigt. Die kulinarischen Alltagsbeobachtungen von Thees Ulmann im zweiten Teil des Kochbuch bedienen heimelige Nostalgie, die dem Thema zuträglich ist und den Freund von seiner besten Seite porträtieren: Mutter Uhlmann hat es nämlich außerordentlich gefreut, dass Tim ihre Treue zur Quitte begeisterte und bot schnell neben einer Marmelade daraus mehr Nachschub in Form von Quittenmus und Quitten-Püree (Melasse) an. Ohne Frage, es lässt sich nett lesen und lockert die Aneinander-Reihung von tollen Rezepten irgendwie auf, kann jedoch nicht wirklich Einleitungstexte zu den Rezepten ersetzen, auf die ich persönlich inzwischen liebend gerne verzichte, wenn sie mir nicht mehr als Geschmacks-Plattitüden liefern wollen!

Probiert & Verputzt:

Pilzpasta

© Reinhard Hunger

Pilze und Tomatenmark, kann das gut werden? Ein deutliches ja, denn Thymian und Knoblauch, Honig, Paprikapulver, Rotwein und Estragon verhelfen sogar Zucht-Champignons zum fulminanten Auftritt. Die Geheimwaffe dabei Steinpilzpulver, das sich nicht nur in der Pasta gut macht. Die Kombination ist stimmig und bringt eine Vollmundigkeit, die bei man bei schnöden Champignons in einem Pilzgericht nicht erwartet, eine gelungene Abwechslung und kein geschmacklicher Leisetretter!

Brotsalat

© Reinhard Hunger

Ein knackiger fein-würziger Salat mit viel Textur, durch Kichererbsen, Spinat, Tomaten, Zucchini, schnell gemacht und mit Kreuzkümmel, Sumach, Chiliflocken, Honig u. Zitrone herrlich orientalisch aromatisiert! Statt Fladenbrot, dass ich nicht zur Hand hatte, habe ich mich auf geröstete BaguetteCroutons als Crunch verlassen. Den muss es unbedingt wieder geben, da waren sich alle am Tisch einig!

Kartoffel-Buletten

Schlicht und einfach, letztendlich Bratlinge aus Kartoffel-Püree, Champignons, Frühlingszwiebeln und TK-Erbsen sorgen für mehr Geschmack, bevor die Buletten mit Panko-Bröseln eine tolle Knusper-Hülle erhalten und in der Pfanne ausgebraten werden. Unkomplizierte Familien/Alltags-Küche und mit dem begleitenden grünen Salat mit Zitronen-Schmand-Dressing klassisch kombiniert – wie bei Oma früher. Vielleicht nicht weltbewegend, aber wir mögen zur Abwechslung Retro-Küche ohne viel Schnickschnack sehr gerne.

Gulasch

© Reinhard Hunger

Für Tim Mälzers optimiertes Gulasch-Rezept wird zunächst eine Gemüse-Pilz-Basis angeschwitzt, die mit Rotwein und Wasser abgelöscht und reduziert wird, dann wird das Fleisch in der würzigen Paprika-Tomaten-Sauce noch ca. 2 Stunden im Ofen butterweich geschmort. Die Sauce wird nur mit einem Teil des Gemüses als Saucen-Basis püriert, dadurch bleibt der Fleischgeschmack gut erhalten. Und fertig ist ein aromatisches Gulasch, dass sich toll mit Baguette auf tunken lässt und jede Mühe lohnt! Pilze in der Sauce machen hier wieder mal den Unterschied und sorgen für mehr Tiefe.

Ratatouille-Eintopf

© Reinhard Hunger

Linsensuppe mit südfranzösischer Note, schön einfach und trotzdem deftig, außerdem erfreulich vegetarisch! Der Balsam-Essig darin ist ein toller Geschmacksverstärker!

Fazit: Überzeugendes Rezept-Angebot für jeden Tag, sehr variabel und kreativ!

Ich könnte jetzt einen Haufen Zeug schreiben, der meine kritische Haltung gegenüber Platzhirschen und Profis belegen soll oder verhalten applaudieren, weil der Autor ein Profi ist und sich nicht nach Feierabend allein ans Kreieren seiner Rezepte gemacht hat, aber was hätten andere davon? Denn alles was ich probiert habe war richtig gut und hat sich in unserer Alltagsküche schnell als neue Ideen mit Pfiff durchgesetzt.

Wenn ich das Haar in der Suppe suchen soll, dann fehlt es mir an Erklärungen, Tipps & Tricks, die Alltagskocher an die Hand nehmen wollen. Für meinen Geschmack jedoch nicht wirklich etwas, das erwartbar ist bei Tim Mälzer und wo er sich überhaupt sieht. Wer nach neuen Ideen für die Jeden-Tag-Küche sucht, die richtig lecker und für den Tipps und Tricks verzichtbar sind, sollte sich dieses Kochbuch einfach mal anschauen. Für mich hat es sich nach anfänglicher Skepsis definitiv gelohnt, denn die Tricks findet man durchs Nachkochen schnell selber heraus!

Elle Teuscher: Super Salate!

Elle Teuscher: Super Salate!

Cristian Verlag

Preis: 29,99 €

Elle Teuscher stammt aus Vanvouver, Kanada, ist aber vor 13 Jahren nach Deutschland ausgewandert – unter anderem, weil man hier zum Beispiel mit dem Rad in die Arbeit fahren kann, und weil es in Hamburg viel weniger regnet als in Vancouver. Auf ihrem Blog »Elle Republic« teilt Teuscher ihre Philosophie der gesunden Ernährung und hört immer wieder, gesundes Essen und ein anstrengender Job passen nicht zusammen. Dass das funktioniert, dafür ist sie selbst das beste Beispiel und jetzt möchte Elle uns inspirieren, es ihr nach zu tun.

Salate mit Rezept – man gönnt sich ja sonst nichts!

„Salat kann so viel mehr sein als eine Vitaminquelle. Für mich ist ein Salat Ausdruck von Kreativität, die durch die Kombination passender Zutaten zu einem Geschmackserlebnis wird.“
Elle Teuscher

Die entscheidende Frage stellt die Kanadierin zu Beginn ihres Salate-Kochbuchs, dass sie bezeichnenderweise „Super Salate!“ nennt gleich selbst: Braucht man für einen Salat ein Rezept? Ihre erste Antwort lautet nein, eigentlich nicht, ein paar Zutaten zusammenwerfen und ein Dressing (Master-Rezepte gibt es ebenfalls im Kochbuch) darüber geben ist wirklich nicht schwer. Doch wenn es mal was Besonderes sein, oder der Salat zum Hauptdarsteller werden soll, dann ist ein Rezept eine Option, die dafür sorgen kann, dass man sich gerne noch einen Nachschlag gönnt und nicht froh ist, wenn die gesunde Portion endlich aufgegessen ist. Darauf hoffe ich tatsächlich sehr, Salate haben in meiner Küche bislang sehr häufig die Nebenrolle innegehabt, jetzt muss das anders werden, weil ich meine Gewohnheiten in Bezug auf Essen aus guten Gründen definitiv ändern will. Wird es gelingen, dass diese Autorin mich mit tollen Salat-Rezepten erfolgreich umprogrammieren kann?

Möglichst saisonal genießen

Sich gesund und trotzdem herzhaft und sättigend zu ernähren ist das Credo, dem sich die Wahl-Hamburgerin mit ihrem Food-Blog vor einigen Jahren verschrieben hat. In diesem Kochbuch hat sie die Lieblingsrezepte des Blogs für Salate zusammengestellt. Die allermeisten davon sind für Vegetarier oder Flexitarier (Lammfilet mit orientalischem Bulgursalat, Klassischer Caesar Salad mit Hähnchen, Kartoffelsalat mit Räuchersaibling) geeignet und einfach zuzubereiten. Mit wenigen Ausnahmen verwendet sie dafür gerne saisonales und regionales Gemüse, dass sie am liebsten auf dem Wochenmarkt einkauft. Bei der Entwicklung ihrer Rezepte greift Elle Teuscher gerne auf ein Repertoire aus Zutaten zurück, die sie immer wieder verwenden kann, ohne dass sie ihr langweilig werden. 65 Salat-Optionen sind es tatsächlich geworden die dieses Salat-Kochbuch in saisonaler Anordnung präsentiert. Wir haben uns Salat technisch im Sommer-Kapitel umgetan und alles was wir probiert haben, motivierte uns mit noch mehr Salat als Hauptdarsteller weiter zu machen, denn geschmeckt hat es uns wirklich sehr gut! Ehrlicherweise muss man hier jedoch auch erwähnen, dass das Geschmackserlebnis, die Sensorik und der finale Salat-Look der hier präsentierten Salate durchaus mal im Frühjahr nach Kirschtomaten, Paprika oder grünen Bohnen als Zutaten verlangt (Dicke Bohnen-Salat nach griechischer Art, Spargelsalat mit gemischten Bohnen, Zitrone und Kräutern). Wer das berechtigterweise enger sieht und nicht mal ausnahmsweise ein Auge zukneifen möchte, kann sich die entsprechenden Kreationen für die heimische Saison vormerken. Bei Rezepten mit Spargel ist jedoch manchmal eine Entscheidung fällig!

Je bunter ein Gericht ist, desto besser schmeckt es!

Bei Elle geht es jeden Tag bunt und abwechslungsreich zu: Salatblätter werden häufig mit Gemüse, dass wenig Stärke enthält (Kohlrabi, Blumenkohl, Pilze, Lauchzwiebel, Gurke, grüne Bohnen, Spargel, Artischocken, Zucchini, Spitzpaprika, Brokkoli) kombiniert, dazu gesellt sich häufig eine Mischung aus guten Proteinen (Linsen, Bohnen, Nüsse/Körner), komplexen Kohlehydraten (Süßkartoffel, Kürbis, Karotten, Rote Bete, Pastinaken), Früchten, Getreide oder sogenanntes Pseudogetreide, wie Quinoa (Quinoasalat mit Za’atar), Kräutern und geröstete Nüsse sorgen am Schluss für Aroma und Textur. Kontraste sind bei diesen Rezepten Bestandteil des Programms, pikante Zutaten werden mit Trockenfrüchten, frischem Obst (Glasnudelsalat mit Erdbeeren und Gurken) oder einem Dressing mit Honig oder Ahornsirup (Herbstlicher Nudelsalat mit geröstetem Kürbis) insgesamt ausgewogener. Klar denken die meisten bei Salat sofort an Blattsalate folgt man aber Teuschers Ideen für einen spannenden Salat, lohnt es sich durchaus, die Blätter einfach mal ganz wegzulassen (Linsensalat mit Karotten und Tahin-Dressing). Die Speisekammer sollte mit Tahin (Spargelsalat mit Zitronen-Tahin-Dressing), Olivenöl, Sesamöl (Thai-Salat mit Erdnussdressing), verschiedenen Essigen und Gewürzen gut bestückt sein, wenn man sich mit Elle Teuscher an neue Salat-Ideen wagt, es braucht deutlich mehr als 5 Zutaten. Bei uns ist dies jedoch noch nie ein Problem gewesen und wir haben alle Salat-Mahlzeiten sehr genossen!

Tipps fürs Gelingen und Liebe zum Detail!

Eine Salat-Schleuder gehört für die Kanadierin unbedingt in die ambitionierte Salat-Küche und damit hat sie total Recht, ihre Salate sind keine kulinarischen Eintagsfliegen und verdienen Aufmerksamkeit und ein gewisses Engagement! Es lohnt sich, die Rezepte gründlich durchlesen diese Autorin achtet auf jedes Detail, dass bei der Zubereitung ihrer Super Salate, ein stimmiges Geschmackserlebnis beeinträchtigen könnte. Wir können absolut bestätigen, dass diejenigen die sich dafür Zeit nehmen wollen, mit sehr abwechslungsreichen wohlschmeckenden Salat-Kreationen belohnt werden!

Probiert & Verputzt:

Belugalinsensalat mit orientalischem Dressing

©Elle Teuscher/Christian Verlag

Ein einfaches Rezept für einen Belugalinsensalat mit mediterranen Aromen und Einflüssen aus dem Nahen Osten. Und natürlich schmeckt das Ergebnis sehr fein! Der leckere Salat kann bequem unter der Woche als gesundes Mittag- oder Abendessen gemacht werden, Reste können im Kühlschrank gut bis zum nächsten Tag aufbewahrt werden. Wir empfehlen das Rezept sehr gerne weiter, weil der Salat uns ziemlich begeistert hat!

Mediterraner Kartoffelsalat mit Senf & Kapern (ohne Mayonnaise)

©Elle Teuscher/Christian Verlag

Ein angenehm leichter Kartoffel-Salat mit würzigem Senf-Dressing, frischen Kräutern, Lauchzwiebeln, Radieschen und Kapern, der ebenfalls prima zu Gegrilltem passt und mit knackigen Texturen und jede Menge Geschmack überzeugt. Ein echter Volltreffer bei dem wir nichts vermisst haben!

Bohnen-Kartoffel-Salat

Eine weitere Kartoffelsalat-Variante, diesmal mit ein wenig krossem Speck und blanchierten grünen Bohnen variiert, ebenfalls sehr gut!

Schwarzer-Bohnen-Salat mit Avocado und Mango

©Elle Teuscher/Christian Verlag

Dieser Salat aus schwarzen Bohnen beeindruckt durch die Kombination mit süßer Mango, Avocado, roter Zwiebel, Koriander und einem säuerlichem Limetten-Dressing. Aromatisch dicht zauberte er ein wenig Mexiko auf unsere Teller. Das Beste ist allerdings, diese Salat-Kombi schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch noch verdammt gut aus! Eine kleine Anmerkung habe ich noch, ich habe deutlich weniger Limettensaft für das Dressing verwendet.

Zucchinisalat mit Kichererbsen, Zitrone, Parmesan & Kräutern

©Elle Teuscher/Christian Verlag

Ein herrlich einfacher, fast veganer Salat mit Zucchini, Kichererbsen, Zitrone, Parmesan und Kräutern, der sich in unserer kochfaulen Sommerküche fest etabliert hat.

Fazit: Viel Geschmack, statt schnelle Nummer!

Ich hatte dieses Kochbuch schon eine Weile in meinem Bücher-Regal stehen und habe es vor einigen Wochen direkt in die Küche geholt, weil ich mehr Salat und Gemüse essen und es mir mit Genuss und leckeren Kreationen dabei einfacher machen wollte. Die Rechnung ist voll aufgegangen, die Sommer-Salat-Session mit Rezepten von Elle Teuscher hat super viel Spaß gemacht! Voraussetzung für diesen Genuss ist eine gut sortierte Speisekammer und die Bereitschaft, sich für jeden Salat ein wenig Zeit zu nehmen. Aber mit irgendwas musss man sich ja motivieren und überlisten, wenn es zukünftig mehr „Grünzeug“ auf dem Teller geben soll. Was mir außerdem gefällt, dass die Autorin ihr Konzept für super Salate erklärt, die nicht nur gut, sondern sehr gut schmecken. Die diversen verlangten Zutaten werden gerne immer wieder neu kombiniert, was ich ebenfalls wichtig finde.

Ein unfassbar gutes Kochbuch

Deb Perelman: Ein unfassbar gutes Kochbuch
100 genial einfache Evergreens aus der kleinen Küche in New York

Christian Verlag

Preis: 39,99 €

Wer kocht hier?

Die Autodidaktin, Köchin und Fotografin Deb Perelman ist Gründerin des preisgekrönten Blogs SmittenKitchen.com. 1,6 Million Follower folgen ihr inzwischen auf Instagram und sie ist eine der erfolgreichsten Food-Bloggerinnen überhaupt. Ihre ersten beiden Kochbücher waren New York Times Bestseller. Deb lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in New York City und hat angefangen zu bloggen, weil sie beim regelmäßigen Restaurantbesuch am Wochenende mit Freudinnen oder ihrem späteren Ehemann immer von der Frage getrieben, wurde, geht das was ich auf dem Teller habe nicht noch ein bisschen besser?

Wer ein bisschen mehr Zeit hat, kann sie und ihre Motive für „Keepers“, ihre Art zu Kochen in dem folgenden Interview besser kennen lernen:

Einfach nur gut oder doch mehr?

„Ich war mehr oder weniger Kochnovizin, aber ich stieß immerzu auf echte Schätze. Selbst vor 16 Jahren war das Internet voll von Rezepten, und das machte die Auswahl schwer. Wenn ich einen Butterkuchen so verfeinerte, dass er die perfekt feinkrümelige Struktur bekam, oder eine Methode erfand, bei der mein Hähnchen nicht austrocknete, wollte ich es alle wissen lassen. Ich entschied mich also, die Rezepte ins Internet zu stellen.“.
 – Deb Perelman

Deb Perelman ist eine von den Menschen, die manche als Nerds bezeichnen, diese Autorin ist getrieben von ihrem Wunsch nach dem perfekten Ergebnis. Es ging ihr mit ihrem Blog und ihren Rezepten niemals darum, etwas zu demonstrieren, was wir noch nicht gesehen haben; gegen Innovationen um des Neuen Willen hat sie sich nach eigenem Bekunden stets gesträubt. Mit ihrem Blog wollte sie einen Ort schaffen, an dem sie alle Rezepte sammeln konnte, die es ihr wert waren. Sie selbst hat ihrem neuen Kochbuch im Original den Titel „Keepers – New Classic for your forever files“ gegeben. Dazu hat sie in 5 Jahren 1000 Rezepte vorausgewählt und sich am Ende für 100 Keepers entschieden: Es gibt bei ihr Frühstück zu jeder Zeit (Frühstücks-Kartoffelchips und Eier aus dem Backofen, Honigmelone mit Avocado u. Mandeln, oder Bialy-Babka), Salat (Kartoffel-Pickles-Salat, Eiersalat mit zweierlei Schalotten), Suppen & Eintöpfe (Hühner-Nudel-Suppe mit Ingwer und Knoblauch, cremiges Tomaten-Kichererbsen-Masala), Gemüse von klein bis groß (Erbsen-Feta-Fritter mit Minze, Bohnen-Caesar-Salad aus der Pfanne oder würzige Süßkartoffel-Pommes), Fleisch und 1 Garnelen-Gericht (perfekte Fleischbällchen u. Spaghetti, Zitronen-Hähnchen-Flügel oder knusprige Chili-Garnelen mit Knoblauch-Butter), Süßes (Schoko-Chip-Cookies mit Walnuss-Salz-Krokant, Apfel-Karamell-Knusper oder sommerliche Erdbeer-Schicht-Torte), in Form von Keksen Gebäck, Kuchen & Tartes, außerdem Getränke & Snacks (Cidre old-fashioned, gebackener Feta mit Honig und Thymian). Das sind – wie von der Autorin angekündigt – Rezepte, mit Pfiff, ohne zu abgehoben zu wirken.

Tomatenmark ist nicht gleich Tomatenmark (Rezept-Check)!

Meine erste Begegnung mit dieser Autorin liegt schon einige Jahre zurück: in 2016 habe ich angetrieben von den Vorschuss-Lorbeeren in den Ton angebenden Blogs u. Magazinen für die englische Original-Ausgabe, ihr erstes übersetztes Kochbuch („Eine kleine Küche in New York“) rezensiert und war mächtig erstaunt, dass die New Yorkerin ihre Rezepte in einer winzigen Küche entwickelte und optimierte. Ich erinnere mich an ein Cover, dass erkennen ließ, hier hat jemand jeden Zentimeter optimal genutzt, Töpfe, Pfannen, Siebe und allerlei anderes sperrige Gerät zierten die Halterung über Perelmans Küchenfenster und zeigten recht deutlich, tatsächlich gibt es in New York Menschen, die in ihrer Küche nicht nur die Mikrowelle nutzen, um das was der Lieferdienst nur noch lauwarm abliefern kann, wieder zu erwärmen. Meine Erfahrung mit diesem Kochbuch war einschneidend für jedes weitere übersetzte Kochbuch, dass ich mir intensiv angeschaut habe: Das erste probierte Rezept eine Pasta mit einem Blumenkohl-Pesto, wobei der Kohl erstaunlicherweise roh blieb u. mit Knoblauch, Chiliflocken, Mandeln, Käse, sonnengetrockneten Tomaten, Kapern sowie Petersilie in der Küchenmaschine zerkleinert wurde, bis die Mixtur an grobe Semmelbrösel erinnerte, um dann mit Olivenöl, ein klein wenig Essig und einigen Prisen Salz vorsichtig vermischt zu werden, war köstlich und sehr stimmig! Sowas hatte ich von einer amerikanischen Autorin nicht erwartet!

Die relativ hohen Mengen an Tomatenmark, die vereinzelt in anderen Rezepten auftauchten, machten mich jedoch stutzig, und erklärten sich nach umfassender Recherche aus komplett anderen Produktwelten, für die nicht nur eine Übersetzung, sondern die weitere redaktionelle Bearbeitung nötig gewesen wäre. Denn Tomatenmark ist im angelsächsischen Raum nur zweifach konzentriert, kann häufig nicht mit dem bei uns üblichen Produkt (3-fach konzentriert) in selber Menge verwendet werden. Das war sehr schade, besonders, weil Deb eine besonders ambitionierte Genießerin und Bloggerin ist, kommt aber häufiger vor, als die meisten sich vorstellen können und ist weder auf bestimmte Autoren oder einzelne Verlage zurückzuführen! Wer sich viel mit übersetzten Kochbüchern beschäftigt, weiß das längst.

Ich habe deshalb auch bei diesem Kochbuch neben den probierten Rezepten einen weiteren kurzen Check gemacht (Update nach Bedarf!), die Menge an Tomatenmark beim Chana Masala lag sogar noch unter einem Referenz-Rezept von Meera Sodha. Und die Potato-Chips sehen extrem gut aus, sind aber auf dem Foto nie im Leben 1 cm dick. Das englische Original und die Autorin verweisen auf 0,25 Zoll (umgerechnet 0,635 cm) dicke Kartoffelscheiben. Für die gebackenen Auberginen mit Couscous sind mir persönlich 130 g Tomatenmark zu viel, das gehe ich definitiv vorsichtiger an!

Einfaches Schwarze-Bohnen-Chili

© Deb Perelman/Christian Verlag

Die Basis für dieses Chili nach südamerikanischen Vorbild wird aus Zwiebeln, Knoblauch und Peperoni zunächst auf dem Grill oder unter dem heißen Backofen-Grill geröstet, bevor man die Paste mit den weiteren Zutaten vermischt und das ganze nur noch 15 Minuten auf dem Herd köcheln muss. Das erfordert zwar mehr Arbeitsschritte und ist eine Energie intensive Zubereitung, vielleicht geht es auch einfacher? Beim nächsten Mal probiere ich die Paste in meiner Grillpfanne auf dem Herd herzustellen. Geschmacklich war das Ergebnis sogar mit faden Dosenbohnen und ohne lange Kochzeiten verblüffend perfekt! Getoppt wird die Bohnen-Bowl dann nach Geschmack mit eingelegten roten Zwiebeln, in Scheiben geschnittene Avocado, Koriander, zerbröckelten Käse, Limetten oder etwas scharfer Sauce. Keeper-Rezept, sehr gerne wieder!

Gurkensalat mit Knoblauch-Dill-Joghurt

Eine solide Option und lecker, aber leider auch nicht mehr. Gibt es sicherlich noch mal, dann aber nicht solo, sondern mit einem Begleiter, der den Tisch ebenfalls gut bespielen kann.

Bohnen-Zweierlei mit Basilikum-Vinaigrette

© Deb Perelman/Christian Verlag

Der perfekte Salat für ein Sommerpicknick, er schmeckt frisch absolut köstlich und ist später genauso kalt oder bei Zimmertemperatur ein Genuss: Lange Bohnen, kurze Bohnen, eine gewisse Knackigkeit durch den Fenchel, ein Kräuterdressing – so entsteht ein sehr leckerer Salat mit viel sommerlicher Frische und Textur, bei dem Käse als Option zu verstehen ist, wir haben den gar nicht vermisst. Die Knackigkeit gehört auf jeden Fall hinein, jedoch hier können wir die Zutaten variieren. Der Star ist das Basilikum-Pesto, das die Säure der Vinaigrette schön abrundet. Wer keinen Fenchel mag kann diesen je nach Vorlieben mit fein geschnittenem Staudensellerie, dünnen Scheiben weißer Zwiebel oder Radieschen ersetzen, rät die berühmte New Yorker Bloggerin und Küchen-Perfektionistin – Deb Perelman. Wir fanden ihn mit dem feingeschnittenen Fenchel und besonders wegen der vielschichtigen überraschenden Gaumen-Erlebnisse ganz wunderbar. Muße braucht man jedoch für das Schnippeln der unterschiedlichen Komponenten, die Deb’s Markenzeichen sind, schon!

Gerösteter Salz-Essig-Kohl

© Deb Perelman/Christian Verlag

Ich war sehr skeptisch, ob dunkel gerösteter Kohl mit weichen Knoblauchzehen und Butterflöckchen in Essig geschmort, mehr als ein aus der Not heraus erfundener Sattmacher sein könnte, tatsächlich konnten wir gar nicht mehr aufhören und haben das ganze Blech allein verputzt. – Genial einfach und eine echte Umami-Bombe, in die wir uns vom Fleck weg verliebt haben!

Grünes Engelshaar mit Knoblauchbutter (Update: 10.06.2023)

Gerösteter Knoblauch ist eigentlich ein alter Hut, deshalb hatte ich dieses Rezept, bei denen Perelman zu dünnen Spaghetti (Engelshaar) rät, überhaupt nicht auf dem Radar. Es erschien mir irgendwie langweilig. Wenn ich nicht noch Baby-Spinat (140 g) im Kühlschrank, der mit in der Schale im Ofen gerösteten Knoblauch (in gesalzener Butter – nein kein Olivenöl!) püriert wird, gefunden hätte, diese Retro-Köstlichkeit wäre leider an uns vorbei gegangen. Bitte lasst Euch weder von der etwas Energie intensiven Zubereitung (35 – 45 Minuten im Backofen) oder dem „Engelshaar“ abschrecken, denn diese Spaghetti sind einfach köstlich! Normale Spaghetti tun es nämlich auch.

Fazit: ziemlich gute Rezepte, die meisten sogar alltagstauglich!

Vorweg ich mag Leute wie Deb Perelman sehr, die für ihre Sache brennen. Manche suchen ja auf Partys schnell das Weite, wenn der Nerd im Anmarsch ist, sie können nicht wirklich mit großer Detailverliebtheit etwas anfangen, steigen gedanklich schon vorher aus, bevor der Experte zur Sache gekommen ist. Ich jedoch habe immer dann viel gelernt, wenn ich diesen Kandidaten mit ihren speziellen Ansprüchen weiter zugehört habe. So geht es mir auch mit den allermeisten von Deb’s-Rezepten, empfehlen möchte ich es Menschen, für die Details und perfekte Ergebnisse ebenso wichtig sind. Wer bei Jamie Oliver schätzt, dass er weniger Zutaten gebraucht, kaum Einleitungen zugunsten eines total aufgeräumten Layouts zulässt, ist bei Ms. Perelman nicht richtig, sie ist der komplette Gegenentwurf dazu! Aber eine Geschmacksverliebte, die es mit ihrem Bemühen um ein perfektes Ergebnis total ehrlich meint und eine eigene Handschrift und Herangehensweise entwickelt hat! Vielleicht ist das in einer völlig durch getakteten Welt, wo bei Bestsellern möglichst nichts dem Zufall überlassen wird, ein wenig naiv, aber sehr sympathisch!

Ein unfassbar gutes Kochbuch ist ein Titel, der hohe Erwartungen in jedweder Beziehung erweckt und dabei vielleicht für unsere Kultur, ein wenig zu dick aufträgt. Ich wäre beim Titel lieber wie für die englische Original-Ausgabe bei „Keepers“ geblieben! Bis auf ein Rezept, war alles Probierte deutlich mehr als lecker und hat bis auf den Gurkensalat meine persönliche Keeper-Schranke überwunden, wo ich nur für diese speziellen Rezepte wirklich gerne Zugeständnisse hinsichtlich Zeit und Zubereitung mache.

Und zum Thema Tomatenmark hüben und drüben wurde von mir schon vor Jahren alles gesagt, was man wissen und als Rezensentin, unbedingt immer aufklären sollte, außerdem kein Problem, dass sich exklusiv an diesem Kochbuch oder dieser Autorin festmachen ließe (definitiv nicht!) Hier habe ich im ersten Durchlauf ein Rezept entdeckt, wo ich bei der Zubereitung Umsicht walten lassen würde! Rezensionen sind bei mir dynamisch, Kochbücher begleiten mich nicht nur bis zur Rezension, einfach mal wieder vorbeischauen, ich habe dann sicherlich jenseits der präsentierten Rezepte, das eine oder andere mehr probiert.

Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Anne-Katrin Weber: Deftig vegetarisch – Alpenküche

Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen

Fotografie: Wolfgang Schardt

Becker Joest Volk Verlag

Preis: 33,– €

Hoch hinaus!

©Frankfurter Kochbuchrezensentin

Die Alpen bilden das höchste Hochgebirge in Mittel- und Südeuropa, der etwa 1.200 Kilometer lange Alpenbogen spannt sich von den französischen Seealpen ganz im Westen bis nach Slowenien im Osten. Ganze acht Staaten sind Alpenanrainer, dazu gehören Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien sowie die beiden Fürstentümer Monaco und Liechtenstein. Hohe Berge prägen die imposante Kulisse. Das Vorwort in Deftig vegetarisch – Alpenküche spricht sogar von über 100 „Viertausendern“ in den Alpen.

Aber was bedeuten mir diese imposanten Panoramen? Aufgewachsen im hohen Norden konnte ich lange nichts mit Bergen anfangen, das änderte sich auch nicht wirklich in den Jahren als ich in München zu Hause war. Erst als es mich in die Mitte der Republik verschlug und ich mit einem bekennenden Berg-Liebhaber den ersten Urlaub in den Dolomiten verbrachte, kam schlagartig die Kehrtwende: ich war geradezu schockverliebt in idyllische Almwiesen, die mindestens so gut in Schuss waren, wie anderswo Golfplätze….. Jedoch waren es noch mehr die verlockenden regionalen Spezialitäten der Almhütten wie Tirtlan, Schlutzkrapfen oder Buchweizentorte, die mich den Berg hinauf trieben. Wenn es die oben nicht zur Belohnung gegeben hätte, wäre ich damals vermutlich weiterhin lieber im Tal geblieben….

„Wenn ich an einen Urlaub in den Alpen denke, dann sehe ich nicht die Berge, sondern einen Berg goldgelben Kaiserschmarren vor mir.“ – Anne-Katrin Weber

Wer kocht, stylt und entwickelt?

©Wolfgang Schardt

Die Hamburgerin  Anne-Katrin Weber hat nicht nur eine Familie, die gerne isst, sie hat auch einen großen Freundeskreis, der immer wieder mit Freude, ihre köstlichen kreativen Gerichte genießt. Besonders ihre Ideen für vegetarische vegane Gerichte werden mit Begeisterung verputzt. Anne-Katrin Webers Rezepte sind köstlich, einfach und immer gelingsicher! Nach ihrer Ausbildung zur Köchin, sammelte Weber Erfahrungen in der Sterne-Gastronomie, bevor sie ein Studium der Ernährungswissenschaft anschloss und redaktionelle Erfahrungen sammelte. Seitdem ist Anne-Katrin Weber die Autorin vieler beliebter Koch- und Backbücher, die regelmäßig ausgezeichnet werden und eine begehrte Foodstylistin. An ihrer Arbeit liebt sie besonders die Kombination aus Küche, Schreibtisch und Fotostudio. Mit Wolfgang Schardt setzt sie viele ihrer Projekte fotografisch um und betreibt gemeinsam mit ihm den Food-Blog  www.veggielicious.de. Hier können die beiden ihre Liebe zu Tomaten, Kürbis und weiterem Grünzeug so richtig ausleben.

Was ist drin?

Bildgewaltig und geschmackvoll!

Beim ersten Blättern bin ich sehr angetan, wie bildgewaltig dieses Kochbuch daher kommt: Marianne und Herrmann, die eine Alpe am Rand des Allgäu betreiben, kann ich direkt bei der Käseherstellung bewundern. Die Milch stammt natürlich von ihren Kühen, dass sie beim Besuch der Autorin, beim Frühstück sitzen, nur eine Rand-Notiz. Ich bin allerdings sehr beeindruckt, als ich lese, dass die beiden vor dem Frühstück schon 34 Kühe gemolken und versorgt haben. Die Fotos von Wolfgang Schardt sind reduziert, klar und die Landschaftsfotos unaufgeregt, ohne jeglichen Kitsch. Wenn man bedenkt, dass das sogenannte „Mood“ im Kochbuch inzwischen häufig von Foto-Datenbanken kommt, wird hier Stimmung sehr geschmackvoll eingebracht – wirklich ein Augenschmaus!

Moderne Alpenküche für zu Hause und für viele Gelegenheiten

Es ist nicht das erste Kochbuch, das mir Spezialitäten aus den Alpen vorstellt, Anne-Katrin Weber hat für ihr Alpenkochbuch jedoch einen konkreten Plan gehabt, der für eine sehr tradierte Küche heute einfach mehr Sinn macht:

70 vegetarische Alpen-Klassiker wurden von der erfahrenen Hamburger Rezept-Entwicklerin in gelingsichere Zubereitungen transkribiert. Es gibt „Knödel und Pasta“ (z. B. Gefüllte Kürbisknödel mit Nuss-Kürbiskern-Öl, Ravioli mit Rote-Bete- Füllung und Mohnbutter), „Brotzeit und Salat“ (Röstbrot mit Eierschwammerln, Wildkräutersalat mit Ziegenkäse und Johannisbeer-Dressing), „Suppe und Eintopf“ (Hüttensuppe, Allgäuer Käsesuppe mit Brezelchips“), es wird geschmort, gebraten und gebacken“ (Spinat-Crespelle, Kürbis-Polenta mit Ofentomaten). Auf „Mehlspeisen und Desserts“ (slowenischer Nuss-Hefe-Kuchen, Buchteln mit Vanillesauce) oder ein uriges Brot (Walnuss-Emmer-Brot) müssen wir bei Frau Weber ebenfalls nicht verzichten. Sich deshalb aber gleich mit sperrigen Sauerteig abmühen, das wollen wohl zunächst die wenigsten, die sich nach einem erholsamen Urlaub in den Bergen nur ein bisschen Alpenfeeling mit in die heimische Küche mitnehmen wollen.

Die Herausforderungen für ein modernes Kochbuch zur Alpenküche sind also vielfältig, es darf die Klassiker nicht vergessen, denn genau die sollen uns ja an das herrliche kulinarische Angebot der Hütten aus dem Wanderurlaub erinnern, muss außerdem bei jedem Rezept unsere Fertigkeiten gut einschätzen können und ggf. aushelfen. Und eigentlich sollte ein solches Kochbuch nicht nur vegetarisch sein, sondern bei den Klassikern auch mal vegan (z. B. Semmelknödel mit Pilzrahmsauce, Kürbissuppe mit Kürbiskern-Cremolata u. Kernöl, Wirsingstrudel oder Linzer Törtchen und Zwetschgen-Knödel) können. Wer diese Schablone über die Vielzahl der Alpenkochbücher legt, wird es sehr schwer haben, weiteres zu finden, das sich nachhaltig gut dort einpasst. Besonders wenn man sich außerdem an sehr schönen und geschmackvollen Fotos aus den Alpen ergötzen möchte!

Probiert & Verputzt:

Kaspressknödel mit Salat

©Wolfgang Schardt

Brot wird in unserem Haushalt immer bis auf den letzten Krümel verbraucht, mit Semmelknödel kennen wir uns gut aus. Und bitte, dafür braucht kein Mensch gekauftes Knödelbrot! Die Kaspressknödel waren noch besser! Von Anne-Katrin Weber lerne ich, dass der Käse ausschlaggebend ist, ob die Knödel gut oder so richtig gut schmecken. Wir haben uns für einen sehr würzigen Bergkäse entschieden. Der mit vielen Kräutern gewürzte Salat (bei uns frischer Majoran) war eine schöne Ergänzung dazu, die auch gegen die deftigen Knödel bestehen kann!

Kartoffel-Rote-Bete-Gröstl mit Spiegelei

©Wolfgang Schardt

Tiroler Gröstl ist der Inbegriff der österreichischen Hausmannskost und wird gern auf den Hütten angeboten. Hier werden die knusprig gebratenen Kartoffeln zusammen mit roter Bete und gebratenem Spiegelei serviert. Die herzhafte Note  dieses Gericht wird durch viel Majoran (wichtig!) und gemahlenen Kümmel schön verstärkt, sieht hübsch aus und schmeckt lecker. – Mit Räuchertofu wird der Klassiker in der vegetarischen Version deftiger- danke für den Tipp! Uns hat diese Variante überzeugt, besonders weil ich im Moment jede Menge guter Gründe habe, deutlich gesünder zu essen.

Schupfnudeln mit Mangold

©Wolfgang Schardt

Die herzhaften Schupfnudeln werden hier optisch mit buntem Mangold aufgepeppt und mit getrockneten Tomaten kombiniert, das verleiht den deftigen „Kartoffelnudeln“ etwas südländische Leichtigkeit. Gewürzt wird neben Knoblauch mit Chiliflocken und Zitrone, eine feine Ergänzung, die gut dazu passt!

Kürbissuppe mit Kürbiskern-Cremolata u. Kernöl

Kürbissuppen hatte ich schon einige, wer nicht! Den Anstoß zu diesem veganen Rezept, gab tatsächlich, dass es sich um eine vegane Variante handelt. Nicht ganz freiwillig muss ich meine Ernährung nachhaltig umstellen und habe in der Testphase plötzlich meine Vorlieben nachhaltig ändern müssen. Gefallen hat uns, dass der hinzugefügte Orangensaft, dieser Kürbissuppe eine fruchtig elegante Note verleiht und die sehr schön abgestimmte Cremolota kann diesen Eindruck noch steigern. Wirklich gerne wieder – auch als vegane Kürbissuppe!

Fazit: Alpen-Feeling für zu Hause, stimmungsvoll, gelingsicher und modern umgesetzt!

An diesem Kochbuch gefällt mir zu einem die Rezeptauswahl, die zwar stark von Südtiroler Klassikern geprägt ist, aber sinnvoll und spannend mit Spezialitäten anderer Alpen-Anrainer ergänzt und erweitert wurde. Der Fotograf zeigt außerdem bildgewaltig wie man Berg-Panoramen ohne Kitsch geschmackvoll präsentieren kann. Anne-Katrin Weber hat mit viel Erfahrung und Kreativität ihren Alpen-Rezepten eine rein vegetarische und manchmal sogar vegane Handschrift angedeihen lassen. Das ist modern und zeitgemäß und eigentlich überfällig! Eine Kochbuch Empfehlung für Freunde der Alpenküche, die aus der Fraktion Vegetarisch/Vegan kommen und Wert darauf legen, dass eine Autorin außerdem gut einschätzen kann, wo sie mit ihrer Rezeptentwicklung das eine oder andere einfacher machen kann und es trotzdem lecker und spannend bleibt. Hört sich vielleicht einfach an, benötigt aber tatsächlich eine sehr gute Kenntnis der Zielgruppe und absolutes Händchen. Persönlich kann ich hinzufügen, dass ich während der Testphase erfahren habe, dass ich meine Ernährung nachhaltig zu gesund umstellen muss. Bei Frau Webers veganen Rezepten aus den Alpen haben wir absolut nichts vermisst, deshalb sehr gerne wieder so!