Indische rote Linsensuppe

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Quelle: Christina Hess: Herbstliebe

Wohlfühlrezepte für neblige Morgen und kühle Tage

Thorbecke Verlag

Preis: 24,– €

Einen ihrer größten Träume hat sich Christina Hess bereits 2018 erfüllt: Eine Reise nach Indien & Nepal. Und da sie in Indien ziemlich gut gegessen hat, hat sich ihre Liebe für indisches Essen vervielfacht. Wie man authentisches indisches Essen von europäischem indischen Essen unterscheiden kann? Original indisches Essen ist meistens richtig scharf und enthält nur sehr sehr selten Kokosmilch. Bei diesem Rezept von ihr für eine indische rote Linsensuppe lässt sich die Schärfe nach Geschmack justieren. So lecker und obwohl ich schon ein paar Mal in Indien war, habe ich noch nie so eine tolle rote Linsensuppe gegessen (bitte die Pickles nicht vergessen und unbedingt das tolle Pfannenbrot von Seite 117 dazu servieren!) – man kann mit jedem Löffel schmecken, wie viel Spaß diese Autorin bei der Rezeptentwicklung hat!

Zutaten (für 4 Personen):

2 EL Ghee oder Rapsöl

1 EL braune Senfkörner

1 EL Kreuzkümmelsamen

1–2 Nelken

1 EL Curryblätter

(frische sind deutlich aromatischer, aber schwerz zu bekommen)

1 EL Koriandersamen

1 TL–1 EL Chilipulver

(z. B. Kashmiri-Pulver, es schmeckt fruchtig und eignet sich, ähnlich wie scharfer Paprika, zum leichten Schärfen und Würzen – Obacht es gibt ebenfalls eine extra hot Variante)

1 Chilischote

3 cm frischer Ingwer

1 Zwiebel

3 Knoblauchzehen

1 TL frischer Koriander

1 TL indische Pickles (optional – bei mir unbedingt!)

300 g rote Linsen

1 kleine Dose Tomaten

1,5 l Wasser

Salz nach Geschmack

Saft einer Zitrone

Naturjoghurt und Pfannenbrot

(Seite 117) zum Servieren

Zubereitung:

Das Ghee oder das Öl in einen großen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Die Gewürze dazugeben und anrösten, bis sie anfangen zu duften.

Währenddessen die Chilischote vom Stiel befreien und in einen Mixer geben. Den Ingwer, die Zwiebel und den Knoblauch schälen und ebenfalls in den Mixer geben. Die Pickles, falls verwendet, hinzufügen. Alles zu einer Paste vermixen, zu den Gewürzen geben und anbraten. Dann die Linsen, die Tomaten und das Wasser dazugeben und ca. 30 Minuten köcheln lassen. Immer mal wieder umrühren. Die Suppe dann pürieren, nun noch salzen und den Zitronensaft hinzugeben. Die Suppe mit einem Klecks Naturjoghurt und frischem Pfannenbrot servieren.

Kartoffeltaler mit Feta-Füllung und Tomaten-Salsa

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Quelle: Christina Hess: Herbstliebe

Wohlfühlrezepte für neblige Morgen und kühle Tage

Thorbecke Verlag

Preis: 24,– €

Manchmal hat Christina im Herbst noch Lust auf etwas Frisches – mir geht es ähnlich, ich liebe frisch würzige Begleiter zu echtem Soulfood. So kommen mir ihre Kartoffeltaler mit leckerer Tomaten-Salsa und begleitet durch eine würzige Chimichurri- Soße wie gerufen – genau so ein Genuss! Meistens macht sie gleich das doppelte Rezept und nimmt sich die Taler am nächsten Tag gerne als Mittags-Snack mit ins Gericht. Oh, die sind toll und viel besser als langweiliges Kantinen-Food – unbedingt nachmachen!

Zutaten (für 4 Personen oder 12 Stück):

Chimichurri-Sauce

½ Bund Koriandergrün

1 Bund glatte Petersilie

4 Knoblauchzehen

2 TL frischer Oregano

1 rote Chilischote

1 TL Salz

200 ml Olivenöl

Salsa

400 g Cherrytomaten

1 rote Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 EL Koriandergrün

Salz und Pfeffer nach Geschmack

Saft von ½ Limette

Taler

600 g mehligkochende Kartoffeln

1 Zwiebel

1 Ei

125 g Magerquark

50 g Weichweizengrieß

50–100 g Mehl

Salz und Pfeffer nach Geschmack

1 EL gehackter Schnittlauch

200 g Feta

200 ml Rapsöl

Zubereitung:

Bei diesem Gericht zuerst die Soßen zubereiten. Für die Chimichurri-Soße die Kräuter waschen und trocknen, die Knoblauchzehen schälen und alles zusammen (bis auf das Öl) in einen Mixer geben und fein zerhacken. Nun das Öl hinzugeben und alles in ein Schraubglas füllen.Dann die Salsa zubereiten. Dafür die Tomaten waschen, trocknen, vom Strunk befreien und in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Den Koriander fein hacken und alles vermengen. Mit Salz und Pfeffer und Limettensaft abschmecken. Beide Soßen kühlstellen.

Dann die Kartoffeln schälen und in reichlich Salzwasser gar kochen. Durch eine Kartoffelpresse drücken und mit den restlichen Zutaten (bis auf den Feta und das Öl) verkneten. Den Feta zerkrümeln. Die Kartoffelmasse in 12 gleich große Stücke teilen. Jeweils zuerst eine Kugel formen und diese dann auf der Handfläche platt drücken. Etwas von dem Feta in die Mitte legen, die Kartoffelmaße darüber verschließen und eine Art Frikadelle daraus formen. Ca. 1 Fingerbreit Rapsöl in eine große Pfanne geben und das Öl erhitzen. Die Kartoffeltaler von beiden Seiten darin goldbraun ausbacken und wenn sie fertig sind, kurz auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Mit den beiden Soßen servieren. Ich mache dazu gerne noch einen bunten Salat.

Apfelkuchen schwäbische Art

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Quelle: Christina Hess: Herbstliebe

Wohlfühlrezepte für neblige Morgen und kühle Tage

Thorbecke Verlag

Preis: 24,– €

Nachbarschaft ist etwas Schönes – und vor allem, wenn dein Nachbar dir abends noch lauwarmen Apfelkuchen vorbeibringt. Dann ist Frau Hess mit dem Tag und dem Leben versöhnt und hofft, dass es uns nach dem Genuss dieses schwäbischen Apfelkuchens genauso geht. Hat bei uns super funktioniert!

Zutaten (für eine Springform mit 24 cm Ø):

Teig

260 g Mehl

1 TL Backpulver

80 g Butter

70 g Zucker

1 Ei

2 EL Milch

1 Prise Salz

Fülling

6 Äpfel (ca. 1 kg)

200 ml Sahne

200 g Crème fraîche

abgeriebene Schale

einer Bio-Zitrone

2 Eier

50 g Zucker

½ TL gemahlene Vanille

Topping

50 g gehackte Mandeln

50 g Butter

50 g Zucker

½ TL Zimt

Zubereitung:

Zuerst den Teig zubereiten. Dafür alle Zutaten zu einem Mürbeteig verkneten und abgedeckt für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen. Den Ofen auf 160 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Den Teig danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Springform damit auskleiden (hier kann man den Teig bereits 10 Minuten im Ofen vorbacken für einen knackigeren Boden).

Die Äpfel schälen, entkernen und in Scheiben schneiden. In die Springform legen und die restlichen Zutaten für die Füllung vermengen und über die Äpfel gießen. Den Kuchen nun für 30 Minuten in den Ofen schieben. In der Zwischenzeit die Zutaten für das Topping vermengen und den Kuchen nach diesen 30 Minuten aus dem Ofen nehmen, das Topping darübergeben und den Kuchen nochmals für 30 Minuten weiterbacken.

Den schwäbischen Apfelkuchen am besten lauwarm genießen.

Christina Hess: Herbstliebe

Wohlfühlrezepte für neblige Morgen und kühle Tage

Thorbecke Verlag

Preis: 24,– €

Rezepte gegen den Herbst-Blues

Worum geht’s?

einfach was Leckeres kochen und drinnen gemütlich machen!

Wenn die Tage kürzer werden und es draußen wieder kälter wird, beschleicht mich als Sommer-Fan immer ein bisschen Wehmut, mein nächster Gedanke ist aber gleich, ach wie schön, ohne schlechtes Gewissen einfach mal ein paar Stunden in der Küche verschwinden, was leckeres kochen oder backen und am besten dann noch nette Leute zum Brunch oder zum Kaffee-Klatsch einladen. Klingt gut nicht – und geht wirklich sehr easy habe ich bei der Beschäftigung mit Christina Hess’s insgesamt vierten vegetarischen Koch- u. Backbuchbuch gelernt.

Wer kocht für uns?

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Christina Heß, Jahrgang 1990 aus Kassel, im echten Leben Bürofee bei der Justiz, ist Foodbloggerin aus Leidenschaft. Neben ihrem Blog liebt sie ihre Familie & Heavy Metal Musik und ist ständig unterwegs (sie stand z.B. bei Williams & Kates Hochzeit in der 1. Reihe vor der Westminster Abbey). Auf ihrem Blog »Christina macht was« schreibt und berichtet sie über all die Dinge, die ihr schmecken, und nimmt auch bei anderen Themen kein Blatt vor den Mund.

 

 

Was ist drin?

Ihre Bucket-List für graue Tage und ganz viele wirklich sehr leckere Rezepte dazu

Der Herbst ist die Lieblings-Jahreszeit von Christina Hess, sie hat sogar im Herbst ihre Traum-Hochzeit gefeiert…. Ihre sehr persönliche Hommage an graue Nebeltage hat diese mal wieder sehr geschmackvoll in Szene gesetzt und alles selbst fotografiert. Unterstrichen wird das noch durch eine wertige Austattung mit Fadenheftung und hochwertigem Papier, das diesen tollen Fotos den richtigen Rahmen gibt. Frau Hess startet mit einer persönlichen Bucket-List bei der sie u. a. empfiehlt, mindestens einen hausgemachten Pumpkin-Spice-Latte in ihrer Lieblings-Jahreszeit zu trinken. Ihre Pumpkin-Spice-Gewürzmischng folgt auf Seite 15 sofort und wie sich daraus 1 Tasse ihres Lieblings-Spice-Latte mixen lässt erklärt sie dann weiter auf Seite 16. Sehr angenehmer Start in einen genussvollen Herbst und typisch Christina, die es sich gerne mit „Teechen“ (London-Fog-Latte bei der sich Earl Grey Tee mit Wasser, Zuckersirup und aufgeschäumter Milch verbindet) oder einem Latte in ihrer Lieblings-Jahreszeit gemütlich macht.

Mit Kindern Kastanien sammeln und Kastanienmännchen basteln oder mindestens einmal in einen Blätterhaufen springen, sollte ebenfalls keiner verpassen, ganz egal wie alt man ist.

Herbst das sind Äpfel und Kürbis in Hülle & Fülle und sie ist eine echte Pie-Expertin….

Und einfach mal Freunde und Familie zu einem Erntedankessen einladen oder einen Apfelkuchen zum Kaffeeklatsch backen, von der Kasselerin gibt es sogar 5 Ideen dazu, die nicht nur deutsche Klassiker in petto haben: Apfelkuchen schwäbische Art oder ein gedeckter Apfelkuchen, gesellen sich zu einem britischen Appel-Pie, Seite 57 und bei Pies hat Christina bevor sie zur Expertin wurde, viele Rezepte ausprobiert. Ihr Tipp für den „Crust“ (Teig) ist unbedingt darauf zu achten, dass die Butter darin nicht zu warm wird, sie soll unbedingt eiskalt und in Scheiben geschnitten sehr schnell unter den Teig gemischt werden. Achtung, dabei ist ein stückiger Teig, in dem man die einzelnen Butterstücke noch gut erkennen kann unbedingt notwendig, sonst haben wir was falsch gemacht. Nur so klappt es mit einem perfekten „Crust“ und dem knusprig, blättrig und einfach tollen Kontrast zu der weichen Füllung. Einzig die fehlende Angabe für die Größe der Pie-Form irritiert. Ihren falschen („Mock“) Apple-Pie fügt die Food-Bloggerin mit 200 g Salz-Cräckern (spannend) eine Crunch-Schicht im Pie-Teig hinzu. Für die Füllung wird „Cream of Tatar“ mit Wasser, Zucker, Zitronensaft und Zitronen-Abrieb aufgekocht, das ebenfalls wichtig für die Konsistenz ist. Im Notfall sollten wir uns dieses englisches/amerikanisches Produkt (nicht vergleichbar mit dem bei uns gängigen Weinstein-Backpulver) im Internet bestellen, empfiehlt Frau Hess. Ein gutes selbstgemachtes Apfelmus als Zutat, dass schon im Vorfeld hergestellt wurde und idealerweise im Keller oder Tiefkühler auf einen gelungenen Einsatz wartet, nicht nur für das ausgefeilte „Mock“-Pie-Rezept zu verwenden, sondern genauso für den leckeren gedeckten Apfelkuchen, ist für mich eine weitere gelungene Optimierung, die mir bei der Obstschwämme aus 2020 sehr entgegenkommt. Ich habe mit tatsächlich damit schon bevorratet und kann mit Apfelmus solo nicht wirklich viel anfangen.

Kürbissuppe kennen wir schon, aber keine mit Amaretti-Topping und die Kürbisbrötchen sehen ebenfalls toll aus….

Sich doch mal wieder an einem Kürbis-Rezept probieren (vielleicht mit Kürbis-Pancakes oder –Waffeln) oder das Kürbis-Püree von Seite 11 selber herstellen und in süße und sehr schmucke Kürbis-Brötchen, (optisch schon ein Knaller, weil sogar der Form eines Kürbis nachempfunden und mit herrlich lockerem gelbem Teig) wandern zu lassen, ist eine weitere Idee, bei der ich merke, diese Autorin achtet bei Herbst-Klassikern auf neue Optionen für Kürbis & Co. Die Kürbissuppe mit Amaretti-Bröseln zu toppen erweckt meine Aufmerksamkeit. Vorstellen kann ich es mir noch nicht so richtig, jedoch werde ich es unbedingt ausprobieren und ich ahne, das könnte was werden mit uns und einer Kürbissuppe die einfach anders und lecker ist.

Süßschnäbel und Kuchenesser kommen in diesem stimmungsvollen Herbst-Kochbuch eindeutig nicht zu kurz, aber die Autorin hat ebenso ein Faible für herzhaftes vegetarisches Comfort-Food (Pizzabohnen aus dem Ofen oder One Pot Alfredo-Pasta, ein besonderer Liebling der Leser von Christinas Blog). Außerdem gibt es sehr schmackhafte und wärmende Herbst-Suppen (herzhafte Erbsensuppe –mit rauchiger Note und rein vegetarisch – oder ungarische Pilzsuppe mit selbstgebackenen Brot-Sticks).

Probiert & Verputzt:

Kartoffeltaler mit Feta-Füllung und Tomaten-Salsa

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Manchmal hat Christina im Herbst noch Lust auf etwas Frisches – mir geht es ähnlich, ich liebe frisch würzige Begleiter zu echtem Soulfood. So kommen mir ihre Kartoffeltaler mit leckerer Tomaten-Salsa und begleitet durch eine würzige Chimichurri- Soße wie gerufen – genau so ein Genuss! Meistens macht sie gleich das doppelte Rezept und nimmt sich die Taler am nächsten Tag gerne als Mittags-Snack mit ins Gericht. Oh, die sind toll und viel besser als langweiliges Kantinen-Food – unbedingt nachmachen!

 

Indische rote Linsensuppe

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

Einen ihrer größten Träume hat sich Christina Hess bereits 2018 erfüllt: Eine Reise nach Indien & Nepal. Und da sie in Indien ziemlich gut gegessen hat, hat sich ihre Liebe für indisches Essen vervielfacht. Wie man authentisches indisches Essen von europäischem indischen Essen unterscheiden kann? Original indisches Essen ist meistens richtig scharf und enthält nur sehr sehr selten Kokosmilch. Bei diesem Rezept von ihr für eine indische rote Linsensuppe lässt sich die Schärfe nach Geschmack justieren. So lecker und obwohl ich schon ein paar Mal in Indien war, habe ich noch nie so eine geniale rote Linsensuppe gegessen (bitte die Pickles nicht vergessen und das leckere Pfannenbrot von Seite 117 dazu servieren!) – man kann mit jedem Löffel schmecken, wie viel Spaß diese Autorin bei der Rezeptentwicklung hat!

Apfelkuchen schwäbische Art

Christina Heß © 2020 Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern

 

Nachbarschaft ist etwas Schönes – und vor allem, wenn dein Nachbar dir abends noch lauwarmen Apfelkuchen vorbeibringt. Dann ist Frau Hess mit dem Tag und dem Leben versöhnt und hofft, dass es uns nach dem Genuss dieses schwäbischen Apfelkuchens genauso geht. Hat bei uns super funktioniert!

 

 

 

Fazit: Sie liebt es die weite Welt nach zu kochen, kann Kürbis und Äpfel lecker, aber vor allem in neuem Gewand „herbstfein“ herausputzen und hat ein Faible für Halloween…

Christina Hess steht nicht nur für feine Kuchenrezepte, sondern genauso für kulinarische Ausflüge.

Jedes Rezept, was die Kasselerin mir präsentiert, wurde von ihr auf „Herz und Nieren“ getestet und vielfach durch persönliche Momente oder Reisen inspiriert. Ihre ultimativen und gelingsicheren Pie-Rezepte sind sogar gleich optimiert und werden dann erst an die Community weiter gereicht.

Ich mag die sehr persönliche Präsentation inklusive der sehr ansprechenden Fotos und schätze die kulinarische Abenteuerlust von Frau Hess, wenn dann an der Tür vielleicht noch einer meiner Gäste nach dem tollen Rezept für den schwäbischen Apfelkuchen fragt, klopfe ich mir als „Rezept-Diebin“ gerne ein bisschen selbst auf die Schulter…. Auch wenn ich kein eingefleischter Halloween-Fan bin, möchte ich gerne auf Christinas wirklich sehr kreativen Rezept-Ideen dazu: Popcorn-Geister, Red-Velvet-Halloween-Torte (fluffig mit Buttermilch im Teig oder Jalapeno Mumien (bei denen die Schoten jedes Jahr auf dem „Hess’ischen“ Balkon dafür gedeihen) hinweisen, weil ihre Kreationen einfach einzigartig sind!

Nichts für Feiglinge

© Tamin Jones

Quelle: Baxter/Vincent: LEON – Hundert Salate

Fotos: Tamin Jones

Dumont Buchverlag

Preis: 20,– €

Farro kennen einige sicher aus Italien, dem Land kräftiger Risotti. Farro ist im Grunde Dinkel oder Emmer, ein Urgetreide, das auch in Deutschland angebaut wird, bei uns aber in Vergessenheit geriet und irgendwann plötzlich wieder in Bioläden auftauchte. Die Kombination von Leon verhilft dem nussig schmeckendem Korn zu tollen Partnern: würzige Kräuter, süße Feigen salzig-cremiger Käse – wir hätten nicht gedacht, dass das so lecker wird und die Bitternote des  Radicchio so formidable umspielt!

Ein Salat für die Tage, wenn sich der Herbst bereits ankündigt. Tiefe, reife Rottöne, die uns an fallende Blätter erinnern.

 Zutaten (für 4 Portionen):

150 g Farro

3 EL Olivenöl

1 großer Radicchio

1 EL Balsamico-Essig

1 Knoblauchzehe, zerdrückt

1 Prise brauner Zucker

1 EL frischer Majoran, fein gehackt

125 g gemischte Salatblätter

4 Feigen, geviertelt

Kerne von ½ Granatapfel

100 g Blauschimmelkäse, zerkrümelt

1 Handvoll Kerbel, zum Garnieren (optional)

Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Den Farro waschen und mit ca. 500 ml Wasser in einen Topf geben. Eine Prise Salz zugeben und zum Kochen bringen. Ca. 25 Minuten köcheln lassen, bis der Farro gar ist, aber immer noch Biss hat. Gut abtropfen lassen, mit Salz und Pfeffer würzen und 1 Esslöffel Olivenöl unterrühren.

Den Radicchio in dünne Spalten schneiden. Währenddessen die Grillpfanne erhitzen. In einer großen Schüssel die übrigen 2 Esslöffel Olivenöl mit Essig, Knoblauch, Zucker und Majoran verquirlen.

Sobald die Grillpfanne heiß ist, die Radicchiospalten grillen, dabei portionsweise vorgehen. Der Radicchio sollte zusammenfallen und leicht anbräunen. Aus der Pfanne direkt in das Dressing geben und damit überziehen. Bei Bedarf würzen. Um den Salat fertigzustellen, den Radicchio mit den Salatblättern auf einer Servierplatte anrichten. Den Farro darüber verteilen und das restliche Dressing vom Radicchio darüberträufeln. Zum Schluss mit den Feigen, den Granatapfelkernen und dem zerkrümelten Blauschimmelkäse garnieren und nach Belieben mit Kerbel bestreuen.

Tipp: Um die Kerne aus dem Granatapfel zu lösen, legen Sie eine Hälfte mit der Schnittseite nach unten in ihre Handfläche (über einer Schüssel). Dann mit einem Nudelholz oder einem anderen schweren Gegenstand auf den Granatapfel klopfen. Die Kerne sollten nun problemlos herausfallen.

Vorbereitungszeit: 15 Minuten

Garzeit: 30 Minuten

Pastinaken-Goldrüben-Quiche

© Claudia Zaltenbach aus dem Buch „MISO“, Hädecke Verlag

Quelle: Claudia Zaltenbach: Miso

Rezepte – Kultur – Menschen

Hädecke Verlag

Preis: 29,– €

Ein Klassiker, der perfekt in die Jahreszeit passt und vom Miso-Tuning geschmacklich sehr profitiert. Ein perfekter Vertreter, für die Kernaussage des Buchs, Miso ist die neue Wunder-Würzwaffe in der Küche und hat vermutlich noch eine steile Karriere vor sich. Persönlich gecastet von Claudia Zaltenbach, die hier Riecher und Händchen bewiesen hat.

„Wenn Gäste kommen, liebe ich es, eine schöne Quiche zu servieren. Und oft ist es so, dass sich nach dem Wochenende alle möglichen Gemüsereste im Kühlschrank tummeln – hier zwei einzelne Möhren, da ein Kohlrabi und eine halbe Zucchini –, die verarbeitet werden müssen. Auch dafür ist diese Quiche passend.“

Claudia Zaltenbach

Zutaten (für 1 Tarteform, Durchmesser 24 cm):

 Teig:

250 g Weizenmehl, Type 1050 (alternativ: Dinkelmehl, Type 1050)

½ TL Salz

100 g Butter, kalt und in Flöckchen

1 Ei

2-3 EL Wasser

Füllung:

350 g Pastinaken

2 rote oder lila Möhren

1 Goldrübe (ca. 250 g, alternativ: Mai-, Herbst- oder kleine Steckrübe)

2 rote Zwiebeln

1 EL Butter

1 EL Rosmarin, getrocknet

Salz

weißer Pfeffer, frisch gemahlen

Belag:

250 g Sahne

3 Eier

2 EL Genmai Miso

3 EL Gruyère oder anderer würziger Käse, gerieben

Zubereitung:

Für den Teig Mehl mit dem Salz mischen. Butter, Ei und Wasser hinzufügen und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts kurz vermischen. Mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.

Die Form einfetten. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, Form damit auslegen und einen 4 cm hohen Rand formen. Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und den Teig 30 Minuten kalt stellen.

Den Ofen auf 200 ° C vorheizen.

Für den Belag die Pastinaken, Möhren und die Goldrübe schälen und in 1 x 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln fein hacken. In einer großen Pfanne die Butter erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Die Gemüsewürfel dazugeben, den Rosmarin darüberstreuen und zuerst unter Rühren anbraten. Dann etwa 4 Minuten bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur garen. Vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Sahne mit den Eiern und dem Miso verrühren. Den geriebenen Käse untermischen.

Den Teig zuerst 10 Minuten vorbacken. Das Gemüse auf den Teig geben und mit der Miso-Ei-Sahne begießen.

Mama Rauchs Apfelschlangerl

© Joerg Lehmann/Brandstätter Verlag

Quelle: Richard Rauch/Katharina Seiser: Herbst – Die Jahreszeitenkochschule

Fotos: Jörg Lehmann

Christian Brandstätter Verlag

Preis: 34,90 €

Mama Rauchs Kuchenrezepte sind für mich noch mal ein weiteres Highlight im leckersten saisonalen Kochbuch dieses Herbstes: knuspriger Mürbeteig, säuerliche Äpfel, Rum, Rosinen und die Zimt, dafür lässt meine bessere Hälfte jeden „Null-Acht-Fünfzehn-Apfel-Strudel“ links liegen! Das Koch-Seminar gibt es mit dem „Wissen“ zum Thema Macis gleich inklusive.

Achtung die Menge ist für ein großes Ofenblech viel zu wenig, ich habe schlussendlich nach Sichtung der Teigausbeute schließlich eine quadratische Springform benutzt. Für meinen Geschmack, gibt die Menge auch nicht mehr her. Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen will, findet hier eine nützliche Seite zum umrechnen von Backformgrößen. Bei der Apfelmenge musste ich entsprechend auch Anpassungen vornehmen und habe weniger genommen. Hier ist also noch Optimmierungsbedarf, vielleicht beim nächsten Mal in einer rechteckigen Springform, und mit ein bißchen mehr Mürbeteig.

Das mindestens genauso gute Pendant zum Apfelstrudel wird mit Mürbteig gemacht. Hier nach dem Rezept von Richards Mama, fürs Bild gebacken von Richards Freundin Ulrike. Fast aufgegessen von Katharina.

 Zutaten (für 1 Blech):

 für den Mürbteig:

200 g glattes Weizenmehl plus Mehl zum Arbeiten ·

100 g weiche Butter

70 g Staubzucker

1 gute Prise Salz

1 Dotter

1 EL Milch

für die Fülle:

1 kg säuerliche Äpfel (z.B. Topaz, Elstar, Kronprinz Rudolf)

1 Msp. gemahlener Ceylon-Zimt

1 Msp. Macis

3 EL Kristallzucker

2 EL Rumrosinen (s. Tipp) ·

Saft von 1 Zitrone

Staubzucker zum Bestreuen

 Zubereitung:

Für den Teig der Reihe nach Mehl, weiche Butter, Staubzucker und Salz in den Rührkessel der Küchenmaschine geben, zum Schluss Dotter und Milch. Mit dem Flachrührer zu einem glatten Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie wickeln, 3 Stunden durchkühlen lassen.

Für die Fülle Äpfel schälen und vierteln, Kerngehäuse entfernen und die Viertel quer in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Zimt, Macis, Zucker, Rumrosinen und Zitronensaft mischen.

Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.

Teig auf Backpapier rechteckig 1–2 mm dick ausrollen und mit Hilfe eines Rollholzes auf ein Blech legen. Überflüssigen Teig wegschneiden. Mit der Apfelfülle belegen. Restlichen Mürbteig zusammenkneten, ausrollen, mit einem gewellten Teigrad in Streifen schneiden. Apfelfülle gitterförmig damit belegen.

Auf mittlerer Schiene ca. 35 Minuten goldbraun backen.

Leicht überkühlen lassen und mit Staubzucker bestreuen.

Getränk: Kaffee oder kalte Milch

Tipp:

Dazu passt Hollerröster S. 197 oder Bratapfelmus  S. 167. Für Rumrosinen 200 g Rosinen in 200 ml Läuterzucker (150 g Zucker in 150 ml Wasser auflösen und aufkochen) aufkochen, 200 ml braunen Rum (60 %) dazugeben. In ein Glas füllen und 1 Tag stehen lassen. Passen für Apfelstrudel S. 146, Topfenstrudel, Bratapfelmus S. 167, Grießschmarren oder Kaiserschmarren
S. 197.

Wissen:

Macis taucht meist als Muskatblüte in Rezepten auf. Das ist botanisch falsch, denn es handelt sich dabei um den Samenmantel, nicht die Blüte der Muskatnuss. Von außen sieht die Frucht aus wie eine Marille. Das harte Fruchtfleisch wird in den Herkunftsländern, z.B. Malaysia, zu frischem Saft gepresst. Im Inneren der Frucht sieht man den im frischen Zustand leuchtend roten Samenmantel (Macis), der die noch von einer dünnen, harten Schale umgebene eigentliche Muskatnuss in Netzform umhüllt. Macis wird im getrockneten Zustand gelborange und ganz oder gemahlen angeboten. Es ist ähnlich, aber etwas milder im Aroma als Muskatnuss und wurde früher häufig in Weihnachtsgebäck, aber auch für Fleischgerichte verwendet. Unverzichtbar ist es nach wie vor im Brät der Münchner Weißwurst.

Kürbiscurry mit Gewürz-Reis

 

© Joerg Lehmann/Brandstätter Verlag

Quelle: Richard Rauch/Katharina Seiser: Herbst – Die Jahreszeitenkochschule

Fotos: Jörg Lehmann

Christian Brandstätter Verlag

Preis: 34,90 €

Wer braucht schon Basmati-Reis, wenn man auch einen so leckeren Gewürz-Reis zum Kürbis-Curry genießen kann. Assam-Pfeffer kannten wir vorher nicht, die rauchige Note passt aber klasse! Alternativ funktioniert auch langer Pfeffer, Bioqualität  hat bei beiden Sorten seinen Preis, der erstere ist nur deutlich besser zu bekommen. Ein köstliches Beispiel dafür, dass das leckerste Curry  nicht unbedingt aus Bangkok oder Mumbai kommen muss. Richards Tipp zur geschmacklichen Optimierung mit reifer Mango, toppt das Gericht noch mal entscheidend!

 Erinnert an Südostasien, kostet aber deutlich weniger, wenn man das Flugticket mitrechnet.

Zutaten (für 4 Personen):

für den Reis:

3 Gewürznelken

3 Kardamomkapseln

½ Zwiebel (60 g)

1 l Gemüsefond S. 232 (ersatzweise Wasser) ·

350 g Langkornreis Salz

für die Currysauce:

20 g frischer Ingwer

1 EL kalt gepresstes Sesamöl ·

200 g Schalotten

2 Stangen Zitronengras

1 EL rote Currypaste
(für mich entweder selbstgemacht oder nur in bester Qualität gekauft)

1 EL brauner Rohrzucker (idealerweise Demerara-Zucker)

Schale von 1 (möglichst unbehandelten) Makrut-Limette (ersatzweise normale Limette) ·

1 l ungesüßte Kokosmilch

2 Stück Assam-Pfeffer

(rauchig schmeckende, beerenförmige Unterart des Langen Pfeffers, ersatzweise Langer Pfeffer oder schwarze Pfefferkörner)

¼ TL Koriandersamen ·

3 Makrut-Limettenblätter (ersatzweise 1 Stange Zitronengras)

2–3 EL helle Sojasauce und Saft von 1 Orange (nach Geschmack)

für die Einlage:

600 g Kürbis (z.B. Langer von Neapel)

1 Lauchstange ·

1 gelber Paprika

150 g frische Shiitake-Pilze

3 EL kalt gepresstes Sesamöl

2 EL kalte Butter oder 2 EL Erdnussöl

1 Chilischote oder Chilipaste

etwas Koriandergrün

Zubereitung:

Für den Reis Nelken und Kardamom in die geschälte Zwiebelhälfe stecken. Fond aufkochen Zwiebel und Reis in einen ofenfesten Topf geben. Salzen und zugedeckt im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze 25 Minuten garen.

Für die Sauce Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden. In einem Topf in Sesamöl langsam weich schmoren. Schalotten schälen, fein hacken, zugeben und zu leichter Farbe anschwitzen. Vom Zitronengras äußeres Blätter entfernen, Zitronengras fein schneiden. Currypaste, Zitronengras und Zucker zufügen. Makrut-Limettenschale ohne Weißes abreiben und dazugeben. Sobald der Zucker leicht karamellisiert, mit der Kokosmilch aufgießen. Assam-Pfeffer und Koriandersamen gemeinsam trocken rösten, bis sie duften. Hinzufügen und 5 Minuten einkochen lassen. Makrut-Limettenblätter zugeben, Topf vom Herd nehmen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Limettenblätter herausnehmen, Sauce in einem Standmixer fein mixen. Durch ein Sieb passieren, mit Sojasauce und Orangensaft abschmecken.

Ofen ausschalten, Tür öffnen und kurz offen lassen, Zwiebel herausnehmen, Reis zugedeckt weitere 10 Minuten im Ofen nachziehen lassen.

Kürbis schälen, entkernen und in 0,5 cm dicke Streifen schneiden. Lauch, Paprika und Shiitake-Pilze putzen und in feine Streifen schneiden. 1 EL Lauchgrünes in kaltem Wasser zur Seite stellen.

Gemüse in heißem Sesamöl anschwitzen und mit der fertigen Sauce aufgießen, 4–5 Minuten bissfest kochen. Kalte Butter in kleinen Stückchen (oder Erdnussöl) mit einem Löffel in die Sauce rühren, so wird sie schön cremig.

Stiel der Chilischote entfernen, Schote halbieren, Samen entfernen. Chilischote fein hacken. Curry mit Chili abschmecken. Gezupftes Koriander- und Lauchgrün darüberstreuen. Mit Gewürz-Reis servieren.

Getränk: Muscaris

Tipp:

Zusätzlich ½ geschälte, würfelig geschnittene reife Mango in das Curry geben.